32 research outputs found

    The reliability and validity of the Sexual Violence Risk-20 (SVR-20): An International Review

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    This article reports on the current state of research about the most commonly used Structured Professional Judgement (SPJ) guidelines for sexual offender risk assessment, the Sexual Violence Risk-20 (SVR-20). After describing the general characteristics as well as frequently discussed strengths and weaknesses of this risk assessment approach, we give an international overview of the empirical results of the reliability and validity of the SVR-20. We conclude by describing briefly a convergent strategy for sexual offender risk assessment incorporating the SVR-20 and offer some future directions for international research on the SPJ approach

    Potenzielle Fehlerquellen bei der Erstellung von Kriminalprognosen, die gutachterliche Kompetenzillusion und mögliche LösungsansĂ€tze fĂŒr eine bessere Prognosepraxis

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    Bei der Erstellung von kriminalprognostischen EinschĂ€tzungen steht den SachverstĂ€ndigen heute eine Vielzahl erfahrungswissenschaftlich fundierter Methoden zur VerfĂŒgung. In der Praxis ist ein Vorgehen mithilfe von Erfahrung und Intuition nach wie vor weit verbreitet, obwohl diese Vorgehensweise eine vergleichsweise schlechte Vorhersagegenauigkeit aufweist. Der RĂŒckschaufehler als mitverantwortlicher Mechanismus fĂŒr diese "Kompetenzillusion" wird dargestellt. Es wird ein Überblick ĂŒber potenzielle Fehlerquellen und Verzerrungsmechanismen im kriminalprognostischen Begutachtungsprozess gegeben, die Grenzen und Defizite der menschlichen Urteilsbildung bestimmen. Auf wirksame LösungsansĂ€tze zur Verbesserung der Begutachtungspraxis wird hingewiesen

    Aktuarische Kriminalprognosemethoden und Sexualdelinquenz : Die deutsche Version des SORAG

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    Aufgrund ihrer empirischen Basis stellen standardisierte aktuarische Prognoseinstrumente ein wertvolles Hilfsmittel bei der Erstellung einer Prognose im Einzelfall dar. Die deutsche Version des Sex Offender Risk Appraisal Guide (SORAG), ein international bewĂ€hrtes Instrument zur Begutachtung von SexualstraftĂ€tern, wird vorgestellt und auf ihre ReliabilitĂ€t und ValiditĂ€t hin ĂŒberprĂŒft. Zur Auswertung gelangten hierbei Daten von 178 SexualstraftĂ€tern der Zentralen Dokumentations- und Koordinationsstelle fĂŒr SexualstraftĂ€ter des Österreichischen Strafvollzugs. Die InterraterreliabilitĂ€t erweist sich als hoch signifikant. Bezogen auf die Gesamtgruppe ist auch die Prognoseleistung des Instruments gut. Allerdings werden die Ergebnisse fĂŒr einige TĂ€tergruppen und RĂŒckfallkriterien relativiert. Weitere Untersuchungen sind daher dringend erforderlich, um Möglichkeiten und Grenzen der deutschen Adaption des SORAG zutreffend einschĂ€tzen zu können

    Die deutsche Übersetzung und Adaptierung des Static-99 zur aktuarischen Kriminalprognose verurteilter SexualstraftĂ€ter : erste Validierungsdaten

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    Der Kriminalprognose kommt im deutschen Strafrecht eine zunehmend grĂ¶ĂŸere Bedeutung zu. Bei dem Static-99 handelt es sich um ein aus dem angelsĂ€chsischen Raum stammendes Instrument zur AbschĂ€tzung sexuell motivierter oder gewalttĂ€tiger RĂŒckfĂ€lle bei erwachsenen SexualstraftĂ€tern. In der hier vorgestellten Studie wurden die InterraterreliabilitĂ€t, die Anwendbarkeit im deutschsprachigen Raum sowie die ValiditĂ€t einer ĂŒberarbeiteten Fassung ĂŒberprĂŒft. Als Maßstab dienten die Prognoseinstrumente PCL-R, SVR-20 und SORAG. Die Daten wurden retrospektiv anhand von Akteninformationen von SexualstraftĂ€tern aus Österreich, die zwischen 1968 und 2002 verurteilt wurden, erhoben. Die Ergebnisse belegen nach hier vertretener Auffassung, dass mit der deutschsprachigen Adaption des Static-99 eine zufriedenstellende InterraterreliabilitĂ€t erzielt werden kann. Auch die allgemeine, einschlĂ€gige und gewalttĂ€tige RĂŒckfĂ€lligkeit konnte gut vorhergesagt werden. Mögliche EinschrĂ€nkungen der Anwendbarkeit und wĂŒnschenswerte Schwerpunkte zukĂŒnftiger Untersuchungen werden skizziert

    AggressivitĂ€t, AssertivitĂ€t und sexuelle Devianz : eine empirisch-quantitative PrĂŒfung der Stoller’schen Perversionstheorie

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    Es wird eine Studie prĂ€sentiert, in der die psychodynamisch begrĂŒndete Perversionstheorie von Robert D. Stoller (1979) empirisch ĂŒberprĂŒft wird. Nach Stoller können nach (frĂŒheren) traumatischen Erfahrungen aggressive Impulse in sexuell deviante Fantasien transformiert werden. GeprĂŒft werden einzelne Aspekte dieser Theorie anhand einer umfangreichen Stichprobe von N = 954 Personen, die aufgrund sexuell motivierter Straftaten verurteilt und zwischen 2002 und 2018 an der Begutachtungs- und Evaluationsstelle fĂŒr Gewalt- und SexualstraftĂ€ter (BEST) im österreichischen Strafvollzug zu Vollzugszwecken ausfĂŒhrlich begutachtet worden sind. Dabei wurden u. a. der Fragebogen zur Erfassung von AggressivitĂ€tsfaktoren (FAF) sowie der Grazer AssertivitĂ€tstest (GAT) verwendet. Die Ergebnisse zeigen, dass als paraphil diagnostizierte Probanden signifikant weniger spontane Aggression und weniger soziale Kompetenz als die Vergleichsgruppe ohne Paraphiliediagnose berichten. Die Ergebnisse lassen sich insofern mit der zentralen Annahme der Stoller’schen Perversionstheorie in Einklang bringen, als dass zwischen einer Paraphilie-Diagnose und selbstberichteter Aggression eine inverse Beziehung festgestellt wird

    Aktuarische Prognose bei SexualstraftĂ€tern : Ergebnisse einer prospektiven Studie mit 785 TĂ€tern unter besonderer BerĂŒcksichtigung von relevanten TĂ€tergruppen und RĂŒckfallkategorie

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    Seit dem 1.1.2002 werden die in Österreich zu einer GefĂ€ngnisstrafe verurteilten SexualstraftĂ€ter der Begutachtungs- und Evaluationsstelle fĂŒr Gewalt- und SexualstraftĂ€ter in Wien gemeldet. Bei allen Gemeldeten sind forensische Basisdaten zu erheben. Eine Untersuchung der LegalbewĂ€hrung von n = 795 Personen zeigt durchschnittlich vier Jahre nach Entlassung eine allgemeine Wiederverurteilungsrate von 27,5 %, eine einschlĂ€gige von 3,8 %. Aus dem Vergleich mit den Prognosewerten des Static-99 wird der Schluss gezogen, dass die Vorhersage sexuell motivierter RĂŒckfallereignisse, die insgesamt selten sind, bei aus Strafhaft entlassenen Vergewaltigern kaum möglich ist. GĂŒnstiger erscheint die Korrelation zwischen dem Anstieg der Wiederverurteilungsrate und den entsprechenden Static-99-Werten jedoch fĂŒr Gewaltdelikte sowie der Gruppe der außerfamiliĂ€ren Kindesmissbraucher. Nach hier vertretener Auffassung sind daher aktuarische Prognoseinstrumentarien zur Beurteilung des Einzelfalles unzureichend

    Die deutsche Version des Violence Risk Appraisal Guide-Revised (VRAG-R)

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    Der vorliegende Band enthĂ€lt die deutsche Übersetzung der revidierten Version des Violence Risk Appraisal Guide (VRAG-R). Mehr als 20 Jahre nach der Veröffentlichung der ersten Version des Violence Risk Appraisal Guide (VRAG) publizierten Grant T. Harris, Marnie E. Rice, Vernon L. Quinsey und weitere Kolleginnen und Kollegen im Jahr 2013 die revidierte Version des VRAG-R. In der Zwischenzeit wurde der VRAG das wohl am meisten genutzte und am besten wissenschaftlich untersuchte aktuarisch-statistische Prognoseinstrument fĂŒr die Vorhersage gewalttĂ€tigen Verhaltens weltweit

    ValiditĂ€t oder praktischer Nutzen? RĂŒckfallvorhersagen mittels Static-99 und SORAG : Eine prospektive RĂŒckfallstudie an 275 SexualstraftĂ€tern

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    Static-99 und SORAG (Sexual Offender Risk Appraisal Guide) sind sogenannte aktuarische Prognoseinstrumente zur Bestimmung statistischer Wahrscheinlichkeiten fĂŒr RĂŒckfĂ€lle bestimmter TĂ€tergruppen. Bisherige Validierungen der beiden Konzepte werden referiert. Anhand einer eigenen Stichprobe - zwischen 2002 und 2007 aus dem österreichischen Strafvollzug entlassene und begutachtete SexualstraftĂ€ter (N = 714), zu denen zu einem Stichtag Informationen ĂŒber RĂŒckfĂ€lle vorlagen (n = 275) - wird die prognostische GĂŒte von Static-99 und SORAG ĂŒberprĂŒft. Die RĂŒckfĂ€lle (30,2 %) ereigneten sich in einem durchschnittlichen LegalbewĂ€hrungszeitraum von 3,6 Jahren. Bei 14,6 % handelte es sich um Gewaltdelikte. Beide Instrumente zeigen eine hohe ValiditĂ€t bei den meisten Delikt- und TĂ€terkategorien. Die VorhersagegĂŒte fĂŒr ein erneutes Sexualdelikt durch verurteilte Vergewaltiger ist nur schwach, ebenfalls fĂŒr Missbrauchsdelikte mit Körperkontakt. Trotz vergleichsweise gĂŒnstiger ValiditĂ€tswerte insgesamt wird der praktische Nutzen gerade fĂŒr die schweren Tatformen als bislang gering eingestuft. So identifiziert beispielsweise die höchste Risikokategorie nur jeden vierten bis zehnten RĂŒckfĂ€lligen richtig. Auf die Gefahr der ÜberschĂ€tzung verlĂ€sslicher Prognosen ĂŒber das Verhalten einzelner TĂ€ter durch gĂŒnstige ValiditĂ€tsindizes wird hingewiesen

    Dimensionale Struktur und prognostische Relevanz der PCL-R in einer Population österreichischer SexualstraftÀter

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    Untersucht wird die faktorenanalytische Zuordnung der "Psychopathy Checklist" (PCL-R) nach Hare anhand einer deutschsprachigen SexualstraftĂ€tergruppe. Hierzu werden klinische RĂŒckfalldaten von 803 wegen Vergewaltigung oder sexuellem Kindesmissbrauch zu einer Strafhaft verurteilten und zwischen 2002 und 2008 an der Begutachtungs- und Evaluationsstelle fĂŒr Gewalt und SexualstraftĂ€ter Österreichs kriminalprognostisch begutachteten TĂ€tern herangezogen. Nach nordamerikanischer Interpretation des PCL-R sind 16 %, nach europĂ€ischer 36 % der Probanden als Psychopathen einzustufen. Die prĂ€diktive ValiditĂ€t fĂŒr die Vorhersage eines einschlĂ€gigen RĂŒckfalls der in verschiedenen Modellen genutzten Komponenten des Psychopathie-Syndroms ist nach undifferenziert eindimensionalem Konzept am geringsten. In einem strengen Sinne erscheint bei den Mehrfaktorenkonstrukten nur die Vorhersageleistung des AntisozialitĂ€tswertes als hoch. Es wird daher fĂŒr die kriminalprognostische Begutachtung ein Interpretationsmodell des PCL-R mit vier Facetten, die AntisozialitĂ€t umfassen, der Vorzug gegeben

    Methodologischer Anspruch und qualitative Wirklichkeit : Die Bedeutung wissenschaftlicher Diskurse fĂŒr die QualitĂ€tssicherung forensischer Praxis

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    Untersucht wird, ob aus methodologischer Sicht in den forensischen Wissenschaften eine FortfĂŒhrung der Diskussion um Mindestanforderungen fĂŒr Prognosegutachten angezeigt ist oder die aktuell vorliegenden Maßnahmen zur QualitĂ€tssicherung als (immer noch) ausreichend eingestuft werden können. DafĂŒr wird zunĂ€chst auf den Begriff der wissenschaftlichen Methode und dessen Umsetzung in der forensischen Praxis eingegangen. Anschließend werden (inter-)nationale Methodendiskurse beispielhaft dargestellt, die verdeutlichen, wie dynamisch die Methodenentwicklung im Bereich kriminalprognostischen Wissens seit geraumer Zeit ist. Vor diesem Hintergrund und in Anbetracht berufsethischer Standards wird geschlussfolgert, dass eine Überarbeitung der Mindestanforderungen angezeigt ist. Nach hier vertretener Meinung sollte im Zuge dieses Prozesses eine grundsĂ€tzliche Diskussion ĂŒber QualitĂ€tsstandards bei Prognosegutachten gefĂŒhrt werden
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