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    Die Psychodynamik in den psychoanalytisch begründeten Psychotherapieverfahren – Beiträge zu normativen, didaktischen und diagnostischen Anforderungen

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    Die kumulative Dissertation befasst sich mit der Psychodynamik, welche in den psychoanalytisch begründeten Psychotherapieverfahren das zentrale Störungskonzept darstellt. Die Anforderungen der Psychodynamik werden dabei aus normativer, didaktischer und diagnostischer Perspektive systematisch untersucht. Vor dem Hintergrund der Psychotherapie-Richtlinien-Reform 2017 werden die alten und neuen Vorgaben für die Psychodynamik erforscht (Beitrag 1). Mit der Bottom-Up/Top-Down/Mixed-Methode wird ein übergeordnetes Konzept zur Darstellung der Psychodynamik in der Praxis des Gutachterverfahrens formuliert. Unter einer didaktischen Perspektive wird am Beispiel der Traumafolgestörungen eine Heuristik zum richtlinienkonformen Verfassen der Psychodynamik konzipiert (Beitrag 2). Mit dem Komplementären Modell Psychodynamischer Konfliktdiagnostik (KMK) wird ein neuer Beitrag zur psychodynamischen Konfliktdiagnostik vorgelegt, welcher den bislang in der Forschung und Literatur ausgebliebenen Verbindungsschritt zwischen beobachtungs- und theoriegeleiteter Diagnostik auf diesem Gebiet entwickelt und begründet (Artikel 3). Relevanz und Aktualität erhält die Untersuchung vor dem Hintergrund der Reformen der Psychotherapie-Richtlinie; der Diskussion um die tonangebende Stellung der OPD sowie aktueller didaktischer Herausforderungen der Psychoanalyse (neues Psychotherapiestudium in Deutschland). Die 3 Hauptarbeiten werden durch 8 weitere Artikel ergänzt, welche u.a. am Beispiel der Psychodynamik-Animation und der Kasuistik im Verfahrensdialog weitere Beiträge auf dem Gebiet der Didaktik der Psychoanalyse vorlegen. Die Bedeutung der biografischen Perspektive für das psychodynamische Verständnis (psychogenetische Rekonstruktion) sowie die Implikationen der Ergebnisse mit Blick auf den neuen psychologischen M.Sc.-Studiengang Psychotherapie an Universitäten werden diskutiert.Alle Arbeiten verstehen sich als Plädoyer für die didaktische sowie konzeptionelle Erneuerung der Psychoanalyse bzw. psychodynamischen Psychotherapie

    Affective mentalization as beliefs about the controllability and usefulness of emotions. Validation of a German language version of the Emotion Beliefs Questionnaire

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    Biel HM, Loewe B, Briken P, et al. Affektive Mentalisierung als wahrgenommene Kontrollierbarkeit und Nützlichkeit von Emotionen. Validierung einer deutschsprachigen Version des Emotion Beliefs Questionnaire. Psychotherapie. 2022.Background: Instruments for the investigation of mentalization should consider and specify the multidimensionality of this construct. Indicative for the pole of affective mentalization is, on the one hand, a perceived controllability of emotions due to the understanding of one's own and others' emotions and on the other hand, a perceived usefulness of emotions due to the attributed meaningfulness of one's own and others' emotions. Perceived controllability and usefulness of positive and negative emotions are assessed with the 16 items of the English language Emotion Beliefs Questionnaire (EBQ; Becerra et al. 2020) in a self-report.Objective: The aim of the present study was to develop a German language version of the EBQ as a survey instrument for affective mentalization ability and to determine its reliability and validity.Material and methods: A total of 104 psychotherapists in training and further education as well as students answered the German language EBQ, which we translated according to the translation guidelines of the European Social Survey, as part of an anonymous online survey. We conducted an exploratory factor analysis and determined internal consistencies and concurrent validities with respect to related constructs.Results: As in the original validation study, the EBQ shows a three-factorial structure and good internal consistency of alpha = 0,87 in the overall scale. Furthermore, associations between the perception of positive and negative emotions as uncontrollable and useless (high EBQ scores) and lower emotion regulation and higher psychopathological symptoms (concurrent validity) are evident.Conclusion: The findings are consistent with the results of the original validation study and suggest that the EBQ is also recommended in the German version. Theoretically justified and empirically tested (see online supplementary), the EBQ appears to be a suitable method for assessing affective mentalization.Hintergrund Instrumente zur Untersuchung von Mentalisierung sollten die Multidimensionalität dieses Konstrukts berücksichtigen und spezifizieren. Indikativ für den Pol der affektiven Mentalisierung sind einerseits aufgrund des Verständnisses für eigene und fremde Emotionen eine wahrgenommene Kontrollierbarkeit von Emotionen, andererseits aufgrund der attribuierten Bedeutsamkeit eigener und fremder Emotionen eine wahrgenommene Nützlichkeit von Emotionen. Die wahrgenommene Kontrollierbarkeit und Nützlichkeit positiver und negativer Emotionen wird mit den 16 Items des englischsprachigen Emotion Beliefs Questionnaire (EBQ; Becerra et al. 2020) im Selbstbericht erfasst. Ziel der Studie Ziele der vorliegenden Studie waren es, eine deutschsprachige Version des EBQ als Erhebungsinstrument für affektive Mentalisierungsfähigkeit zu entwickeln sowie deren Reliabilität und Validität zu ermitteln. Material und Methoden Psychotherapeut:innen in Aus- und Weiterbildung sowie Studierende (n = 104) beantworteten den von uns in Anlehnung an die Translation Guidelines des European Social Survey übersetzten deutschsprachigen EBQ als Teil einer anonymen Online-Befragung. Wir führten eine explorative Faktorenanalyse durch und bestimmten interne Konsistenzen sowie konkurrente Validitäten in Bezug auf verwandte Konstrukte. Ergebnisse Wie in der Originalvalidierungsstudie zeigen sich eine dreifaktorielle Struktur des EBQ sowie eine gute interne Konsistenz von α = 0,87 in der Gesamtskala. Weiterhin zeigen sich Zusammenhänge zwischen der Wahrnehmung von positiven und negativen Emotionen als unkontrollierbar und nutzlos (hohe EBQ-Werte) und einer geringeren Emotionsregulation sowie höheren psychopathologischen Symptomen (konkurrente Validität). Schlussfolgerung Die Befunde decken sich mit den Ergebnissen der originalen Validierungsstudie und legen nahe, dass der EBQ auch in der deutschen Version zu empfehlen ist. Theoretisch begründet und empirisch überprüft (siehe Online-Appendix) erscheint der EBQ als ein geeignetes Verfahren zur Erhebung affektiver Mentalisierung
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