14 research outputs found

    Using Ambulatory Assessment to Unravel Specific Patterns of Emotion Dysregulation and Instability in the Daily Life of Patients with Borderline Personality Disorder

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    In der 11. Revision der Internationalen Klassifikation der Krankheiten (ICD-11) werden alle kategorialen Persönlichkeitsstörungen durch dimensionale Klassifikationen ersetzt, mit Ausnahme der Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS), welche auch künftig in Form eines Borderline-Qualifiers diagnostiziert werden kann. Andere psychische Störungen werden durch Defizite oder Exzesse definiert, wohingegen eine Besonderheit der BPS ihre Charakterisierung als tiefgreifendes Muster von Instabilität darstellt. Der Goldstandard um den dynamischen Verlauf der BPS-Symptomatik zu erfassen, ist die Methode des Ambulanten Assessments (AA), worunter man die Verwendung von computergestützten Methoden wie elektronischen Tagebüchern zur wiederholten Erfassung von selbstberichteten Symptomen, Verhaltensweisen oder physiologischen Prozessen im Alltag von Menschen versteht. Neuere AA-Studien haben die Spezifität der als Kernmerkmal für die BPS geltenden affektiven Instabilität in Frage gestellt, sodass diese inzwischen allgemein als transdiagnostischer Mechanismus angesehen wird. Das Ziel in dieser Dissertation war es, die emotionale Dysregulation und Instabilität im Alltag von Individuen mit BPS aus einer Perspektive zu betrachten, indem bislang wenig untersuchte Konstrukte wie Emotionssequenzen, das Auftreten spezifischer Emotionen und die Selbstwertinstabilität erforscht wurden. Die Spezifität dieser Konstrukte für die BPS wurde untersucht, indem Stichproben von Patientinnen mit BPS mit verschiedenen klinischen Kontrollgruppen und gesunden Kontrollgruppen verglichen wurden. In Studie 1 untersuchte ich in einer Stichprobe von 43 Patientinnen mit BPS, 28 Patientinnen mit posttraumatischer Belastungsstörung (PTBS), 20 Patientinnen mit Bulimia nervosa (BN) und 28 gesunden Kontrollprobandinnen dysregulierte Emotionssequenzen, d.h. Muster emotionaler Aktivierung, Persistenz und Herunterregulierung sowie Wechsel von einer Emotion zur anderen. Die momentanen Emotionen im Alltag der Teilnehmerinnen wurden in einem hochfrequenten Studiendesign alle 15 Minuten in einem Zeitraum von 24 Stunden mittels elektronischer Tagebücher erfasst. Gruppenunterschiede in den relativen Häufigkeiten der Emotionssequenzen wurden in Varianzanalysen verglichen. Die Studienergebnisse replizierten Befunde einer früheren Studie zu fünf dysregulierten Emotionssequenzen bei der BPS: Im Vergleich zu gesunden Kontrollpatientinnen zeigten Patientinnen mit BPS ein häufigeres Auftreten von persistierender Angst sowie von Traurigkeit, mehr Wechsel von Angst zu Traurigkeit, von Traurigkeit zu Angst und von Angst zu Ärger. Keine dieser dysregulierten Emotionssequenzen wies jedoch eine BPS-Spezifität auf, d.h. keine trat häufiger auf als in der PTBS-Gruppe oder der BN-Gruppe. In Studie 2 wurde mit dem gleichen Datensatz untersucht, ob Patientinnen mit BPS störungsspezifische Unterschiede in der Häufigkeit und Intensität spezifischer Emotionen sowie in der mit diesen spezifischen Emotionen verbundenen Anspannung aufweisen. Die Ergebnisse der Mehrebenenanalysen zeigten, dass Patientinnen mit BPS alle erfassten negativen Emotionen häufiger und fast alle negativen Emotionen intensiver erleben als gesunde Kontrollpatientinnen. Patientinnen mit BPS erlebten im Alltag häufiger Ärger als jede andere Studiengruppe. Dieser Befund sticht aus den sonst weitgehend transdiagnostischen Mustern ohne bedeutsame Unterschiede zwischen den klinischen Gruppen hervor und deutet auf eine BPS-Spezifität in der Häufigkeit von Ärger hin. Hinsichtlich der Intensität von Ärger wurden keine für die BPS spezifischen Unterschiede gefunden; allerdings war Ärger war die einzige Emotion, die über die emotionale Intensität hinaus zu einer zusätzlichen Anspannung führte. Studie 3 befasste sich mit der affektiven Instabilität und dem bislang wenig beachteten Diagnosekriterium der Selbstwertinstabilität. Das momentane Selbstwertgefühl und die Stimmung von Probandinnen wurden in einer Stichprobe von 131 Patientinnen mit BPS, 121 Patientinnen mit Angststörungen und 134 gesunden Kontrollprobandinnen zwölf Mal pro Tag an vier aufeinander folgenden Tagen abgefragt. Drei etablierte Instabilitätsindizes wurden in Mehrebenenmodellen analysiert, um Gruppenunterschiede in der Selbstwertinstabilität und der affektiven Instabilität zu bestimmen. Sowohl bei Patientinnen mit BPS als auch bei Patientinnen mit Angststörungen waren die Selbstwertinstabilität und die affektive Instabilität höher ausgeprägt als bei den gesunden Kontrollpatientinnen. Das bedeutendste Ergebnis war, dass Patientinnen mit BPS über alle Instabilitätsindizes hinweg eine signifikant höhere Selbstwertinstabilität aufwiesen als Patientinnen mit Angststörungen. Dagegen zeigte sich bei der affektiven Instabilität ein transdiagnostisches Muster, was darauf hindeutet, dass die Instabilität des Selbstwertgefühls die BPS stärker definiert als die affektive Instabilität. Zukünftige AA-Studien sollten Stichproben verwenden, die ein breites Spektrum von dimensionalen Persönlichkeitsmerkmalen abdecken, um für die BPS spezifische Merkmale von Persönlichkeitsstörungen im Alltag zu entschlüsseln. Neue AA-Methoden könnten zusätzliche Erkenntnisse zum sozialen Kontext liefern, in welchem sich die emotionale Dysregulation und Instabilität bei Menschen mit BPS zeigt

    Investigating binge eating using ecological momentary assessment: The importance of an appropriate sampling frequency

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    With great interest, we read the recently published review on emotion regulation in binge eating disorder (BED) by Dingemans et al. [1].[...

    Specificity of emotion sequences in borderline personality disorder compared to posttraumatic stress disorder, bulimia nervosa, and healthy controls: an e-diary study

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    Background: Patients with borderline personality disorder (BPD) exhibit dysregulated emotion sequences in daily life compared to healthy controls (HC). Empirical evidence regarding the specificity of these findings is currently lacking. Methods: To replicate dysregulated emotion sequences in patients with BPD and to investigate the specificity of the sequences, we used e-diaries of 43 female patients with BPD, 28 patients with posttraumatic stress disorder (PTSD), 20 patients with bulimia nervosa (BN), and 28 HC. To capture the rapid dynamics of emotions, we prompted participants every 15 min over a 24-h period to assess their current perceived emotions. We analyzed group differences in terms of activation, persistence, switches, and down-regulation of emotion sequences. Results: By comparing patients with BPD to HC, we replicated five of the seven previously reported dysregulated emotion sequences, as well as 111 out of 113 unaltered sequences. However, none of the previously reported dysregulated emotion sequences exhibited specificity, i.e., none revealed higher frequencies compared to the PTSD group or the BN group. Beyond these findings, we revealed a specific finding for patients with BN, as they most frequently switched from anger to disgust. Conclusions: Replicating previously found dysregulated and unaltered emotional sequences strengthens the significance of emotion sequences. However, the lack of specificity points to emotion sequences as transdiagnostic features

    Self-esteem instability and affective instability in everyday life after remission from borderline personality disorder

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    Background: Borderline personality disorder (BPD) is defined by a pervasive pattern of instability. According to prior findings and clinical theories, self-esteem instability and affective instability are key features of BPD. Previous e-diary studies showed that instability in self-esteem is heightened and that it is highly intertwined with affective instability in BPD in comparison to healthy controls (HC). The present study sought to extend these findings by adding symptomatologically remitted BPD patients (BPD-REM), i.e. former patients with BPD who met four or fewer BPD criteria within the past year, as a comparison group. Methods: To examine differences regarding self-esteem instability and affective instability, we used e-diaries for repeatedly collecting data on self-esteem, valence, and tense arousal 12 times a day for four consecutive days while participants underwent their daily life activities. Determining three different state-of-the-art instability indices and applying multilevel analyses, we compared 35 BPD-REM participants with previously reported 60 acute BPD patients (BPD-ACU) and 60 HC. Results: Our results revealed that self-esteem instability was significantly lower in the BPD-REM compared to the BPD-ACU group, irrespective of the instability index. In contrast, there were no significant differences regarding affective instability between the BPD-REM participants and those in the BPD-ACU group. The comparison between the BPD-REM with the HC indicated both a significantly higher instability in self-esteem as well as significantly heightened affective instability in the BPD-REM participants. Moreover, even though the associations were not significant, we found tentative support for the assumption that affective changes that are accompanied by changes in self-esteem are experienced as more burdensome and negatively impact the quality of life of remitted BPD participants. Conclusions: This study builds on growing evidence for the importance of self-esteem instability in BPD. Whereas affective instability has been reported in various psychiatric disorders and might indeed constitute a transdiagnostic marker of affective dysregulation, our results indicate that self-esteem instability might be a specific symptom that construes the unique pathology in BPD

    Within- and Between-Persons Effects of Self-Esteem and Affective State as Antecedents and Consequences of Dysfunctional Behaviors in the Everyday Lives of Patients With Borderline Personality Disorder

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    Dysfunctional behaviors are conceptualized as maladaptive affective coping attempts in borderline personality disorder (BPD). The recent benefits-and-barriers model extended the affective function assumption by adding self-esteem as a barrier to engaging in dysfunctional behaviors. Patients with BPD (N = 119) carried e-diaries to report their current selfesteem, emotional valence, tense arousal, and whether they engaged in dysfunctional behaviors 12 times a day for 4 days. Dynamic structural equation modeling revealed that on the within-person level, high momentary negative affect predicted dysfunctional behaviors, and on the between-person level, low trait self-esteem predicted dysfunctional behaviors. We also found an association between engaging in dysfunctional behaviors and momentary self-esteem and trait levels of valence and tense arousal. Moreover, our results indicate a deterioration of, rather than relief from, negative affective state after dysfunctional behaviors. These findings highlight the importance of emotion-regulation skills and reestablishing a positive self-view as important treatment targets to reduce dysfunctional behaviors in BPD
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