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    Psychosoziale Belastungen und psychische AuffÀlligkeiten von jugendlichen StraftÀtern mit und ohne Migrationshintergrund

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    Zusammenfassung: In den Medien und in den gesellschaftspolitischen Diskussionen hat das Thema "JugendkriminalitĂ€t durch Migranten" einen hohen Stellenwert. Inwiefern die Gruppe von jugendlichen StraftĂ€tern mit Migrationshintergrund spezifische psychosoziale und psychopathologische Risikofaktoren fĂŒr delinquentes Verhalten aufweist, ist jedoch bislang nur wenig untersucht. Die vorliegende Studie basiert auf 273 minderjĂ€hrigen StraftĂ€tern (117Schweizer, 156Migranten), die zwischen 2001 und 2010 an der Abteilung Kinder- und Jugendforensik der UniversitĂ€t ZĂŒrich erstmals begutachtet wurden. Anhand eines Dokumentationssystems wurden familiĂ€re und schulische Belastungen sowie psychische Störungen codiert. Weiterhin wurden Selbstbeurteilungsfragebogen der Jugendlichen zu elterlicher Erziehung, den erlebten psychosozialen Belastungen sowie den bestehenden internalisierenden und externalisierenden psychischen Problemen in die Studie einbezogen. Die Ergebnisse zeigen, dass jugendliche StraftĂ€ter mit Migrationshintergrund v.a. familiĂ€r und schulisch stĂ€rker belastet sind als jugendliche StraftĂ€ter ohne Migrationshintergrund. In den Gutachten wurden hĂ€ufiger Gewalt/KriminalitĂ€t in der Familie, geistige/körperliche Behinderungen von Familienmitgliedern, ein niedriger sozioökonomischer Status, ein niedriges Schulniveau und hĂ€ufige SchulabbrĂŒche bei den Jugendlichen mit Migrationshintergrund beschrieben. Im Weiteren wurde bei den Jugendlichen mit Migrationshintergrund hĂ€ufiger eine Störung des Sozialverhaltens diagnostiziert als bei Schweizer Jugendlichen. In der Selbstbeurteilung des elterlichen Erziehungsverhaltens berichteten Jugendliche mit Migrationshintergrund hĂ€ufiger von psychologischem Druck. Schlussfolgernd kann ausgesagt werden, dass die begutachteten jugendlichen StraftĂ€ter mit Migrationshintergrund eine besondere Risikogruppe mit gehĂ€uften psychosozialen Belastungen darstellen. PrĂ€ventions- und Interventionsmaßnahmen mĂŒssen daher bei dieser Gruppe verstĂ€rkt zum Tragen kommen
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