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Long-term working-time accounts and life-course policies: Preliminary results of a representative company survey
The paper introduces the basic concept and functioning of long-term workingtime accounts and discusses major trends, risks and opportunities with regard to life-course oriented working-time adjustments. It gives a detailed overview of the distribution and use of long-term working-time accounts in Germany. This overview is based on initial multivariate analyses of a representative company survey that was carried out in 2005. The main questions concern the individual options and opportunities offered by long-term working-time accounts and the characteristics of their distribution. We examine effects of firm size, sector, demand fluctuations, economic performance, personnel policy, industrial relations, and workforce composition. There is empirical evidence that the distribution and use of long-term working-time accounts is strongly influenced by company size and the presence of a works- or staff council in the company. Larger companies with works or staff councils have more frequently long-term working-time accounts and use them predominantly for early or progressive retirement options, even more when the share of male employees in the company is high. -- Der Artikel stellt das relativ neue Arbeitszeitinstrument betrieblicher Langzeitkonten vor und untersucht deren Entwicklung und Potenziale hinsichtlich einer lebensphasenorientierten Arbeitszeitgestaltung. Anhand multivariater Auswertungen wird die Verbreitung und Nutzung von Langzeitkonten in der Bundesrepublik Deutschland analysiert. Basis ist eine repräsentative Unternehmensbefragung, die im Herbst 2005 durchgeführt wurde. Leitend ist die Frage nach Unterschieden der Verbreitung von Langzeitkonten und den damit verbundenen Arbeitszeitoptionen für die Beschäftigten. Dabei werden grundlegende Betriebsmerkmale berücksichtigt, wie Größe, Marktsituation, Personalpolitik, industrielle Beziehungen und Beschäftigungsstruktur. Es zeigen sich deutliche Unterschiede nach der Betriebsgröße und dem Vorhandensein einer betrieblichen Interessenvertretung. Größere Unternehmen mit Betriebs- oder Personalrat verfügen häufiger über Langzeitkonten und nutzen diese vorrangig für den vorzeitigen oder gleitenden Ruhestand.
Long-term working-time accounts and life-course policies: preliminary results of a representative company survey
"The paper introduces the basic concept and functioning of long-term workingtime accounts and discusses major trends, risks and opportunities with regard to life-course oriented working-time adjustments. It gives a detailed overview of the distribution and use of long-term working-time accounts in Germany. This overview is based on initial multivariate analyses of a representative company survey that was carried out in 2005. The main questions concern the individual options and opportunities offered by long-term working-time accounts and the characteristics of their distribution. We examine effects of firm size, sector, demand fluctuations, economic performance, personnel policy, industrial relations, and workforce composition. There is empirical evidence that the distribution and use of long-term working-time accounts is strongly influenced by company size and the presence of a works- or staff council in the company. Larger companies with works or staff councils have more frequently long-term working-time accounts and use them predominantly for early or progressive retirement options, even more when the share of male employees in the company is high. Yet, this form of utilization contradicts the idea of extended employment with working hours appropriate to the employee's life phase. Its consequence is an individualised form of financing early retirement. Smaller companies, in contrast, offer more often options for family leave or temporary part-time, they are also more likely to have a long-term working-time account when they have a high share of female employees. In this respect small- and medium-sized companies are a particularly interesting subject of future research and life-course policy." (author's abstract)"Der Artikel stellt das relativ neue Arbeitszeitinstrument betrieblicher Langzeitkonten vor und untersucht deren Entwicklung und Potenziale hinsichtlich einer lebensphasenorientierten Arbeitszeitgestaltung. Anhand multivariater Auswertungen wird die Verbreitung und Nutzung von Langzeitkonten in der Bundesrepublik Deutschland analysiert. Basis ist eine repräsentative Unternehmensbefragung, die im Herbst 2005 durchgeführt wurde. Leitend ist die Frage nach Unterschieden der Verbreitung von Langzeitkonten und den damit verbundenen Arbeitszeitoptionen für die Beschäftigten. Dabei werden grundlegende Betriebsmerkmale berücksichtigt, wie Größe, Marktsituation, Personalpolitik, industrielle Beziehungen und Beschäftigungsstruktur. Es zeigen sich deutliche Unterschiede nach der Betriebsgröße und dem Vorhandensein einer betrieblichen Interessenvertretung. Größere Unternehmen mit Betriebs- oder Personalrat verfügen häufiger über Langzeitkonten und nutzen diese vorrangig für den vorzeitigen oder gleitenden Ruhestand. Das ist besonders häufig dort der Fall, wo der Anteil männlicher Beschäftigter hoch ist. Diese Variante der Nutzung von Langzeitkonten widerspricht der Idee einer längeren Erwerbsdauer mit lebensphasengerechten Arbeitszeiten. Sie führt in ihrer Konsequenz zu einer individualisierten Form der Vorruhestandsfinanzierung. Anders als bei den Großunternehmen finden sich bei den kleineren und mittleren Unternehmen häufiger Optionen für familienorientierte Freistellungen oder temporäre Teilzeit. Zugleich zeigt sich eine Korrelation von Langzeitkonten und einem hohen Anteil weiblicher Beschäftigter im Unternehmen. Kleinere und mittlere Unternehmen erweisen sich damit als ein vielversprechendes Forschungs- und Politikfeld der lebenslauforientierten Arbeitszeitgestaltung." (Autorenreferat
Industrielle Beziehungen und Umweltschutz auf europäischer und internationaler Ebene
Die Öffnung der industriellen Beziehungen für Anforderungen des Umweltschutzes ist auf europäischer und internationaler Ebene bisher nur ansatzweise und in sehr unterschiedlichem Ausmaß erfolgt. Dies geschieht teils durch die Erweiterung des Arbeits- und Gesundheitsschutzes um Umweltschutzangelegenheiten, teils durch die direkte Zuweisung von Umweltschutzkompetenzen an Betriebsräte oder gewerkschaftliche Betriebsfunktionäre, teils auch durch Selbstzuschreibungen, die die Arbeitnehmervertreter vornehmen. Die Umwelt- und Arbeitsgesetzgebung der Europäischen Union wirkt sich dabei zunehmend stärker auf die nationalen Systeme der industriellen Beziehungen aus. In den vergangenen Jahren hat es erste Anstrengungen gegeben, mit Hilfe von Direktiven, Verordnungen und Empfehlungen der Europäischen Kommission auf die Ökologisierung der Unternehmenspolitik hinzuwirken. Auf internationaler Ebene schließlich sind die Gewerkschaften weitgehend auf Verhandlungen in Ausschüssen und auf Konferenzen verwiesen, mit denen sie die Durchsetzung von Sozial- und Umweltstandards in internationalen Konventionen und Regimes betreiben. In dieser Arena treten sie insbesondere mit Nicht- Regierungsorganisationen in Wettbewerb, was sie vor neue Anforderungen stellt. Perspektivisch geht es für die Gewerkschaften vor allem um Ansätze einer weiteren Öffnung im Rahmen eines Politikwechsels, der Verhandlungslösungen und der Beteiligung an Netzwerken einen breiteren Raum gibt. Soziale Innovationen im Rahmen eines auf nachhaltiges Wirtschaften bezogenen Co-Managements der betrieblichen Interessenvertretungen, Umweltvereinbarungen auf Branchenebene und die Beteiligung an Agenda 21-Bündnissen können zukunftsweisend sein. Eine sozialökologische Reformstrategie der Gewerkschaften kann an die Bündnisse für Arbeit und Umwelt anknüpfen, müßte aber darüber hinausgehend auch auf die Entwicklung nachhaltiger Produkte und Dienstleistungen Einfluß zu nehmen suchen und ihr Gewicht im öffentlichen Nachhaltigkeitsdiskurs verstärken. -- Up to now the extension of industrial relations systems to environmental demands at European and international level has taken place insufficiently and in variable dimensions. The extension happens either by enlarging health and safety protection to environmental matters or by charging work councils with environmental protection tasks. Only in some cases labour representatives are acting by self-assignment. Anyhow European environmental and labour legislation has got a stronger impact on the national systems of industrial relations in the last years. Directives, guidelines and recommendations by the European Commission have affected the eologicalisation of company’s policy e.g. by inducing environmental management systems. At international level the unions are restricted mostly to diplomatic activities when trying to implement social and environmental standards in the framework of international conventions and regimes. In the future unions could take the chance to set priorities by solutions which are privileging the way of negotiations and should participate in networks instead of insisting too much on stately regulations. Such a policy change may open a broader space for the unions in this specific arena. Social innovations could deal with comanagement of work councils in matters of sustainable production; with collective agreements on environmental matters at branch level or with participation in Agenda 21 alliances. A social-ecological reform strategy of the unions may use the so-called “alliances for work and environment”, influencing the development of sustainable products and services and trying to attach importance to the unions’ role in the public discourse on sustainability.
Sustainability - ein Weg aus der Krise zu neuen, sozial-ökologischen Lebensstilen?
Im vorliegenden Beitrag wird versucht, in einer kurzen Problemskizze neue gesellschaftliche Problemlagen, wie sie sich aus der aktuellen Wende der Tarifpolitik ergeben, mit den Anforderungen eines grundlegenden sozialökologischen Umbaus zu verbinden. Daraus erwachsen eine Reihe von arbeitssoziologischen Konstellationen und Problemlagen, die alte Analysekonzepte in Frage stellen und neue grundlegende Fragen aufwerfen. Im Mittelpunkt der Überlegungen steht der Ansatz einer "ökologisch erweiterten Arbeitspolitik". (LO2
Arbeitszeitorganisation im Betrieb: zu den Potenzialen von Langzeitkonten
'Die traditionellen männlichen Lebensläufe mit ihrer institutionell abgesicherten Abfolge von Ausbildung, Beruf und Ruhestand erodieren, verlieren an Orientierungskraft und Sicherheitsversprechen. Die Flexibilisierung von Arbeitsverhältnissen und Tätigkeitsstrukturen verlangt zunehmend individuelle Anstrengungen, um eine sinnvolle Tätigkeit, ausreichendes Einkommen und eine Balance von Arbeit und Leben zu erreichen. Zu den wenigen Instrumenten, die Flexibilität in der Erwerbstätigkeit mit sozialer Stabilität in einer neuen Weise kombinieren, gehören betriebliche Zeitkonten. Die breite Einführung unbegrenzter Langzeitkonten könnte ein wichtiger Baustein für eine neue, integrierte Lebenslaufpolitik sein. Im Artikel wird die Verbreitung und Ausgestaltung von Langzeitkonten dargestellt und geprüft, welche Problemlagen die Entfaltung ihres Potenzials behindern oder begrenzen.' (Autorenreferat)'The traditional male course of life, an institutionally supported sequence of education, profession and retirement, is eroding and provides no longer orientation and security. Increasingly flexible work contracts and job structures require more individual efforts from employees in order to achieve a desirable job, sufficient income and a work-life-balance. Firm-based working time accounts represent one of the few instruments that combine flexibility at work with social security in a novel way. A widespread dissemination of long-term working time accounts could be an important step towards a newly integrated course of life policy. The article presents an overview of the dissemination and characteristics of long-term working time accounts and discusses the problems that constrain the full development of their potentials.' (author's abstract)
Industrielle Beziehungen und Umweltschutz in der Europäischen Union
"Die Anforderungen an umweltgerechtes Verhalten, wie sie z. B. im Begriff des
„sustainable development“ zusammengefaßt werden, erhalten auch für die Akteure
der industriellen Beziehungen zunehmende Bedeutung. Umweltschutz gehört nicht zu
den Kernthemen der Interessenaushandlung, beeinflußt aber immer stärker deren
Grundlagen: im Bereich der Sicherung von Arbeitsplätzen, bei den Gestaltungsprinzipien
von Produkten, Produktionsprozessen und Dienstleistungen, in der Aus- und
Weiterbildung und nicht zuletzt beim Arbeits- und Gesundheitsschutz. Gleichzeitig zu
dieser thematischen Erweiterung findet eine Erweiterung des Regelungsraums durch
den Ausbau der Europäischen Union statt. Die Entwicklung der betrieblichen Politikmuster
und -prozesse wird zunehmend durch europäische Regulierung geprägt.
In diesem Forschungsbericht werden die Formen dieser doppelten Erweiterung
dargestellt. Das europäische Wissenschaftler-Netzwerk IRENE hat in Länderberichten
und Fallstudien den Stand und die Entwicklungsdynamik der Einbeziehung der
Systeme industrieller Beziehungen in die unternehmensbezogene Umweltpolitik erhoben
und mögliche Entwicklungsperspektiven aufgezeigt." (Autorenreferat)"The needs for an environmental friendly behaviour, for example defined by the
notion of „sustainability“, have assumed growing importance for the actors of the
industrial relations system. The protection of the environment does not belong
to the core issues of interest representation but nevertheless influences its basis
increasingly: the securing of jobs, the design of products, production processes and
services, training and education and health and safety. At the same time an enlargement
of the regulation field takes place by the establishment of the European Union.
Company level policies are increasingly influenced by European regulations.
This article describes the processes of this double enlargement in the countries
of the EU. The European network of scientists IRENE has analysed the state and the
dynamics of the inclusion of the industrial relations systems in the company-related
environmental regulation on the basis of country reports and case studies." (author's abstract
CSR und die Transformation der sozialen Frage
Die Verbindung von Unternehmensverantwortung mit den Zielen der Arbeiterbewegung liegt nahe, ist aber nicht einfach. Einerseits werden klassische Forderungen in aktuellen Debatten ausgeblendet, andererseits erfährt die Arbeitswelt einen grundlegenden Wandel
Entwicklung der Beschäftigtenstruktur und der Arbeitslosigkeit in der Bundesrepublik: Zu den Wirkungen des Akkumulationsprozesses auf die verschiedenen Fraktionen und Schichten der Arbeiterklasse und der Arbeitsbevölkerung insgesamt; Veränderung der Konku
Wir haben im ersten Teil unserer Untersuchung bereits vierfoiteinander vermittelte Ursachen der aktuellen Massenarb~itslosigkeit in der Bundesrepublik festgehalten und deren Bedeutung für die weitere Entwicklung dargestellt: Die Überakkumulationstendenzen des westdeutschen Kapitals führten zu einer sinkenden Profitabilität der Zusatzanlagen von Kapital, während zugleich die Unternehmen gezwungen waren, die Kostpreise der Waren mittels Rationalisierungsinvestitionen niedrig zu halten. Die dadurch freigesetzten Arbeiter konnten so aufgrund der mangelnden Zusatzanlage nicht wieder in den Produktionsprozeß integriert werden: das für die Aufnahme der Produktion notwendige Kapitalminimum stieg an, arbeitsintensive kleinere Kapitale fielen dem Konzentrations- un.d Zentralisationsprozeß zum Opfer, überschüssige Profitmassen wurden und werden im Ausland oder auf den Geld- und Kreditmärkten angelegt. Die Überakkumulationsmomente drückten sich aber auch in einer Überexpansion der Abteilung aus, die zudem stark von den Nachfrageverhältnisse auf dem Weltmarkt abhängig ist. Hinzu kam daß sich der zyklischen Krise, in der die o.a. Überakkumulationsmomente sich verschärft geltend machten, zunächst disproprtionale Entwicklungen in bestimmten Branchen (gegenüber der Nachfrage im Inland und der Importkonkurrenz) sichtbar wurden, die zu Branchenstrukturkrisen (Bau, Textil, Fahrzeugbau etc.) führten
Die Wuppertal-Studie als Herausforderung für die Arbeitssoziologie: Welche Zukunft hat die Arbeit?
Die Leitbilder der Wuppertal-Studie beschreiben einen ökologischen Wohlstand, aber nicht die Zukunft der Arbeit. Schon an einigen Beispielen zeigt sich die Vielfalt der provokativen und riskanten Infragestellungen, die die Studie für Arbeitspolitik enthält. Gleichzeitig wird offenbar, wie wenig die arbeitspolitische Debatte auf Fragen dieser Art vorbereitet ist
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