5 research outputs found
Profitiert der Feldhase vom ökologischen Landbau?
European brown hare numbers have dramatically declined in arable land throughout
Europe. Loss of food abundance and cover due to mechanisation and intensification
of agriculture are suggested to be the main reasons for this decline. Organic farming
should sustain higher hare densities because of better habitat quality and higher food
abundance. In our study hare densities estimated during spotlight counts increased
from eight hares per km² (1998) up to 55 hares (2008) per km² after conversion of the
study site from conventional to organic farming. Reasons for this increase in hare
density may be higher abundance of year-round forage and cover as shown by
preliminary results of radio-tracking data. Organic farming sustains good habitat
quality for European hares and enhances their densities. Conservation strategies
should therefore promote organic farming as a management tool
Die Integration von Naturschutzzielen in den Ökologischen Landbau - ein Projekt auf der Hessischen Staatsdomäne Frankenhausen.
Die Domäne Frankenhausen – Kulturlandschaft als Aufgabe: Die Hessische Staatsdomäne Frankenhausen bei Kassel wurde ab Juli 1998 auf Ökologischen Landbau umgestellt und dient als Versuchs- und Lehrbetrieb der Universität Kassel. Zuvor hatte der Betrieb in den letzten drei Jahrzehnten die typische Intensivierung der konventionellen Landwirtschaft durchlaufen: 1971 wurde die Erzeugung von Vorzugsmilch aufgegeben, zwei Jahre später das letzte Vieh abgeschafft und seither reiner Ackerbau (Schwerpunkt Saatgetreide und Zuckerrüben) betrieben. Die Landschaft ist ein Spiegelbild der intensiven Nutzung: Ausgeräumte und drainierte Acker-schläge, tief in den Löß eingeschnittene und teilweise kanalisierte Fließgewässer, Dominanz von Eutrophierungszeigern und Erosionsprobleme. Unproduktive Landschaftsbestandteile, etwa ein flachgründiger Trockenhang, weisen Spuren früherer Nutzung auf, sind sich heute selbst überlassen und verbuschen.
Mit der Umstellung auf Ökologischen Landbau erweiterte sich das Kulturartenspektrum; in den heutigen Betrieb integriert sind pflanzenbauliche Versuchsflächen, De-monstrationsflächen mit alten Kulturpflanzen und ein Gemüse-Selbsternteprojekt. Rund 20 ha Ackerfläche sind in Dauergrünland umgewandelt worden, das zur Ernäh-rung der im Aufbau begriffenen Milchviehherde dient (aktuelle Informationen im Inter-net s. http://www.wiz.uni-kassel.de/dfh/index.html). Bei der Umstellung der Domäne auf ökologische Landwirtschaft musste in den ersten Jahren der Bewirtschaftung durch die Hochschule der Aufbau eines ökonomisch tragfähigen Betriebes im Vordergrund stehen. Ein vorgesehenes „Modul Kulturlandschaftsentwicklung“ war von vornherein auf die Einwerbung von Drittmitteln angewiesen. Somit wurden in der Umstellungsphase nur wenige Veränderungen in der Landschaft sichtbar, insbesondere, was die vorhandenen Strukturen und die Schlaggrößen der Felder betrifft. Zur weiterge-henden Umsetzung von konkreten Maßnahmen zur Anlage, Gestaltung und Pflege wurde ein fundiertes Gesamtkonzept angestrebt, das im Rahmen einer Voruntersuchungsphase entwickelt werden sollte (VAN ELSEN & GODT
E+E-Projekt „Integration von Naturschutzzielen in den Ökologischen Landbau am Beispiel der Hessischen Staatsdomäne Frankenhausen“ - Maßnahmen zur Entwicklung dauerhafter Landschaftsstrukturen
The Hessian state domain Frankenhausen near Kassel was converted to organic farming in July 1998 and serves as a research and demonstration farm of the univer-sity. Before that time the farm changed constantly by typical intensification of conven-tional farming: The landscape is a mirror of intense use: cleared and drained fields, canalised brooks and large fields with few structural elements. – Within the project “The Integration of Nature Conservation into Organic Farming” (supported by the German Federal Agency for Nature Conservation with funds from the Federal Envi-ronmental Ministry) and based on the analysis of the present situation using methods of landscape ecology. Measures to restore brooks, structural elements and biotopes are to be implemented. The aim is to integrate structural elements like hedgerows into the farm management
E+E-Projekt „Integration von Naturschutzzielen in den Ökologischen Landbau am Beispiel der Hessischen Staatsdomäne Frankenhausen“ - Maßnahmen in der bewirtschafteten Fläche
On the Hessian state domain Frankenhausen near Kassel the project “The Integration of Nature Conservation into Organic Farming” (supported by the German Federal Agency for Nature Conservation with funds of the Federal Environmental Ministry) aims to support biodiversity not only by restoring biotopes on the farmland. The focus lies on measures to enhance the diversity on the arable land and the pastures of the farm. A participatory approach is striven for, in which the scientists and planners take the role of a companion catalyst or moderator
Naturnahe Entwicklung der Wälder in Hessen : Leitfaden für die Beteiligung von Vertretern der Naturschutzverbände an Forsteinrichtungsverfahren im Rahmen des § 29 Bundesnaturschutzgesetz / hrsg. von der Botanischen Vereinigung für Naturschutz in Hessen (BVNH) und dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). Jochen Godt ...
Die Hessische Landesforstverwaltung hat mit Erlaß vom 14.4.1983 - Az.: III B 3 - 3378 - F 36 - die Verbandsbeteiligung gemäß § 29 Bundesnaturschutzgesetz freiwillig auf die Mitwirkung im Forsteinrichtungsverfahren erweitert. Damit haben erstmalig in der Bundesrepublik Deutschland Naturschutzverbände auch Gelegenheit, direkt bei dieser wichtigen forstlichen Planung aktiv mitzuwirken.
Es ist das Anliegen der Naturschutzverbände, auch bei der Bewirtschaftung der Wälder ökologische Wertvorstellungen zu verankern. Zwar gilt Wald als besonders naturnahe Form von Landbewirtschaftung, dennoch wissen wir, daß auch jede noch so naturnahe Bewirtschaftung von Waldbeständen mit einem erheblichen Artenverlust verbunden ist.
Darüber hinaus möchten die Naturschutzverbände alle Bemühungen unterstützen, den Laubwaldanteil in hessischen Wäldern zu erhalten und langfristig wieder zu erhöhen, denn die ursprünglichen, natürlichen Wälder Hessens sind nun einmal - auf ganz wenigen Standorten in Südhessen ausgenommen - reine Laubwälder, die den typischen, ursprünglichen Lebensraum für fast alle bei uns heimischen Waldpflanzen und -tiere darstellen. Die Verbände verkennen dabei nicht, daß auf vielen Standorten die nicht heimischen Nadelbaumarten einen wichtigen Beitrag zur Versorgung mit einem nachwachsenden, unentbehrlichen Rohstoff darstellen. Für einen ökologisch orientierten Waldbau ist aber wesentlich, daß
- die noch vorhandenen Laubwaldflächen als solche erhalten bleiben,
- keine Nadelwald-Reinbestände mehr begründet werden,
- die naturnahen Laubwaldreste im Rahmen des bundesweiten Naturwaldreservate-Programms gesichert werden,
- von der Kahlschlagwirtschaft Abstand genommen und naturnahe Waldbewirtschaftung verbindlich gemacht wird und
- der Totholzanteil im Laubwald landesweit deutlich erhöht wird.
In diesem Sinne verstehen die Verfasser diesen Leitfaden, der für mehr "Naturschutz im Walde" und für eine konstruktive Zusammenarbeit zwischen Forstleuten und Naturschützern in Hessen führen sollte