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    Habermas, China und die "halbierte Moderne" : im Gespräch mit dem chinesischen Sozialphilosophen und Übersetzer Cao Weidong

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    Seit den 1980er Jahren erfreut sich die kritische Theorie im intellektuellen Diskurs Chinas großer Beliebtheit. Dank der chinesischen Reformpolitik wird die Sozialphilosophie der Frankfurter Schule zunehmend als Methode verwendet, um den politischen Alltag und den gesellschaftlichen Wandel kritisch zu analysieren. Hierbei spielen die Schriften von Jürgen Habermas und besonders seine Ansichten zur Zivilgesellschaft, Öffentlichkeit und zur Schlüsselrolle der Kommunikation eine wichtige Rolle. Im Rahmen der vom Interdisziplinären Zentrum für Ostasienwissenschaften der Goethe-Universität veranstalteten Konferenz »Kritik – Theorie – Kritische Theorie. Die Frankfurter Schule in China« gab der Habermas-Experte und Übersetzer Cao Weidong Einblick in das chinesische »Habermas-Fieber«

    Die Entdeckung der kommunikativen Vernunft. Habermas und die Rezeption der Frankfurter Schule in China

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    Nach dem Ende der maoistischen Vorherrschaft eröffnete sich in China mit Beginn der Reformperiode für die Wissenschaft ein neues Forschungsgebiet: die Rezeption westlicher Theorien. Seit den späten 1970er und 1980er Jahren stießen insbesondere die Schriften der Frankfurter Schule auf verstärktes Interesse, um damit politische Entwicklungen und neuere gesellschaftliche Phänomene zu erklären. Die Rezeption der als “westlicher Neomarxismus“ verstandenen kritischen Theorie erfolgte jedoch sehr selektiv: Während Horkheimer und Adorno vor allem vor den Hintergrund ihrer Kulturkritik gelesen werden, steht bei der intensiven Beschäftigung mit Habermas primär das Konzept der Öffentlichkeit in der Moderne im Vordergrund. Dadurch ist Habermas' Denken von der Aussicht bedroht, zu einem argumentativen Baustein für den chinesischen Wissenschaftsdiskurses instrumentalisiert zu werden, der dessen Potenzial einzig im Hinblick auf regionale Verwertbarkeit ausschöpft. Abstract After the beginning of the reform period Chinese scientists were able to learn about research results form the Western world. From the late 1970s and early 1980s on, the works of the Frankfurt School were met with special interest, mainly because of their critical contents regarding politics and society, which became a useful tool to criticize new market reform-based changes in Chinese society. But the understanding of the Critical Theory as neo-marxist philosophy (as which it was categorized in China) passed off quite selective: Horkheimer and Adorno, for instance, are in China considered as representatives for cultural critique while Habermas is mostly known for his concept of public sphere und his theory on modernity. But in using only those components subservient to the perspective needs of the Chinese academic discourse lies the inherent danger of ignoring the true potential of the Critical Theory for the benefit of local interpretations
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