8 research outputs found

    Frühe Zeugnisse über den Holocaust: die Befragungen von Kindern in Polen nach der Befreiung von der deutschen Herrschaft

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    Über die Interviewprotokolle wird die kindliche Erinnerung festgehalten und der älteren Generation übermittelt. Die Dynamik des Vernichtungsprozesses wird auf diese Weise aus der Perspektive des Kindes festgehalten. Ein Hauptziel der Interviewer war es, neben der faktischen Überlebensgeschichte vor allem die Ausgestaltung des Alltags im Überleben sowie die Erfahrungen und die Gefühle der Kinder zum Ausdruck zu bringen. Es ging weniger um die präzise detailgetreue Rekonstruktion der einzelnen Überlebensgeschichten als vielmehr um die Frage, wie die Kinder die Verfolgung wahrgenommen hatten, wie sie reagiert und was sie empfunden hatten. Im Zentrum der Befragungen standen individuelle Erlebnisse, subjektive Wahrnehmungen und Gefühle. Diese Binnenperspektive findet sich in den Protokollen wieder. Sie stellen dadurch dichte Quellen dar, die einen alltags- und erfahrungsgeschichtlichen Zugang zu den nationalsozialistischen Verbrechen ermöglichen. Sie lassen die Schwächsten unter den Verfolgten sichtbar werden. Indem sie auf Befragungen zurückgehen, gehören die Gesprächsprotokolle in methodischer Hinsicht zur Geschichtsschreibung durch mündliche Überlieferung. Das Unterfangen der Zentralen Jüdischen Historischen Kommission, Holocaust-Überlebende in großer Anzahl zu befragen, ist ein sehr frühes und ambitioniertes Vorhaben der Oral History. Es gab schon in unmittelbarer Nachkriegszeit den Kindern unter den Verfolgten eine Stimme, die ansonsten kaum wahrzunehmen gewesen wäre. Die Befragungen wurden nicht aufgezeichnet und anschließend transkribiert, wie in anderen Interviews mit Holocaust-Überlebenden auch damals mancherorts schon verfahren wurde und wie es heute in lebensgeschichtlichen Interviews Standard ist. Ihr Inhalt wurde von einer dritten Person zusammengefasst und schriftlich festgehalten. Gerade wenn Gesprächsprotokolle in der Ich-Form abgefasst, aber tatsächlich von einem Interviewer niedergeschrieben wurden, ist dieser Entstehungsprozess nicht zu vergessen. Bei den Interviewprotokollen handelt es sich um schriftliche Quellen zeitgeschichtlicher Vergangenheit, die auf einer mündlichen Befragung beruhten und diese in hohem Maße integrierten. (ICF2

    Charakteristika der staatlichen Einbindung von Eliten und Bevölkerung in Ideokratien

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    "This paper shows that ideocracies, especially communist ideocracies, have a specific pattern of cooptation and incorporation of elites and ordinary citizens, which is different from all other political regime types. Ideocracies dominate society through and through by a net of measures that make the citizens materially dependent on the state, from which the individual citizen cannot escape. The strong concentration of the distribution of goods and positions in the hands of the ideocratic state goes hand in glove with the great power to repress non - co - opted people. However, there are trade - offs in the ideocratic pattern of cooptation. The tendency of ideocracies to infantilize its citizens, may provoke reluctance even among otherwise politically indifferent citizens. Nevertheless, despite the trade - offs, the specific pattern of cooptation and incorporation of citizens and elites might help to explain why communist ideocracies were very durable in comparison to other types of political regimes." (author's abstract

    Frei lernt es sich am besten? Ein Forschungsbericht zur Progression narrativer Kompetenz

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    van Norden J. Frei lernt es sich am besten? Ein Forschungsbericht zur Progression narrativer Kompetenz. In: Sauer M, Bühl-Gramer C, John A, Demantowsky M, Kenkmann A, eds. Geschichtslernen in biographischer Perspektive. Nachhaltigkeit-Entwicklung-Generationendifferenz. Beihefte zur Zeitschrift für Geschichtsdidaktik. Vol 9. Göttingen: V&R unipress; 2014: 157-174
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