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    Russland und die Steppe

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    Besonders im Selbstbild Russlands nimmt der Raum eine zentrale Bedeutung ein, wird zu Vergleichsgröße, identitätskonstitutiver Komponente, Grundlage und Axiom philosophischer, historischer und politischer Theorien. Wissenschaftliche Arbeiten zu verschiedenen Raumproblematiken wie zum Beispiel der Bedeutung der „Hauptstädte“ oder dem Verhältnis zwischen Stadt und Peripherie geben Aufschluss über den Stellenwert von Orten und Örtlichkeiten in der Literatur. Findet die Steppe in diesem Diskurs Erwähnung, dann meist als notwendige Vergleichsgröße, um eine oppositionelle Dichotomie zwischen Ost und West, Zivilisation und Barbarei, Europa und Asien aufrechtzuerhalten. In meiner Arbeit sollen literarische Steppenbilder gezeigt werden, denen ein anderer Zugang zugrunde liegt, in welchen die Landschaft nicht nur als Schauplatz, auf dem Handlung stattfindet, fungiert, sondern selbst zu Handlungsträger, agierender und lebendiger Größe wird. Das erste Kapitel soll einen Einblick in die sozial- und kulturwissenschaftliche Raumtheorie geben. Die dort behandelten Ansätze werden als Grundlage für die darauf folgende Analyse der literarischen Landschaftsbilder dienen. Hierbei soll zunächst die Erzählung „Step'“ von Anton Pavlovič Čechov behandelt werden. In den darauffolgenden Kapiteln soll die Rolle der Steppe im Leben und Werk Maksimilian Aleksandrovič Vološins und der Kosaken aufgezeigt werden. Als Quelle dienen neben der bereits erwähnte Erzählung „Step'“ von Anton Pavlovič Čechov diverse Sammelbände mit Gedichten und Artikel von Maksimilian Aleksandrovič Vološin sowie seine Tagebuchaufzeichnungen, Reisenotizen und Briefe. Aus der Kosakenliteratur werden vor allem Gedichte aus Zeitschriften und Sammelbänden zur Analyse herangezogen
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