41 research outputs found
Evidenzbasierte VEMP-Diagnostik
Background: Vestibular evoked myogenic potentials (VEMPs) are increasingly being used for testing otolith organ function.
Objective: This article provides an overview of the anatomical, biomechanical and neurophysiological principles of an evidence-based clinical application of ocular and cervical VEMPs (oVEMPs and cVEMPs).
Material and methods: Systematic literature search in PubMed until April 2019.
Results: Sound and vibration at a frequency of 500 Hz represent selective vestibular stimuli for the otolith organs. The predominant specificity of oVEMPs for contralateral utricular function and of cVEMPs for ipsilateral saccular function is defined by the different neuronal projections of the utricle and the saccule. VEMPs are particularly useful in the diagnosis of superior canal dehiscence and otolith organ-specific vestibular dysfunction and as an alternative diagnostic approach in situations when video oculography is not possible or useful.
Conclusion: The use of VEMPs is a simple, safe, reliable and selective test of dynamic function of otolith organs
Beteiligung des anterioren Bogenganges beim posttraumatischen benignen paroxysmalen Lagerungsschwindel
Perilymphfistel oder vestibuläre Atelektase?
Einleitung: Die vestibuläre Atelektase beschreibt den Kollaps des häutigen Labyrinths. Dieses Phänomen ist vor allem in histologischen Felsenbeinstudien beschrieben, Beobachtungen am Lebenden sind selten. Klinisch wird von einer Kombination aus bilateraler Vestibulopathie (Kollaps des Endolymphschlauches) und druck- / geräuschinduziertem Nystagmus (Kontakt des häutigen Labyrinthes mit der Stapesfußplatte) berichtet.Fall: Ein 51-jähiger Patient beklagte einen neu aufgetretenen durch Schneuzen ausgelösten Drehschwindel für Sekunden sowie eine leichte Gangunsicherheit im Dunkeln seit Jahren. Neurootologische Befunde: horizontaler Linksnystagmus bei Kompression des linken Gehörganges mit dem Politzer-Ballon, Nystagmusumkehr bei Dekompression. Fehlende kalorische Erregbarkeit bds., fehlende Nystagmen im Sinuspendeltest. Video-Kopf-Impuls-Test: reduzierter Gain mit Korrektursakkaden für alle sechs Bogengänge. Feinschicht-CT des Felsenbeines: bds. keine knöcherne Dehiszenz des Vestibularorgans. Es bestand keine Exposition gegenüber ototoxischen Medikamenten. In der Tympanoskopie links zeigte sich keine Fistel. Es erfolgte die Abdeckung des runden und ovalen Fensters mit Bindegewebe. Postoperativ berichtete der Patient über eine nahezu komplette Rückbildung der druckinduzierten Schwindelsymptome. Ein druckinduzierter Nystagmus ließ sich nicht mehr nachweisen.Schlussfolgerung: Die Kombination aus bilateraler Vestibulopathie und druckinduziertem Nystagmus spricht für eine vestibuläre Atelektase links. Das vorliegende Beispiel zeigt, dass durch eine Abdeckung des runden / ovalen Fensters eine deutliche Besserung des druckinduzierten Schwindels erreicht werden kann, a.e. durch eine Abschwächung der Übertragung von Druckschwankungen im Mittelohr auf das atelektatische Labyrinth.Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an
Differentielle Expression von Lamininen in Speicheldrüsen und deren Tumoren
Laminine bilden eine Familie von heterotrimeren Glykoproteinen, welche aus jeweils einer alpha-, beta- und gamma-Kette aufgebaut sind. Innerhalb der extra- zellulären Matrix vermitteln sie Zelldifferenzierung, Adhäsion und Migration. Neuere Untersuchungen legen eine Beteiligung von Lamininen bei Invasionsverhalten und Metastasierung von Tumoren nahe. In dieser Studie soll die Rolle von Lamininen bei Tumorwachstum und Rezidivneigung von Speicheldrüsentumoren untersucht werden.Mit Hilfe von Immunfluoreszenztechniken wurde erstmals die differentielle Expression aller bisher bekannten Laminin-Untereinheiten in normalem Speicheldrüsengewebe beschrieben. So konnten z.B. die Ketten alpha2, alpha4 und gamma1 den Acini zugeordnet werden, während die alpha3-, beta2- und gamma2- Ketten hauptsächlich in Ausführungsgängen nachgewiesen werden konnten. alpha5- und beta1-Ketten wurden dagegen sowohl in Acini als auch in Gangstrukturen detektiert.Mit Hilfe von Oligo-Microarrays wurden Unterschiede in der Transkriptverteilung der Laminin-Untereinheiten zwischen pleomorphem Adenom und korrespondierendem Normalgewebe analysiert. Dabei konnte eine Hochregulation für mRNA der alpha3-, alpha5- und beta1-Ketten demonstriert werden. Diese Ketten ergaben auch in Immunfluoreszenzfärbungen von pleomorphen Adenomen ein intensives Signal.Die bisherigen Ergebnisse zeigen am Beispiel des pleomorphen Adenoms eine veränderte Lamininexpression in Parotistumoren sowohl auf RNA- als auch auf Proteinniveau. Anhand primärer Parotis-Tumorzellen soll der Einfluß von Lamininen auf das Migrations- und Adhäsionsverhalten analysiert werden