74 research outputs found

    IdentitÀtsbedrohung und soziale Stigmatisierung: "nicht-intendierte Nebenfolgen" der hochtechnisierten Medizin

    Full text link
    Die neuen Biotechnologien beinhalten einen Eingriff in den gesamten Lebenszusammenhang der Patienten/ Klienten, in deren physisches ebenso wie psychisches und soziales Befinden. Aber ins Blickfeld gerĂŒckt wird nur ein Teil dieses Eingriffs, nĂ€mlich derjenige, der das physische Funktionieren betrifft. Dagegen bleiben die weitergehenden BezĂŒge der Patienten im Dunkel, werden ignoriert und bagatellisiert, verdrĂ€ngt und beiseite geschoben. Deshalb ist als Szenarium der Zukunft wahrscheinlich: Der Bedarf nach professioneller psychosozialer UnterstĂŒtzung wird wachsen. Die immer schnellere Durchsetzung einer hochtechnisierten und eng naturwissenschaftlich orientierten Medizin produziert eine Konjunktur fĂŒr Psychologie und Therapie, weil die Patienten/ Klienten nach einem Ort suchen, wo sie in ihren Verunsicherungen, Ängsten, Bedrohungen aufgefangen werden

    Ethnische Zuordnung im Zeitalter der Globalisierung

    Full text link
    "Im Zeitalter der Globalisierung werden die ethnischen Zuordnungen zunehmend komplizierter. Denn durch Migration und MobilitĂ€t, Flucht und Vertreibung, internationale Arbeitsteilung und Wirtschaftsvernetzung wĂ€chst die Zahl derer, die aus den unterschiedlichsten GrĂŒnden ihre Heimat verlassen; die LĂ€ndergrenzen ĂŒberschreiten, hier geboren werden, dort aufwachsen, in einem dritten Land heiraten und Kinder bekommen. Gleichzeitig gehört es zu den Merkmalen der modernen Nationalstaaten, daß dem Einzelnen stĂ€ndig Zuordnungen nach NationalitĂ€t bzw. ethnischer Herkunft abverlangt werden. Dabei ist die juristische Unterscheidung zwischen Mitgliedern und Fremden keine neutrale Kategorie, sondern dient der Teilhabe wie der Ausgrenzung in bezug auf soziale Ressourcen: Der Mitgliedsstatus nach innen bildet die 'Grundlage fĂŒr die Zuschreibung der materiellen Rechtsstellungen, die insgesamt den Status eines BĂŒrgers im Sinne der StaatsbĂŒrgerschaft ausmachen' (Habermas). So gesehen ist offensichtlich, daß diejenigen, die die Grenzen nationaler bzw. ethnischer Zuordnung sprengen, ein gesellschaftliches Ordnungsproblem darstellen. Die Frage, die unabweisbar sich stellt, heißt: Wo ist der gesellschaftliche, der politische, der rechtliche Ort derer, die nicht in die tradierten Kategorien einfacher und eindeutiger Zuordnung passen? Wie soll die Gesellschaft mit ihnen verfahren? Wie wollen sie sich selbst sehen, wo wollen die andern sie sehen, wie ist ihre IdentitĂ€t zu begreifen? Sollen sie selbst ihre Zuordnung festlegen können, oder ist es die Gesellschaft, die hier das Entscheidungsrecht hat? Welche Ordnungsregeln sind möglich, welche sind praktisch, welche sind politisch erwĂŒnscht? " (Autorenreferat

    TĂŒrkische BrĂ€ute und die Migrationsdebatte in Deutschland

    Full text link
    "Das Bild von 'den' AuslĂ€ndern, das in der Migrationsdebatte in Deutschland vorherrscht, ist durch viele Vereinfachungen und Verzerrungen charakterisiert. Das hat sich auch in der Debatte um Zwangsheirat unter tĂŒrkischen Migranten gezeigt: Die Autorin eines Buchs, das auf pauschalisierende Aussagen setzt, wird in kĂŒrzester Zeit zum Medienstar und erreicht die Bestseller-Listen. Wie erklĂ€rt sich dieser Erfolg? Und was sind die politischen Folgen?" (Autorenreferat

    Deutschland ist bunter geworden: binationale Paare und ihre Familien

    Full text link
    Die Autorin beschreibt den Typus der transkulturellen Familie, deren Lebenswirklichkeit aufgespannt ist zwischen verschiedenen Kulturen und Traditionen. Da in diesen Ehen keine gemeinsamen Traditionen existieren, muss die 'Konstruktion einer neuen interkulturellen Wirklichkeit', eine 'interkulturelle Lebenswelt' bzw. eine 'binationale Familienkultur' geschaffen werden. Transkulturelle Familien zeichnen sich dadurch aus, dass sie einer Handlungslogik folgen, die von der Konkurrenz der Traditionen herrĂŒhrt. In diesem Sinne sind binationale Paare nach Meinung der Autorin exemplarische Vertreter jener Lebensform, die 'Bastelbiographie' genannt wird oder anders ausgedrĂŒckt: die zugleich Praktiker wie Pioniere im Prozess gesellschaftlicher Individualisierung sind. (ICF

    Ganz normale Familien? Neue Familienstrukturen und neue Interessenkonflikte durch Fortpflanzungstechnologien

    Full text link
    Die Autorin greift in ihrem Vortrag die Diskussionen um Fortpflanzungs-, Bio- und Gentechnologien auf und analysiert sie unter dem Aspekt, welche "Verheißungen" von den BefĂŒrwortern dieser Techniken gemacht werden. Sie versucht dabei, die Probleme bei "kĂŒnstlichen" Familien im Gegensatz zu denen bei "normalen" Familien herauszuarbeiten. Sie kommt zu dem Ergebnis: "Mit der medizinischen Zeugungshilfe entstehen nicht einfach 'normale' Familien, Familien wie andere auch. Vielmehr unterscheiden sie sich erheblich von den auf natĂŒrlichem Weg gewachsenen Familien, was ihre soziale Struktur und Dynamik betrifft. Und... dieser Unterschied bringt ein erheblich höheres Potential an Belastungen und Konflikten." (psz

    Sexed up: theorizing the sexualization of culture

    Get PDF
    This paper reviews and examines emerging academic approaches to the study of ‘sexualized culture’; an examination made necessary by contemporary preoccupations with sexual values, practices and identities, the emergence of new forms of sexual experience and the apparent breakdown of rules, categories and regulations designed to keep the obscene at bay. The paper maps out some key themes and preoccupations in recent academic writing on sex and sexuality, especially those relating to the contemporary or emerging characteristics of sexual discourse. The key issues of pornographication and democratization, taste formations, postmodern sex and intimacy, and sexual citizenship are explored in detail. </p
    • 

    corecore