16 research outputs found
Slow Life
Hektik, Stress und Zeitknappheit scheinen die Zeit, in der wir leben, in hohem Maß zu prägen. Die Nahrungsaufnahme wird dementsprechend in Zusammenhang gebracht mit: Fast Food, Convenience-Produkten, keine Zeit zum Einkaufen, Zubereiten und Verspeisen der Lebensmittel, Verlust an Esskultur usw. Die internationale Bewegung Slow Food hat sich dagegen zum Ziel gesetzt, die genannten Merkmale derzeitiger Nahrungsaufnahme zurückzudrängen oder zum Verschwinden zu bringen. Essen soll wieder in Ruhe, in der Gemeinschaft, mit qualitativ hochwertigen und traditionellen Lebensmitteln stattfinden. Voraussetzung von Slow Food ist demnach Slow Life. Aber ist Slow Life in unserer Zeit überhaupt lebbar? Ist Slow Life realisierbar oder nur ein frommer Wunsch? In den folgenden Ausführungen soll diesen Fragen anhand der Problematisierung verschiedener Zeitmodelle nachgegangen werden
Die Thematisierung von Lebenskunst in der Psychologie - eine historisch-psychologische Analyse: Themenschwerpunkt: Historische Psychologie
Im vorliegenden Beitrag wird zunächst eine Definition von Lebenskunst gegeben, dann wird nach der Aktualität des Themas Lebenskunst gefragt. Wie die Psychologie sich mit einer halbierten Lebenskunst, nämlich mit dem Wohlbefinden, befaßt, und dabei die Ethik als zweite zentrale Fundierung der Lebenskunst vernachlässigt, wird im weiteren eruiert. Aufgrund dieser Halbierung verfehlt die Psychologie unausweichlich eine angemessene Befassung mit der Lebenskunst. Der
Anspruch der Psychologie, Mittel zur Steigerung des Wohlbefindens zur Verfügung stellen zu können, wird am Beispiel der Gesundheitspsychologie kritisch überprüft. Warum sich die Psychologie überhaupt mit einer halbierten Lebenskunst beschäftigt, ohne dies für sich zu reflektieren, wird historisch analysiert. In einem kursorischen historischen Überblick wird die heutige psychologische Auffassung von Lebenskunst mit Konzepten zur Lebenskunst aus der Geschichte des Abendlandes konfrontiert. Mit Hilfe dieser Konfrontation wird u.a. ersichtlich, daß die von der Psychologie hinsichtlich der Lebenskunst ausgeschlossenen Fragen von mehreren
philosophischen Richtungen im 20. Jahrhundert quasi arbeitsteilig in den Vordergrund gerückt worden sind. Abschließend wird bezüglich der Lebenskunst eine Reintegration von Wohlbefinden und Ethik vorgeschlagen
Historische Psychologie: Christoph Klotter im Gespräch mit Gerd Jüttemann: Themenschwerpunkt: Historische Psychologie
Die gesundheitspolitische Kontroverse um Gesundheitsförderung und deren Konsequenzen für Psychologinnen und Psychologen
Seitdem Gesundheitsförderung zum Leistungsangebot der Krankenversicherungen gehört, sind viele Diplom-Psychologen und Diplom-Psychologinnen in diesem Bereich tätig geworden. Vor allem Berufsanfänger finden und fanden als Kursleiter im Bereich der Gesundheitsförderung einen Einstieg in eine Praxis, die als prätherapeutisch zu kennzeichnen ist (eher anleitend bzw. beratend als therapierend, dennoch vor dem Hintergrund therapeutischer Konzepte arbeitend). Deren Stellen sind durch den neuen Gesetzesentwurf der Bonner Koalition gefährdet, nach dem den Krankenversicherungen zumindest partiell der Auftrag zur Gesundheitsförderung wieder entzogen werden soll. Es wird erörtert, warum das so ist, und die Vor- und Nachteile sowie der Nutzen der Gesundheitsförderung werden diskutiert
Buchbesprechung zu: Gerhard Kleining: Lehrbuch Entdeckende Sozialforschung. Bd. 1, Von der Hermeneutik zur qualitativen Heuristik. Weinheim: Beltz Psychologie Verlags Union (1995)
Evaluation von Gesundheitsförderung
Ein erweitertes Konzept zur Evaluation von Gesundheitsförderungsprogrammen wird vorgestellt, das sich nicht nur auf ein quantitatives Vorgehen beschränkt und das ein Plädoyer für die Einbeziehung qualitativer und kulturhistorischer Analysen darstellen soll. An einem konkreten Beispiel werden die Probleme rein quantitativer Evaluationsansätze umrissen. Auf die Geschichte des Forschungszweigs Evaluation wird ebenfalls kursorisch eingegangen