21 research outputs found
Das Auto-Produktionssystem im Wandel: Tendenzen einer neuen rÀumlichen Arbeitsteilung in der deutschen Zuliefererindustrie
Series: Discussion Papers of the Institute for Economic Geography and GIScienc
Dimension der NĂ€he in wissens-basierten Netzwerken : Investment-Banking und Automobil-Entwicklung in der Metropolregion Frankfurt/Rhein Main
Wissen ist in jĂŒngster Zeit zu einem zentralen Begriff in der Debatte um regionale Entwicklung geworden. Wissen gilt schlechthin als Motor des innovationsgetriebenen ökonomischen Wachstums. Es nimmt gegenwĂ€rtig neben den bekannten klassischen Produktionsfaktoren die Rolle desjenigen Produktionsfaktors ein, der als grundlegend fĂŒr regionale Entwicklung verstanden wird. In diesem Kontext ĂŒbernehmen wissensintensive Dienstleister die zentrale Rolle als Mittler von Wissen: Sie dienen als Transmissionsriemen in Wissensprozessen. Sie sind heute von erheblicher Bedeutung, da man annimmt, dass Unternehmen nicht mehr in der Lage sind, allein durch eigene Anstrengungen in ausreichendem MaĂe neues Wissen zu schaffen; neues Wissen, das nur durch Transfer fĂŒr Unternehmen nutzbar gemacht werden mĂŒsste, schlicht nicht in akademischen Einrichtungen wie UniversitĂ€ten vorhanden ist; die Bedingungen volatiler MĂ€rkte und eines zunehmenden Innovationswettbewerbs die Anforderungen an die Wissensgenerierung durch Unternehmen radikal erhöht haben. Neue Wege der Wissensgenerierung mĂŒssen daher beschritten werden. Die alte Vorstellung eines linearen Prozesses der Wissensgenerierung vom akademischen Grundlagenwissen ĂŒber die Angewandte Forschung bis zur Entwicklung und Anwendung, den man auch mit dem Konzept des mode 1 Modells bezeichnet, wird durch das Konzept des interaktiven Modells beziehungsweise des mode 2 Modells der Wissensgenerierung ergĂ€nzt, wenn nicht ersetzt (Gibbons et al. 1994). Dieses Konzept sieht die Wissensgenerierung als einen vielfĂ€ltig vernetzten, rekursiven und reflexiven Prozess (zusammenfassend Malecki 2000). Fragen, wie Prozesse der Wissensgenerierung und des Lernens organisiert werden, rĂŒcken damit in den Vordergrund. Daher wird das gegenwĂ€rtige Stadium der wirtschaftlichen Entwicklung gerne als Lernende Ăkonomie bezeichnet (Lundvall/Johnson 1994, OECD 2001, Archibugi/Lundvall 2002). Eine der Konsequenzen dieser Debatte ist, dass uns heute wissensintensive Prozesse als solche sowie in ihrer Geographie komplexer erscheinen als frĂŒher. Auf der einen Seite wird den wissensintensiven Dienstleistern ein wesentlicher und zunehmender Anteil an der Generierung von Innovationen und Lösungen fĂŒr neue GeschĂ€ftsvorgĂ€nge zugemessen (Bryson u.a. 2000). Die Organisation von Wissensprozessen wird fĂŒr diese Unternehmen zu einem wichtigen Faktor ihrer WettbewerbsfĂ€higkeit. Auf der anderen Seite wird vermutet, dass Wissen eine 3 rĂ€umliche Komponente hat und daher Wege der rĂ€umlichen Organisation von Wissensprozessen zu den bedeutenden Instrumenten gehören, im Wettbewerb zu bestehen. Der kognitive Prozess der Generierung und Aneignung von Wissen macht die Organisation von Kommunikation und sozialer Interaktion notwendig. Dies ist eine wesentliche Aufgabe des Wissensmanagements, das sich dazu verschiedener Dimensionen von NĂ€he bedient. Dieser Beitrag will die Rolle, die ökonomische Akteure den verschiedenen Dimensionen von NĂ€he im Management von Wissensprozessen zumessen, an zwei Fallstudien beleuchten. Er wird mit dem M&AGeschĂ€ft einen Fall wissens-basierter Dienstleistungen fĂŒr den Dienstleistungssektor, genauer den Finanzsektor, mit einem Fall wissens-basierter Dienstleistungen fĂŒr den produzierenden Sektor hier die Modellentwicklung in der Automobilindustrie vergleichen. Wir hoffen, mit dem Vergleich einerseits aufzuzeigen, dass die konkrete Form der Organisation von NĂ€hen in Wissensprozessen kontext-spezifisch ist, und andererseits die Bedingungen aufzudecken, die die jeweilige Form der Organisation bestimmen
Die SĂŒdwestpfalz : Umstrukturierung durch erfolgreiche Unternehmen ; Ergebnisse einer Lehrstudie
Die SĂŒdwestpfalz gehört nicht zu den ökonomisch bevorzugten Regionen Deutschlands. Von vielen wird sie nicht einmal als eine einzige Region gesehen: Zwischen den beiden dominierenden MittelstĂ€dten Pirmasens und ZweibrĂŒcken sowie dem sie umgebenden Landkreis SĂŒdwestpfalz bestehen zu groĂe Unterschiede in der Geschichte und Wirtschaftsstruktur. Pirmasens hat etwa 48.000 Einwohner, ZweibrĂŒcken ca. 38.000, und der Landkreis beherbergt in teils groĂen Ortschaften insgesamt 105.000 Einwohner. Die gesamte Region, die sich ĂŒber nahezu 50 km von West nach Ost und 30 km von Nord nach SĂŒd an der Grenze zu Lothringen (Frankreich) und zum Saarland erstreckt, ist relativ dĂŒnn besiedelt und befindet sich in peripherer Lage. Sie war daher seit langem als militĂ€rischer Standort gut geeignet, vor allem fĂŒr amerikanische Truppen, die unter anderem in Pirmasens und ZweibrĂŒcken bestehende Kasernen ĂŒbernehmen konnten. VielfĂ€ltige MilitĂ€ranlagen kamen hinzu, wie z.B. der Flugplatz in ZweibrĂŒcken, das MilitĂ€rhospital in MĂŒnchweiler oder militĂ€rische Depots im sĂŒdöstlichen Landkreis. Der Abzug der militĂ€rischen Einheiten in den frĂŒhen 1990er Jahren brachte fĂŒr die gesamte SĂŒdwestpfalz ein neues Problem: die Konversion. Neben den langjĂ€hrigen Wandel der Industriestrukturen trat der schockartige Abbau des MilitĂ€rs als Wirtschaftsfaktor in der Region. Die StĂ€dte selbst und viele Nachbargemeinden sind durch alte Industrien gekennzeichnet, die seit langem unter einem erheblichen Wettbewerbsdruck aus dem Ausland leiden. Die Stadt Pirmasens ist das Zentrum der alten und im Landkreis noch vorherrschenden Schuhindustrie. Hier besteht ein industrielles Cluster mit vorund nachgelagerten Wirtschaftszweigen, etwa des Schuhmaschinenbaus, der Zulieferindustrien (Klebstoff-Chemie, Kunststoff-Industrie fĂŒr Vorder- und Hinterkappen, Sohlenfertigung) und der spezialisierten Dienstleistungen (Design-BĂŒros, Speditionen, Druckereien). Insgesamt ist dieses Cluster jedoch durch Erosion in seiner Existenz bedroht ist (vgl. Schamp/Bertram 1998, Bertram/Schamp 1999). Manche Unternehmen haben sich aus der Bindung an dieses Cluster erfolgreich abgenabelt, andere sind lĂ€ngst durch Konkurs und Stillegung verschwunden. Der Landkreis SĂŒdwestpfalz, der sich im Osten bis zum Weinbaugebiet der Pfalz und im Westen bis zum metallverarbeitenden Bezirk des Saarlandes erstreckt, gehört in weiten Teilen zum Cluster der Schuhindustrie. Der Strukturwandel hat auch diese seit langem erfasst. Um der lĂ€ndlichen Region dennoch neue TĂ€tigkeitsfelder zu erschlieĂen, wurde in den vergangenen zehn Jahren der Tourismus teilweise erheblich gefördert - recht erfolgreich, auch wenn die Zielgruppen nicht zu den sehr 2 wohlhabenden gehören: Familien und Jugendgruppen im Sommer, Ă€ltere Menschen im FrĂŒhjahr und Herbst. Der Tourismus verbindet sich mit einer neuen und zunehmend bedeutenden Attraktion, dem Fabrikverkauf von Schuhen - besonders im nahen Umkreis um das neue Schuhmuseum in Hauenstein. In ZweibrĂŒcken herrschen dagegen teils groĂe Zweigwerke der metallverarbeitenden Industrie vor. Daneben wurde die Stadt vor allem durch das MilitĂ€r geprĂ€gt, wĂ€hrend die Schuhindustrie nur noch geringe Bedeutung hatte. Damit verfĂŒgt die Region in ihren wichtigen Industriezweigen nicht ĂŒber Wachstumsindustrien. Der Abbau des MilitĂ€rs brachte zunĂ€chst erhebliche Probleme fĂŒr den regionalen Arbeitsmarkt und die regionale Wirtschaft. Die Chancen der Konversion können erst langsam ergriffen werden. GrundsĂ€tzlich reichen ĂŒberall die ArbeitsplĂ€tze nicht aus: Viele Menschen mĂŒssen weit pendeln. Im Juni 1999 lag die Arbeitslosigkeit im Landkreis bei 10%, in ZweibrĂŒcken bei 11%, in Pirmasens jedoch bei 17%. Etwa 48% der Arbeitslosen sind Frauen, ca. 35% sind Langzeitarbeitslose (alle Angaben nach Arbeitsamt Pirmasens, Presseinformationen) - beides sind Problemgruppen fĂŒr die Arbeitsvermittlung. So steht die gesamte Region vor drei Problemen: 1. der ĂŒberalterten Wirtschaftsstruktur mit anscheinend wenigen AnsĂ€tzen der Erneuerung, 2. der notwendigen Konversion der militĂ€rischen Anlagen und dem erforderlichen Ersatz der fortgefallenen ArbeitsplĂ€tze, 3. einer vergleichsweise hohen Arbeitslosigkeit und langen Arbeitswegen
TRY plant trait database â enhanced coverage and open access
Plant traits - the morphological, anatomical, physiological, biochemical and phenological characteristics of plants - determine how plants respond to environmental factors, affect other trophic levels, and influence ecosystem properties and their benefits and detriments to people. Plant trait data thus represent the basis for a vast area of research spanning from evolutionary biology, community and functional ecology, to biodiversity conservation, ecosystem and landscape management, restoration, biogeography and earth system modelling. Since its foundation in 2007, the TRY database of plant traits has grown continuously. It now provides unprecedented data coverage under an open access data policy and is the main plant trait database used by the research community worldwide. Increasingly, the TRY database also supports new frontiers of traitâbased plant research, including the identification of data gaps and the subsequent mobilization or measurement of new data. To support this development, in this article we evaluate the extent of the trait data compiled in TRY and analyse emerging patterns of data coverage and representativeness. Best species coverage is achieved for categorical traits - almost complete coverage for âplant growth formâ. However, most traits relevant for ecology and vegetation modelling are characterized by continuous intraspecific variation and traitâenvironmental relationships. These traits have to be measured on individual plants in their respective environment. Despite unprecedented data coverage, we observe a humbling lack of completeness and representativeness of these continuous traits in many aspects. We, therefore, conclude that reducing data gaps and biases in the TRY database remains a key challenge and requires a coordinated approach to data mobilization and trait measurements. This can only be achieved in collaboration with other initiatives
The formation of a new technological trajectory of electric propulsion in the French automobile industry
Public debate on climate change mitigation and low-carbon policies has brought the issue of transportation and the choice of propulsion technologies to the fore. A radical shift in drive technologies from the internal combustion engine (ICE) to various forms of electric vehicle drive â hybrid (HEV) and battery electric (BEV) â seems to be emerging. While there are many actors involved in forming this new technological trajectory, they would appear to be embedded in national societies and their institutional settings. Yet, the character of this process and the factors determining it remain fairly unclear. In order to unravel the nature of these early stages of trajectory formation, the paper poses three questions: Firstly, which societal factors have an impact on the early formation of technologies in the field of electric propulsion and how far are they country-specific? Secondly, is a nascent trajectory in electric propulsion that can be defined as being specific to a particular country emerging? And, thirdly, how sustainable do we consider the trajectory, in terms of maturing into a âdominantâ design of the technology and competitiveness of the nationâs economy in related green technologies? France is a good case in point as the country has long-term experience in the development of such technology and is currently Europeâs leader in HEV and BEV production and consumption. Combining an evolutionary perspective and a systemic approach to electromobility, the paper provides an in-depth analysis of the emerging processes of trajectory formation in France and gives some tentative answers to the above questions
Der Aufstieg von Frankfurt/Rhein-Main zur europÀischen Metropolregion
Metropolregionen werden in der aktuellen Globalisierungsdebatte als Entscheidungs-, Kontroll- und Koordinationszentren von internationaler Bedeutung verstanden. Sie «bĂŒndeln» entsprechende Knoten (hubs), deren Verortung, funktionale Bedeutung und regionale Reichweite die Rolle und den Entwicklungspfad der Metropolregion bestimmen. Frankfurt/Rhein-Main ist erst in den letzten beiden Jahrzehnten in diese Rolle hineingewachsen. Knotenfunktionen bestehen heute in drei Themenfeldern: dem Innovationszentrum, dem Finanzplatz und dem Markt(informations)platz. Im Entwicklungspfad der Metropolregion zeigt sich, daĂ sie zunĂ€chst in nationale Bedeutung hineinwachsen muĂten, bevor sie internationale Bedeutung gewinnen konnten. Die Knotenfunktionen der Metropolregion Frankfurt/Rhein-Main in den drei genannten Feldern sind jedoch «ungesichert». Daher muĂ offen bleiben, ob der Aufstieg von Frankfurt/Rhein-Main zur europĂ€ischen Metropolregion Auswirkungen auf das weitere System von Metropolregionen in Europa hat