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    Die polnische Wirtschafts- und Gesellschaftskrise: Folge des Ost-West-Handels, Sowjetischen Raubhandels oder verfehlter wirtschaftlicher Entwicklungsstrategie?

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    Die »TAZ« (Tageszeitung, 19.8.82, S. 9) veröffentlichte imJanuar eine Rede des polnischen Parteiökonomen und »glühenden Verfechters« der Gierekschen Wirtschaftspolitik Marian Rajski, gehalten auf einer Parteikonferenz der Danziger Region im Mai 1981 im Vorfeld des außerordentlichen 9.,Parteitags der PVAP Guni 1981). In ihr wird sowjetischer Raubhandel für die polnische Wirtschaftsmisere verantwortlich gemacht. »Genossen, die Partei muß den Mut und die Stärke finden, die Ursachen der gegenwärtigen Krise aufzudecken, deren Ursachen in einem ungerechten Handelsaustausch liegen, der an einen totalen Raub grenzt.« Im einzelnen sind die Methoden sowjetischen Raubs Rajskis Meinung nach- die seit 1976 »voll« stattfindende Verrechnung in Transferablen Rubeln (»für die UdSSR ist der Transfer-Rubel ein wunderbares Mittel, je 62 Kopeken in einen US-Dollar umzutauschen, doch der Gewinn der Sowjetunion von jedem Dollar ist gleichzeitig unser Verlust.«) Dies ist die entscheidende Ursache, andere kommen hinzu:- Polen mußte im Fünfjahrplan 1976-80 (a) die hochwertigsten Güter an die Sowjetunion liefern. Zur Erstellung dieser Güter benötigte Polen z.T. (b) westliche Zulieferungen, es mußte also Devisen verausgaben, sich im Westen verschulden, um sowjetische Ansprüche erfüllen zu können, ( c) die Westverschuldung ist somit Ergebnis sowjetischer Lieferforderungen

    Die polnische Wirtschafts- und Gesellschaftskrise: Folge des Ost-West-Handels, Sowjetischen Raubhandels oder verfehlter wirtschaftlicher Entwicklungsstrategie?

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    Die »TAZ« (Tageszeitung, 19.8.82, S. 9) veröffentlichte imJanuar eine Rede des polnischen Parteiökonomen und »glühenden Verfechters« der Gierekschen Wirtschaftspolitik Marian Rajski, gehalten auf einer Parteikonferenz der Danziger Region im Mai 1981 im Vorfeld des außerordentlichen 9.,Parteitags der PVAP Guni 1981). In ihr wird sowjetischer Raubhandel für die polnische Wirtschaftsmisere verantwortlich gemacht. »Genossen, diePartei muß den Mut und die Stärke finden, die Ursachen der gegenwärtigen Krise aufzudecken, deren Ursachen in einem ungerechten Handelsaustausch liegen, der an einen totalen Raub grenzt.« Im einzelnen sind die Methoden sowjetischen Raubs Rajskis Meinungnach- die seit 1976 »voll« stattfindende Verrechnung in Transferablen Rubeln (»für die UdSSR ist der Transfer-Rubel ein wunderbares Mittel, je 62 Kopeken in einen US-Dollar umzutauschen, doch der Gewinn der Sowjetunion von jedem Dollar ist gleichzeitig unser Verlust.«) Dies ist die entscheidende Ursache, andere kommen hinzu:- Polen mußte im Fünfjahrplan 1976-80 (a) die hochwertigsten Güter an die Sowjetunion liefern. Zur Erstellung dieser Güter benötigte Polen z.T. (b) westliche Zulieferungen, es mußte also Devisen verausgaben, sich im Westen verschulden, um sowjetische Ansprüche erfüllen zu können, (c) die Westverschuldung ist somit Ergebnis sowjetischer Lieferforderungen

    Die „Anwendung der Arbeitswerttheorie" und die Planung der Preise in der DDR

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    Die Beschäftigung mit dem Preissystem ist keineswegs einem zufälligen individuellen Interesse zuzuschreiben. In der DDR werden vielmehr die Preise als eine der wichtigsten Nahtstellen für das Funktionieren des ökonomischen Systems im Sinne der Zielvorstellungen, nämlich als ökonomische Hebel gehandhabt. In der gegenwärtigen Gestaltung der Preise finden folgende gesellschaftlich-ökonomische Überlegungen ihren Ausdruck:1. Im Preis soll die zur Herstellung einer Ware „gesellschaftlich notwendige" Arbeit zum Ausdruck kommen, wobei die keineswegs einheitlich beantwortete Frage auftaucht, wie der „gesellschaftlich notwendige" Aufwand zu definieren und zu ermitteln ist. (sog. Meßfunktion)2. Der Preis dient als Instrument der planmäßigen Verteilung des ,,Nationaleinkommens" (Einfluß auf die Proportionen der Verteilung des Nationaleinkommens, sog. Verteilungsfunktion).3. Dem Preis kommt eine stimulierende Funktion zu, vornehmlich dadurch, daß sog. ,,planmäßige Abweichungen" vom Wert vorgenommen werden (sog. Stimulierungsfunktion)

    Zur Reproduktion von Herrschaft in nachkapitalistischen Gesellschaften: Anmerkungen zu meinen bisherigen Arbeiten aus Anlaß der vorstehenden Kritik

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    Eine Replik kann versuchen, minutiös vorgebrachte Einwände, gewollte und ungewollte Mißverständnisse sowie pamphletartige Unterstellungen, wie sie auch in dem vorstehenden Aufsatz enthalten sind, zu widerlegen. Dies führt meist zu haarspalterischen Auseinandersetzungen, die der Leser nur nachvollziehen kann, wenn er die gesamte verwandte Literatur ebenfalls liest. Eine Replik kann sich jedoch auch frei machen von dem verständlichen Bedürfnis aufzuzeigen, wie und wo überall man mißverstanden wurde und sich auf die wesentlichen Punkte beziehen, auf die es dem Kritisierten ankommt. Ich wähle die letztere Vorgehensweise. Dabei gehe ich thesenhaft (1) bzw. weitgehend lediglich konstatierend auf folgende - von mir bzw. meinem Kritiker - aufgeworfenen Probleme und Fragestellungen ein:1. auf das - untergeschobene - Problem einer Theorie der Übergangsgesellschaft (bzw. auf meine Intention bei meinen bisherigen Arbeiten);2. auf die - untergeschobene - Gleichsetzung von Sozialismus mit Planwirtschaft, folglich auf die - untergeschobene - Reduktion der Probleme auf die Plan/ Markt/Ebene;3. auf das Problem der Formanalyse (Punkt 1 bis 3 lassen sich nicht so streng voneinander trennen, wie dies hier erscheint)4. auf die Frage, ob die Realität nachkapitalistischer Gesellschaften (hier: RgWStaaten) als historischer Fortschritt oder Rückschritt im Vergleich zum Kapitalismus zu bezeichnen ist5. auf das Problem der historischen Entstehungsbedingungen der heutigen Herrschaftsformen in nachkapitalistischen Gesellschaften6. auf die Position des Staatskapitalismus, wie sie der vorstehenden Kritik zugrunde liegt

    Die Intelligenz als Potential des gesellschaftlichen Umwälzungsprozesses im „realen Sozialismus" ( nach Rudolf Bahro)

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    Die mir bekannten und mir relevant erscheinenden Diskussionen zu Rudolf Bahros „Alternative" hatten insbesondere zwei Problembereiche zum Gegenstand: Zum einen die Analyse der russischen Revolution bzw. der sowjetischen Entwicklung (wobei die These.von der Notwendigkeit bzw. Zwangsläufigkeit dieser Entwicklung vornehmlich zu.hinterfragen ist); zum anderen die Rolle der Intelligenz wie die der unmittelbaren Produzenten im gesellschaftlichen Umwälzungsprozeß (wobei die Analyse der Stellung, Funktion und Rolle der Arbeiterklasse bisweilen als ,,unmarxistisch" hervorgehoben wird). Insgesamt sehe ich die Analyse der sowjetischen Entwicklung - was ihre behauptete Zwangsläufigkeit betrifft - als einzigen grundsätzlichen Mangel dieses bedeutenden Buches an, während mir die Analyse des Verhältnisses von Intelligenz und unmittelbaren Produzenten anhand der Frage nach dem Subjekt des gesellschaftlichen Veränderungsprozesses im „realen Sozialismus" richtig erscheint. Da ich der Bedeutung dieses Buches und der Situation wegen, in der sich Bahro als politischer Häftling schon seit bald einem Jahr befindet, die Gelegenheit nutzen möchte, Bahrosches Gedankengut unter dem Aspekt seiner heutigen politischen Relevanz weiter zu vermitteln, gehe ich auf die zweite Problemstellung ein. Dabei kommt es mir von einer grundsätzlich zustimmenden Position aus darauf an, die Argumente herauszuschälen, die Bahros Analyse der Rolle der Arbeiter und der Intelligenz im revolutionären Umwälzungsprozeß (in den Ländern des „realen Sozialismus") begründen
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