10 research outputs found

    Sprachverständlichkeit von Kindern mit Schwerhörigkeit

    No full text
    Hintergrund: In dieser Studie wurde die Verständlichkeit hörgeschädigter Schüler mit Hilfe des Spracherkennungsprogramms PEAKS mit einem auditiven Urteil verglichen. Zudem wurde untersucht, welche Faktoren Einfluss auf die Verständlichkeit dieser Schüler nehmen.Material und Methoden: 194 Schülern des Bildungs- und Beratungszentrums für Hörgeschädigte Stegen wurden hinsichtlich ihrer Verständlichkeit mit Hilfe von PEAKS untersucht. Die durchschnittliche Verständlichkeit wurde sowohl automatisch von PEAKS (Worterkennungsrate WR) als auch durch eine Linguistin in einem auditiven Urteil (Likert-Skala 1-5) erfasst.Ergebnisse: Die WR und das auditive Urteil der Linguistin korrelierten moderat miteinander. Schüler weiterführender Schulen sprachen signifikant verständlicher als Grundschüler. Zwischen den Schülern weiterführender Schulformen gab es dagegen keine signifikanten Differenzen. Mädchen waren verständlicher als Jungen. Schüler mit Hörschädigung erzielten eine schlechtere WR als eine Kontrollgruppe sowie eine signifikant bessere Verständlichkeit als Schüler mit einer vollständigen Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalte, die in Freiburg operiert wurde.Diskussion: In dieser Studie konnte eine gute Kriteriumsvalidität zwischen der WR von PEAKS und einem auditiven Urteil festgestellt werden. PEAKS kann damit auch für Schüler mit Hörschädigung als effektive und ökonomische Alternative zur aufwendigen menschlichen Beurteilung in Wissenschaft und Therapie genutzt werden

    Akustische automatische Erkennung von Sigmatismus bei Kindern

    No full text
    Hintergrund: Sigmatismus tritt auf, wenn die Zunge während der Artikulation von Zischlauten wie /s/ und /z/ falsch positioniert ist. Wir stellen hier eine automatische rechnergestützte Sigmatismusdetektion vor, die entscheiden kann, ob die Zischlaute eines Kindes korrekt ausgesprochen wurden.Material und Methoden: Die Daten stammen von 39 Jugendlichen, die drei unterschiedliche Arten von Sigmatismus simulieren. Zusätzlich liegen Aufnahmen von 10 Kindern vor, von denen 5 tatsächlich an Sigmatismus leiden. Das System beruht auf unterschiedlichen Merkmalen, die direkt auf den jeweiligen Sprachaufnahmen berechnet werden: Energieanalysen der einzelnen Zischlauten, Mel Frequenz Cepstrum Koeffizienten und Meta-Merkmale, die auf Gaußschen Mischverteilungen basieren.Ergebnisse: Beide Datensätze wurden auf Laut-, Word- und Sprecherebene analysiert. Auf den simulierten Daten erreichte das beste System Erkennungsergebnisse von 86% auf Lautebene, 87% auf Wortebene und 94% auf Sprecherebene. Dieses System wurde mit Erfolg an den Sigmatismus-Kindern getestet.Diskussion: Die beste Konfiguration wurde in ein Biofeedback-System eingebaut, welches zur Therapieunterstützung genutzt werden kann

    Sprechverständlichkeit bei schwerhörigen Kindern und Kindern mit einer Lippen-Kiefer-Gaumenspalte (LKG)

    No full text
    Hintergrund: Kinder ohne beeinträchtigte Sprachentwicklung sprechen verständlicher als schwerhörige Kinder und als Kinder mit LKG. Die Art der Beeinträchtigung der beiden Patientengruppen unterscheidet sich insofern, dass bei Kindern mit LKG die Artikulationsorgane beeinträchtig sind und bei schwerhörigen Kindern das auditive Feedback nur eingeschränkt möglich ist. Wir untersuchten wie sich die unterschiedliche Pathogenese auf das Ausmaß der Sprechverständlichkeit auswirkt.Methoden: In der Vergangenheit konnte eine gute Kriteriumsvalididät zwischen der Worterkennungsrate (WR in %) des Spracherkennungsprogramm PEAKS und den Urteilen von Linguisten gezeigt werden. 51 Grundschüler des BBZ für Hörgeschädigte Stegen, 51 Kinder mit LKG aus der Spaltsprechstunde in Freiburg, 72 Kinder mit LKG aus der Spaltsprechstunde in Nürnberg-Erlangen und 159 Kindern einer sprachlich altersadäquat entwickelten Kontrollgruppe benannten Wörter des PLAKKS-Korpus (Psycho-Linguistische Analyse kindlicher Störungen). Sie wurden von PEAKS hinsichtlich ihrer Sprechverständlichkeit bewertet. Ergebnisse: Die Kinder der Kontrollgruppe waren wie erwartet signifikant verständlicher (WR = 63,5 ± 12,1) als die schwerhörigen Kinder (WR = 49,4 ± 12,99) und als Kinder mit LKG (Freiburg: WR = 51,5 ± 14,5; Nürnberg-Erlangen: WR = 48,1 ± 16,3). Zwischen den schwerhörigen Kindern und den Kindern mit LKG konnte kein signifikanter Unterschied gefunden werden. Schlussfolgerung: Einschränkungen in der Wahrnehmung von Sprachsignalen und Einschränkungen im Sprechapparat erzeugen bei Grundschulkindern ähnliche Defizite bzgl. der Sprechverständlichkeit. PEAKS kann als einfaches und objektives System genutzt werden, um Quer- und Längsschnittstudien hinsichtlich der Sprechverständlichkeit ökonomisch durchzuführen.Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an
    corecore