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Der Leviathan in diesen Zeiten
Staat und Staatlichkeit, also der Leviathan, präsentieren sich derzeit in sehr unterschiedlichen Ausprägungen, die in ebenso unterschiedlichen sozio-ökonomischen Strukturen eingebettet sind. Der Autor unterscheidet den zivilisierten Leviathan in der OECD-Welt als späte Phase des modernen Staates, von anderen Typen des Staates, die durch bestimmte strukturelle Defizite im Falle der begrenzten Staatlichkeit in der Nicht-OECD-Welt charakterisiert sind. Ein weiterer Fall wird derzeit als so genannter failing oder failed state breit diskutiert. Der Autor diskutiert die Verteilung dieser unterschiedlichen Typen von Staatlichkeit sowie die Bedingungen, unter denen fragile Staatlichkeit im Zeitalter der Globalisierung gestärkt werden kann. Ferner werden die Konsequenzen dieser unterschiedlichen Typen von Staatlichkeit für die sich entwickelnden Strukturen einer Weltpolitik und einer Weltgesellschaft dargestellt. --
Dimensionen einer Weltfriedensordnung: über Differenz und Integration auf internationaler Ebene
"Die Entwicklungen auf der internationalen Ebene zeichnen sich durch markante Widersprüche mit kaum verläßlich prognostizierbaren Gesamtfolgen aus. Während die Globalisierung vieler Handlungszusammenhänge zunimmt und sich weltweite Interdependenzen unterschiedlicher Ausprägung weiterhin zu vertiefen scheinen, ist gleichzeitig ein Trend zum Zerfall bisheriger politischer Strukturen zu beobachten. Der Globalisierung entsprechen internationalistische, der Fragmentierung meist nationalistische Perspektiven. Auf weltwirtschaftlicher Ebene wiederholt sich dabei die Kontroverse zwischen Kosmopolitismus einerseits und Protektionismus andererseits. Und mit ähnlichen Fronten steht dem Geltungsanspruch universell definierter Werte (insbesondere universell verstandener Menschenrechte) ein meist regional eingefärbter kultureller Relativismus entgegen. Während wachsende Interdependenzen in der Welt nationale Souveränität relativieren, wenn nicht gar untergraben, macht sich gleichzeitig mit großer Eindringlichkeit, ja Militanz das Verlangen nach Selbstbestimmung und einer Neubegründung von Souveränität bemerkbar. Einer universalistisch orientierten Welt ist der Gedanke, bei schwerwiegender Mißachtung von Minimalstandards zivilisierten Verhaltens in die inneren Angelegenheiten anderer Völker und Staaten sich einzumischen, nicht fremd; ihm aber steht das althergebrachte eherne völkerrechtliche Prinzip der Nichteinmischung entgegen. Und immer noch gleicht die Orientierung politischen Handelns an 'Menschheitsinteressen' einem bloß rhetorischen Fluchtpunkt, während in aller Regel Sonderinteressen das tatsächliche Handeln bestimmen." (Autorenreferat
Geokultur: Wirklichkeit oder Fiktion? Drei Abhandlungen zur Debatte über den "Zusammenprall der Zivilisationen"
Auf der Suche nach friedlicher Koexistenz: Modelle zur Bearbeitung ethno-nationaler Konflikte in Europa
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