179 research outputs found

    Let's Count and Manage - and Forget the Rest: Understanding Numeric Rationalization in Human Service Provision

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    In recent times, the development of Western welfare states has been strongly influenced by regulatory and managerial approaches that embody what this special issue refers to as ‘governing by numbers’. This article delineates this development by using the example of the human service industry in Germany. The analysis is embedded in a macrosociological perspective on blurring boundaries between the capitalistic (market) economy and the welfare state, arguing that a certain kind of (instrumentalist) numeric rationalization has spilled over from the former to the latter and sets limits to what is named ‘human development rationality’ within the operational core of involved organizations. Drawing on case study evidence from four different areas, it is shown in which dimensions this movement takes shape and how it fosters the crowding-out of elements inherent to this rationality. However, due to the proliferation of ever more ‘perfectionist’ expectations concerning quality issues, this crowding out provokes various provisional organizational and institutional responses. While the latter make production processes more volatile overall, there is no end of history regarding the struggle between instrumental rationality and countervailing forces within contemporary welfare states

    Alter(n) auf dem Markt der Möglichkeiten: die Disorganisierung der Seniorenversorgung und ihre Folgen für die Strukturen sozialer Ungleichheiten

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    "Es besteht derzeit wenig Zweifel dahingehend, dass die zukünftigen Lebensbedingungen von Senioren1 sich von den heute bestehenden Verhältnissen deutlich unterscheiden werden. Das gilt auch und besonders für die Art und Weise, wie die Versorgung des Alters mit Einkommen und altersspezifischen Unterstützungsleistungen - kurz: Rente und Pflege - gesellschaftlich organisiert wird. Der vorliegende Beitrag soll zeigen, dass, nachdem die gesellschaftliche Organisation des Alters zur Hochzeit der Industriemoderne durch eine spezifische kollektive Ordnung geprägt worden war, sich diese Ordnung im gegenwärtigen institutionellen Wandel und in Verbindung mit seinerseits dynamischen sozialstrukturellen Bedingungen zusehends auflöst und einer Disorganisation der Seniorenversorgung Platz macht, was erhebliche Folgen für die sozialstrukturelle Prägung des Alters hat. Es wird argumentiert, dass der durch spezifische - und partielle - Vermarktlichungsprozesse ausgelöste Umbau der Seniorenversorgung zu einem bedeutsamen Momentum im gegenwärtigen 'Strukturwandel des Alters' (Schimany 2003, im Rekurs auf Tews) wird und sich dabei neue Formen der Ungleichheit bzw. der Produktion sozialer Ungleichheit herauskristallisieren." (Autorenreferat

    Vom Payer zum Player - oder: Krankenkassen im Wandel: der Fall der AOK und ein vergleichender Exkurs nach Frankreich

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    Der vorliegende Beitrag befasst sich mit der Transformation der gesetzlichen Krankenkassen am Beispiel der AOK. In der fachwissenschaftlichen wie auch in der politischen Öffentlichkeit ist seit einigen Jahren eine Diskussion darüber im Gange, wie esangesichts der tiefgreifenden, international beobachtbaren wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Umbrüche mit dem sogenannten deutschen Sozialmodell weitergeht. Es handelt sich dabei um die Transformation eines Sozialmodells, bei dem der Wandel der Funktionen und nicht der Wandel der Form ist entscheidend ist. Ein Paradebeispiel für einen solchen Funktionswandel sind die gesetzlichen Krankenkassen. Der vorliegende Bericht befasst sich mit dem Fall der AOK. Am Beispiel der AOK soll jener Transformationsprozess nachgezeichnet werden, der im Diskurs von Kassenfunktionären nicht selten als Wandel vom "Payer" zum "Player" beschrieben wird,ein Wandel von exekutierenden zu steuernden Funktionen, 'vom Verwalten zum Gestalten'. Ein kurzer Ausflug in das Krankenkassenwesen Frankreichs eröffnet Chancen auf eine relativierende Betrachtung des Wandels: Die Entwicklung von Krankenkassen unter anderen institutionellen Vorzeichen kann vor Augen führen, welche alternativen Transformationspfade denkbar sind und inwieweit trotz institutioneller Rahmendifferenzen dennoch gleichartige Entwicklungsprozesse greifen. Der Beitrag ist folgendermaßen aufgebaut: Im ersten Kapitel werden die vorliegenden Erkenntnisse über den Struktur- und Funktionswandel deutscher Krankenkassen kurz resümiert, um damit die allgemeinen Rahmendaten für die Analyse des AOK-Systems zu erschließen. Das zweite Kapitel präsentiert die Befunde der Fallstudie, wobei einleitend der Hintergrund für die Wahl der Analysethemen beleuchtet wird und anschließend diese Analysethemen in fünf Schritten fokussiert abgehandelt werden. Dem schließt sich in einem dritten Kapitel der Exkurs nach Frankreich an, bevor in einem letzten Schritt die Quintessenzen aus der Untersuchung gezogen werden. (ICD

    Strukturen und Reformen der Altenhilfe und Pflege im internationalen Vergleich: Expertise zum Siebten Altenbericht der Bundesregierung

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    In der vorliegenden Expertise sollen der institutionelle Rahmen sowie die organisatorische Basis der Altenhilfe in anderen entwickelten Ländern qualitativ beschrieben und Gegenstand einer aus deutscher Perspektive "gefilterten" komparativen Betrachtung werden. Dabei liegt der Schwerpunkt auf ambulanten Unterstützungsformen. Obwohl der Heimsektor für die Altenhilfe von zentraler Bedeutung ist und (auch) hierzulande starken Transformationstendenzen unterliegt (Brandenburg u.a. 2014), wird von vielen (internationalen) Experten und politisch Verantwortlichen angenommen, dass die zentralen Weichenstellungen für eine zukunftsfähige Altenhilfe im außerstationären Bereich erfolgen beziehungsweise erfolgen müssen. Auf diesen Bereich konzentriert sich diese Expertise, wobei die international weit verbreitete Unterscheidung von "social care" einerseits und "nursing" andererseits zugrunde gelegt wird, um so das gesamte Spektrum zwischen lebensweltbezogener Unterstützung - im Weiteren bezeichnet als soziale Altenhilfe - und körperbezogener (behandlungs- und grundpflegerischer) Versorgung zu erfassen. Soweit zum Verständnis der entsprechenden Infrastruktur erforderlich, wird auch auf die Situation in der stationären Versorgung sowie Programme im Bereich der Transferleistungen (cash for care) eingegangen. Skizziert werden, jeweils getrennt für die betrachteten Länder: die rechtliche Regulierung der nichtstationären Dienste und der Pflegeangebote; Art und Finanzierung öffentlich moderierter Unterstützungsleistungen; die Trägerlandschaft sowie die verschiedenen Formen der Leistungserbringung; Strukturen und Mechanismen zur Koordination der Leistungserbringung; das Zusammenwirken von professionell erbrachten Leistungen einerseits sowie in Familien- oder informellen Beziehungsnetzwerken erbrachten Leistungen andererseits

    Social care going market

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    Over the last two decades or so, major Western societies have remoulded the institutional set-up by which they are deailing with social risks related to frailty during old age. While the 20th century had brought a transnational tendency towards the establishment of elderly care ‘going public’, the proliferation of more market-based services brings confusion into the societal norm-set underlying the aforementioned tendency. Marketisation has placed the emphasis on economic values engrained in liberal worldviews, leading into a new welfare culture that devaluates universalism and reemphasises the sovereignty of the individual. However, the new cult of the individual produces contradictory signals. Drawing on an encompassing study on the ‘culture of welfare markets’ in elderly care provision, covering two (post-)liberal and two (post-corporatist) welfare regimes (Canada, Britain; France, Germany), the paper looks at these fuzzy developments in order to assess the cultural embeddedness of what can be referred to as the mixed economy of elderly care. The analysis, charting major patterns of both institutional change and public communication around it, elucidates that we currently are facing a permanent struggle between liberal values and (renewed) elements of the ‘going-public-agenda’ proliferating over the 1970s and 1980s, that is, a hybrid and ‘nervous’ cultural configuration in which senior social citizenship remains an issue, albeit on precarious foundations

    Wege zur Solidarität: Der französische Herbst und die Krise der Linken

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    The recent strike movement in France has been seen either as a combat of public sector employees willing to save their material privileges or - in contrast - as a generalized political protest in defense of national institutions and against economic globalization. There was also !arge discord in the weakened French left about whether or not to support the movement. In this mticle it is argued that behind this discord we can see different conceptions of what should be leftist solidarity, each of them being restricted to one of its basic dimensions: the ethical and the utilitaristic one. lt will be shown that along these lines we find a deep cleavage between the academic and the syndicalistic part of the French left in which trade unions figure as social movcment organisations and therefore account for the political character of the strike movemcnt. Despite their structural capacity to enrich pattcms of group interest with ethical reasoning, these organisations fail in what has bccn offercd by thc course of the movement and scems tobe the only way out of crisis: that is confronting the two dimensions of solidarity in a deliberative setting of Ieftist politics

    Transformationspfade intermediärer Wohlfahrtsproduktion: die Entwicklung der Caritas im deutsch-französischen Vergleich

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    Der vorliegende Beitrag untersucht die Entwicklung der Caritas im deutsch-französischen Vergleich. Die Analyse bewegt sich sowohl für die deutsche als auch für die französische Caritas auf zwei grundlegenden Betrachtungsebenen: Einerseits beschreibt sie, wie sich die fraglichen Organisationseinheiten über ihre Außenbeziehungen materiell reproduzieren, andererseits untersucht sie ihr diskursives Verhältnis zur Öffentlichkeit. Analysiert wird also das umweltbezogene Ressourcen- und Kommunikationsmanagement. Die Wahl dieser Untersuchungsvariablen folgt der Überzeugung, dass sich Wohlfahrtsproduzenten im intermediären Bereich gleichzeitig über besondere materielle als auch in starken Maße über symbolische Umweltinteraktionen reproduzieren. Als hochgradig umweltabhängige Organisationen mobilisieren und transformieren sie ihre Ressourcen in spezifischer Weise: es geht hier u.a. um freiwillige Geld- und Zeitspenden, öffentliche Mittel oder Markterträge aus dem Absatz von Vertrauensgütern. Die Art der Ressourcentransformation beeinflusst dabei den Zugang zu weiteren Ressourcen. Dem besonderen Ressourcenmanagement entspricht eine spezifische Kommunikationspraxis, die sich in hohem Maße auf kollektive Werte oder sozialpolitische Legitimationen bezieht. In der Untersuchung werden einerseits zentrale Verbandsstrukturen betrachtet. Allerdings sind diese in Deutschland bistumsspezifisch ausgestaltet; für den deutschen Fall konzentriert sich die Betrachtung deshalb auf einen Diözesanverband (Essen), wobei diese Operationsebene als eigentliches überörtliches Entscheidungszentrum des Caritas-Netzwerkes gelten kann. Im Secours catholique, dem französischen Pendant der deutschen Caritas, hat die Verbandszentrale eine größere Bedeutung, weshalb die Analyse auf der nationalen Ebene ansetzen kann. Andererseits erfolgt für beide Länder eine ortsnahe Terrainanalyse. Betrachtet wird jeweils ein lokaler Träger(Verbund): einer der in Deutschland relativ selbständig agierenden Ortsverbände sowie eine sog. "Delegation" als unterste organisationale Operationsebene des Secours catholique. Die Analyse erfolgt in Gestalt qualitativer Fallstudien. (ICD

    Nonprofitorganisationen und hybride Solidaritäten: das französische Hilfskassenwesen zwischen Institutionalisierung und Globalisierung

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    "Die sozialen Sicherungssysteme westlicher Gesellschaften werden in einem beachtlichem Ausmaß von Organisationen des Dritten Sektors getragen. Sowohl innerhalb dieser Organisationen als auch in der Struktur des Gesamtsystems selbst ergeben sich dabei hybride Mischungen zweier Solidaritätsdimensionen, nämlich einer ökonomischen und einer moralischen (bzw. einer Äquivalenz- und einer Fürsorgelogik). Die Ausdifferenzierung der institutionellen Zuständigkeiten im Sozialstaat hat sich dabei z.T. entlang unterschiedlicher Mischungsverhältnisse zwischen diesen Solidaritätsmustern vollzogen; hier sind je spezifische nationale Settings entstanden, innerhalb derer sich gegenwärtig die Mischungsverhältnisse ändern und zugleich die Schwerkraft der Institutionen am Werke ist. Das gilt auch und gerade für das Krankenversicherungswesen. In Frankreich sind es die genossenschaftlichen Zusatzversicherungen, die im Brennpunkt der gegenwärtigen Verlagerungstendenzen hin zum ökonomischen Solidaritätsprinzip stehen. Hier hatte es lange Zeit eine spezifische Austarierung beider Solidaritätsmuster gegeben (kassenspezifische Pauschaltarife zum einen, die Norm der Anti-Selektion und gemeinnützige Dienstleistungsangebote zum anderen). Nun aber sehen sich viele Kassen genötigt, zu kommerziellen, den Praktiken der Privatversicherungen nahekommenden Geschäftspraktiken überzugehen. Derweil wehren sich ihre Dachverbände - im Wissen um einen weitgehenden 'kulturellen' Rückhalt in der Bevölkerung - gegen die ordnungspolitischen Rahmenvorgaben, die diese Privatisierung des Komplementärsektors antreiben. Hier spielt v.a. die Umsetzung der europäischen Versicherungsdirektive in französisches Recht eine gewichtige Rolle, die die Regierung bis dato nicht durchzusetzen vermochte. Das System dürfte trotz gewisser Rejustierungen mittelfristig im traditionellen Rahmen verharren, so daß hier die kulturellen Idiosynkrasien nationaler Sozialordnungen in ein wachsendes Spannungsverhältnis mit den gegenwärtigen Globalisierungstendenzen zu geraten scheinen. Neue soziale Auseinandersetzungen scheinen deshalb vorprogrammiert." (Autorenreferat

    Many-sidedness and Market Orientation?. Nonprofit Health Care Insurances Enterprises as Hybrid Organisation in Changing Times

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    Gesetzliche Krankenkassen in Deutschland sind ein sozialwissenschaftlich bislang unterbelichteter Typus formaler Organisationen. Sie können als hybride Agenturen mit gesellschaftlichen Infrastrukturfunktionen begriffen werden. Es wird argumentiert, dass ihr Verhältnis zur Gesellschaft durch Multireferenzialität geprägt ist, wodurch sie eine Fähigkeit zur Produktion bestimmter Kollektivgüter ausbilden. Befunde einer qualitativen Fallstudie zeigen die Transformation dieser Multireferenzialität im Gefolge geänderter institutioneller Rahmenbedingungen - nämlich einer Wettbewerbsordnung, die eine organisationale Marktorientierung anregt. Der Beitrag untersucht, wie sich diese Transformation im Lichte von Theorieprogrammen verstehen lässt, die sich mit dem Verhältnis zwischen Organisation und Gesellschaft befassen.Contemporary social science has neglected government regulated health insurance in Germany as a special type of formal organization. Health insurance enterprises can be conceived of as hybrid agencies serving the infrastructure of society. It is argued that with their many-sided orientation, these organisations are able to produce certain collective goods. Findings from a qualitative case study show a transformation of this many-sided orientation as a consequence of a changing institutional framework - namely a competitive order which provides incentives for an organizational market orientation. The article examines how this transformation can be understood theoretically in the light of sociological approaches concerned with the relationship between organization and society

    Alterssicherung als Orientierungssuche: die kritische Rolle sozialer Erfahrungen beim Zugang zur privaten Rente

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    In Deutschland (und anderswo) wird Alterssicherung vermehrt über Wohlfahrtsmärkte organisiert. Wie dies vonstatten geht, ist allerdings bisher nur unzureichend beleuchtet worden. In diesem Beitrag wird der Bereich sozialer Nah- und Beratungserfahrungen als eine wichtige Determinante des Vorsorgeverhaltens in das Blickfeld gerückt. Zum Ersten werden internationale Befunde zusammengefasst, die das soziale Umfeld (Familie, Betrieb, lebensweltliches Netzwerk, Beratungserfahrungen) mit dem individuellen Vorsorgeverhalten in Beziehung setzen. Zum Zweiten werden eigene Analysen auf der Basis des SAVE 2008 Datensatzes vorgestellt, die ebenfalls den Einfluss von Netzwerk- und Beratungserfahrungen beleuchten. Im Ergebnis zeigt sich, dass es zu einer größeren Heterogenität bei der Absicherung des Lebensabends kommt – und zwar für alle sozialen Schichten.In Germany (and elsewhere), retirement provision is increasingly organized on welfare markets. Yet there is little knowledge about how this is being processed. This article sheds light an experience made in social networks and with financial advisors as an important factor shaping people's behavior regarding private saving for old age. On the one hand, the article reviews international findings that correlate an individual's social environment (family, workplace, non-familial life-world, financial advice) with saving behavior. On the other hand, own findings from secondary analysis based on survey data (SAVE 2008) are presented, again with respect to the influence of social networks and to experience with financial advice. As a result, one can discern growing heterogeneity concerning old age provision - with this affecting all social strata
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