5 research outputs found
Fostering reading comprehension in regular classrooms: Implementation and effectiveness of whole-class reciprocal teaching
Zusammenfassung. Ziel war es, die Effektivität zweier Interventionen zur Förderung der Lesekompetenz von Fünftklässlern zu untersuchen. Beide Treatments wurden von Regellehrkräften implementiert. Die eine Intervention war das reziproke Lehren, welches um Selbstregulationsprozeduren angereichert wurde (RT+SRL). Die zweite war eine von Lehrkräften konzipierte lesestrategiebasierte Unterrichtseinheit (Good Practice, GP). Zusätzlich gab es eine No-Treatment-Kontrollgruppe (KG0). Insgesamt nahmen an der Studie N = 244 Schüler teil. Im Rahmen eines Pre-, Post-, Follow-Up-Test-Untersuchungsplans kamen standardisierte Leseverständnisaufgaben, selbstkonstruierte Lesestrategieaufgaben und eine Selbstwirksamkeitsskala zum Einsatz. Kontrastierende Einzelvergleichsanalysen ergaben, dass sich die Schüler der Treatmentbedingung RT+SRL im Vergleich zu den Schülern der Kontrollgruppe zum Post-Test signifikant stärker im Leseverständnis, in der Lesestrategieanwendung und in der Selbstwirksamkeit verbesserten. Gleiches galt für die Lesestrategieanwendung zum Follow-Up-Test. Schüler der Bedingung GP konnten im Vergleich zu KG0-Schülern weder zum Post- noch zum Follow-Up-Test vorteilige Ergebnisse in den drei Kriteriumsmaßen erzielen.
The aim of this longitudinal study was to examine the effects of two different teacher-led classroom reading literacy interventions in comparison to traditional literacy instruction (TLI). One of the interventions was reciprocal teaching combined with specifi c self-regulation procedures (RT + SRL). Another intervention was a good-practice program which was designed by a group of teachers (GP). Both treatments were strategy oriented programs to improve reading competence of fi fth graders. In total, there were N = 244 students taking part in this study. To evaluate the effects of the interventions in comparison to TLI we used standardized tests and experimenter-developed reading tasks, and a self-effi cacy scale. The study involved a pretest, posttest, and maintenance test design. Simple contrast analyses indicated that students in the intervention condition RT + SRL outperformed TLI students in reading comprehension and self-effi cacy at post-test and in strategy related task performance at post-and maintenance test. Students in the intervention condition GP, however, demonstrated no better results than students of TLI
Längsschnittliche Effekte der häuslichen und institutionellen Lernumwelt auf den Wortschatz von Grundschulkindern – ein Vergleich
It is assumed that additionally to the family background and child characteristics, the children’s learning environments are crucial for the acquisition of early competencies. This study aimed to compare the effects of home and institutional learning environment on young children’s vocabulary and to test necessary conditions for a potential compensatory effect of the institutional learning environment. Using longitudinal data from N = 557 preschool children (German National Educational Panel Study), we analysed to what extent family background and children’s characteristics predicted home and institutional learning environments and to what extent these learning environments predicted vocabulary in preschool and primary school. In order to test if both learning environments predict vocabulary separately, we used almost identical indicators to operationalize them. The effects were estimated within a structural equation model. The study revealed that both, home and institutional learning environment, had small and separate effects on children’s vocabulary. The home learning environment was more closely related to the family background, while the institutional learning environment was more closely related to the children’s characteristics. This evokes new possibilities to discuss compensatory effects. (DIPF/Orig.)Es wird angenommen, dass für den frühen Kompetenzerwerb eines Kindes neben dem familiären Hintergrund und Merkmalen des Kindes die Lernumgebungen eine wichtige Rolle spielen. Die vorliegende Studie verfolgte das Ziel, die Effekte der häuslichen und der institutionellen Lernumgebung von Kindergartenkindern auf den frühen Wortschatzerwerb zu vergleichen und notwendige Bedingungen für einen kompensatorischen Effekt der institutionellen Lernumgebung zu überprüfen. Anhand längsschnittlicher Daten von N = 557 Kindergartenkindern aus dem deutschen Nationalen Bildungspanel (NEPS) wurde untersucht, in welchem Ausmaß der familiäre Hintergrund und die Merkmale eines Kindes die häusliche und institutionelle Lernumgebung prädizieren und in welchem Ausmaß diese wiederum den Wortschatz in der Vorschule und in der ersten Klasse vorhersagen. Um zu überprüfen, ob die beiden Lernumgebungen einen jeweils eigenständigen Beitrag zur Prädiktion des Wortschatzes leisten, wurden nahezu identische Indikatoren zur Operationalisierung verwendet. Mittels Strukturgleichungsmodellierung wurden die Effekte geschätzt. Die Studie zeigte, dass die häusliche und institutionelle Lernumgebung eines Kindes kleine sowie voneinander abgrenzbare Effekte auf den Wortschatz hatten. Dabei war die häusliche Lernumwelt stärker mit dem familiären Hintergrund assoziiert, während die institutionelle Lernumgebung stärker durch Merkmale des Kindes selbst prädiziert wurde. Dies eröffnet neue Möglichkeiten der Diskussion kompensatorischer Effekte. (DIPF/Orig.
Will you be my friend? A multilevel network analysis of friendships of students with and without special educational needs backgrounds in inclusive classrooms
The objective of this study was to determine the relationship between having a special educational needs background (SEN) and the likelihood of having friends in inclusive classes. We assumed that a combination of individual, dyadic and contextual variables can sufficiently explain the relation between a SEN diagnosis and the likelihood of friendship. Data analysis was based on a cross-sectional sample of students (N = 1241) in second and third grade primary-school classes. To address the different levels adequately, the present study improves upon previous research in two ways: First, the sociometric data were analyzed with the p2 model, a specialized multilevel network model. Second, the study focused solely on friendships and emphasized the concept\u27s unique features with respect to inclusive education. Data analysis indicated that students with SEN had a decreased probability of becoming friends with their classmates compared to students without SEN. Even when individual, dyadic, and contextual variables were included into the model, the association between a SEN diagnosis and the likelihood of friendship persisted. The implications of the results are discussed with respect to their implications for inclusive teaching practice. (DIPF/Orig.)Das Ziel der vorliegenden Studie war es, den Zusammenhang zu untersuchen zwischen einem diagnostizierten sonderpädagogischen Förderbedarf (SPF) und der Wahrscheinlichkeit, Freundschaften in einer inklusiven Schulklasse zu schließen. Es wurde angenommen, dass eine Kombination aus individuellen, dyadischen und kontextuellen Variablen einen möglichen Zusammenhang zwischen einer SPF-Diagnose und der Wahrscheinlichkeit einer Freundschaft vorhersagt. Die Querschnittsanalysen basieren auf einer Stichprobe von N=1241 Grundschulkindern der zweiten und dritten Klasse. Die vorliegende Studie hebt sich von bisherigen Forschungsarbeiten in zwei Punkten ab: Erstens wurden soziometrische Daten mit dem p2-Modell analysiert, einem spezialisierten Mehrebenen-Netzwerk-Modell. Zweitens untersuchte die Studie ausschließlich Freundschaften im inklusiven Unterricht und geht dabei insbesondere auf die Besonderheiten des Konzeptes Freundschaft ein. Insgesamt zeigte sich, dass Schulkinder mit einem SPF eine geringere Wahrscheinlichkeit hatten, mit ihren Klassenkameraden befreundet zu sein. Selbst unter Kontrolle individueller, dyadischer und kontextueller Variablen blieb dieser Zusammenhang zwischen der SPF-Diagnose und der Wahrscheinlichkeit einer Freundschaft zu den Klassenkameraden bestehen. Die Ergebnisse werden hinsichtlich ihrer Implikationen für die Theoriebildung und das inklusive Unterrichten diskutiert. (DIPF/Orig.
Student\u27s perspective on inclusion. The development of a measurement instrument for the assessment of attitudes towards inclusive learning
Das gemeinsame Lernen in der Grundschule zielt darauf ab, Kinder mit unterschiedlichen Fähigkeiten und Voraussetzungen in ihrer kognitiven, sozialen und persönlichen Entwicklung differenziert zu fördern. Das Gelingen gemeinsamen Unterrichts hängt neben strukturellen Faktoren auch von der Einstellung der handelnden Akteure ab. Die Perspektive der Kinder auf den Unterricht wurde bislang wenig empirisch untersucht. Deshalb widmet sich die vorliegende Untersuchung der Einstellung von Grundschulkindern. Es wird über drei Studien die Entwicklung des Instruments SEGEL dargestellt, das die Schülereinstellung zum gemeinsamen Lernen erhebt. Den Ausgangspunkt bildete eine qualitative Erhebung mit N = 19 Grundschulkindern als Vorbereitung auf die Formulierung von Einstellungsitems. In zwei Folgestudien (N = 204 und N = 209) wurden die Items erprobt, angepasst und faktorenanalytisch geprüft. Im Ergebnis bilden die SEGEL-Skalen Strukturelle Unterrichtsorganisation, Soziale Aspekte und Wohlbefinden sowie Zusammen Lernen ein zuverlässiges Instrument zur Erhebung des gemeinsamen Lernens von Kindern mit und ohne Förderbedarf Lernen, emotionale und soziale Entwicklung sowie Sprache ab. Es zeigten sich insofern signifikante Unterschiede in der Einschätzung dieser drei Bereiche, als die befragten Kinder der Stichprobe das gemeinsame Lernen von Kindern mit und ohne den Förderbedarf emotionale und soziale Entwicklung negativer einschätzen als die beiden anderen Bereiche. (DIPF/Orig.)The aim of inclusive learning in primary schools is to foster children with different abilities and preconditions in their cognitive, individual, and social development in a differentiated way. Its success depends on structural factors as well as the attitude of all involved actors. Until now, the children’s attitudes on teaching have infrequently been researched, and that is why their attitudes will be addressed explicitly in this paper. With the help of three research studies, the development of SEGEL, an instrument designed to assess attitudes of students in regard to inclusive learning, is to be displayed. Started by a qualitative research study with N = 19 primary school students, as a preparation to specifically phrase items that assess attitudes and proceeded by two quantitative follow-up studies with N = 204, and N = 209 students respectively, where the items were tested, modified, and factor analytically reviewed. SEGEL finally provides scales for structural class organization, social aspects and well-being, as well as learning together. The SEGEL scales are aimed at and adjusted for the inclusive learning of children with and without learning disabilities, emotional and behavioral disorders, and speech impairments. Significant attitude differences were revealed insofar that our sample assessed the inclusive learning of children with and without emotional and behavioral disorders more negatively than the other two groups of inclusive learners. (DIPF/Orig.
Portal alumni
Die Beliebtheit von Medienberufen ist ungebrochen. Das zeigt sich unter anderem an der Zahl der Studieninteressierten. So haben sich allein in diesem Jahr mehr als 1 500 junge Leute auf einen der 44 Plätze für den Studiengang Medienwissenschaft an der Universität Potsdam beworben. Nach ihrem erfolgreichen Abschluss allerdings konkurrieren die Absolventen am Arbeitsmarkt mit Tausenden Abgängern anderer Hochschulen aus Film-, Medien- und Kommunikationsstudiengängen. Das sind allein in der Region Berlin-Brandenburg jährlich etwa 1 500. Doch nach jahrzehntelangem Boom der Medienbranche hat sich der Arbeitsmarkt im vergangenen Jahrzehnt drastisch verändert. Konjunkturkrise, Kursrückgänge und rückläufige Werbeinvestitionen schwächten die Medien deutlich. Es folgten daraus schlechte Gewinnergebnisse, Einsparungen und Personalreduzierung, insbesondere bei den Printmedien. Die Insolvenz der Frankfurter Rundschau oder die Einstellung der Financial Times Deutschland sind nur zwei eklatante Beispiele. Auf der anderen Seite boomt der dynamische Online-Markt aufgrund des veränderten Nutzerverhaltens insbesondere der jungen Generation, die ihre Informationen zunehmend aus Internet, Apps und sozialen Netzwerken gewinnen. Die Berufsaussichten für all Jene, die „Irgendwas mit Medien“ studieren wollen sind zwar aufgrund des Arbeitsmarktes schwieriger geworden, sie sind aber dennoch vielfältig. Guter Journalismus wird weiterhin benötigt und auch Öffentlichkeitsarbeiter sind gefragt. Darüber hinaus stehen Absolveninspiriert von den Fernsehbildern, als Tausende Flüchtlinge herzlich in München empfangen wurden, kam unserem Kollegen Eric Makswitat die Idee, sich auch auf lokaler Ebene für die hier ankommenden Flüchtlinge zu engagieren. Der Doktorand in der Politikwissenschaft sammelt über das Internet Bücher für Flüchtlinge und gibt sie dann direkt in den Flüchtlingsunterkünften ab. Eric Makswitat ist einer von Vielen, die derzeit einen wichtigen Beitrag zur Bewältigung der Herausforderungen des Flüchtlingszustroms nach Deutschland leisten. Die engagierten Helfer sind „ein Beweis dafür, wie weit die Selbstorganisationskräfte der organisierten Bürgerschaft in unserer Zivilgesellschaft mittlerweile entwickelt sind“, meint dazu der Verwaltungswissenschaftler Jochen Franzke. Unser Kollege Eric ist auch in anderer Hinsicht beispielgebend. Er ist einer von rund achtzig Prozent aller ehemaligen Studierenden, die nach dem Studienabschluss in der Region bleiben, wie eine kürzlich an der Uni veröffentlichte Studie zum Verbleib unserer Absolventinnen und Absolventen ermittelt hat. Unsere Alumni steigen ein in Berufsfeldern der Politik, Wirtschaft und Gesellschaft, sie gründen Firmen und sie engagieren sich beruflich, privat oder gesellschaftlich. Viele davon in Potsdam. Wenn die Universität Potsdam im nächsten Jahr ihr 25-jähriges Jubiläum in und mit der Stadt Potsdam feiern wird und mit Stolz auf hervorragende Leistungen aus Lehre und Forschung verweist, dann ist dies nicht zuletzt den Absolventinnen und Absolventen zu verdanken, die als hochqualifizierte Fachkräfte neueste wissenschaftliche Erkenntnisse in die Praxis überführen. Portal alumni ist deshalb in diesem Jahr hier, zu Hause in Potsdam geblieben. Wir haben Absolventen der Universität Potsdam gesucht, die heute in unterschiedlichen beruflichen und gesellschaftlichen Kontexten in der Region aktiv sind und sich engagieren