28 research outputs found

    Zwischen Empire und Empower : Dekolonisierung und Demokratisierung

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    In ihrem Buch "Cultivating Humanity" formuliert Martha Nussbaum folgenden Appell: "(…) die Welt um uns herum ist unausweichlich international. Themen vom Handel bis zur Landwirtschaft – über die Menschenrechte bis hin zu der Linderung von Hungersnöten – fordern uns dazu heraus, den Blick über eng gefasste Gruppenloyalitäten hinaus zu wagen und weit entfernte Lebenswirklichkeiten zu berücksichtigen. (…) Die Kultivierung unserer Menschlichkeit in einer komplexen und ineinander verflochtenen Welt, bedarf eines Verständnisses über die Art und Weise in der gemeinsame Bedürfnisse und Ziele in unterschiedlichen Lebensverhältnissen je verschieden identifiziert und verfolgt werden" (1997, 10). Diese Forderung, die das liberale westliche Individuum dazu aufruft, sich angesichts zunehmender globaler Interdependenzen für Belange verantwortlich zu zeigen, die über das jeweilige Eigeninteresse hinausgehen, erscheint auf den ersten Blick als ein überaus lobenswertes Unternehmen

    Zwischen Empire und Empower : Dekolonisierung und Demokratisierung

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    Im Gegensatz zu der offenkundigen Begeisterung für kosmopolitische Demokratie als eine Lösung für historische Ungerechtigkeiten und als Hoffnung für Solidarität jenseits der Grenzen, weisen postkoloniale TheoretikerInnen auf die Komplizenschaft von kosmopolitischen Solidaritätsbekundungen mit globalen Herrschaftsstrukturen hin. Die Prozesse der Dekolonisierung, so wird im Text argumentiert, können nicht allein durch Entwicklungspolitiken oder ungeduldige Menschenrechtsinterventionen Erfolg zeitigen. Der Text setzt sich mit den Themen Entwicklungszusammenarbeit, Dekolonisierung und Demokratisierung aus feministisch-postkolonialer Perspektive auseinander

    Postkoloniale Gouvernementalität und „die Politik der Vergewaltigung“ : Gewalt, Verletzlichkeit und der Staat

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    Angesichts der „Routine“ von Vergewaltigungen haben die globalen Medien die Proteste, die sich gegen die Vergewaltigung und den brutalen Übergriff auf eine junge Studentin in der Hauptstadt des Landes formierten, als Zeichen eines „Empowerment“ der indischen Öffentlichkeit bejubelt, die es vermochte, den Staat zum Handeln gegenüber sexueller Gewalt zu bewegen. Die besorgniserregenden Fragen aber sind, ob die Proteste sich auch ausgebreitet hätten, wenn die junge Frau aus einer marginalisierten Bevölkerungsgruppe gekommen wäre oder nicht vergewaltigt, sondern „nur mehr“ brutal angegriffen worden wäre. Spiegeln die Proteste und die Medienberichte vielleicht einfach nur eine Fetischisierung der penovaginalen Penetration wider? Der Beitrag analysiert mittels einer kritischen Reflektion des Foucaultschen Ansinnens, sexuelle Handlungen davor zu feien, ein Ziel staatlicher Intervention zu werden, wie der taktische Einsatz weiblicher Verletzbarkeit instrumentalisiert wird, um postkoloniales Regierungshandeln zu rechtfertigen. Überdies wird die Derrida/Spivak-Idee vom Staat als pharmakon-Heilmittel wie auch als Gift untersucht.Nikita Dhawan Postcolonial Governmentality and the Politics of Rape: Violence, Vulnerability and the State Given the routineness of rape, the unprecedented nationwide anti-rape rallies in India protesting the gang rape and gruesome assault of a young student in the country’s capital have been hailed in the global media as a sign of an “empowered” Indian public, which managed to shame the Indian state into action against sexual violence. The troubling questions are whether the protests would have been so widespread if the young woman had been from a marginalized group or had “only” been brutally assaulted, instead of being raped. Do the protests and media coverage simply reflect the fetishization of penovaginal penetration? Revisiting Foucault’s proposal to immunize sexual acts from becoming a target of state intervention, the paper investigates how the tactical deployment of vulnerability of women is exploited to justify postcolonial governmentality. Furthermore, the Derridian/Spivakian idea of state as pharmakon - medicine as well as poison is explored

    Die Aufklärung retten: postkoloniale Interventionen

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    Rezension zu: 1) Allen, Amy, 2016: The End of Progress: Decolonizing the Normative Foundations of Critical Theory. New York. 2) Flikschuh, Katrin; Ypi, Lea, 2014 (Eds.): Kant and Colonialism: Historical and Critical Perspectives. Oxford

    Homonationalismus und Staatsphobie : Queering Dekolonisierungspolitiken, Queer-Politiken dekolonisieren

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    Die letzten Jahrzehnte haben bisher nicht gekannte soziokulturelle und rechtliche Errungenschaften gebracht, unter anderem die Entkriminalisierung von Homosexualität und die Anerkennung der Menschenrechte sexueller Minderheiten in vielen Ländern dieser Welt. Doch diese Errungenschaften wurden auch einer heftigen Kritik unterzogen, indem aufgezeigt wurde, wie sie zugleich zu queerem Rassismus, Homonationalismus und einer imperialistischen Agenda der global gay politics führen. Der vorliegende Essay ist ein Versuch, diese verstörenden Entwicklungen innerhalb queerer Politiken in ihrer Komplexität darzulegen. Zugleich wird argumentiert, dass eine Politik des Anti-Homonationalismus mit einer Staatsphobie verbunden ist, die dazu führt, dass der ausschließliche Fokus auf queeren Rassismus im globalen Norden es unmöglich macht, homophobe und heteronormative Praxen und Strukturen innerhalb migrantischer Communities ebenso wie in der postkolonialen Welt zu adressieren.The past decades have been ones of unprecedented sociocultural and legal gains for queer politics. But these achievements have been accompanied by a severe critique of queer racism and of the imperialist agenda of global gay politics. While supportive of the urgency of critiquing the complicities of Western queer politics in neoliberal, imperial discourses, the essay argues that the politics of anti-homonationalism represents a form of state-phobia so that the sole focus on queer racism in the global North neglects to address heterosexism and homophobia in diasporic and postcolonial contexts

    Europa provinzialisieren? Ja, bitte! Aber wie?

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    Anfang des 20. Jahrhunderts regierte Europa über ca. 85% des globalen Territoriums in Form von Kolonien, Protektoraten und Dependancen. Die koloniale Expansion war ein exorbitanter und gewalttätiger Prozess, der durch Ausbeutung, Versklavung und Diebstahl charakterisiert war. Es stellt sich deswegen die Frage, warum sich innerhalb der westlichen wissenschaftlichen Disziplinen lange Zeit nur eine kleine Minderheit diesem Ereignis analytisch angenommen hat. Keine große intellektuelle Anstrengung ist vonnöten, um zu verstehen, dass eine solch massive territoriale Expansion, die zum Teil über Jahrhunderte gewaltvoll erhalten wurde, erstens nicht nur durch militärische Präsenz möglich war, zweitens nicht mit der bloßen formalen Unabhängigkeit der kolonisierten Staaten zu einem Ende kommen konnte und schließlich kaum nur Spuren in den kolonisierten Ländern hinterlassen haben kann, sondern auch den globalen Norden prägten. Postkoloniale Studien nähern sich dieser Komplexität und irritieren dabei die Vorstellung einer zwangsläufigen, geradezu naturwüchsigen, kolonialen Beherrschung durch Europa. Sie werfen einen Blick auf die Mannigfaltigkeit kolonialer Interventionen und deren Wirkmächtigkeit bis in die heutigen Tage (etwa Randeria/Eckert 2009)

    Desiring Just Economies:Just Economies of Desire

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    Sexuality is implicit in economic processes: ways of organizing sexuality influence economic processes; conversely, current global economic processes constitute specific sexual identities and practices that collaborate in relations of exploitation, domination, and subjectivation. The conference &#8216;Desiring Just Economies / Just Economies of Desire&#8217; proposes to focus on the notion of desire as a tool to explore economy’s sexual dimension as much as the economic dimension of sexuality. It recognizes that desire sustains current economies, but also carries the potential for inciting new forms of understanding and doing economy. Drawing on Queer Theory, which maintains that desire can be envisioned beyond heteronormative restrictions, it will address the question of justice. In particular, it will ask whether the pursuit of economic and sexual justice can be made to coincide when economy is queered by desire.Desiring Just Economies: Just Economies of Desire, conference, ICI Berlin, 24–26 June 2010 <https://doi.org/10.25620/e100624

    Efficient Parametric Approximations of Neural Network Function Space Distance

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    It is often useful to compactly summarize important properties of model parameters and training data so that they can be used later without storing and/or iterating over the entire dataset. As a specific case, we consider estimating the Function Space Distance (FSD) over a training set, i.e. the average discrepancy between the outputs of two neural networks. We propose a Linearized Activation Function TRick (LAFTR) and derive an efficient approximation to FSD for ReLU neural networks. The key idea is to approximate the architecture as a linear network with stochastic gating. Despite requiring only one parameter per unit of the network, our approach outcompetes other parametric approximations with larger memory requirements. Applied to continual learning, our parametric approximation is competitive with state-of-the-art nonparametric approximations, which require storing many training examples. Furthermore, we show its efficacy in estimating influence functions accurately and detecting mislabeled examples without expensive iterations over the entire dataset.Comment: 18 pages, 5 figures, ICML 202
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