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    Schule, Familie und soziale Ungleichheit in Zeiten der Bildungsexpansion: Das Beispiel der Weimarer Republik

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    Die Zeit der Weimarer Republik ist gekennzeichnet durch eine bemerkenswerte Bildungsexpansion und eine - wenn auch begrenzte - soziale Öffnung der höheren Bildungseinrichtungen. In Auswertung von Abiturientenlebensläufen einer höheren Schule in Potsdam geht der Beitrag der Frage nach, welche Gründe für die Erweiterung der Bildungsaspirationen und -karrieren bei den Heranwachsenden aus den unteren sozialen Schichten in dieser Zeit maßgeblich waren. Er kommt dabei zu dem Ergebnis, dass es angesichts knapper familiärer Ressourcen einer Bündelung von Faktoren bedurfte: Neben günstigen wirtschaftlichen und schulstrukturellen Voraussetzungen gehörten dazu die familiäre Unterstützung, das Angebot der Schule - auch im außerunterrichtlichen Bereich - sowie die Jugendbewegung, die - in Verbindung mit der Schule - einen Raum zur Enkulturation und zur Aneignung eines bildungsbürgerlichen Habitus bereit stellte. (DIPF/Orig.)The era of the Weimar Republic is characterized by a remarkable educational expansion and a - limited - social opening up of the higher educational institutions. On the basis of the evaluation of the curricula of graduates from a secondary school in Postdam, the author identifies the reasons which determined the expansion of educational aspirations and careers among adolescents from the lower social strata of that time. His analysis leads him to the thesis that, in view of the shortage in family resources, a combination of factors was required: in addition to economic and school-structural preconditions there had to be the family´s support, the offers provided by the school - also in the extracurricular field - as well as the youth movement, which, in combination with the school, provided a space for socialization and for the adoption of a habitus characteristic of the educated classes. (DIPF/Orig.

    Erziehungsabsichten und Sozialisationseffekte. Die Schule der SBZ und frühen DDR zwischen politischer Instrumentalisierung und institutioneller Eigenlogik

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    Berichtet wird von einem Projekt, das sich mit der Frage beschäftigt hat, inwieweit die Schule den umfassenden Erziehungsauftrag erfüllen konnte, der ihr nach 1945 in Ostdeutschland erteilt worden war. Schultheoretische Überlegungen, die eingangs skizziert werden, legen Zweifel nahe, die von der Analyse des historischen Materials bestätigt und präzisiert werden. Der Befund bleibt zwiespältig: Der Politisierung der Schule steht die Verschulung des Politischen gegenüber, und die Erziehungserfolge erweisen sich - zumindest in Teilen - als nicht intendierte Sozialisationseffekte. Dieser Befund ist, wie ein abschließender schulhistorischer und -theoretischer Ausblick verdeutlicht, nicht ohne Folgen für die Einschätzung der erzieherischen Potenzen der Institution Schule ganz allgemein. (DIPF/Orig.)The autors report on a project dealing with the question in how far the school managed to fulfill the comprehensive educational mission it had been placed with in East Germany after 1945. School-theoretical considerations sketched in the first part raise doubts which are both confirmed and clarified by the analysis of the historical material. The findings are of a conflicting nature: on the one hand, we have the politicization of the school and on the other, the school-like institutionalization of the political; the educational achievements prove - at least in part - to be unintended socialization effects. In a final historical and theoretical paragraph, it is shown that these results are not without consequences for the assessment of the educational powers of the institution school, is general. (DIPF/Orig.

    "Mein Bildungsgang" - Biographische Muster der Selbstkonstruktion im historischen Vergleich: Beispiele und Argumente für eine historisch-empirische Forschungsperspektive

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    Der Beitrag behandelt die Frage, welche kulturellen Muster für die autobiographische Präsentation des eigenen Bildungsweges genutzt werden und wie diese im Zusammenhang mit historisch gesellschaftlichen Diskursen über Bildung interpretiert werden können. Dabei wird insbesondere untersucht, wie biographische Darstellungen des eigenen Bildungsweges im Rahmen von Bildungsinstitutionen hervorgebracht und eingeübt werden. Dies erfolgt zunächst aus der Perspektive der Historischen Bildungsforschung am Beispiel autobiographischer Dokumente aus den 1920/30er Jahren, anschließend aus der Perspektive der sozialwissenschaftlichen Biographieforschung anhand zeitgenössischer Materialien. Ziel ist es, systematische Überlegungen zur Konstruktion von Bildungsgeschichten anzuregen und exemplarisch zu zeigen, wie eine Verknüpfung zwischen Historischer Bildungsforschung und Biographieforschung aussehen könnte

    Bispinck, Henrik: Bildungsbürger in Demokratie und Diktatur, Lehrer an höheren Schulen in Mecklenburg 1918 bis 1961 (Quellen und Darstellungen zur Zeitgeschichte, Bd. 79). München: R. Oldenbourg Verlag 2011. [Rezension]

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    Rezension von: Bispinck, Henrik: Bildungsbürger in Demokratie und Diktatur, Lehrer an höheren Schulen in Mecklenburg 1918 bis 1961 (Quellen und Darstellungen zur Zeitgeschichte, Bd. 79). München: R. Oldenbourg Verlag 2011, 358 S. ISBN 978-3-486-59804-

    Die Entwicklung der Lehrer-Schüler-Interaktion und die Bildungswachstumsschübe. Zur inneren Schulreform im 20. Jahrhundert

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    Ausgehend von Reformen in der Weimarer Zeit skizziert der Beitrag zunächst die Entwicklung der Lehrer-Schüler-Interaktion auf der Ebene der Konzepte und administrativen Maßnahmen. Dabei wird gezeigt, dass sich Tendenzen zu Individualisierung und Demokratisierung nach einem wechselvollen Prozess stärker zur Geltung zu bringen vermögen. Die schulische Praxis und vor allem der Unterricht erscheinen demgegenüber, wie an Befunden aus einem laufenden Projekt zu „Schule und Sozialisation“ deutlich gemacht wird, durch ein hohes Maß an Kontinuität geprägt: Hier dominiert ein lehrerzentrierter und stofforientierter Fachunterricht. Anders als auf der Ebene reformerischer Initiativen erweist sich die Lehrer-Schüler-Interaktion auf der Ebene der Unterrichtspraxis somit als resistent gegenüber politischen Eingriffen wie gegenüber den Einflüssen der Bildungswachstumsschübe. (DIPF/Orig.

    Schulkultur(en) in historischer Perspektive. Einführung in das Thema

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    In dieser Einführung zum gleichnamigen Heftthema sollen Referenzpunkte in der aktuellen schulpädagogischen, schultheoretischen und schulpolitischen Diskussion wie in der bildungshistorischen Forschung skizziert werden. "Über die Benennung der dabei verwendeten methodischen Zugänge und Forschungskonzepte hinaus soll auch nach impliziten oder expliziten Modellen historischer Entwicklung... gefragt werden, die den jeweiligen Studien zugrunde liegen, um so die aktuelle Debatte um \u27Schulkultur\u27 selbst in einen historischen Zusammenhang zu stellen." (DIPF/Orig.

    Burkhard Dietz/Ute Lange/Manfred Wähle (Hrsg.): Jugend zwischen Selbst- und Fremdbestimmung. Historische Jugendforschung zum rechtsrheinischen Industriegebiet im 19. und 20. Jahrhundert. Bochum: Winkler 1996 [...] [Sammelrezension]

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    Sammelrezension von: 1. Burkhard Dietz/Ute Lange/Manfred Wähle (Hrsg.): Jugend zwischen Selbst- und Fremdbestimmung. Historische Jugendforschung zum rechtsrheinischen Industriegebiet im 19. und 20. Jahrhundert. Bochum: Winkler 1996, 291 S. 2. Alfons Kenkmann: Wilde Jugend. Lebenswelt großstädtischer Jugendlicher zwischen Weltwirtschaftskrise, Nationalsozialismus und Währungsreform. (Düsseldorfer Studien zur Neueren Landesgeschichte und zur Geschichte Nordrhein-Westfalen. Bd. 42.) Essen: Klartext 1996. 480 S

    Schule in der Transformation - Transformation der Schule? Was man aus Gesprächen mit ehemaligen Schülern über die Schule "zwischen zwei Diktaturen" erfahren kann

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    Dem Beitrag liegen Interviews mit verschiedenen Personen über ihre Schulzeit während des Nationalsozialismus und in der Sowjetischen Besatzungszone bzw. der frühen DDR zugrunde, wo die Betreffenden zwischen 1951 und 1954 ihr Abitur gemacht haben. Die Gespräche werden unter ausgewählten Gesichtspunkten ausgewertet, wobei systematisch die Frage nach den Voraussetzungen und den Grenzen, nach den Mechanismen und der Art schulischer Einflußnahme auf die Kinder und Jugendlichen im Mittelpunkt steht. Neben großen interindividuellen Unterschieden wird deutlich, daß insgesamt der politisch gewollten Indoktrination durch die Schule Schranken gesetzt waren, schon weil es den Herrschenden nicht gelungen ist, der Schule einen völlig neuen Rahmen zu geben und die Betroffenen von heterogenen Erfahrungen zu lösen. (DIPF/Orig.)The article is based on Interviews with different persons concerning their schooling under National Socialism and, later, in the Sovietoccupied zone and the early GDR, where all of the interviewees took their school-leaving examinations between 1951 and 1954. The Interviews are evaluated according to selected guidelines, with the focus being on the issue of the preconditions and the limits, as well as the mechanisms of the school\u27s influence on children and adolescents. Besides immense interindividual differences it was shown that, all in all, an indoctrination through the school, aimed at by the political system, was kept within bounds by the fact that those within power had not managed to give a completely new framework to the school system or to isolate those concerned from heterogenous experienses. (DIPF/Orig.

    Schulkultur(en) in historischer Perspektive. Zur Einleitung in den Thementeil

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    In Schulforschung, Schulpädagogik und Schul(reform)politik hat sich in den vergangenen zwei Jahrzehnten eine Akzentverschiebung vollzogen: Das Hauptaugenmerk hat sich von der Systemebene auf die Ebene der Einzelschule und von Fragen der Schulstruktur zu solchen der Schulkultur verlagert. Als Anregung zu einem Dialog zwischen historischer und systematischer Schulforschung verstehen sich die Beiträge dieses Thementeils. In Konzentration auf unterschiedliche Aspekte des Themas und in mehr oder weniger expliziter Bezugnahme auf unterschiedliche theoretische Modelle beschäftigen sie sich mit unterschiedlichen Phasen der (deutschen) Schulkulturgeschichte des 20. Jahrhunderts und vor allem der diesbezüglichen Reformbestrebungen. Sie lassen so die Umrisse einer ‚Vorgeschichte‘ aktueller Schulkulturdiskurse und -reformen erkennen und leisten damit gleichzeitig einen Beitrag zu deren historischen Verortung. (DIPF/Orig.
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