1 research outputs found
Riskfactors and underlying mechanisms
Inhaltsverzeichnis Kapitel 1 Theoretischer Hintergrund 11 Einleitung 11
Interpersonelle Viktimisierung 14 Folgen interpersoneller Viktimisierung 15
Allgemeine physiologische und psychische Folgen 15 Reviktimisierung 17
Posttraumatische Belastungsstörung 20 Schuld und Scham 21 Ziele und
Forschungsfragen 23 Kapitel 2 Studie I: Reviktimisierung: Ein bio-psycho-
soziales VulnerabilitÀtsmodell 25 Zusammenfassung 26 Abstract 26 Einleitung 27
Methodisches Vorgehen 31 Ergebnisse 32 Mit Reviktimisierung assoziierte
Faktoren 32 Theorien zu Reviktimisierung 42 Ableitung eines integrativen bio-
psycho-sozialen Modells der Reviktimisierung 45 Diskussion 48 Limitierungen
und Forschungsausblick 48 Fazit fĂŒr die Praxis 50 Kapitel 3 Studie II:
Sexuelle Reviktimisierung â Bindungsbezogene Angst als zugrundeliegender
Mechanismus? 51 Einleitung 52 Reviktimisierung 52 Bindung 53 Ergebnisse und
Diskussion 55 Zusammenhang zwischen bindungsbezogener Angst und
Reviktimisierung 55 Bindung â stabil oder verĂ€nderbar? 56 Fazit 57 Kapitel 4
Studie III: Risk Recognition, Attachment Anxiety, Self-Efficacy, and State
Dissociation Predict Revictimization 59 Abstract 60 Introduction 61 Variables
associated with victimization and revictimization 61 Study aim and hypotheses
64 Materials and Methods 66 Ethics statement 66 Sample and recruitment 66
Measures 67 Procedure 71 Data Analysis 71 Results 73 Baseline group
differences 73 Logistic Regression Analysis Predicting Revictimization 74
Discussion 76 Kapitel 5 Studie IV: Generalized Guilt and Shame differentiate
between interpersonally traumatized Women with and without Posttraumatic
Stress Disorder 81 Abstract 82 Introduction 83 Methods 85 Participants 85
Procedure 85 Measures 86 Data Analysis 87 Results 88 Discussion 90 Kapitel 6
Ăbergeordnete Diskussion 93 Risikofaktoren fĂŒr Reviktimisierung 94 Empirische
ĂberprĂŒfung der Risikofaktoren fĂŒr Reviktimisierung 96 Schuld und Scham im
Zusammenhang mit PTBS 100 StÀrken und Limitierungen 102 Klinische
Implikationen 104 Kapitel 7 Zusammenfassung 109 Literaturverzeichnis 113
Abbildungsverzeichnis 135 Tabellenverzeichnis 135 Summary 137
SelbststÀndigkeitserklÀrung 139 Publikationen 141Interpersonelle Traumatisierungen in der Kindheit erhöhen in der Folge das
Risiko fĂŒr Revik-timisierungen sowie das Risiko fĂŒr verschiedene psychische
Störungen wie z. B. der Post-traumatischen Belastungsstörung (PTBS). In der
bisherigen Literatur werden verschiedene Variablen und Mechanismen, die
Reviktimisierungstendenzen bedingen, diskutiert. Aller-dings ist die
zugrundeliegende empirische Datenlage knapp und inkonsistent. Schuld und Scham
in der Folge traumatischer Ereignisse gelten als Risikofaktoren fĂŒr die
Entstehung von PTBS und als Faktoren, die zur Aufrechterhaltung von PTBS
beitragen. WĂ€hrend trau-maspezifische Schuld und Scham im Zusammenhang mit
PTBS gut belegt sind, fehlen Stu-dien zum Zusammenhang von Trauma, PTBS und
generalisierter Schuld und Scham. Ziel der Arbeit war es zunÀchst, Variablen,
die zu Reviktimisierung beitragen können, theore-tisch zu identifizieren und
Modelle zugrundeliegender Mechanismen von Reviktimisierung zu bilden (Studien
I und II). Darauffolgend sollte empirisch untersucht werden, welche der theo-
retisch eruierten Faktoren spezifisch mit Reviktimisierungstendenzen bei
Frauen mit inter-personellen Gewalterfahrungen assoziiert sind (Studie III).
Ein ĂŒbergeordnetes Ziel war es, hierbei klinisch-praktische Ăberlegungen zur
PrÀvention von Reviktimisierungen bei interper-sonell traumatisierter Frauen
abzuleiten. Ein weiteres Ziel war es, den Forschungsstand zu PTBS und
generalisierter Schuld und Scham zu erweitern, um auch hier eine Grundlage fĂŒr
die Optimierung von Interventionen zu schaffen (Studie IV). Es wurde ein
hierarchisch geordnetes bio-psycho-soziales Modell der Reviktimisierung ent-
wickelt, das Reviktimisierung als Folge multifaktorieller Prozesse darstellt.
In einer zweiten theoretischen Studie wurde bindungsbezogene Angst als
zugrundeliegender Mechanismus von Reviktimisierung betrachtet und als
wesentlicher Risikofaktor fĂŒr Reviktimisierung ver-standen. Die empirische
ĂberprĂŒfung der potentiellen Risikofaktoren Risikoerkennung, Selbstbehauptung,
SelbstwirksamkeitsĂŒberzeugungen, Schuld und Scham, Sensation See-king,
bindungsbezogene Angst und State-Dissoziation wurde in Studie III an 34
reviktimisier-ten, 22 viktimisierten und 29 nicht-viktimisierten Probandinnen
durchgefĂŒhrt. In Studie IV wurden 28 traumatisierte Probandinnen mit PTBS, 32
traumatisierte Probandinnen ohne PTBS und 32 nicht-traumatisierte Probandinnen
hinsichtlich expliziter und impliziter Schuld und Scham untersucht. In Studie
III zeigten sich die Variablen Risikoerkennung, bindungsbezogene Angst, State
Dissoziation und Selbstwirksamkeit als signifikante PrĂ€diktoren fĂŒr die
Gruppenzugehörig-keit. Die Variablen bindungsbezogene Angst und
Risikoerkennung konnten die viktimisierten Probandinnen von den
reviktimisierten Probandinnen differenzieren. Die Ergebnisse zeigen höhere
bindungsbezogene Angst und niedrigere Risikoerkennung bei den reviktimisierten
verglichen mit den viktimisierten Probandinnen. Weiterhin zeigte sich, dass
reviktimisierte Probandinnen kein Defizit in der Risikoerkennung aufweisen,
sondern, dass die Risikoerken-nung der viktimisierten Probandinnen verglichen
mit beiden anderen Gruppen erhöht war. Die Variablen State Dissoziation und
Selbstwirksamkeit konnten die reviktimisierten von den nicht-viktimisierten
Probandinnen differenzieren. Hierbei zeigten die reviktimisierten Proban-
dinnen höhere State-Dissoziation und geringere Selbstwirksamkeit als die
nicht-viktimisierten Probandinnen. Die Ergebnisse der Studie IV weisen darauf
hin, dass explizite Schuld und Scham bei Frau-en mit PTBS signifikant höher
war als bei traumatisierten Frauen ohne PTBS. Verglichen mit der nicht-
traumatisierten Kontrollgruppe, war sowohl PTBS als auch Traumatisierung ohne
PTBS mit generalisierter expliziter Schuld und Scham assoziiert. WĂ€hrend
Traumatisierung generell (mit und ohne PTBS) mit einem impliziten zu Scham
neigenden Selbstkonzept as-soziiert war, zeigte sich PTBS spezifisch mit einem
impliziten zu Schuld neigenden Selbst-konzept assoziiert. StÀrken der Studie
III sind die sorgfÀltige Definition von Viktimisierung und Reviktimi-sierung,
die Untersuchung von Reviktimisierung an einer schwer belasteten Stichprobe
und die Differenzierung zwischen viktimisierten und reviktimisierten
Probandinnen. StÀrken der Studie IV ist die erstmals implizite Messung von
Schuld und Scham im Zusammenhang mit Trauma und PTBS. Kritisch anzumerken ist
das querschnittliche Design beider empirischer Studien, das keine Aussagen
ĂŒber die Richtung der gefundenen ZusammenhĂ€nge zulĂ€sst. Insgesamt legen die
Befunde nahe, dass eine nicht-erhöhte Risikoerkennung bei interperso-nell
traumatisierten Personen in Kombination mit den Risikofaktoren erhöhte
bindungsbezo-gener Angst und erhöhte State-Dissoziation sowie verminderter
Selbstwirksamkeit das Re-viktimisierungsrisiko erhöhen kann. Diese
Risikofaktoren sollten in der therapeutischen Ar-beit mit interpersonell
traumatisierten Personen zur PrĂ€vention von Reviktimisierung berĂŒck-sichtigt
werden. Eine erhöhte Risikoerkennung bei viktimisierten Personen könnte im
Sinne eines Protektionsfaktors gegenĂŒber Reviktimisierung interpretiert
werden. SchlieĂlich weisen die Ergebnisse darauf hin, dass nicht nur
traumaspezifische Schuld und Scham, sondern zusÀtzlich generalisierte Schuld
und Scham sowie insbesondere ein stark mit Schuld assoziiertes Selbstkonzept
wichtig fĂŒr das VerstĂ€ndnis von PTBS sind und in der Planung von
Interventionen bedacht werden sollten.Childhood interpersonal traumatizations increase the risk for revictimizations
as well as for psychological disorders like the posttraumatic stress disorder
(PTSD). Different variables and mechanisms underlying revictimization are
discussed in current literature. However, empiri-cal data on revictimization
is poor and inconsistant. Guilt and shame following traumatic events are
considered as risk factors for the development and persistence of PTSD. PTSD
is frequently associated with trauma-related guilt and shame. However,
research on general-ized guilt and shame in PTSD is lacking. Aim of the
dissertation was to theoretically identify variables contributing to
revictimization and to develop models of underlying mechanisms of
revictimization (studies I and II). Subse-quently it was aimed to empirically
investigate which of these variables are specifically asso-ciated with
revictimization in interpersonally victimized women (study III). A
superordinate aim was to derive clinical considerations for the prevention of
revictimization. Another aim was to expand the current state of research on
PTSD and generalized guilt and shame to optimize interventions in this field
(study IV). A hierarchical bio-psycho-social model of revictimization was
developed. It presents revictim-ization as result of multifactorial processes.
In a second theoretical study attachment anxiety as underlying mechanism for
revictimization is investigated and considered as crucial risk factor for
revictimization. The potential risk factors risk recognition, assertiveness,
self-efficacy, guilt, shame, sensation seeking, attachment anxiety, and state-
dissociation were investigated in study III with 34 revictimized, 22
victimized, and 29 non-victimzed individuals. In the second empirical study
(study IV) 28 traumatized individuals with PTSD, 32 trauma-tized individuals
without PTSD, and 32 non-traumatized individuals were investigated regard-ing
explicit and implicit generalized guilt and shame. Study III showed the
variables risk recognition, attachment anxiety, state-dissociation, and self-
efficacy as significant predictors for group membership. Attachment anxiety
and risk recognition differentiated revictimized from victimized individuals.
The results show higher attachment anxiety and lower risk recognition in
revictimized compared to victimized individ-uals. Furthermore, results show
that revictimized individuals do not show a deficit regarding risk recognition
but risk recognition in victimized individuals is increased compared to both
other groups. State-dissociation and self-efficacy differentiated revictimized
from non-victimized individuals. Revictimized individuals showed higher state-
dissociation and lower self-efficacy than the non-victimized individuals. The
results of study IV indicate that explicit guilt- and shame was significantly
higher in wom-en with PTSD than in traumatized women without PTSD. However,
PTSD as well as trauma-tization without PTSD are associated with generalized
explicit guilt and shame. Traumatiza-tion in general (with and without PTSD)
was associated with a shame-prone implicit self-concept. PTSD was specifically
associated with a guilt-prone implicit self-concept. Strength of study III are
the accurate definition of victimization and revictimization, the differ-
entiation between victimized and revictimized individuals, as well as the
investigation of re-victimization in a severly impaired sample. Strength of
study IV is the implicit measure of guilt and shame in association with trauma
and PTSD. A Limitation is the cross-sectional design of both empirical studies
which does not allow causal relationships to be drawn. Overall, results
indicate, that non-increased risk recognition in interpersonally victimized
indi-viduals in combination with increased attachment anxiety and state-
dissociation, as well as decreased self-efficacy can increase the risk for
revictimization. To prevent revictimization these risk factors should be
considered in the treatment of interpersonally traumatized indi-viduals. An
increased risk recognition may be interpreted as a protective factor regarding
revictimization. Furthermore, results indicate that in addition to trauma-
related guilt and shame, generalized explicit guilt- and shame and an implicit
guilt-prone self-concept seems to play a crucial role in PTSD. This should be
considered in treating patients with PTSD