57 research outputs found

    Vergleich der Ergebnisse der Wiederholungsuntersuchungen 1976 und 1972 mit den Ergebnissen der Intervallstudie Schüler 1968-1972: T.: Nutzung der Massenmedien (MKM)

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    Der vorliegende Bericht referiert die Ergebnisse einer Intervallstudie (Befragung) über die Nutzung von Massenmedien bei 1.740 Schülern der Klassen sechs bis zehn. Überprüft wurden hauptsächlich die folgenden Fragen: (1) Wie entwickelt sich die Nutzung der Massenmedien in Abhängigkeit vom Alter der Schüler? (2) Wie entwickelt sich die Nutzung der Massenmedien in Abhängigkeit von der Zeit (z.B. 1969-1972-1976 bei Schülern der Klasse sechs, sieben, ...)? Weiterhin wurde die "leidige" Frage nach dem Konsum von Westsendern untersucht. Die Studie kommt hier zu dem Schluß, daß "unsere Schüler noch immer - vielleicht sogar zunehmend - zuwenig parteilich an die Frage des Empfangs von Westsendern herangehen". (pmb

    Massenkommunikation und Schuljugend: eine Untersuchung zur Ausprägung und Entwicklung des Medienverhaltens von Jugendlichen im Alter von 12 bis 19 Jahren ; Diskussionsgrundlage

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    Der vorliegende Beitrag ist eine kurze Diskussionsgrundlage zu "Massenkommunikation und Schuljugend", einer Untersuchung zum Medienverhalten DDR-Jugendlicher des Zentralinstituts für Jugendforschung der DDR. Das Papier enthält Angaben über (1) Entstehung der Arbeit, (2) zur Aufgabenstellung der Arbeit als Erfassung der Standes der Mediennutzung der Jugendlichen, als Untersuchung des Zusammenhanges zwischen Nutzungsentwicklung der Massenmedien und der Entwicklung der ausgewählten Persönlichkeitsbereiche der Jugendlichen sowie als Vergleich zwischen der Mediennutzung von Schülern mit Jugendlichen anderer Tätigkeitsgruppen sowie (3) zu den Ausgangshypothesen der Arbeit: Entstehung und Entwicklung des Bewußtseins des Individuums ist ein gesellschaftlich determinierter Prozeß; Verhaltensweisen gegenüber den Massenmedien sind auch Einstellungsweisen, denen immer ein wertender Aspekt innewohnt; es wird unterschieden zwischen Wirkungen der Massenkommunikation im weiteren und im engeren Sinne. (ICC

    Informationen über Untersuchungsergebnisse zur Nutzung von Massenmedien durch Schüler Leipziger Oberschulen: Ergebnisse einer Wiederholungs-Untersuchung 1976 zur Intervallstudie Schüler 1969-1972

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    Die Untersuchung wurde im Januar 1976 als dritte Wiederholung zur Intervallstudie Schüler (IS) bei ca. 1600 Leipziger Schülern der Klassen sechs bis zehn mit dem Ziel durchgeführt, zu überprüfen, inwieweit die Ergebnisse der IS 1968-1972 und die Ergebnisse der ersten Wiederholungsuntersuchung 1972 noch Gültigkeit besitzen, was sich in dieser Zeit geändert hat, welche Tendenzen und Probleme sich abzeichnen. Ziel der IS war es, Verlauf und Bedingtheit der Entwicklung der Persönlichkeit der Jugendlichen von zwölf bis zwanzig Jahren aufzuklären, wobei ein wichtiger Bereich die Nutzung der Massenmedien ist. (ZÄ

    "Lepusculus domini, erotic hare, Meister Lampe" : Zur Rolle des Hasen in der Kulturgeschichte

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    Die vorliegende Untersuchung der kulturgeschichtlichen Bedeutung des Hasen beginnt in prähistorischer Zeit. Älteste archäologische Zeugnisse stammen aus der jüngeren Altsteinzeit. Neben der Darstellung des Hasen an einer Felswand in der Höhle von Gabillou in Frankreich finden sich Beispiele paläolithischer Kleinkunst in Form von Gravierungen sowie als Tierplastik im Höhlensystem von Isturitz. Diese Bildnisse des Hasen vermitteln einen Eindruck faszinierend-genauer Naturbeobachtung der Paläolithiker und deren intellektueller Fähigkeit, ihre Umgebung kognitiv zu erfassen und im Symbol umzusetzen. Deuten im Paläolithikum archäologische Fundzusammenhänge eines fragmentarisch erhaltenen Werkstückes mit der Darstellung des Hasen lediglich auf religiöse Haltungen und kultische Handlungen der Eiszeitmenschen hin, konnte einer der bezeichnendsten und bedeutungsvollsten Bestandteile des Kultes, nämlich das Tieropfer, in Verbindung mit dem Nachweis der rituellen Totenbehandlung in der Jungsteinzeit aufgezeigt werden. In diesem Sinne weist der Fundkontext des Hasen in einem Hockergrab auf die absichtliche Deponierung des Tierkörpers als Speisebeigabe für den Bestatteten hin. Afrikanische Felsbilder neolithischen Ursprungs liefern weitere historische Dokumente mit treffend wiedergegebenen stilisierten Hasen sowie der Darstellung des Tieres in Form einer anthropomorphen Gestalt. Funde aus der Kupferzeit des kleinasiatischen Kulturraums stammen vor allem aus dem Bereich der Glyptik und bekunden durch die Interpretation der Bildflächen verschiedener Stempel- und Rollsiegel die Rolle des Hasen, die er als heiliges Tier in der religiös-mythischen Vorstellungswelt der Hethiter einnahm. Bezüglich der Bedeutung des Tieres in geschichtlicher Zeit gilt das Interesse zunächst seiner Stellung im tiergestaltigen Kosmos der ägyptischen Hochkultur. Einige Bilderzyklen aus Gräbern in Theben bestätigen, dass die Ägypter einen durchaus alltäglichen Umgang mit dem Wüstenhasen als jagdbares Tier pflegten, wobei die szenischen Darstellungen des Alltagslebens in Form von Grabmalereien den Verstorbenen begleiten und erfreuen sollten. Allgegenwärtig war die Gestalt des Hasen im alten Ägypten auch in der Hieroglyphenschrift und zwar als Mehrkonsonantenzeichen mit dem festgelegten Lautwert \u27wn\u27, der im Sinne eines Hilfsverbs mit \u27sein\u27 und \u27öffnen\u27 zu übersetzen ist. Die Häsin als Attribut der Gottheit \u27Unut\u27, der Patronin des 15. oberägyptischen Gaus dürfte als weibliche Gestalt im Pantheon der ägyptischen Mythologie das Prinzip der Fruchtbarkeit vertreten haben. Dargestellt wird in diesem Zusammenhang auch die in Forscherkreisen umstrittene kultische Bedeutung des Hasen in Bezug auf den ägyptischen Gott \u27Osiris\u27 sowie seine Verbindung zu \u27Thot\u27, dem Gott des Mondes, der in der Historie sekundär durch veränderte religiöse Glaubensvorstellungen die göttliche Führungsrolle im 15. oberägyptischen Gau einnahm. Die im ägyptischen Kulturkreis angeklungene Verbundenheit zwischen Hase und Mond durchzieht auch entsprechende Überlieferungen aus verschiedenen Teilen der Welt, wobei nicht nur eine visuelle Deutung der Mondflecke als Hasenumriss den assoziativen Erzählungen zugrunde liegt. Anhand der Texte lässt sich vielmehr ableiten, dass der Hase als lunares Symbol unterschiedliche Sinngehalte impliziert. Die Interpretation verschiedener Tradierungen aus dem Orient lassen ihn in erster Linie als ein Sinnbild der Selbstaufopferung erkennen, er erhält jedoch indirekt weitere Symboleigenschaften dadurch, dass der Mond selbst im magischen und bildhaft-religiösen Denken asiatischer Völker eine besondere Rolle spielt. Vor diesem Hintergrund symbolisiert der Hase hauptsächlich Fruchtbarkeit, Wiedergeburt und Auferstehung. Im chinesischen Schrifttum wird zudem der Farbe des Tieres eine besondere Bedeutung beigemessen. So verkörpern weiße und rote Hasen Göttlichkeit und stehen sinnbildlich für Frieden und Wohlstand, während schwarzgefärbte Hasen das \u27Licht in der Finsternis\u27 repräsentieren. In altmexikanischen Bilderhandschriften ist der Hase ebenfalls als lunares Symboltier, ja als besonderes Zeichen der Mondgötter, welche Wachstum bedingen und reiche Ernte versprechen, nachgewiesen. Überlieferungen aus dem Bereich der Mythologie nordamerikanischer Indianerstämme dokumentieren den Glauben der amerikanischen Ureinwohner an die Rolle des Hasen als Schöpfer der Welt, von Sonne und Mond und als Herrscher über den Wind. Unter dem Aspekt eines Kulturheros wird der \u27Große Hase\u27 als Wächter über die Nationen sowie als Begründer und Schutzheiliger der religiösen Stammesrituale verehrt. In der Tradierung nordamerikanischer Märchen dominiert die Vorstellung vom Hasen als listiges, schnelles Tier. Afrikanische Erzählungen geben dagegen eher das Bild eines trickreichen aber furchtsamen Geschöpfes wieder. Als eng verknüpft mit der Geistes-, und Vorstellungswelt bestimmter Kulturkreise sind auch die aufgeführten unterschiedlichen Sagen zu werten, die sich um das Sternbild des Hasen ranken. Mit einer Konstellation aus etwa zwanzig Einzelsternen vervollständigt der Hase neben Orion, dem Großen und dem Kleinen Hund die Jagd am Firmament. Durch seine Position \u27zu Füßen\u27 des Jägers wird er in den Sternsagen im Allgemeinen als Jagdwild gedeutet. Seine Versetzung an den Himmel verdankt er in einigen Erzählungen jedoch auch seinen zugeschriebenen Eigenschaften, wie Fruchtbarkeit oder Schnelligkeit. Die tradierte Fruchtbarkeit, der Geschlechtstrieb und die Fortpflanzungsfähigkeit des Tieres, welche antike Autoren ausführlich schildern, ist denn auch bezeichnend für seine Rolle in der griechisch-römischen Mythologie. Als \u27animal salacissimum\u27 wird er zum heiligen Tier der Göttin Aphrodite, zum Attribut von Eros und aufgrund gemeinsamer erotischer Komponenten zum Spielgefährten von Satyrn, Silenen und Mänaden. Aufgrund entsprechender Analogien gehört der Hase auch untrennbar zum Gefolge des Dionysos und kennzeichnet, in den bacchischen Bilderkreis eingegliedert, die sinnenfrohe, heitere und zwanglose Welt. Sein aphrodisisches Wesensmerkmal, seine offenkundige Symbolik für Lebenslust und Verliebtheit führte darüber hinaus dazu, sein Wesen mit der Kraft des Liebeszaubers auszustatten, ihn als klares Symbol der Liebe zu betrachten. Die Bedeutung dieses \u27erotic hare\u27 und dessen sinnbildliche Verbindung mit Göttern und mythischen Gestalten kann anhand von Bildwerken ebenso verdeutlicht werden, wie die Destination als symbolisches Geschenk im Zusammenhang mit der Liebeswerbung. Aus Bildzeugnissen ist zudem ersichtlich, dass der Hase neben seiner prävalenten Rolle als Liebessymbol naturgemäß auch als Symbolfigur für Schnelligkeit sowie als Attribut der personifizierten Jahreszeiten Herbst und Winter gesehen wurde. Literarische und bildliche Überlieferungen weisen außerdem auf seine Beliebtheit als Nahrungsmittel hin und zeugen in ihrer Vielzahl von der Leidenschaft für die Hasenjagd in der Antike, deren Bedeutsamkeit im Zusammenhang mit den seinerzeit praktizierten Jagdmethoden aufgezeigt wird. Im Rahmen der Schilderung der natürlichen Feinde des Hasen ist dargelegt, dass das Motiv des Hasen schlagenden Adlers Symbolcharakter besitzt und als stolzes Zeichen des Sieges und der Macht interpretiert werden kann. Aus Belegen der motivischen Umsetzung in der klassischen Literatur konnte zudem die Verbindung zwischen Artemis, der Göttin der Wildnis und Gebieterin über Leben und Tod und der Häsin als schutzbefohlenem Tier nachgewiesen werden. Modifiziert in ihrem Wesen und mythologisch mit der römischen Jagdgottheit Diana vereinigt, wurde die Herrin der Tiere zur reinen Göttin der Jagd, der mit Opfergaben, wie etwa dem Hasen als Jagdbeute, gehuldigt wurde. Bedeutend war das Tier im alltäglichen Leben jedoch nicht nur als Jagdwild, vielgestaltig war auch die Verwendung fast aller Teile des Hasen zu therapeutischen Zwecken im Bereich der Volksmedizin sowie seine Anwendung in der magischen Heilkunst. Divergierend zu der beschriebenen Wertschätzung im griechisch-römischen Kulturkreis ist die Bewertung des Hasen im Judentum. Als Grundlage zur Beurteilung dienen im jüdischen Glauben zwei Bibelstellen des Alten Testaments. Im Pentateuch wird er im Buch Levitikus zu den unreinen Tieren gezählt, da er nur einem der beiden mosaischen Reinheitskriterien für essbare Tiere entspricht. Des Weiteren ist ein ausdrückliches Verbot für den Genuss von Hasenfleisch im Buch Deuteronomium verankert. Diese systematische Einordnung des Hasen in der Heiligen Schrift wird durch Moraltheologen seit jeher kontrovers kommentiert und diskutiert, da einerseits eine naturwissenschaftlich offensichtlich falsche Zuordnung des Hasen zu den Wiederkäuern im Bibeltext festgelegt ist, andererseits die Einteilung der Tiere überhaupt sowie der Zweck der Reinheits- und Speisegesetze Anlass zu den unterschiedlichsten theologischen Exegesen gibt. Der Fragestellung zur hintergründigen Motivation sind verschiedene Theorien gewidmet. Demnach würde der Hase entweder in der Tradition der allegorischen Auslegung als Sinnbild der Furchtsamkeit und der \u27Geilheit\u27 zu den unreinen Tieren gezählt, während reine Tiere die Tugenden widerspiegelten, wäre auf der Basis eines totemistischen Hintergrunds als ehemaliges Totem eines Volksstammes tabu, oder hätte als vormals heiliges Tier einem fremdem Kult angehört, was die Grundlage des späteren Verbotes ausmachte. Nicht auszuschließen sind zudem ernährungspraktische, ökologische sowie ökonomische Zwänge, welche zur Einschränkung des Speiseplans geführt haben könnten. Zugang zur Deutung des Hasensymbols im Christentum vermitteln neben Schriften der Kirchengelehrten vor allem zwei Textstellen der Bibel aus dem Neuen Testament, welche maßgeblich den Symbolgehalt bestimmen. Patristische Untersuchungen der griechischen und lateinischen Exegese liefern bis in die Neuzeit hinein verschiedene Ansätze zur Auslegung der Bibeltexte, übereinstimmend lassen sie jedoch den Schluss zu, dass der Hase ursprünglich allgemein auf den in seinen Leiden und Sünden verstrickten Heiden, vor allem auf den Katechumenen gedeutet werden kann, der zum Glauben findet, zu Christus kommt. Interessanterweise wird Moses in einem Schrifttext des Kirchenvaters Hieronymus explizit als \u27lepusculus domini\u27 bezeichnet und wäre demnach katexochen der Katechumene des Herrn. In der Patristik symbolisiert das Tier aber auch den Sünder, den schwachen Christen oder den schlichten Frommen, der beim Fels Christus, der Kirche, Zuflucht nimmt. Abermals wurde der Weißfärbung des Hasen besondere Bedeutung beigemessen, indem der Mailänder Bischof Ambrosius darin ein Sinnbild für Wandlung und für die Auferstehung sah. Das fortdauernde ambivalente Gepräge des Tieres im Mittelalter, die koexistente Betrachtung seines realen Lebens verbunden mit einem implizierten religiösen bzw. allegorischen Sinngehalt, kann jedoch nicht nur auf biblische Traditionen zurückgeführt werden. Einfluss auf die Tiervorstellungen des Abendlandes nahm insbesondere auch der \u27Physiologus\u27, ein theologisch-naturkundliches Werk, das als eine Art \u27Volksbuch\u27 der Urchristenheit mit seinen bildhaft symbolischen Interpretationen der Erscheinungsformen real existierender Tiere und Fabelwesen sowie seinen Gleichnissen für das Wirken Gottes noch tausend Jahre nach seiner Entstehung um ca. 200 n. Chr. eine Rolle spielte. Vor diesem Hintergrund wird verständlich, dass ganz besonders auch die Darstellungen von Tieren gleichnishaft verstanden wurden. Dem Bild des Hasen kommt demgemäss in der mittelalterlichen und nachmittelalterlichen Ikonographie ebenfalls eine verschiedenartige symbolische Bedeutung zu. In diesem Sinne wurde auf die Symbolik der \u27Drei-Hasen-Bilder\u27 eingegangen, welche auf der Ebene der christlichen Tradition überwiegend als Sinnbild der Dreifaltigkeit Auslegung fanden. Daneben wurde das Motiv aber auch als Blitzzeichen gesehen, in Anbetracht der nachgewiesenen Vierpassmedallions als künstlerische Variante in der Ornamentik aufgefasst oder mythologisiert als kreisende Bewegung des Mondes verstanden. In weiteren Ursprungsbestimmungen wurden Beziehungen zur Zeitordnung, zum Würfelspiel oder zum Osterbrauchtum nachgewiesen. Ikonographische Deutungen hat das Tier weiterhin auch im Zusammenhang mit einer Vielzahl von Kunstwerken erfahren, die es gemeinsam mit Christus, Maria oder der Heiligen Familie als Hauptmotiv zeigen. Als künstlerisches Detail hinsichtlich der christologischen Symbolik ist der Hase als Sinnbild des verfolgten Herrn, allegorisch für der Auferstehung und als Füllmotiv interpretiert worden. In Verbindung mit Themen aus dem Leben der Gottesmutter ist er mehrmals als Requisit beim Sujet der Heimsuchung zu sehen und hierbei als Symbol gesegneter Fruchtbarkeit zu werten oder er bringt als Spieltier in venezianischen Hirtenstücken die harmonische Übereinstimmung von Mensch und Natur zum Ausdruck. Synonym seiner Bedeutung als Fruchtbarkeitssymbol auf den Marienbildern erscheint der Hase auch als künstlerische Beigabe im Zusammenhang mit dem Motiv der Heiligen Sippe. Neben den mittelalterlichen Gemälden, die ikonographisch eine Anspielung auf die Fruchtbarkeit spendende Natur dokumentieren, sind andere vorhanden, in denen das Tier als Symbolfigur für menschliche Laster fungiert. Als Verkörperung des sanguinischen, heißblütigen Temperaments und damit zugleich des Lasters der Luxuria, der Unkeuschheit, ist er häufig auf Bildern des Sündenfalls dargestellt. Seine Präsenz auf religiösen Historienbildern, die Impressionen von sinnlicher Begierde zum Ausdruck bringen, ist ebenso auf das ihm zugeschriebene erotische Gepräge zurückzuführen, wie etwa seine Anwesenheit bei der personifizierten Darstellung der Ausschweifung. Moralisierende, sozialkritische Absichten können für die in Bilder umgesetzte \u27Verkehrte Welt\u27 angenommen werden. Unter den burlesken bzw. grotesken Szenen, die sich vielgestaltig als marginale Zeichnungen in mittelalterlichen Handschriften wiederfinden, ist das Motiv des Hasen mit menschlicher Beute als widersinniges Jagdgeschehen keine Seltenheit. Als einzigartig hat sich dagegen der allegorisch komponierte Jagdfries an der Stiftskirche in Königslutter erwiesen, zu dessen Bildprogramm ebenfalls Hasen mit einem besiegten Jäger gehören. Neben den sinnbildlich aufzufassenden Jagddarstellungen konnten zahlreiche literarische und bildliche Dokumente zusammengestellt werden, die den Hasen als genuines Jagdwild wiedergeben. Zeugnis vom praktischen Umgang mit ihm als jagdbares Wildtier legte im 14. Jahrhundert Gaston Phoebus in seinem literarischen Lebenswerk, dem \u27Livre de la Chasse\u27 ab, in dem er alle ihm bekannten Methoden der höfischen Hasenjagd beschrieb. Weitere nachgewiesene Bilddokumente des mittelalterlichen Waidwerkes finden sich im Zusammenhang mit den farbenprächtigen Miniaturen der \u27Autorenporträts\u27 im Codex Manesse sowie in Form von Episodendarstellungen des Alltagslebens in liturgischen Büchern. Aus dem frühen 15. Jahrhundert stammt die erste bedeutende Jagdszene in der Tafelmalerei, welche ebenfalls eine Hasenhetze vor Augen führt. Waren die Jagdgeschehen auf den Gemälden zunächst eher beiläufig integriert, so zeichnete sich in den 30er und 40er Jahren des 15. Jahrhunderts in Deutschland eine intensive Auseinandersetzung mit dem Naturvorbild und eine Vorliebe für die naturalistische Tierdarstellung ab, wobei der Werdegang der Tierstudie mit Dürers berühmtem Aquarell der \u27Feldhase\u27 aus dem Jahr 1502 zweifellos einen Höhepunkt erreichte, an den bis ins frühe 17. Jahrhundert Dürer-Kopisten mit einer Vielzahl von Reproduktionen anknüpften. Aus Dürers Tierdarstellungen entwickelte sich aber auch um die Mitte des 16. Jahrhunderts die zoologische Illustration in den Tierbüchern, die effektiv mit der Erfindung des Buchdruckes einsetzen konnte. Als eines der bedeutendsten Werke der Renaissancezoologie kann das enzyklopädische Tierbuch von Conrad Gesner, die \u27Historia animalium\u27, angesehen werden, das mit seiner umfassenden naturhistorischen Beschreibung der Tierwelt wissenschaftsgeschichtlich eine Zusammenschau darstellt. Ergänzend zum Text enthält das Werk zahlreiche Holzschnitte, die das jeweils beschriebene Tier im graphischen Schema seiner Artmerkmale abbilden. In Bezug auf den Hasen enthält das Tierbuch neben umfangreichen kompilatorischen Schilderungen literarisch tradierter Eigenschaften mehrere Seiten, auf denen die Gewinnung von Heilmitten aus sämtlichen Teilen des Tieres und deren volksmedizinische Verwendung angegeben sind sowie eine Rubrik über den fabelhaften \u27Lepus cornutus\u27, den gehörnten Hasen, dessen Existenz als kuriose Naturseltenheit fortan noch jahrhundertelang in der Naturgeschichte und Jagdliteratur überliefert wurde. Neben der Methodik der literarisch-enzyklopädischen Weitergabe entwickelte sich auf der Grundlage tradierter Vorstellungen auch die Emblematik als eine neu geschaffene Kunstform der Renaissance und des Barockzeitalters. Als Schöpfer der Gattung der Embleme gilt Andrea Alciati, dessen entworfene Sinnbilder und Epigramme 1531 in dem \u27Emblematum liber\u27 erscheinen. Alciatis charakteristischer, dreiteiliger Anlage des Emblems, mit einer jeweiligen Inscriptio, Pictura und Descriptio, welche die Doppelfunktion des Darstellens und Deutens, des Abbildens und Auslegens übernehmen, gleicht der Aufbau unzähliger Emblembücher, die auf das \u27Emblematum liber\u27 folgen. Abermals inspirierten überlieferte Anschauungen wie die übermäßige Fruchtbarkeit der Häsin oder die Vorstellung vom Hasen, der mit offenen Augen schlafen soll, zur emblematischen Gestaltungskunst. In den Kontext der sinnbildlichen Deutung des Tiergeschehens gehört auch die Tierfabel, die zu den ältesten, illustrierten Gattungen der Weltliteratur zählt und als deren Urschöpfer Aesop angesehen wird. Kennzeichnenderweise stellt die Fabel als Tierdichtung nicht nur eine kurze Erzählung dar, in der sprechende Tiere menschliche Verhaltensweisen verkörpern, sondern sie enthält auch eine, aus der Geschichte abzuleitende praktische Lebensweisheit bzw. eine moralische Belehrung als Quintessenz des Stoffes. Anhand einiger Beispiele aus der allegorisch-didaktischen Fabelliteratur wird aufgezeigt, wie der Hase mit seinen tradierten physischen und psychischen Eigenschaften, beispielsweise Schnelligkeit und Furchtsamkeit, ganz selbstverständlich als Akteur innerhalb der Tierkonstellationen der Fabel auftritt. Dies gilt insbesondere auch für das inhaltlich auf den aesopischen Fabelkorpus und die Struktur des Emblems aufbauende Fabelwerk des Jean de La Fontaine, das 1668 erschien und zu den Hauptwerken der französischen Klassik zählt. Besondere Bedeutung erhält die Fabelsammlung La Fontaines nicht zuletzt auch wegen der bis in die Neuzeit hinein reichenden, kaum unterbrochenen Tradition der Edition sorgfältig illustrierter Ausgaben, zu deren Höhepunkten im 19. Jahrhundert eine von Grandville ausgestattete Auflage zählt. Die Form der Tier-Mensch-Karikatur, für die Grandville so berühmt ist, lässt sich hinsichtlich des Hasen weniger bei der Bebilderung von La Fontaines Fabeln nachweisen, am deutlichsten tritt sie im Zusammenhang mit seinen Lithographien der \u27Métamorphoses du jour\u27 auf, einer beißenden Satire auf die Sitten der französischen bzw. der Pariser Gesellschaft aus dem Jahr 1829. Unter der Maske einer Vermenschlichung der Tierwelt mit feststehenden Helden, ihnen zugewiesenen Eigenschaften und Handlungsmustern, entfaltete sich die parodistische sozialsatirische Epik auch in der Tradition des Tierepos, zu dessen Tierpersönlichkeiten einmal mehr der Hase, im Epos \u27Meister Lampe\u27 genannt, zählt. Zunächst wird die literarische Entwicklung des verbreitetsten Tierepos des europäischen Mittelalters, des romanhaften \u27Reineke Fuchs\u27, von der Mitte des 12. Jahrhunderts bis zu Goethes Versepos von 1794 skizziert, um schließlich anhand der von Wilhelm von Kaulbach illustrierten Reineke Fuchs Ausgabe aus dem Jahr 1846 die eigentliche Handlung des Reineke-Corpus und das Schicksal Lampes in Goethes Werk nachzuzeichnen. Weiterhin konnte nachgewiesen werden, dass der Hase in vielen Kleinformen der Volksliteratur von Bedeutung ist und in diesem Sinne eine außergewöhnliche Rolle im Volksaberglauben spielt. Neben der Vorstellung von geisterhaften Geschöpfen, dämonischen Zauberwesen und Hexen in Hasengestalt, ist im Aberglauben insbesondere die Überzeugung verankert, dass durch das Erscheinen dieses Tieres Unglück, Krankheit, Tod und Feuerbrunst angekündigt werden. Die Hintergründe für die Popularität, die der Osterhase als Eierbringer im Brauchtum Deutschlands erlangte, wurden in einem weiteren Kapitel erörtert. Neben Erklärungen zum Ursprung der heutigen Volkssitten, die sich an das Osterei knüpfen, wurden im Rahmen der Überlegungen zur Frage nach Herkunft und ursprünglicher Bedeutung des volkstümlichen Osterhasen rationalistisch-ökonomische Erklärungen, mythologische Zusammenhänge sowie symbolische Deutungen wiedergegeben. Die behandelten Themenkreise ergänzend, wurde abschließend auf die gegenwärtige Bestandsituation des Feldhasen eingegangen, wobei die Frage nach der Ursache des seit mehreren Jahrzehnten bundesweit zu beobachtenden Populationsrückgangs dieser Niederwildart ein Kernthema des Abschnittes darstellte. Vor dem Hintergrund der Annahme, dass ein multifaktorielles Gefüge für den Rückgang der Hasenbesätze verantwortlich zu sein scheint, werden verschiedene Umweltbedingungen wie Veränderungen des Klimas, der Landschaft sowie der Dichte der Beutegreifer diskutiert.This study of the hare´s relevance within the framework of c

    Nutzung von Massenmedien (MKM): Forschungsbericht zur Intervallstudie Entwicklungsformen und Entwicklungsbedingungen von Jugendlichen in der DDR ; Schüler der Klassen 6 bis 10

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    Die vorliegende DDR-Studie referiert die Ergebnisse einer Längsschnittuntersuchung, die die Mediennutzung (Tageszeitungen; Wochenzeitungen/Zeitschriften/Illustrierte; Kinofilm; Rundfunk; Fernsehen) von Schülern der Klasse 6 bis 10 in den Jahren 1968 bis 1973 erfaßt. Folgende Forschungsfragen sollen beantwortet werden: (1) Wie und warum nutzen Schüler das Medienangebot? (2) Wie ändert sich die Nutzung im Zeitraum von Klasse 6 bis 10? (3) Von welchen Faktoren und Bedingungen ist die Nutzung wesentlich abhängig? (4) Welche Einflüsse haben Westsender? Besonders zum letztgenannten "kritischen Punkt" stellen die Autoren fest, daß sich schon bei Schülern der sechsten Klasse Rezeptionsgewohnheiten verfestigt haben, die "der erzieherischen Zielstellung unserer sozialistischen Gesellschaft zuwiderlaufen". (pmb

    Nutzung von Massenmedien (MKM): Forschungsbericht zur "Intervallstudie Schüler"/ 7.-10. Etappe ; Entwicklungsformen und Entwicklungsbedingungen von Jugendlichen der DDR im Alter von 16-20 Jahren/ 1973-1977

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    Ziel der vorliegenden Untersuchung ist es, Entwicklungstendenzen in der Nutzung der Massenmedien (Presse, Rundfunk, Fernsehen) bei Heranwachsenden ab dem 13. Lebensjahr bis zum 21. Lebensjahr zu erfassen. Dazu wurden im Zeitraum von 1968 bis 1977 regelmäßig schriftliche Gruppenbefragungen durchgeführt. Im einzelnen wurde folgende Aspekte untersucht: (1) Nutzung der einzelnen Massenmedien und ausgewählter inhaltlicher Beiträge wie Tageszeitungen, Jugendzeitschriften, Rundfunk und Fernsehen; (2) Nutzung der Massenmedien insgesamt und zu ihrer Funktion im Urteil der Jugendlichen; (3) Einfluß von Westsendern. Als Ergebnis wird u.a. festgehalten, daß 50 Prozent der Schüler der 6. Klasse bereits die Bezirkszeitung der SED lesen. Ältere Schüler lesen die Junge Welt bzw. Neues Deutschland. Ab der sechsten Klasse bilden sich gewisse Lesegewohnheiten bei der Wahl bestimmter Zeitungsinhalte heraus. Zeitschriften sind vorwiegend für die Schüler und Schülerinnen ab der 10. Klasse populär. Beim Rundfunkempfang rückt der Nachrichtenempfang nach Abschluß der 10. Klasse in den Vordergrund. Im Fernsehen werden Spiel- und Fernsehfilme bevorzugt. Die Nutzung von Westsendern bei den Probanden ist hoch. Jeder zweite Jugendliche empfängt Sendungen aus West-Rundfunk und -Fernsehen. (psz

    Funktion und Zusammenwirken der sozialistischen Massenmedien bei der ideologischen Erziehung der Schuljugend, dargestellt an Schülern der Klassen 9/10

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    Die Studie gibt einen Überblick über die Mediennutzung von Schülern in der DDR, über die Funktion der Medien im Urteil der Jugendlichen und über inhaltliche Erwartungen der Schüler an die Massenmedien. Als häufigste Informationsquelle wird das Fernsehen genutzt, gefolgt von Rundfunk und Zeitungslektüre vor allem bei älteren Jugendlichen. Dabei liegt das Hauptinteresse auf den persönlichen Neigungen. Fragen des Marxismus-Leninismus sind nur bei 10 v.H. der Jugendlichen von Interesse. Allgemein ist das Interesse an spezifischen Jugendsendungen und Jugendzeitschriften gestiegen. Jugendsendungen sollten primär Unterhaltung, Filme und Musik anbieten. In diesem Zusammenhang werden auch politische Themen mehr oder weniger akzeptiert. Politisch-ideologische Forderungen an Programminhalte werden fast nur von den politisch aktiven Jugendlichen gestellt. Die inhaltlichen Erwartungen beziehen sich auf Fragen der eigenen Lebens- und Freizeitgestaltung (Freundschaft, Liebe, Ehe, Musik, Tourismus, differenzierte Freizeitangebote). Das Interesse an Dokumentarfilmen wie auch Kunst und Literatur ist stark abhängig vom Elternhaus, besonders von der Vorbildfunktion der Mutter. Geschlechtsspezifische Unterschiede zeigen sich u.a. in der Bevorzugung von populärwissenschaftlichen Büchern bei den männlichen Jugendlichen. Primärquellen wurden verwertet. (ICB

    Jugend und Freizeit: zum Einfluß der Massenmedien und kulturell-künstlerischer Tätigkeiten auf die sozialistische Persönlichkeitsentwicklung Jugendlicher

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    Die vorliegende empirische Studie zum Medien- und Freizeitverhalten von Jugendlichen in der DDR wurde durch die "Erhöhung der Massenwirksamkeit" der Medien motiviert. Der erste Teil untersucht die Mediennutzung nach folgenden Gesichtspunkten: (1) hinsichtlich der Nutzung einzelner Medien; (2) hinsichtlich der Nutzung der Medien durch verschiedene Gruppen der Jugendlichen. Der zweite Teil widmet sich den kulturell-künstlerischen Interessen und Verhaltensweisen im Freizeitverhalten Jugendlicher. Gefragt wird hier nach den Freizeitwünschen und -interessen sowie dem Interesse an verschiedenen Kunstgattungen. Im Schlußteil werden Folgerungen für die Kulturarbeit unter Jugendlichen gezogen. (pmb

    Jugend im "FDJ-Aufgebot DDR 30": Schnellinformation über Ergebnisse einer operativen Studie

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    Die 1978 durchgeführte Fragebogen-Aktion unter 2300 Jugendlichen in der DDR untersucht die politische Einstellung zur DDR und den Identifikationsgrad, die Verteidigungsbereitschaft und das Ausmaß an West-Kontakten. Es werden die Beteiligung und das Engagement der Jugendlichen in den verschiedenen Bereichen der FDJ-Organisation hinterfragt sowie Meinungen zu ausgewählten aktuellpolitischen Fragen analysiert. Primärquellen wurden verwendet. (ICB
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