80 research outputs found

    Lohnbildung und Beschäftigung

    Get PDF
    Bei der Wahl dieses Titels schimmert die ebenso alte wie weit verbreitete These durch, derzufolge das Beschäftigungsniveau und damit die Arbeitslosigkeit wesentlich von der Lohnhöhe bestimmt seien. Der Titel trägt aber der Tatsache Rechnung, daß in den kontinentaleuropäischen Volkswirtschaften das Nominallohnniveau überwiegend in kollektiven Tarifverhandlungen vereinbart wird; das Reallohnniveau ist allerdings das Ergebnis der Gütermarktprozesse. Diese Tatsache wird in der modernen Arbeitsmarktökonomie berücksichtigt. Dies zeigt sich z.B. daran, daß W. Franz, der führende deutsche Arbeitsmarktökonom, für das ?Ottobeurer Seminar? 1995 über ?Arbeitslosigkeit und die Möglichkeiten ihrer Überwindung? ein theoretisches Referenzmodell für die Arbeitsmarktanalyse vorgestellt hat, das von unvollständiger Konkurrenz auf den Güter- und Arbeitsmärkten ausgeht. Damit läßt W. Franz das alte neoklassische Grundmodell des Arbeitsmarktes hinter sich, das für vollständige Konkurrenz und für einen dominierenden (oder allein relevanten) Substitutionseffekt beim Arbeitsangebot den Arbeitsmarkt durch zwei sich kreuzende Kurven für Arbeitsangebot und -nachfrage wiedergibt, die dem Bild für den Markt eines einzelnen Gutes entsprechen und damit dem ?Totem der Mikros? gemäß Leijonhufvuds ?Life among the Econ? (1981, S. 353). Dieses Referenzmodell will ich Ihnen im 1. Abschnitt präsentieren (und dabei seine inkonsistente Interpretation durch W. Franz kritisieren) und im 2. Abschnitt durch Überlegungen zum Gewerkschaftsverhalten ergänzen. Der 3. und 4. Abschnitt befaßt sich mit Problemen und Ergebnissen empirischer Untersuchungen. Die Abschnitte 5 und 6 kritisieren zwei Autorengruppen, die diese Ergebnisse zur Kenntnis zu nehmen zu vermeiden trachten

    Renaissance der Makropolitik: Vorreiter USA

    Get PDF
    Mit einer Kombination aus wiederholten Zinssenkungen und Haushaltsdefiziten bekämpften die Vereinigten Staaten ihre jüngste Rezession. Findet in den USA eine bemerkenswerte Renaissance aktiver keynesianischer Stabilisierungspolitik statt? Können die Wirtschaftsprobleme Deutschlands durch Globalsteuerung gelöst werden? --

    Eine Gegen-Anmerkung zur Reallohnentwicklung in Deutschland

    Get PDF
    Im ifo Schnelldienst Nr. 19/2007 sprach sich Hans-Werner Sinn in seiner "Anmerkung zur Reallohnentwicklung in Deutschland" gegen die Einführung von Mindestlöhnen aus, da diese zu Arbeitsplatzverlusten führen würden. Jürgen Kromphardt, TU Berlin und ehemaliges Mitglied des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, interpretiert die vorliegenden Daten in eine andere Richtung und zieht einen entgegengesetzten wirtschaftspolitischen Schluss.Reallohn, Lohnquote, Deutschland

    Lohnbildung und Beschäftigung

    Get PDF
    Bei der Wahl dieses Titels schimmert die ebenso alte wie weit verbreitete These durch, derzufolge das Beschäftigungsniveau und damit die Arbeitslosigkeit wesentlich von der Lohnhöhe bestimmt seien. Der Titel trägt aber der Tatsache Rechnung, daß in den kontinentaleuropäischen Volkswirtschaften das Nominallohnniveau überwiegend in kollektiven Tarifverhandlungen vereinbart wird; das Reallohnniveau ist allerdings das Ergebnis der Gütermarktprozesse. Diese Tatsache wird in der modernen Arbeitsmarktökonomie berücksichtigt. Dies zeigt sich z.B. daran, daß W. Franz, der führende deutsche Arbeitsmarktökonom, für das Ottobeurer Seminar 1995 über Arbeitslosigkeit und die Möglichkeiten ihrer Überwindung ein theoretisches Referenzmodell für die Arbeitsmarktanalyse vorgestellt hat, das von unvollständiger Konkurrenz auf den Güter- und Arbeitsmärkten ausgeht. Damit läßt W. Franz das alte neoklassische Grundmodell des Arbeitsmarktes hinter sich, das für vollständige Konkurrenz und für einen dominierenden (oder allein relevanten) Substitutionseffekt beim Arbeitsangebot den Arbeitsmarkt durch zwei sich kreuzende Kurven für Arbeitsangebot und -nachfrage wiedergibt, die dem Bild für den Markt eines einzelnen Gutes entsprechen und damit dem Totem der Mikros gemäß Leijonhufvuds Life among the Econ (1981, S. 353). Dieses Referenzmodell will ich Ihnen im 1. Abschnitt präsentieren (und dabei seine inkonsistente Interpretation durch W. Franz kritisieren) und im 2. Abschnitt durch Überlegungen zum Gewerkschaftsverhalten ergänzen. Der 3. und 4. Abschnitt befaßt sich mit Problemen und Ergebnissen empirischer Untersuchungen. Die Abschnitte 5 und 6 kritisieren zwei Autorengruppen, die diese Ergebnisse zur Kenntnis zu nehmen zu vermeiden trachten. --

    Ansatzpunkte der Beschäftigungspolitik aus keynesianischer Sicht

    Get PDF
    Der Autor legt zunächst dar, welche Indikatoren für das Ausmaß strukturbedingter Arbeitslosigkeit vorliegen, und zeigt, dass sich zwar ein großer,aber nicht notwendigerweise der überwiegende Teil der Arbeitslosigkeit als strukturbedingt erklären lässt. Deswegen kann der Einsatz angebotsseitiger Maßnahmen, der zur Auflösung struktureller Hemmnisse für mehr Beschäftigung führen soll, nur eine Teilantwort auf das Problem der hohen Arbeitslosigkeit sein. Im nächsten Abschnitt wird die Entwicklung von Arbeitslosigkeit, Beschäftigung und Reallohnniveau seit 1973 betrachtet. Die Zahlen belegen nach Ansicht des Autors, dass die Beschäftigungssituation das Reallohnniveau bestimmt und nicht das Reallohnniveau die Beschäftigung. Im anschließenden Abschnitt wird untermauert, dass diese Auffassung der Theorie von Keynes entspricht. Dazu wird das Anliegen von Keynes herausgearbeitet, die neoklassische Sichtweise des Arbeitsmarktes und die daraus resultierende Tendenz zur Vollbeschäftigung bei flexiblen Reallöhnen zu widerlegen. Im folgenden Abschnitt wird dann diese keynesianische Position mit Hilfe des heutigen Standardmodells für den Arbeitsmarkt einer Geldwirtschaft mit unvollständiger Konkurrenz auf den Güter- und Arbeitsmärkten präzisiert. Dieses Standardmodell lässt sowohl reallohnbedingte als auch nachfragebedingte Arbeitslosigkeit zu. Es werden daher anschließend Argumente geliefert, weswegen in Westdeutschland seit 1975 der Reallohn generell keine Schranke für die Beschäftigung dargestellt hat, sondern die Beschäftigung durch die zu geringe Güternachfrage beschränkt war. Darauf aufbauend werden im letzten Kapitel beschäftigungspolitische Konsequenzen gezogen. Diese setzen bei der Stärkung der Nachfrage nach vorhandenen Produkten und der Förderung des Angebots neuer Produkte an. Ergänzt werden sie durch struktur-, regional- und arbeitsmarktpolitische Maßnahmen. (IAB2)Arbeitslosigkeit - Ursache, Keynesianismus, Lohnhöhe, Beschäftigungspolitik, strukturelle Arbeitslosigkeit, Arbeitsmarktentwicklung, Nachfrageentwicklung, Westdeutschland, Bundesrepublik Deutschland

    Welche Leistungen erwartet der Bürger vom Staat?

    Get PDF
    Die Mehrwertsteuererhöhung und mögliche Belastungen der Bürger durch die Steuerfinanzierung von Sozialleistungen haben eine Diskussion über die Höhe der Steuerquote entfacht. Gibt es eine optimale Steuerquote? Welche Anforderungen werden an den Staat gestellt? Wie ist die deutsche Steuerquote im internationalen Vergleich zu beurteilen und wie hat sie sich über einen längeren Zeitraum entwickelt? --

    Plädoyer gegen die Reduzierung von Beschäftigungspolitik auf Arbeitsmarktpolitik

    Get PDF
    "In diesem Beitrag wird vor allem untersucht, in welchem Ausmaß arbeitsmarktpolitische Maßnahmen zur Erhöhung der Beschäftigung beitragen können. Dabei werden zur Arbeitsmarktpolitik alle Maßnahmen gerechnet, die das Angebot oder die Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt bzw. auf seinen Teilmärkten und die Beziehungen zwischen ihnen direkt zu beeinflussen versuchen. Die Instrumente der Arbeitsmarktpolitik werden danach gegliedert, ob sie das Angebot oder die Nachfrage beeinflussen wollen oder die Strukturdiskrepanzen zwischen beiden. Als theoretischer Bezugsrahmen für die Wirkungsanalyse wird die neoklassische Vorstellung über den Arbeitsmarkt verworfen und die keynesianische als zutreffender abgeleitet. Auf dieser Grundlage wird für die Maßnahmen zur Verringerung des Arbeitsangebots gezeigt, daß sie keinen negativen Einfluß auf die Beschäftigung haben. Die Maßnahmen zur Verringerung des Mismatch führen bei sehr hoher Arbeitslosigkeit (wie z.B. in den neuen Bundesländern) mit großer Wahrscheinlichkeit überwiegend zu einer Umschichtung innerhalb der Gruppe der Beschäftigten, ohne deren Gesamtzahl zu erhöhen. Entscheidend für die Beschäftigungswirkung sind die Maßnahmen, die zu erhöhter Nachfrage der Arbeit führen (insbesondere Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen). Allerdings ist der Nettoeffekt deutlich niedriger als der Bruttoeffekt und läßt sich kaum quantifizieren. Da die Arbeitsmarktpolitik mithin nur in begrenztem Umfange überhaupt neue Arbeitsplätze schaffen kann und darunter kaum solche, die so kapitalintensiv und hochproduktiv sind, wie es einer modernen Industrie- und Dienstleistungsgesellschaft angemessen ist, schließt der Beitrag mit einem Plädoyer für eine umfassende Beschäftigungspolitik, die stärker, als es derzeit der Fall ist, die Geld- und Fiskalpolitik einbezieht." (Autorenreferat)Beschäftigungspolitik, Arbeitsmarktpolitik - Instrumentarium, Arbeitskräfteangebot, Arbeitskräftenachfrage, Beschäftigungseffekte, Arbeitsbeschaffungsmaßnahme, Weiterbildung

    Lohnpolitik bei möglicher Deflation

    Get PDF
    In den letzten zwei Jahren haben sich die wirtschaftlichen Aussichten im Euro-Raum immer weiter verdüstert und insbesondere in Deutschland stagniert die wirtschaftliche Aktivität, was in Verbindung mit kaum noch steigenden Preisen Sorgen vor einer möglichen Deflation geweckt hat. Professor Jürgen Kromphardt plädiert dafür, der möglichen Deflationsgefahr mit entsprechenden Nominallohnsteigerungen zu begegnen. --

    Nachfragebelebung und Arbeitszeitverkürzung statt Lohnzurückhaltung : wirtschaftspolitische Schlußfolgerungen aus einer Kritik der Analyse des Sachverständigenrats.

    Get PDF
    "In diesem Artikel wird die zentrale wirtschaftspolitische Frage, ob die gegenwärtige tiefe Rezession und die damit verbundene konjunkturelle Arbeitslosigkeit besser durch zurückhaltend Lohnpolitik oder durch nachfragebelebende Maßnahmen zu überwinden sei, vor dem Hintergrund der Argumentation des Sachverständigenrats (SVR) zugunsten der zurückhaltenden Lohnpolitik analysiert (Probleme der gezielten Bekämpfung von struktureller Arbeitslosigkeit bleiben außer Betracht). Dazu wird im ersten Teil die Argumentationskette des SVR zunächst dargestellt und dann kritisiert. Dabei erweist sich seine erste These, die Investitionsschwäche sei ein Reflex der gestörten Angebotsbedingungen, als zu eng: Die vom SVR genannten Ursachen auf der Angebotsseite betreffen - in unterschiedlichem Ausmaß auch die Nachfrageseite. Die zweite These, wonach expansive Lohnerhöhungen die Gesamtnachfrage verringern, zurückhaltende Lohnsteigerungen sie dagegen erhöhten, erweist sich als nicht belegt und nicht belegbar: Die Kenntnisse der Wirtschaftswissenschaft über die Verhaltensweisen der Nachfrage reichen nicht aus, um diese These zu belegen oder zu widerlegen. Insgesamt sprechen die Argumente jedoch eher gegen als für diese These des SVR. Schließlich erweist sich auch die dritte These des SVR, eine Politik der Nachfragebelebung durch den Staat könne das Beschäftigungsproblem nicht lösen, als unbegründet. Nachdem der Argumentation des SVR für eine einseitige Beschränkung der Beschäftigungspolitik auf eine zurückhaltende Lohnpolitik der Boden entzogen ist, ist der Weg frei, um in Teil B die wirtschaftspolitischen Schlußfolgerungen aus den Überlegungen von Teil A zu ziehen. In der Auseinandersetzung mit der ersten und zweiten These des SVR hatte sich gezeigt, daß die allgemeine Nachfrageschwäche (insbesondere ausgeprägt bei den Investitionen) Ursachen auf der Angebots- und Nachfrageseite hat. Die Therapie des SVR konzentrierte sich auf die Angebotsseite und dort auf die zurückhaltende Lohnpolitik. Dieser Vorschlag mußte jedoch zurückgewiesen werden. Es bleibt daher nur die Möglichkeit, die Beschäftigungspolitik an der Nachfrageseite anzusetzen, da eine expansive Lohnpolitik - das wäre die alternative Politik auf der Angebotsseite - aufgrund der mit ihr verbundenen Risiken nicht empfohlen werden kann. Empirische Berechnungen zeigen allerdings, daß eine Nachfrageexpansion nicht ausreichen dürfte, die konjunkturelle Arbeitslosigkeit zu beseitigen; hierzu wären Wachstumsraten des Bruttosozialprodukts erforderlich, mit denen nicht zu rechnen ist. Daher ist die Nachfragebelebung durch eine Verringerung des Angebots an Arbeit zu ergänzen. Zum Abschluß wird daher eine entsprechende Verkürzung der Lebens- oder Jahresarbeitszeit gefordert und deren Ausprägung und Probleme angesprochen." (Autorenreferat)Arbeitskräftebedarf, Arbeitszeitverkürzung, Lohnpolitik, Arbeitslosigkeit, Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung
    corecore