85 research outputs found

    Unser neues deutsches Establishment

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    Der vorliegende Beitrag befasst sich mit dem wirtschaftlichen und politischen Establishment in Deutschland, das seit den 1990er Jahren die großen Unternehmen leitet, aber auch in den Spitzenpositionen der Gewerkschaften vertreten ist. ZunĂ€chst wird am Beispiel von Klaus Kleinfeld die Herkunft und das unternehmerische Denken dieser Managergeneration beschrieben. Im Anschluss daran geht der Autor auf das politische Establishment in Gewerkschaften und Parteien ein. (ICD2

    Einleitung zum Plenum "Die Natur der Gesellschaft"

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    Aus dem Maschinenraum der Beratung in Zeiten der Pandemie

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    Es handelt sich um einen Beitrag zur soziologischen Verwendungsforschung, die Anfang der 1980er Jahre von Ulrich Beck und Wolfgang Bonß mit der DFG-Schwerpunktprogramm »VerwendungszusammenhĂ€nge sozialwissenschaftlicher Ergebnisse« in Gang gebracht worden ist. Auf Grundlage einer teilnehmenden Beobachtung wird geschildert, wie soziologische Einsichten wĂ€hrend der Pandemie in Kontexten wissenschaftlicher Beratung zur Geltung gebracht worden sind. Die Beispiele sind zum einen ein informelles Beratungsgremium des Bundesinnenministeriums und zum anderen die zivilgesellschaftliche Initiative »No-COVID«. Hier zeigt sich, wie unter der Bedingung von hohem Handlungsdruck ein Â»ĂŒberlappender Konsens« zwischen den verschiedenen methodologischen Welten der Forschungen zu Populationen und der Forschungen zu Gesellschaft möglich ist. This is a contribution to the so called »Verwendungsforschung« introduced by Ulrich Beck und Wolfgang Bonß in the 1980s. It’s a piece of »participatory observation« that shows how sociological knowledge plays its part in political consulting during the pandemic. The two examples are an informal body within the German Ministry of the Interior on the one hand and the civil society initiative No-COVID on the other. Under high pressure to act it turns out that an »overlapping consensus« between the two different methodological worlds of research on populations and research on societies is possibl

    Was sagt der Anfang eines offenen Interviews ĂŒber die Lebenskonstruktion einer Rheumakranken?

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    Das behandelte Interviewbeispiel stammt aus einem Forschungsprojekt ĂŒber die psychosomatische Verfasstheit von Patienten mit chronischen Krankheiten. Es dient dazu, nach den Arten der LektĂŒre oder den Methoden der Interpretation offener Interviews zu fragen. Das dargestellte Verfahren der Interpretation beruht auf der "Einklammerung der retrospektiven SelbstverstĂ€ndlichkeit des Verstehens". Der Einzelfall des Befragten zĂ€hlt hier in seiner "individuellen Allgemeinheit". Absicht der Fallrekonstruktion sind Vollendung, ErgĂ€nzung und Systematisierung des Falls einerseits, andererseits seine "Reformulierung in einem Modell seiner selbst". (ICE2

    Typen von Skandalpolitikern

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    Der Autor untersucht am Beispiel von Franz-Josef Strauß, Uwe Barschel und Heiner Geißler drei Arten von Skandalpolitikern. Er erlĂ€utert anfangs, dass der Skandal Ergebnis einer Entzauberung sei, dass das Publikum nicht glauben mag, dass Politiker nur fĂŒr sich und nicht fĂŒr ihre WĂ€hler handeln. Am Beispiel Franz-Josef Strauß wird der Typ des Skandalpolitikers geschildert, dem die Skandale nichts anhaben können, und der in gewisser Weise in den Augen des Publikums mit seinen AffĂ€ren sogar wĂ€chst. Als ideologisch zentrierter Politiker werden Skandale als notwendige Begleiterscheinung in Kauf genommen. Ganz anders der zweite Typ, beschrieben am Beispiel Uwe Barschel. Er fĂ€llt als Folge eines Skandals, wird vom Publikum degradiert und aus dem Kreis der angesehenen Politiker ausgeschlossen. Barschel sollte wegen seiner NormalitĂ€t, wegen der Stetigkeit seines Aufstieges bewundert werden. Der Skandal zerstörte dieses Bild. Der dritte Typ ist der taktisch versierte Skandalpolitiker, der am Beispiel Heiner Geissler dargestellt wird. Bei ihm werden Skandale ganz bewusst inszeniert, um einen rhetorischen Gewinn zu erzielen. Der Autor erlĂ€utert anschließend am Beispiel eines skandalunfĂ€higen Politikers - Hans-Jochen Vogel -, dass die verschiedenen Typen von Skandalpolitikern eigentlich Typen von Politikern sind. Bei Vogel handelt sich um einen Typ von Politiker, bei dem in der Regel Intelligenz und ArbeitsintensitĂ€t gerĂŒhmt werden, selten Leidenschaft und Kampfeswille. Der Beitrag kommt zu dem Schluss, dass das Publikum sich nicht gerne mit Figuren ohne Fehl und Tadel identifizieren mag. Dem skandalunfĂ€higen Politiker fehle der Ausdruck von Leidenschaft. Die verschiedenen Typen von Skandalpolitikern zeigen, dass Politik nicht nur etwas mit der Vertretung von Interessen, sondern auch mit der Verkörperung von Leidenschaft zu tun hat. Der Beitrag endet mit der Erkenntnis, dass das Publikum im Skandalpolitiker den charismatischen FĂŒhrer suche. (ICD2

    Das Latente und das Manifeste: Aporien einer "Hermeneutik des Verdachts"

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    Der Beitrag betrachtet die GrundzĂŒge der objektiven Hermeneutik und arbeitet dabei die Herausforderungen sozialwissenschaftlicher ErkenntnisbemĂŒhungen heraus. So wird im ersten Schritt zunĂ€chst die psychoanalytische Technik der objektiven Hermeneutik an einem Fallbeispiel skizziert. Der zweite Schritt beschreibt sodann die objektiv hermeneutische Rekonstruktion, die im Prinzip in zwei Schritten verfĂ€hrt: Im ersten Schritt wird der betrachtete Gegenstand, in der Regel eine im schriftlichen Protokoll vorliegende Alltagsszene, ethnologisiert. Die hermeneutische Operation der Lesartenvariation stellt den Versuch dar, im Innern der eigenen Kultur ohne ein Außen fremd zu sein. Dies ist die Voraussetzung fĂŒr den zweiten Schritt: die Nostrifizierung des zuvor ethnologisierten sozialen Sachverhalts. Der dritte Schritt widmet sich schließlich den latenten Sinnstrukturen, die das positive Unbewusste der gesellschaftlichen Praxen bilden. Darunter kann man das Ganze der stillen Vorentscheidungen verstehen, die unsere Vorstellungen von dem, was real, wahr, möglich und wahrscheinlich ist, regieren. Es sind dies die selbstverstĂ€ndlichen Normierungen, die die Stellung nehmenden Akte zur Wirklichkeit, die uns Max Weber zufolge zu Kulturwesen machen, ĂŒberhaupt erst ermöglichen. Im Mittelpunkt des vierten Schritts steht der duale Schematismus von 'manifest' und 'latent', der in den Texten der objektiven Hermeneutik hĂ€ufig mit dem von 'Erscheinung' und 'Wesen' gleichgesetzt wird. Die latenten Sinnstrukturen bilden das Wesen der Interaktionstexte. Um zum Wesen der Interaktionsstruktur zu gelangen, muss der objektive Hermeneut die Erscheinungen der Interakte durchdringen. Abschließend merkt der Autor an, dass vielleicht, dem dekonstruktiven Ansatz folgend, das Verfahren der Interpretation ĂŒberhaupt in Frage gestellt werden muss. Demnach ist der Verdacht, dass es irgendwo das Latente oder das Wesen der alltĂ€glichen Äußerungen zu entdecken gĂ€be, nicht gerechtfertigt: Hinter dem Vorhang ist nichts, es sei denn, man schaut Dahinter. (ICG2

    Der Essay als Form der Darstellung sozialwissenschaftlicher Erkenntnisse

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    Refering to the long tradition of essayistic writing in sociology, beginning with Georg Simmel over Albert Salomon, Alfred SchĂŒtz, Kurt H. Wolff and Theodor W. Adorno up to Erving Goffman, the essay is conceived as a classical form of presenting sociologcal ideas. The formal principles of this sociological art form are reconstructed: the steps of the essayistic sequence, the rhetoric figures used, the type of phrases essays are typically using. Discussing the theoretical implications of these formal principles it is stated that the essay is not only a form of presenting sociological ideas but also a form of finding sociological ideas. Essayistic theorizing turns out to be a specific type of sociological thinking. Taking the example of Karl Weik's Social Psychology of Organizing it is shown how the essayistic "account" works.In Bezug auf die lange Tradition essayistischen Schreibens in der Soziologie, ausgehend von G. Simmel, A. Salomon, A. SchĂŒtz, K.H. Wolff und Th.W. Adorno bis E. Goffmann, konstatiert der Autor, daß der Essay die klassische Form zur Darstellung sozialwissenschaftlicher Erkenntnisse darstellt. Es werden die formalen Prinzipien dieser soziologischen Kunstform rekonstruiert: die Schritte der essayistischen Folgerungen, die verwendeten rhetorischen Figuren und typischen Satzmuster. Nach der Diskussion der theoretischen Implikationen dieser formalen Prinzipien wird konstatiert, daß der Essay nicht nur eine Form der Darstellung soziologischer Erkenntnisse, sondern auch eine Form der Erkenntnisproduktion ist, da essayistisches Theoretisieren ein spezifisches Typus des soziologischen Denkens herausstellt. Am Beispiel von Karl Weiks Sozialpsychologie der Organisation wird die essayistische "Rechenschafts"-Arbeit beschrieben

    Die soziologische ErzÀhlung

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    Ausgehend von den Analysen der Chicagoer Schule vertritt der Autor die These, die großen Untersuchungen seien soziologische Reportagen, wobei die Reportage eine Form der ErzĂ€hlung darstelle. Gerade aus den Arbeiten Robert Parks werde außerdem deutlich, daß die Soziologie vom Ursprung her "aktualitĂ€tsversessen" sei. Den Autor interessiert in seinem Beitrag die Frage, was eine ErzĂ€hlung aber zu einer soziologischen ErzĂ€hlung mache, wie soziale RealitĂ€t dort erscheint und welche Formen soziologischer ErzĂ€hlungen zu unterscheiden seien. Generell enthalte die ErzĂ€hlung eine komplexe Handlungstheorie, was fĂŒr die soziologische Theorie von Bedeutung sei. Der Autor erörtert essayistisch den Unterschied zwischen historischer und literarischer ErzĂ€hlung und geht abschließend auf Probleme einer Verbindung von Literatur und Soziologie ein. (rk
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