106 research outputs found

    Conditioned Sovereignty: The Creation and Legitimation of Spaces of Violence in Counterterrorism Operations of the “War on Terror”

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    We argue that the spatialization of violence in the counterterrorism operations of the War on Terror provides insight for understanding how these operations are legitimized and how they pose a challenge to an international order centered on state sovereignty. Against the background of a discussion of the key markers of statehood and recent normative challenges to state sovereignty, we interpret how discourses about “ungoverned spaces” influence the creation of spaces of violence in counterterrorism operations of the War on Terror. We then offer a conceptualization of these new spaces of violence, comparing “ungoverned spaces” discourse with the logic and justification of recent drone strikes. Finally, we interrogate how the existence of these different spatializations of violence fulfill legitimatory purposes in the War on Terror and what this means for the future of the international order

    Cooperation with the Taliban? Promoting civil society engagement in Afghanistan (commentary)

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    In addition to addressing the extent and cause of the debacle in Afghanistan, the new German Government must urgently consider how to set a new course to prevent further destabilisation of the country

    Kriegsfürstentum und Bürgerkriegsökonomien in Afghanistan

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    "Die Terroranschläge des 11. Septembers katapultierten den Afghanistankonflikt in das Zentrum des Weltgeschehens. Mit dem Zusammenbruch des Taliban-Regimes im Herbst 2001 setzte eine von der internationalen Gemeinschaft initiierte Phase des politischen und wirtschaftlichen Wiederaufbaus des Landes nach einem über 20 Jahre andauernden zerstörerischen Krieg ein. Jedoch mussten die Architekten des Wiederaufbaus bald erkennen, dass die Hindernisse für die Etablierung eines funktionierenden, modernen Staatswesens und einer emanzipierten Zivilgesellschaft weitaus komplexer und diffiziler waren als angenommen: Der hartnäckige und gewaltsame Widerstand der Macht habenden Eliten gegen die Wiedererrichtung eines staatlichen Gewaltmonopol gewann unter dem Schlagwort 'Warlordism' Popularität. Die Problematik des Drogenanbaus, der mit dem Kollaps der Taliban sprunghaft wieder an Bedeutung gewann, führte zudem vor Augen, dass das weitgehende Fehlen einer staatlichen Ordnung Afghanistan in ein Paradies von Bürgerkriegsökonomien, die einer Befriedung des Landes entgegenstehen, verwandelte. Das Anliegen dieses Beitrags ist es, die Komplexität von Warlordism und Bürgerkriegsökonomien in Afghanistan darzulegen. Beim Kriegsfürstentum und den Bürgerkriegsökonomien handelt es sich um ein eng miteinander verzahntes und sich gegenseitig stützendes System, das sich nicht auseinanderdividieren lässt. Es ist wichtig, auf der einen Seite auf die Verwicklung der Warlords in die Bürgerkriegsökonomien hinzuweisen, aber auch deutlich zu machen, dass das Gros der Kriegsfürsten nicht außerhalb der afghanischen Gesellschaft steht, sondern der Warlordism ein strukturelles Problem in Afghanistan darstellt. Auf Grund des Hybridcharakters von Macht- und Wirtschaftsstrukturen in Afghanistan entziehen sich die dortigen politischen, gesellschaftlichen und ökonomischen Strukturen unseren westlichen Kategorisierungsmustern, die häufig über eine bipolare Anordnung nicht hinauskommen." (Autorenreferat

    Wer ‚die‘ Taliban sind: Lebenswelten zwischen paschtunischen Traditionen, militantem Islamismus und Globalisierung

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    Dieser Beitrag beschäftigt sich mit dem sozialen Hintergrund und den Lebenswelten von Anhängern der Taliban-Bewegung. Ausgangspunkt der Argumentation sind bestimmte Sozialstrukturen der paschtunischen Gesellschaft. Ich zeige auf, dass sowohl die seit 1979 andauernden Kriege in Afghanistan als auch der sich anschließende Massenexodus enorme Auswirkungen auf das paschtunische Alltagsleben hatten. Beides führte zu einer kontextspezifischen Verschmelzung von Werten und Normen, die einerseits in bestimmten Charakteristika der paschtunischen Kultur verankert sind, andererseits im militanten Islam. Die Bewegung der Taliban verstand es, solche gesellschaftlichen Veränderungen zu antizipieren und zur Grundlage ihres Erfolges zu machen. Vor allem der Verweis auf den Islam, die Verteidigung der lokalen Autonomie und die Betonung sozialer Gerechtigkeit erwiesen sich als entscheidend für die Selbstwahrnehmung der Taliban-Anhängerschaft. Entsprechend lautet meine Hauptthese, dass das Streben nach Wiederherstellung und Aufrechterhaltung von (idealisierten) lokalen Gesellschaftsordnungen die Taliban-Bewegung erfolgreich machte. Dabei ist die Tendenz, eine (idealisierte) lokale Ordnung im Namen des Islam bewahren zu wollen, nicht etwa einzigartig für die Taliban: Stattdessen beobachtet man Ähnliches vielerorts in der islamischen Welt, und kann es auch als aktuelles Globalisierungsphänomen deuten

    Who are ‘the’ Taliban? Life Worlds between Pashtun Traditions, Islamism, and Globalisation

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    This article deals with the social background and the life worlds of the followers of the Taliban movement. It begins with an analysis of the essential social structures of Pashtun tribal society. It argues that both the Afghan wars, which are ongoing since 1979, and the consequent mass exodus had a tremendous impact on the everyday life of Pashtun society. They resulted in a contextualised confluence of values and norms, rooted in tribal culture on the one side and militant Islam on the other. The policy of the Taliban movement anticipated such normative changes within Pashtun society. Particularly the everlasting reference to Islam, the defence of local autonomy, and the emphasis on social justice emerged as key elements of the self-perception of the Taliban movement. Accordingly, my key argument is that the restoration and maintenance of (idealised) local social orders have been the driving force for the success of the Taliban movement. However, this tendency of preserving an (idealised) local order in the name of Islam is not unique to the Taliban but can be found across the Islamic world and can be regarded as a current phenomenon of globalisation

    Entwicklungszusammenarbeit mit Pakistan – eine Analyse aus der Ankerlandperspektive

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    Die Ausrufung des Ausnahmezustands (3.11.2007) und die Ermordung Benazir Bhuttos am 27.12.2007 führten der Weltöffentlichkeit die politische Fragilität der Atommacht Pakistan schlagartig vor Augen. Nach den Wahlen am 18. Februar 2008 ist die Situation durch ein erneutes Austarieren der Machtbalance zwischen den politischen Parteien und dem Militär geprägt. Anders als Indien, China oder Brasilien gewinnt Pakistan daher seine Bedeutung als Ankerland weniger über seinen Bevölkerungsteil der absolut Armen (kein MDG 1 Fokusland), seine Wirtschaftskraft oder seinen Einfluss in global governance Institutionen, als durch sein enormes Konfliktpotenzial und durch seine destabilisierende Wirkung in der Region (vor allem Afghanistan, Kaschmir). Das überdurchschnittliche Bevölkerungswachstum führt zu einer drastischen Verknappung natürlicher Ressourcen, Umweltzerstörungen enormen Ausmaßes und verstärkt gesellschaftliche Konflikte. Bezüglich der MDGs konnten in den vergangenen Jahren nur bescheidene Erfolge erzielt werden. Ethnische und religiöse Konflikte sowie Machtstreitigkeiten zwischen den Eliten (vor allem Feudalherren, Militär, Parteien) destabilisieren immer wieder das politische System. Endemische Korruption, eskalierende Gewalt und Menschenrechtsverletzungen runden das Bild ab. Der Zusammenhalt des Landes wird am ehesten über die gemeinsame islamische Identität gewährleistet, die sich im Anspruch auf die Eingliederung Kaschmirs niederschlägt. Die pakistanische Regierung setzt immer wieder gezielt auf Kräfte des militanten Islamismus, um ihre Forderungen auf Kaschmir sowie ihren Anspruch auf eine Einflussnahme in Afghanistan auf die Agenda zu heben. Letzteres hält der pakistanische Staat für essenziell, um mittels der Etablierung einer Pakistanfreundlichen Regierung in Afghanistan gegenüber dem ewigen Konkurrenten Indien „strategische Tiefe“ zu gewinnen. Allerdings avanciert der militante Islamismus immer stärker zu einem Problem für die pakistanische Regierung. Im Grenzgebiet zu Afghanistan fordern militante Islamisten zunehmend die Staatsgewalt auch jenseits der Stammesgebiete heraus. Trotz dieses hohen Konfliktpotenzials eskalierte die Gewalt bislang nicht in einen offenen Bürgerkrieg. So vermochte es die Politik, immer wieder eine Balance zwischen den einflussreichen Eliten zu finden, und die zivil-militärische Hybridherrschaft von Feudalherren, Parteien und Armee verhinderte die Mobilisierung der Massen gegen die herrschende Ordnung. Gleichwohl stellen diese starren gesellschaftlichen Strukturen das wesentliche Hemmnis für Entwicklung und politische Transformation dar. Den Herrschenden ist bewusst, dass Pakistan seine Rolle als Partner der Entwicklungspolitik in erster Linie aus seinem Konfliktreichtum, gepaart mit seinem atomaren Status, gewinnt. Dies bedingt, dass die pakistanischen Entscheidungsträger selbst nur ein begrenztes Interesse an einer Beilegung der Konflikte im Lande haben, da ein von Pakistan ausgehendes globales Bedrohungsszenario kontinuierlich den Zufluss externer Förderungen aller Art gewährleistet. Wenngleich Pakistan in den vergangenen Jahren ein positives Wirtschaftswachstum zu verzeichnen hatte, relativiert sich dieses angesichts der enormen Budgethilfen (vor allem aus den USA); ohne diese wäre der Staat Pakistan bankrott gegangen. Die westliche Gebergemeinschaft zeigt sich aufgrund der Konfliktpotenziale vor allem an einer Stabilisierung Pakistans und am ‚Kampf gegen den Terrorismus’ interessiert. Die Erreichung diese Ziele sieht sie am ehesten über das Militär garantiert. Wenngleich sich US-amerikanische Politiker jüngst vehement für eine Rückkehr zur Demokratie einsetzten, wird an dem auf Klientelismus basierenden Parteiensystem nicht gerüttelt. Aufgrund ihres vergleichsweise geringen Finanzvolumens spielt die deutsche Entwicklungszusammenarbeit (EZ) im Konzert der Geber nur eine marginale Rolle. Die Stärke der deutschen EZ liegt in ihren langfristigen Vorhaben der Technischen Zusammenarbeit (TZ) in den Sektoren Bildung, regenerative Energien/Energieeffizienz und Gesundheit sowie in ihrer regionalen Konzentration (vor allem der North-West Frontier Province, NWFP). Um die Bedeutung Pakistans als Ankerland zu stärken, sollte Deutschland eine ressortübergreifende Ankerlandstrategie entwickeln, die noch stärker direkt zu einer Entschärfung zentraler Konfliktfelder beiträgt. Wichtige Themen sind hierbei • das afghanisch-pakistanische Beziehungsgeflecht, das aufgrund der porösen Grenze und der Entstehung einer transnationalen, afghanischen Gemeinde weitaus komplexer ist, als dass es auf die Existenz der Taliban oder eine völkerrechtlichen Anerkennung der Grenze durch Afghanistan reduziert werden kann. Hier stellen die Integration afghanischer Flüchtlinge, die Entwicklung der Federally Administered Tribal Areas (FATA) und regionale Kooperationen wesentliche Herausforderungen dar. • die Transformation der gesellschaftlichen Strukturen, die am ehesten über die Stärkung partizipativer Prozesse auf subnationaler Ebene herbeigeführt werden kann. Hierfür hat die pakistanische Regierung mit dem Devolution Plan, der eine dezentrale Selbstverwaltung der administrativen Einheiten vorsieht, die politischen Rahmenbedingungen gesetzt. Zur Stärkung des EZ-Profils ist eine stärkere Kohärenz auf allen Ebenen notwendig. Dies bedeutet nicht nur verstärkte Absprachen auf europäischer und internationaler Ebene, sondern auch ein im Ressortkreis abgestimmtes Vorgehen. So sollte überprüft werden, inwiefern etwa deutsche Rüstungsexporte nach Pakistan mit Zielen der EZ, die auf eine gesellschaftliche Transformation abzielen, in Einklang gebracht werden können. Zur Erreichung dieser Kohärenz würde die Ausarbeitung einer ressortübergreifenden Ankerlandstrategie von großem Nutzen sein. So ist Pakistan für das Verteidigungsministerium (BMVg) im Hinblick auf das deutsche Kontingent der International Security Assistance Force (ISAF) in Afghanistan, für das Innenministerium (BMI) aufgrund der Drogen- und Flüchtlingsströme und für das Umweltministerium (BMU) aufgrund der Umweltsituation und möglicher Emissionshandelsgeschäfte von Interesse. Über die Förderung der Höheren Bildung ist auch das Bildungsministerium (BMBF) in Pakistan aktiv. Mit Regierungsverhandlungen, die alle Ressorts beteiligen, könnte Deutschland 2008 ein weitaus größeres Gewicht gegenüber dem pakistanischen Partner gewinnen und beginnen, seine Beziehungen mit Pakistan in Richtung Ankerland-Kooperation neu zu starten

    Wer ‚die‘ Taliban sind: Lebenswelten zwischen paschtunischen Traditionen, militantem Islamismus und Globalisierung

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    Dieser Beitrag beschäftigt sich mit dem sozialen Hintergrund und den Lebenswelten von Anhängern der Taliban-Bewegung. Ausgangspunkt der Argumentation sind bestimmte Sozialstrukturen der paschtunischen Gesellschaft. Ich zeige auf, dass sowohl die seit 1979 andauernden Kriege in Afghanistan als auch der sich anschließende Massenexodus enorme Auswirkungen auf das paschtunische Alltagsleben hatten. Beides führte zu einer kontextspezifischen Verschmelzung von Werten und Normen, die einerseits in bestimmten Charakteristika der paschtunischen Kultur verankert sind, andererseits im militanten Islam. Die Bewegung der Taliban verstand es, solche gesellschaftlichen Veränderungen zu antizipieren und zur Grundlage ihres Erfolges zu machen. Vor allem der Verweis auf den Islam, die Verteidigung der lokalen Autonomie und die Betonung sozialer Gerechtigkeit erwiesen sich als entscheidend für die Selbstwahrnehmung der Taliban-Anhängerschaft. Entsprechend lautet meine Hauptthese, dass das Streben nach Wiederherstellung und Aufrechterhaltung von (idealisierten) lokalen Gesellschaftsordnungen die Taliban-Bewegung erfolgreich machte. Dabei ist die Tendenz, eine (idealisierte) lokale Ordnung im Namen des Islam bewahren zu wollen, nicht etwa einzigartig für die Taliban: Stattdessen beobachtet man Ähnliches vielerorts in der islamischen Welt, und kann es auch als aktuelles Globalisierungsphänomen deuten

    Who are ‘the’ Taliban? Life Worlds between Pashtun Traditions, Islamism, and Globalisation

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    This article deals with the social background and the life worlds of the followers of the Taliban movement. It begins with an analysis of the essential social structures of Pashtun tribal society. It argues that both the Afghan wars, which are ongoing since 1979, and the consequent mass exodus had a tremendous impact on the everyday life of Pashtun society. They resulted in a contextualised confluence of values and norms, rooted in tribal culture on the one side and militant Islam on the other. The policy of the Taliban movement anticipated such normative changes within Pashtun society. Particularly the everlasting reference to Islam, the defence of local autonomy, and the emphasis on social justice emerged as key elements of the self-perception of the Taliban movement. Accordingly, my key argument is that the restoration and maintenance of (idealised) local social orders have been the driving force for the success of the Taliban movement. However, this tendency of preserving an (idealised) local order in the name of Islam is not unique to the Taliban but can be found across the Islamic world and can be regarded as a current phenomenon of globalisation
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