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    "Überschriften" und "Kapitel" : Die "Welt" der Venetianischen Epigramme Goethes

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    Ich möchte den Gemeinsamkeiten wie den Differenzen beider Texte nachgehen und aus ihrem Spannungsverhältnis die "Welt" der Venetianischen Epigramme charakterisieren. Zunächst stelle ich vergleichend einige der Prosa und den Epigrammen gemeinsame Themen und Motive vor und suche ihre poetischen Versionen zu analysieren. In einem zweiten Punkt wird sich zeigen, daß Goethe nicht nur zu äußerst gewagten erotisch-sexuellen Themen neigt, sondern diese auch ganz bewußt im unteren sozialen Milieu des "Volks" ansiedelt. Erklärungen dafür kann – drittens – ein Blick auf Goethes Reaktion auf die im Vorjahr 1789 statt-gefundene Französische Revolution bieten und – viertens – zu dem Ergebnis führen, daß auch in seinem Inneren sich eine "Revolution" ereignete, die ihn zu dieser Zeit in Verwirrung und Irritation brachte. "Verwirrung und Irritation" sind wiederum Momente, die auch sein Venedig-Erlebnis vier Jahre zuvor, 1786, prägten. Unterschiedlich jedoch ist deren literarische Behandlung: Erfolgt im Tagebuch der italienischen Reise – das wäre ein fünfter Punkt – ein Ordnungs- und Orientierungsprozeß, so bleibt in den Venetianischen Epigrammen – sechstens - die Turbulenz bestehen, und gerade sie erweist sich als poetisch produktiv. Sie läßt sich – siebtens - generell als "Grenzüberschreitung" definieren, deren poetischen Niederschlag ich in einigen zentralen Bereichen verfolgen möchte, um abschließend in einem achten Punkt nach gemeinsamen Strukturmerkmalen der Venetianischen Epigramme zu suchen. Da Besonderheit und Reiz des ganzen Zyklus aus Goethes Befindlichkeit im Jahre 1790 resultieren, zitiere ich die handschriftliche Urfassung aus dieser Zeit und nicht die abgemilderten und geglätteten Versionen von 1795 und 1800

    Gottfried August Bürger

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    Überblickt man Bürgers Leben, so offenbart sich, daß er nicht nur während dieses Schicksalsschlages, sondern zu jeder Zeit – und er selber deutet ja darauf hin – in einem Morast erbärmlicher Verhältnisse, unsäglicher Mühen und auswegloser Situationen steckte, aus denen zu befreien er sich immer wieder bemühte, doch letztlich vergebens. Es wird auch deutlich, daß die Figur des Freiherrn von Münchhausen, des Über-menschen, der immer Glück hat und die schwierigsten Situationen meistert, Bürger als sein eigenes Gegen- und Wunschbild angezogen haben muß. Aus seinen Briefen lernen wir Bürger als einen überaus unsicheren, labilen Menschen kennen, zwischen Extremen schwankend, bald sich zu wenig, bald sich zu viel zutrauend, schnell resignierend und ebenso schnell triumphierend, voller genialer Ideen, aber oft unfähig, sie in die Tat umzusetzen – sei es aus persönlicher Anlage, eigener Schuld, oder aufgrund äußerer Umstände. In beinahe allen veröffentlichten Schriften dagegen kompensiert er seine Schwäche und Ohnmacht durch Kraft und Stärke, durch forcierte Forschheit und gewagte Flucht nach vorn. Von Anfang an ist es der Münchhausen-Stil, der hier vorherrscht, ein Renommiergehabe, das seine Verzagtheit überdeckt und das verständlich, viel leicht sogar einnehmend werden kann, wenn wir sein Schicksal kennen

    Bildung und Kultur bürgerlicher Frauen

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    1945년 전·후 독일 문학과 오디세우스

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    본 논문에서는 독일 문학에 있어서 1945년도가 가져온 변화와 이것이 어떤 변화인지를 오디세우스의 다양한 형상화를 분석함으로써 도출해내고자 한다. 실제로 수많은 작가들이 2차대전 동안 그리고 그 후에 오디세우스를 각색하고, 그를 문학 텍스트와 문화 연구, 재구성과 번역본에 등장시키거나 암시하는데 관심을 기울였다. 오디세우스의 모험과 항해, 고향으로 돌아오면서 보여주는 술수와 기지, 외교적인 행동, 유혹술과 생존술은 이 불안한 시기에 환호를 받았고 그를 상징적인 인물로 만들었다. 여기에서는 나찌시대, 내적망명, 망명, 동독, 서독과 통일 독일로 시기를 나누어, 그 속에서 오디세우스가 어떻게 독창적으로 변화하는지 그 과정을 대표적인 예를 들어 기술한다. 결론적으로, 1945년은 나찌 시대와 서독 전후문학에 있어서 하나의 단절점이다. 반면, 망명문학과 동독문학에서는 일관성이 존재한다. 동독과 서독에서 고대와 오디세우스라는 인물이 갖는 다양한 무게를 어떻게 설명할 것인가? 동독의 현상에 관해서는 다음과 같은 다양한 이유가 있다. 1. 사회주의 고전적인 인물들, 마르크스, 엥겔스, 레닌이 고대의 역사, 신화, 문학에 몰두했고, 사회주의적인 휴머니즘의 발전을 위해 그리스의 중요성을 강조했다. 따라서 구동독의 설립자들은 문화적인 유산의 강령을 연계시킬 수 있었다. 2. 주도적인 작가들, 브레히트, 요하네스 R. 베혀, 게오르크 마우러, 안나 제거스와 에리히 아렌트가 고대에 관심을 기울였고 이는 호응을 받았다. 3. 고대의 소재를 창조적으로 작업하면서 사회주의적 사실주의의 주제와 양식의 협소함을 피할 수 있었다. 4. 신화 위에 과거와 현재를 비판적으로 분석하고, 사회비판적인 이상향을 형성하면서 검열을 피할 수 있었다. 5. 인문계 고등학교의 폐지와 고대 문헌학의 축소가 문학 속에서 고대를 꽃피게 하는 매력적인 요소가 되었다. 6. 구동독초기에 서부세계로부터의 문화적인 단절은 그들이 친숙한 고대에 집중하도록 했을 것이다. 반면, 서독에서는 고전적인 현대와 현대의 미국, 유럽의 문화가 개방적인 입장에서 심층적으로 수용되었고, 이로 인해 고대는 그다지 매력적이지 않았고 주변부로 물러나게 되었다. 직접 또는 다른 연관성 속에서 얼마든지 비판이 가능했던 서독에서는 고대의 옷을 입힐 필요가 없었다. 또한 50년대 인문계 고등학교가 우세했으므로 고대에 대한 필요성이 이미 충족되었고 고대를 문학적으로 형상화시키려는 충동도 적었다고 할 수 있다

    Seidentopf und Krippenstapel : kurioses und ernsthaftes Sammeln bei Theodor Fontane

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    Das 19. Jahrhundert, die Epoche des Historismus, ist zugleich eine Epoche des Sammelns. Raritätenkabinette, Kunst- und Wunderkammern der dynastischen Gesellschaft werden seit dem ausgehenden 18. Jahrhundert in bürgerliche Museen umgewandelt. Neben Kunstmuseen entstehen kulturgeschichtliche, naturwissenschaftliche und technische Sammlungen. Hunderte von Museen werden in dieser Zeit in Deutschland gegründet. Die monarchischen, klerikalen und wissenschaftlichen Bibliotheken werden um kommunale, öffentlich zugängliche ergänzt. Man spricht von der Demokratisierung des Sammelns, das jetzt auch in privaten bürgerlichen Kreisen eine Liebhaberei wird. Während nationale und regionale Literaturkompendien positivistisch die schriftliche Kultur akkumulieren und Sammlungen volksliterarischer Quellen die deutsche Vergangenheit auferstehen lassen, bringen Materialbesessenheit und wissenschaftliche Spezialisierung langfristige Projekte hervor: etwa die Monumenta Germaniae Historica, die von Freiherr von Stein initiierte Sammlung wesentlicher Quellen des deutschen Mittelalters oder das von Jacob und Wilhelm Grimm begonnene Deutsche Wörterbuch. Programmatisch äußert Jacob Grimm 1813: "das Sammeln und Vervielfältigen thut vor allem andern noth." 60 Jahre später beklagt Friedrich Nietzsche, dass "die antiquarische Historie […] in dem Augenblicke [entartet], in dem das frische Leben der Gegenwart sie nicht mehr beseelt und begeistert." Er spricht von dem "widrige[n] Schauspiel einer blinden Sammelwuth, eines rastlosen Zusammenscharrens alles einmal Dagewesenen." Sammelwut und Sammelnotwendigkeit - in der Spannung zwischen diesen beiden Polen gerät die positivistische Sammeltätigkeit in den Werken zahlreicher Autoren des 19. Jahrhunderts zum literarischen Thema. Hat Goethe ein ungebrochen positives Verhältnis zum Sammeln, so sieht es Theodor Fontane eher ambivalent. In dem vorliegenden Aufsatz möchte ich zeigen, wie der Sammler Fontane in der ihm eigenen heiter-ernsten Mischung, oft ironisch gefärbt, mit dem ihm am Herzen liegenden Thema umgeht
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