40 research outputs found

    Diagnostik arbeitsbedingter Erkrankungen und arbeitsmedizinisch-diagnostische Tabellen

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    Die Schwerpunkte der gesundheitlichen Probleme in der Arbeitswelt haben sich zunehmend von den klassischen Berufskrankheiten, die aufgrund der technischen Prävention immer seltener geworden sind, zu den sogenannten arbeitsbedingten Erkrankungen verlagert, die nicht als Berufskrankheit gelten. Diese Beschwerden und Erkrankungen bzw. die Mitbeeinflussung von Erkrankungen durch die Arbeitsbelastungen spielen eine immer größere Rolle. Dabei fehlte früher eine informative Zusammenstellung, die von Beschwerden des Patienten und der gestellten fachspezifischen Diagnose ausgeht. Eine ganze Reihe von beruflichen Belastungen und ungünstigen Arbeitsbedingungen kann zu zahlreichen berufsbedingten Erkrankungen und Beschwerden führen, von denen nur ein kleiner Teil als Berufskrankheit oder Arbeitsunfall anerkannt wird. Der größere, versicherungsrechtlich nicht anerkannte Teil gilt als "arbeitsbedingte Erkrankung" im engeren Sinne. Es sind Erkrankungen und Beschwerden, die beruflich verursacht, teilweise verursacht oder in ihrer Dynamik beeinflußt werden. … Während einzelne Berufskrankheiten sogar Raritäten sind, verbergen sich viele arbeitsbedingte Erkrankungen im allgemeinen Krankheitsspektrum der Bevölkerung und sind bei der hausärztlichen und klinischen Patientenbetreuung zunehmend zu berücksichtigen. Dieses gilt insbesondere für Erkrankungen der Atmungsorgane, der Bewegungsorgane, für Herz-Kreislauf- und Nervenkrankheiten, die insgesamt am häufigsten zu Arbeitsunfähigkeit oder zur vorzeitigen Berentung führen. …Die Umgestaltung der Arbeitswelt, neue Technologien, neue Arbeitsanforderungen, Personalabbau und die Zunahme von Arbeitsintensität und Verantwortung haben dazu geführt, dass als arbeitsbezogene ursächliche Faktoren in Zukunft mehr zu beachten sind: Hierzu zählen insbesondere übermäßiger mentaler und psychoemotionaler Stress, chronische exzessive Arbeitsbelastungen, Zeitdruck und ungünstige, ausufernde Arbeitszeiten, Zunahme der Verantwortung und Arbeitsmenge, berufliche Zwischenposition, fehlende Unterstützung und Anerkennung, Zunahme der fremden Kontrolle, berufsfremde Tätigkeit, Dequalifizierung, blockierte Karriere, Umgestaltung des Arbeitsbereiches und mangelnde Arbeitsplatzsicherheit. Daneben sind psychosoziale Faktoren von Bedeutung wie chronifizierte Alltagsprobleme, kritische Lebensereignisse, psychische Überforderung, fehlende oder mangelhafte soziale Unterstützung, kulturelle Entwurzelung, Persönlichkeitsstruktur, überhöhe Kontrollambitionen, Feindseligkeit gegen sich selbst, Aggression und Ärger sowie persönliche Stressaffinität. Die leicht- bis mittelgradige körperliche Belastung als protektiver Faktor für das Herz-Kreislauf-System und für die Bewegungsorgane ist in vielen Arbeitsbereichen weggefallen. An deren Stelle sind Immobilität und statische bzw. einseitige Muskelbelastungen getreten, z.B. am Bildschirmarbeitsplatz. Bei den arbeitsbedingten Erkrankungen und Beschwerden sind insbesondere Rückenbeschwerden und Stressfolgen führend. Bei einer Kombination dieser beiden Bereiche sind manigfache Symptome möglich. Arbeitsbedingte Erkrankungen können sich an einem oder an mehreren Organsystemen manifestieren. Beispiele sind: Haut: Ekzematöse Läsionen. Herz: Pectanginöse Beschwerden im Rahmen einer coronaren Minderdurchblutung, Herzinfarkt, Rhythmusstörung, Dekompensation. Kreislauf: Schwindel, Hypertonie, Schlaganfall. Atemwege: Reizung der Luftwege, chronische (obstruktive) Bronchitis. Muskulatur und Bewegungsorgane: Verspannung, Schmerzen, "Verschleiß", "Voralterung", repetitive strain injury, Muskelatrophie, umschriebene Sklerosierung. Magen und Darm: Dyspepsie, Gastritis, Ulcus. Vielfältigere Beschwerden finden sich zum Beispiel beim Sick Building Syndrom … Aufgrund unserer besonderen poliklinischen Tätigkeit haben wir über Jahrzehnte Informationen über arbeitsbedingte Erkrankungen gesammelt und im Jahr 2000 in einer ersten Form zusammengestellt und im Internet veröffentlicht. Die jetzige Fassung 2003 gehört bereits zur Pflichtlektüre unserer Studierenden, wird von uns praktisch genutzt und wird den Kollegen der jeweiligen Fachgebiete weitergegeben. In unserem Werk spiegelt sich die mehrgleisige Vorgehensweise der Arbeitsmedizin wider. Wir gehen erstens von den beruflichen Gefährdungen aus, die zu bestimmten Beschwerden und Erkrankungen führen können. Zweitens gehen wir von den Beschwerden des Patienten und der Krankheitsdiagnose aus und überprüfen diese auf externe Ursachenfaktoren aus dem Bereich der Arbeit und der Umwelt. Drittens gehen wir von dem allgemeinen Krankheitsspektrum in der Bevölkerung aus und betreiben eine differentialdiagnostische Einordnung. Unsere Darstellung ist nach den wesentlichen Organsystemen und ärztlichen Fachgebieten geordnet, so dass eine Einbeziehung unserer Diagnostik in die anderen Fachgebiete und die Kooperation mit den anderen Fachgebieten möglich ist. … Die Aktualisierung und Ergänzung ist laufend vorgesehen

    Erarbeitung einer speziellen arbeitsmedizinischen Ăśberwachungsuntersuchung in Korrelation zur individuellen Vinylchlorid-Exposition

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    Vinylchlorid (VC) wurde 1835 erstmals und seit 1912 im großtechnischen Verfahren synthetisiert (llo). Bei normalem, atmosphärischem Druck und Zimmertemperatur ist Vinylchlorid ein farbloses Gas. 1914 wurden organische Peroxyde als Polymerisationskatalysatoren für Vinylchlorid eingeführt, und 1928 begann die Polymerisation von Vinylchlorid zu Polyvinylchlorid (PVC) im großtechnischen Verfahren. Die Vinylchlorid-Krankheit ist ein herausragendes Beispiel für eine schwerwiegende Erkrankung, die nach chronischer Exposition gegenüber einer jahrelang als ungefährlich geltenden, weltweit verarbeiteten Substanz entstehen kann. Das Krankheitsbild der Vinylchlorid-Krankheit ist von komplexer Natur und hat in schweren Fällen eine letale Prognose. Weltweit waren ca. 50 000 Personen einer Exposition gegenüber Vinylchlorid ausgesetzt. Die vorliegende Arbeit geht von den bisherigen, klinischen und experimentellen Erkenntnissen aus und stellt schwerpunktmäßige Untersuchungen dar zur arbeitsmedizinischen Risikobeurteilung bei Gefährdung durch Vinylchlorid aufgrund der aktuellen Arbeitsplatzsituation

    Phosphor-induzierte Kieferknochennekrose, eine "alte" aktuelle Berufserkrankung

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    Vor dem Hintergrund der kürzlich publizierten Fälle von Kieferknochennekrose in Verbindung mit einer Bisphosphonat-Therapie (sehr häufig angewandte medikamentöse Therapieform bei Osteoporose und in der Onkologie) soll ein historischer und medizinischer Überblick über die "alte" Berufserkrankung "Kieferknochennekrose durch Phosphor" gegeben werden. Die klinische Ausprägung der Berufserkrankung Phosphor-Kieferknochennekrose ähnelt dem Bild der Kieferknochennekrosen, die präsumptiv im Rahmen der Bisphosphonat-Therapie entstanden sind. Da diese Berufserkrankung in den letzten Jahrzehnten infolge industrieller Umstellungen selten geworden ist — lt. Auskunft des HVBG im Zeitraum 1998 bis 2002 keine Anzeige von Kieferknochennekrosen (BKZiffer 1109) —, soll hier ein Review zur Wissensauffrischung erfolgen. Vielleicht kann das arbeitsmedizinische Wissen zur Klärung dieser neu beobachteten Krankheitsentität in Verbindung mit Bisphosphonaten beitragen. Die ersten Beobachtungen einer Kieferknochennekrose bei Arbeitern in der Zündholzindustrie stammen aus den Jahren 1839 und 1843, die erste Publikation erfolgte in 1844, der ursächliche Zusammenhang wurde 1845 erkannt. Die phosphorinduzierte Kieferknochennekrose entsteht infolge Endothelschädigungen durch elementaren Phosphor. Gerade im Kieferknochenbereich können Bakterien via Zahnpathologien und anderen Umständen leicht in die ossären Strukturen vordringen, so dass schließlich eine Periostitis oder gar Osteomyelitis resultieren kann. Folgende Punkte werden behandelt: chemische Charakterisierung des Phosphor, historischer Abriss der Berufserkrankung Kieferknochennekrose, aktuelle Expositionsmöglichkeiten, Wirkungen des Phosphor, das klinische Bild der Kieferknochennekrose, Therapie und Prophylaxe

    Phossy jaws : an old occupational disease - up to date?

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    Recently a few reports of osteonecrosis of the jaws associated with a bisphosphonate therapy were published. There seemed to be some clinical commonalities with the old occupational disease "phossy jaws\u27;. We give an historical and medical overview of "phossy jaws\u27;. Because of many industrial changes that old disease has become rare; in Germany there are no cases reported in the years 1998 until 2002 — according to the German Hauptverband der gewerblichen Berufsgenossenschaften. Maybe the old knowledge about phossy jaws is able to clear up some secrets of the new drug-associated phenomenon. First observations of phossy jaws date back to the years 1839 and 1843, they are seen with workers in match stick factories. The causality between phosphorus and phossy jaws was re-cognized in 1845. Phossy jaws are a consequence of endothelium-damage by elemental phosphorus inhaled when working with it. Especially the jaws are exposed to a number of foreign substances, i.e. bacteria by tooth decay or other circumstances. Thus — decreased blood flow and bacteria lead to an Osteomyelitis, so called phossy jaws

    Diagnostik arbeitsbedingter Erkrankungen und arbeitsmedizinisch-diagnostische Tabellen

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    Die Schwerpunkte der gesundheitlichen Probleme in der Arbeitswelt haben sich zunehmend von den klassischen Berufskrankheiten, die aufgrund der technischen Prävention immer seltener geworden sind, zu den sogenannten arbeitsbedingten Erkrankungen verlagert, die nicht als Berufskrankheit gelten. Diese Beschwerden und Erkrankungen bzw. die Mitbeeinflussung von Erkrankungen durch die Arbeitsbelastungen spielen eine immer größere Rolle. Dabei fehlte früher eine informative Zusammenstellung, die von Beschwerden des Patienten und der gestellten fachspezifischen Diagnose ausgeht. Eine ganze Reihe von beruflichen Belastungen und ungünstigen Arbeitsbedingungen kann zu zahlreichen berufsbedingten Erkrankungen und Beschwerden führen, von denen nur ein kleiner Teil als Berufskrankheit oder Arbeitsunfall anerkannt wird. Der größere, versicherungsrechtlich nicht anerkannte Teil gilt als "arbeitsbedingte Erkrankung" im engeren Sinne. Es sind Erkrankungen und Beschwerden, die beruflich verursacht, teilweise verursacht oder in ihrer Dynamik beeinflußt werden. … Während einzelne Berufskrankheiten sogar Raritäten sind, verbergen sich viele arbeitsbedingte Erkrankungen im allgemeinen Krankheitsspektrum der Bevölkerung und sind bei der hausärztlichen und klinischen Patientenbetreuung zunehmend zu berücksichtigen. Dieses gilt insbesondere für Erkrankungen der Atmungsorgane, der Bewegungsorgane, für Herz-Kreislauf- und Nervenkrankheiten, die insgesamt am häufigsten zu Arbeitsunfähigkeit oder zur vorzeitigen Berentung führen. …Die Umgestaltung der Arbeitswelt, neue Technologien, neue Arbeitsanforderungen, Personalabbau und die Zunahme von Arbeitsintensität und Verantwortung haben dazu geführt, dass als arbeitsbezogene ursächliche Faktoren in Zukunft mehr zu beachten sind: Hierzu zählen insbesondere übermäßiger mentaler und psychoemotionaler Stress, chronische exzessive Arbeitsbelastungen, Zeitdruck und ungünstige, ausufernde Arbeitszeiten, Zunahme der Verantwortung und Arbeitsmenge, berufliche Zwischenposition, fehlende Unterstützung und Anerkennung, Zunahme der fremden Kontrolle, berufsfremde Tätigkeit, Dequalifizierung, blockierte Karriere, Umgestaltung des Arbeitsbereiches und mangelnde Arbeitsplatzsicherheit. Daneben sind psychosoziale Faktoren von Bedeutung wie chronifizierte Alltagsprobleme, kritische Lebensereignisse, psychische Überforderung, fehlende oder mangelhafte soziale Unterstützung, kulturelle Entwurzelung, Persönlichkeitsstruktur, überhöhe Kontrollambitionen, Feindseligkeit gegen sich selbst, Aggression und Ärger sowie persönliche Stressaffinität. Die leicht- bis mittelgradige körperliche Belastung als protektiver Faktor für das Herz-Kreislauf-System und für die Bewegungsorgane ist in vielen Arbeitsbereichen weggefallen. An deren Stelle sind Immobilität und statische bzw. einseitige Muskelbelastungen getreten, z.B. am Bildschirmarbeitsplatz. Bei den arbeitsbedingten Erkrankungen und Beschwerden sind insbesondere Rückenbeschwerden und Stressfolgen führend. Bei einer Kombination dieser beiden Bereiche sind manigfache Symptome möglich. Arbeitsbedingte Erkrankungen können sich an einem oder an mehreren Organsystemen manifestieren. Beispiele sind: Haut: Ekzematöse Läsionen. Herz: Pectanginöse Beschwerden im Rahmen einer coronaren Minderdurchblutung, Herzinfarkt, Rhythmusstörung, Dekompensation. Kreislauf: Schwindel, Hypertonie, Schlaganfall. Atemwege: Reizung der Luftwege, chronische (obstruktive) Bronchitis. Muskulatur und Bewegungsorgane: Verspannung, Schmerzen, "Verschleiß", "Voralterung", repetitive strain injury, Muskelatrophie, umschriebene Sklerosierung. Magen und Darm: Dyspepsie, Gastritis, Ulcus. Vielfältigere Beschwerden finden sich zum Beispiel beim Sick Building Syndrom … Aufgrund unserer besonderen poliklinischen Tätigkeit haben wir über Jahrzehnte Informationen über arbeitsbedingte Erkrankungen gesammelt und im Jahr 2000 in einer ersten Form zusammengestellt und im Internet veröffentlicht. Die jetzige Fassung 2003 gehört bereits zur Pflichtlektüre unserer Studierenden, wird von uns praktisch genutzt und wird den Kollegen der jeweiligen Fachgebiete weitergegeben. In unserem Werk spiegelt sich die mehrgleisige Vorgehensweise der Arbeitsmedizin wider. Wir gehen erstens von den beruflichen Gefährdungen aus, die zu bestimmten Beschwerden und Erkrankungen führen können. Zweitens gehen wir von den Beschwerden des Patienten und der Krankheitsdiagnose aus und überprüfen diese auf externe Ursachenfaktoren aus dem Bereich der Arbeit und der Umwelt. Drittens gehen wir von dem allgemeinen Krankheitsspektrum in der Bevölkerung aus und betreiben eine differentialdiagnostische Einordnung. Unsere Darstellung ist nach den wesentlichen Organsystemen und ärztlichen Fachgebieten geordnet, so dass eine Einbeziehung unserer Diagnostik in die anderen Fachgebiete und die Kooperation mit den anderen Fachgebieten möglich ist. … Die Aktualisierung und Ergänzung ist laufend vorgesehen

    Belastungen mit chlororganischen Schadstoffen und Metallen bei Patienten mit Multipler Sklerose

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    Bei der Multiplen Sklerose (MS, Encephalomyelitis disseminata) handelt es sich um eine chronische, multilokuläre demyelinisierende Erkrankung des Zentralen Nervensystems, deren Ursachen bisher nicht exakt geklärt werden konnten. Die im ZNS disseminiert auftretenden Entzündungs- und Entmarkungsherde sind Ursache der sehr unterschiedlich verlaufenden klinischen Symptomatik u.a. mit multifokalen sensiblen Ausfällen, Paresen, Hirnnervenbefall, zerebellären Störungen, Blasenstörungen sowie neuropsychologischen Defiziten (z.B. hirnorganisches Psychosyndrom). Bei einer Prävalenz von etwa 50-100/100.000 und einer Inzidenz von 4-6/100.000 in Deutschland beträgt das Verhältnis von Frauen zu Männern etwa 2:1. Ätiologisch werden u.a. T-Zell-vermittelte Autoimmunmechanismen, Virusinfektionen, genetische Dispositionen und der Einfluß verschiedener Umweltfaktoren diskutiert. Es stellt sich auch die Frage nach erhöhten Belastungen mit chlororganischen Schadstoffen und Metallen

    Exposure in chemical nanotechnology

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    Exposures to ultrafine dust due to naturally emitted and incidentally generated nanoscale particles are already known. The exposure to specifically engineered nanomaterials is a topic of actual interest. Keeping in mind the special and heterogeneous spectrum of exposure, exposed individuals underwent detailed examinations in our institute and at their workplace. We also analysed the chemical nanotechnology work sites

    Nachuntersuchungen zu gesundheitlichen Langzeit-Effekten von KĂĽhlschmierstoffen

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    Kühlschmierstoffe (KSS) werden in großem Umfang in der metallverarbeitenden Industrie eingesetzt. Beim Umgang mit KSS sind verschiedene Gesundheitsgefahren bekannt. Neben den Wirkungen auf die Haut (z.B. Abnutzungsdermatose, allergische Erkrankungen, früher auch Hautkrebs) sind die Auswirkungen der Dämpfe und Aerosole auf den Respirationstrakt bisher nicht einheitlich bewertet worden. Es wird über Soforttyp-Allergien, chronische Bronchitiden, akute reversible Lungenfunktionsstörungen und unspezifische Reizwirkungen an den Atemwegen berichtet. Ferner finden sich inhalative Belastungen mit Schimmelpilzen, Bakterien und Metallabrieb, die bei Sensibilisierung langfristig zu interstitiellen Lungenerkrankungen (Fibrose) führen können. Gesundheitliche Langzeit-Effekte der ausgesprochen heterogenen Kühlschmierstoffgemische wurden an einem Kollektiv der saarländischen Metallindustrie untersucht. Bei der Erstuntersuchung Anfang der 80er Jahre konnten keine gehäuften Erkrankungen unter den Exponierten im Vergleich zur Kontrollgruppe ermittelt werden

    (Nano-)Partikel und neue Materialien in der Zahnheilkunde

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    In der Zahnheilkunde beschäftigte Personen sind gegenüber zahlreichen, teils potentiell gesundheitsgefährdenden Arbeitsstoffen exponiert. Zunehmend kommen (neue) Materialien wie Zirkonium — auch in nanoskaligem Maßstab — zum Einsatz, wodurch sich wiederum neue Wirkprofile und Auswirkungen auf die Gesundheit der Beschäftigten ergeben können

    Phosphor-induzierte Kieferknochennekrose, eine "alte" aktuelle Berufserkrankung

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    Vor dem Hintergrund der kürzlich publizierten Fälle von Kieferknochennekrose in Verbindung mit einer Bisphosphonat-Therapie (sehr häufig angewandte medikamentöse Therapieform bei Osteoporose und in der Onkologie) soll ein historischer und medizinischer Überblick über die "alte" Berufserkrankung "Kieferknochennekrose durch Phosphor" gegeben werden. Die klinische Ausprägung der Berufserkrankung Phosphor-Kieferknochennekrose ähnelt dem Bild der Kieferknochennekrosen, die präsumptiv im Rahmen der Bisphosphonat-Therapie entstanden sind. Da diese Berufserkrankung in den letzten Jahrzehnten infolge industrieller Umstellungen selten geworden ist — lt. Auskunft des HVBG im Zeitraum 1998 bis 2002 keine Anzeige von Kieferknochennekrosen (BKZiffer 1109) —, soll hier ein Review zur Wissensauffrischung erfolgen. Vielleicht kann das arbeitsmedizinische Wissen zur Klärung dieser neu beobachteten Krankheitsentität in Verbindung mit Bisphosphonaten beitragen. Die ersten Beobachtungen einer Kieferknochennekrose bei Arbeitern in der Zündholzindustrie stammen aus den Jahren 1839 und 1843, die erste Publikation erfolgte in 1844, der ursächliche Zusammenhang wurde 1845 erkannt. Die phosphorinduzierte Kieferknochennekrose entsteht infolge Endothelschädigungen durch elementaren Phosphor. Gerade im Kieferknochenbereich können Bakterien via Zahnpathologien und anderen Umständen leicht in die ossären Strukturen vordringen, so dass schließlich eine Periostitis oder gar Osteomyelitis resultieren kann. Folgende Punkte werden behandelt: chemische Charakterisierung des Phosphor, historischer Abriss der Berufserkrankung Kieferknochennekrose, aktuelle Expositionsmöglichkeiten, Wirkungen des Phosphor, das klinische Bild der Kieferknochennekrose, Therapie und Prophylaxe
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