14 research outputs found

    The Timing of Children. Relational practices in late modern relationships

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    Ausgehend von der Beobachtung, dass sich die Forschung zu Generativität und Elternschaft bisher sehr stark auf langlebige moderne Paarbeziehungen fokussiert, soll hier veranschaulicht werden, welche interaktiven Praktiken das Timing von Kindern in spätmodernen Beziehungen hervorbringen. Aus einem Sample von 25 Paaren bzw. Einzelpersonen werden zwei Fälle ausgewählt und einander gegenübergestellt. Das erste (moderne) Paar folgt dem in Westdeutschland institutionell gestützten und kulturell verankerten Programm zur Familiengründung. Sein erstes Kind wird geboren, nachdem sich das Paar die normativ erwarteten und subjektiv gewünschten Voraussetzungen für seine Familiengründung geschaffen hat. Diesem Paar wird eine Frau in spätmodernen Beziehungswelten gegenübergestellt. Ihr Timing folgt weder einem vorgegebenen, noch einem eigenen langfristigen Plan. Die handlungsleitenden Maßstäbe für die Akzeptanz von nicht beabsichtigten Schwangerschaften und die emotionalen Impulse zugunsten von gewollten Schwangerschaften sind in ihrer spätmodernen Beziehungswelt sehr situationsgebunden und hoch individualisiert. Die Annahme eines standardisierten Kosten-Nutzen-Kalküls und einer zukunftsorientierten Planung trägt zur Erklärung des Timing von Kindern in spätmodernen Beziehungswelten wenig bei. Den im modernen Sinne »richtigen« Zeitpunkt für Kinder gibt es in spätmodernen Beziehungswelten nicht.Existing research on generativity and parenthood has often focused on modern stable long-term relationships. On the contrary this article focusses on late modern relationships, characterized by an undetermined degree of commitment, and analyzes the interactive practices which affect the timing of child bearing. Two cases drawn from a sample of 25 couples and individuals are contrasted. The first (modern) couple starts a family according to the pattern endorsed by West German institutions and culture. Their first child is born after they have achieved the normatively expected and subjectively desired preconditions for starting a family. This couple is contrasted with a woman engaged in late modern types of relationships. Her timing follows neither a predetermined nor a long-term plan. The reasons for her acceptance of unplanned pregnancies and her emotional impulses towards pregnancies within her late modern relationships are highly situational and individualized. The assumptions of a standardized cost-benefit calculus and rational long-term planning contribute little in explaining the timing of child bearing in late modern types of relationships, where the »right time« for a child in the modern sense does not exist

    Der lange Weg zur 'guten' Schwangerschaft: über das paarinterne Management von Dissens um die Kinderfrage und die Relevanz von Macht und Geschlecht in diesem Prozess

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    "Für Paarbeziehungen auf dem Weg in die Elternschaft gilt als Norm, dass ein Kind von beiden Partner_innen gemeinsam gewollt sein sollte, bevor eine Schwangerschaft eintritt. Haben Partner_innen in der Kinderfrage einen Dissens oder tritt eine Schwangerschaft ungewollt ein, so geraten sie unter Zugzwang. Der Dissens muss gemäß dieser Norm auf die eine oder andere Art gelöst, die Akzeptanz des Kindes gemeinsam vollzogen werden. Auf der Grundlage qualitativer Interviews mit Paaren, die gerade ein Kind bekommen haben, stellen wir drei Strategien vor, die von dem Partner oder der Partnerin genutzt werden, um zu einem Ergebnis zu gelangen: das stete Drängen auf ein Kind, der wechselseitige Austausch von Argumenten und die Manipulation. In diesen Prozessen spielen Fragen von Macht ebenso eine Rolle wie ein vielfältiges Geschlechterwissen, ein 'Wissen' um männliche und weibliche Körper sowie männliche und weibliche Zuständigkeiten. Dieses Wissen korrespondiert mit geschlechtsspezifischen Praktiken im Umgang mit dem Dissens. Das Zusammenspiel von Strategien, Macht und Geschlecht steht im Mittelpunkt der Analyse." (Autorenreferat)"In relationships in which a couple are planning to start a family the norm applied is that the two should share the desire to have a child before the woman gets pregnant. If partners disagree about wanting to have children or if the pregnancy is unplanned, their hand is forced. The disagreement needs to be resolved in one way or another in line with this norm. Based on qualitative interviews conducted with couples who had became parents within the last year, we present three strategies used to achieve the goal of having a child together: (1) constant pressure to have a child, (2) the exchange of lines of argumentation, and (3) manipulation. Here issues of power become relevant as do knowledge of gender and gendered bodies and doing gender processes. These correspond to ways of dealing with disagreement and a culture of problem-solving. In the following we analyze the interaction between strategies, gender and power." (author's abstract

    Das Timing der Familiengründung und dessen Folgen für Familien

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    "Ausgehend vom lückenhaften Forschungsstand zu den Folgen des Timing von Elternschaft für die Lebenslage, Lebensform, und Lebensführung von Müttern, Vätern und Kindern werden Hypothesen zu diesem Zusammenhang entwickelt und anschließend mit Daten des DJI-Surveys AID:A für die Familiengründungsphase überprüft. Wo möglich, werden die Befunde mit Daten aus dem Mikrozensus 2007 validiert. Der Analyse sind Überlegungen zur Definition von 'früher' und 'später' Elternschaft vorgeschaltet. Die Untersuchung zeigt, dass zentrale Aspekte der sozialen Lage und der Institutionalisierungsgrad der Paarbeziehung mit dem biografischen Zeitpunkt der Familiengründung variieren. Das Zeitbudget für das Kind und die Zufriedenheit der Eltern werden durch den biografischen Zeitpunkt der Familiengründung aber kaum beeinflusst." (Autorenreferat)"Little is known about the consequences of the timing of family formation for the living conditions, the civil status, the conduct of life and the well-being of mothers, fathers and their children. This study is based on the DJI Survey AID:A, and the official statistics of the 2007 German Microcensus. The analysis includes considerations about the definition of 'early' and 'late' parenthood. Results: Living conditions, educational background, marital status and the stability of partnership vary by the timing of the first child. The timing of family formation hardly has an impact on the time that parents spend with their first child nor does it influence their contentment." (author's abstract

    Wege in die Elternschaft: Kein Kind ohne vorgängigen Kinderwunsch seiner Eltern?

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    "In diesem Beitrag wird rekonstruiert, welch zentrale Bedeutung der Fertilitätsintention zur Erklärung der Anzahl und des Timing von Geburten beigemessen wird. Auf der Basis vorliegender empirischer Befunde wird auf die Grenzen der entsprechenden Ansätze aufmerksam gemacht: die Theorie der Nutzenmaximierung, die Theorie des geplanten Verhaltens und das traits-desires-intentions-behavior framework. Anschließend werden eigene Auswertungen zum Zusammenhang von vorgängigen Kinderwunschkonstellationen von Paaren und anschließenden Geburten vorgelegt. Diese basieren auf aktuellen Daten einer deutschen Längsschnittstudie (pairfam). Dabei zeigt sich, dass ein bis zwei Jahre vor der Geburt eines Kindes nur bei drei Viertel aller Paare eine konsensuelle positive Fertilitätsintention bestand. Bei Paaren mit geringer Bildung liegt dieser Anteil bei nur 65%. Im Durchschnitt werden 8,1% der Kinder geboren, obwohl sich ihre Eltern ein Jahr zuvor noch beide gegen ein Kind in den nächsten zwei Jahren ausgesprochen hatten, weitere 17%, obwohl das Paar noch keinen Konsens in der Kinderfrage erzielt hatte. Bei Dissens ist es von der Kinderwunschkonstellation in der Paarbeziehung abhängig, ob sich mit der Geburt die egalitarian rule bestätigt oder nicht. Die Autorinnen sehen die Notwendigkeit, ein neues bzw. erweitertes Verständnis für Fertilität zu entwickeln. Sie plädieren dafür, das Leben von Paaren nicht nur als eine Verknüpfung von Intentionen und Rahmenbedingungen für deren Umsetzung zu betrachten, sondern auch als eine Verknüpfung von Alltagspraxen. Im Alltag von Paaren aber dient Sexualität nicht nur dem Zweck der Zeugung von Nachwuchs. Schwangerschaften entstehen deshalb regelmäßig auch als nicht intendierte Folgen von Sex bei Paaren, die sich zu einer gemeinsamen Zukunft mit Kind noch gar nicht entschieden haben." (Autorenreferat)"In this article, the significant importance of fertility intentions with respect to number and timing of births is investigated. Based on existing empirical findings, the limitations of these approaches are pointed out: the theory of utility maximization, the theory of planned behavior and the traits-desires-intentions-behavior framework. Next, we present new results with respect to the relationship of couples’ preceding constellations of childbearing preferences and subsequent births. These results are based on current data from a German longitudinal survey (pairfam). It turns out that between one and two years ahead of birth of a child merely 75% of all couples had consensual positive childbearing preferences. For couples with lower education, this proportion is even less with a value of only 65%. On average, 8.1% of the children are born, even though a year ago both parents spoke out against conceiving a child within the next two years. Additionally, for 17% of the children the couple did not yet reach consensus with respect to the children question. In the case of dissent, it depends on the couples' constellations of childbearing preferences, whether or not the egalitarian rule is confirmed by the birth of a child. The authors recognize the necessity of developing a new or extended comprehension of fertility. They pick up the existing approaches analyzing fertility in a partnership context. However, it is proposed to regard the life of couples not only as a combination of intentions and the general framework of their realizations,but also as an assessment of everyday routines. Yet, in the everyday life of couples, sexuality does not only serve for reproduction. For this reason, pregnancies also result constantly as unintended consequences of couples having sex, who not yet have decided about a joint future with a child." (author's abstract

    "Die Kinder gehören zur Mutter!?" - Implizite Genderkonzepte und deren Bedeutung für die Genese von Wohnarrangements und Arbeitsteilung nach einer Trennung

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    Trennung und Scheidung bieten Paaren die Möglichkeit, Arbeitsteilungsarrangements neu zu gestalten. Dieser Beitrag zeigt, dass einige zentrale Entscheidungen nicht explizit ausgehandelt werden, sondern sich aus den vormals paarintern als selbstverständlich erachteten Gender-, Beziehungs- und Elternschaftskonzepten ergeben. Dennoch ist im Trennungsprozess eine vorsichtige Modernisierung des Sorge- und Erwerbsarrangements in Richtung einer eher paritätischen Aufteilung der Arbeit unter den Eltern erkennbar. Anhand von vier systematisch ausgewählten Fällen werden vier Muster der Transformation von Arbeitsteilungsarrangements nach einer Trennung rekonstruiert.After separation and divorce couples have the opportunity to renegotiate their living arrangements and the parental division of labour. The article shows that crucial decisions at this turning point are often based on implicit concepts of gender, relationship and parenthood which were agreed in the course of the relationship. Nevertheless, we can observe a gradual modernization of the care and labour arrangements taking place during the process of separation. Based on four systematically chosen case studies we reconstruct four types of transformation of the division of labour after separation

    Gewalthandlungen und Gewaltbetroffenheit von Frauen und Männern

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    Schröttle M, Goldberg B, Hermann D, Heiliger A. Gewalthandlungen und Gewaltbetroffenheit von Frauen und Männern. In: Cornelißen W, ed. Gender-Datenreport. Kommentierter Datenreport zur Gleichstellung von Frauen und Männern in der Bundesrepublik Deutschland. München: Deutsches Jugendinstitut; 2005

    Die Lebenssituation und die Perspektiven von Mädchen in Deutschland. Eine sekundäranalytische Auswertung vorhandener Umfragedaten. Ergebnisbericht

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    Cornelißen W, Gille M, Knothe H, Meier P, Queisser H, Sturzer M. Die Lebenssituation und die Perspektiven von Mädchen in Deutschland. Eine sekundäranalytische Auswertung vorhandener Umfragedaten. Ergebnisbericht. München: Deutsches Jugendinstitut (DJI); 2001
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