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    Die Tjost: Gratwanderung zwischen Turniergeschichte und Metapher

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    Die im Rahmen der Arbeit "Die Tjost. Gratwanderung zwischen Turniergeschichte und Metapher" behandelten höfischen Romane Erec (Hartmann von Aue), Iwein (Hartmann von Aue), Parzival (Wolfram von Eschenbach), Lanzelet (Ulrich von Zatzikhoven), Tristan (Gottfried von Straßburg) und Wigalois (Wirnt von Grafenberg) bieten nicht nur historische Anhaltspunkte für den Entwicklungsstand des Turniers und der Tjost in Deutschland, sie zeigen gleichzeitig, wie variationsreich die Tjost in der Literatur um 1200 verwendet wird. Die Textstellenanalyse macht deutlich, dass diese Art des Zweikampfes den Autoren nicht nur als textstrukturierendes Mittel dient, sie ist auch der zentrale gesellschaftliche Verhandlungspunkt ritterlicher Anliegen. Für den Ritter, dessen Identität zu einem großen Teil durch sein Pferd bestimmt wird, ist der berittene Lanzenkampf die ihn auszeichnende Kampfgattung. Das den Kampf bestimmende Motiv, sei es ein egoistischer Beweggrund, Frauen-, Herren- oder Gottesdienst, kann sich mit jeder Tjost verändern, während jede Tjost gleichzeitig auch den Standpunkt des Ritters in der gesellschaftlichen Hierarchie, sei es durch Sieg oder Niederlage, neu definiert. Die Tjost stellt damit einen wesentlichen und enorm wichtigen Bestandteil der höfischen Literatur und des Rittertums dar."Die Tjost. Gratwanderung zwischen Turniergeschichte und Metapher" discusses the texts Erec (Hartmann von Aue), Iwein (Hartmann von Aue), Parzival (Wolfram von Eschenbach), Lanzelet (Ulrich von Zatzikhoven), Tristan (Gottfried von Straßburg) and Wigalois (Wirnt von Grafenberg), which offer general historical information on the development of the tournament and on the joust in Germany, as well as more specific details with regard to the diverse usage of the term "joust" in literature around 1200. The conducted text analysis leads to the conclusion that this sort of duel was not only a way of structuring novels, but also a fundamental social element of chivalric concerns. To the knight, whose identity is defined by his horse to a significant extent, the joust is the most important way of fighting. The main motive for a battle, be it an egoistic reason, a woman, the knight's feudal lord or divine service, can change with every joust. At the same time every won or lost joust changes the social status of the knight within society. For this reason, the joust is a central and very important element of courtly literature and knighthood
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