69 research outputs found

    Konsum und Nachhaltigkeit – ein Widerspruch? : Wie soziokulturelle Milieus Lebensstil und Konsumverhalten bestimmen

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    Dass unser Lebensstil und Konsum auf Dauer das Klima bedrohen, die Vielfalt der Arten reduzieren, das Trinkwasser immer knapper werden lassen, ist der Bevölkerung durchaus bewusst. Doch nur eine Minderheit ist bereit, im Alltag auf das Auto zu verzichten, fĂŒr Urlaubsreisen nicht das Flugzeug zu benutzen, ökologische Lebensmittel zu kaufen oder beim Kauf von Möbeln auf das Zertifikat »nachhaltige Holzwirtschaft« zu setzen. Wie lĂ€sst sich der Widerspruch zwischenWissen um den eigenen Ressourcenverbrauch und Sorge um die Umwelt einerseits und wenig nachhaltigem Konsumverhalten andererseits erklĂ€ren

    Krisenwissenschaft Soziologie – Wissenschaft in der Krise?

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    Die GrĂŒndung der Akademie fĂŒr Soziologie hat die akademische Soziologie in Deutschland, vorsichtig formuliert, in Unruhe gebracht. Diese Unruhe kommt zu einer Zeit, in der die Gesellschaft, angesichts multipler und interdependenter KrisenphĂ€nomene, die spezifischen Kompetenzen einer multiparadigmatischen Krisenwissenschaft Soziologie bitter nötig hĂ€tte. In meinem Beitrag suche ich, unter Bezug auf biographische Erfahrungen und eigene Irritationen mit der Soziologie, nach ErklĂ€rungen fĂŒr diese Situation. Ich argumentiere unter RĂŒckgriff auf Bourdieus »ernste Spiele des Wettbewerbs«, dass nicht unbedeutende Teile der Soziologie, in je unterschiedlicher Zusammensetzung, eine gewisse AffinitĂ€t zu diesen »ernsten Spielen« haben – nicht nur im Sinne eines mĂ€nnlich konnotierten Feldes akademischer soziologischer Praxis, sondern auch hinsichtlich der Art und Weise des Umgangs mit den Herausforderungen von Bologna und dem damit einhergehenden Wandel des Reputationssystems. Herausforderung fĂŒr die Soziologie als Gemeinschaft wird es nun sein, durch RĂŒckgriff auf ihre eigenen StĂ€rken, zu einer, wenn auch streitbaren »Einheit in Vielfalt« zurĂŒck zu finden. The recent founding of the Akademie fĂŒr Soziologie has winded up the academic sociology in Germany. This comes at a time when society, facing multiple and interdependent crisis phenomena, would bitterly need the specific knowledge of a multi-paradigmatic crisis science as sociology is one. In my contribution, I look for explanations for this situation, referring to biographical experiences und individual irritations with sociology. Using the heuristic of Bourdieu’s »serious games of competition«, I argue that significant parts of the sociological community, each with its own composition, have a certain affinity to these »serious games« – not only in the sense of a male field of academic sociological practice, but also with regard to the way of dealing with the challenges of Bologna reforms and its effects on the scientific system of reputation. The challenge for sociology as a community will now be to find its way back to a »unity in diversity«, albeit a disputatious one, by drawing on its own strengths

    BeschĂ€ftigungsoption SelbststĂ€ndigkeit?! : Zur Integration des GrĂŒndungsthemas in die sozialwissenschaftliche Lehre am Beispiel der Johann Wolfgang-Goethe-UniversitĂ€t Frankfurt am Main

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    Das Thema 'UnternehmensgrĂŒndung/ berufliche SelbststĂ€ndigkeit an deutschen Hochschulen' hat seit Mitte der 1990er Jahre zunehmend an Bedeutung gewonnen, denn es wird beabsichtigt, eine Kultur der UnternehmensgrĂŒndung an den Hochschulen zu etablieren und die Studierenden auf eine berufliche SelbststĂ€ndigkeit als potenzielle Zukunftsperspektive vorzubereiten. Auch der Gesetzgeber integrierte in den letzten Jahren die GrĂŒndungsfrage in den Handlungsauftrag der UniversitĂ€ten, z.B. im neuen hessischen Hochschulgesetz. Der vorliegende Aufsatz berichtet ĂŒber eine Untersuchung am Fachbereich Gesellschaftswissenschaften der UniversitĂ€t Frankfurt am Main mit dem Titel 'GrĂŒndung als Option fĂŒr Sozialwissenschaften: Zur Integration des GrĂŒndungsthemas in der Lehre der Sozialwissenschaften'. Es wurde danach gefragt, in welcher Weise Studierende und Promovierende der Gesellschaftswissenschaften (Soziologie und Politikwissenschaft) im Rahmen ihres Studiums auf mögliche TĂ€tigkeitsfelder einer selbststĂ€ndigen BeschĂ€ftigung hingewiesen werden können und wie sie selbst solche Angebote beurteilen. Es werden einige Sichtweisen zur GrĂŒndung als persönliches Motiv und zur Berufsorientierung in den Sozialwissenschaften vorgestellt, die spezifischen Qualifikationsmerkmale des sozialwissenschaftlichen Studiums umrissen und einige Empfehlungen zur BeschĂ€ftigungsoption 'SelbstĂ€ndigkeit' gegeben. (ICI2

    Gesellschaft unter Spannung und die Chancen der Soziologie

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    Liebe Mitglieder der Deutschen Gesellschaft fĂŒr Soziologie (DGS), liebe Kolleginnen, liebe Kollegen, liebe Studierende, liebe GĂ€ste,ich begrĂŒĂŸe Sie und Euch ganz herzlich im digitalen Raum – wer hĂ€tte das gedacht, dass die Soziologie, die „kritischste“ aller Wissenschaften, einmal ein solches Format wĂ€hlen wĂŒrde, um sich auszutauschen und zu vernetzen? Ein kleines störendes und uns Menschen durchaus gefĂ€hrliches Lebewesen macht es möglich. Gut ist mit Sicherheit, dass wir einiges an CO2-Emissionen einsparen, schlecht ist, dass wir physisch getrennt sind – aber das muss ja nicht notwendig auch „social distancing“ bedeuten. Ich, beispielsweise, sitze hier gemeinsam mit Sonja Schnitzler (GeschĂ€ftsfĂŒhrerin der DGS) im Konferenzraum des IfS – Institut fĂŒr Sozialforschung an der Goethe-UniversitĂ€t Frankfurt umgeben von historischem Mobiliar und AnkĂŒndigungen von Frankfurter Adorno-Vorlesungen, die im Jahr 2020 leider entfallen mussten!   Videoaufzeichnung der Eröffnungsveranstaltun

    Sammelrezension

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    Rezension zu: 1. Ulrike Vogel (Hrsg.), 2006: Wege in die Soziologie und die Frauen- und Geschlechterforschung. Autobiographische Notizen der ersten Generation Professorinnen an der UniversitĂ€t. Wiesbaden: VS-Verlag fĂŒr Sozialwissenschaften. 320 S. ISBN 3-531-14966-0. 2. Ulrike Vogel (Hrsg.), 2007: Meilensteine der Frauen- und Geschlechterforschung. Originaltexte mit ErlĂ€uterungen zur Entwicklung der Bundesrepublik. Wiesbaden: VS-Verlag fĂŒr Sozialwissenschaften, 226 S. ISBN 978-3-531-15204-2

    Nationale Innovationssysteme und Transformation

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    "Aktuelle wirtschaftliche Innovationsprozesse entsprechen nicht mehr dem Bild, das uns der Sozialökonom Joseph A. Schumpeter vermittelt hat: die individuell, von findigen Unternehmertypen, herbeigefĂŒhrte Neukombination von Produktionsmitteln ist einem Netzwerk von Interaktionsprozessen gewichen, das sich nicht mehr allein aus wirtschaftlichen Akteuren zusammensetzt. Auch wirtschaftsfremde KrĂ€fte sind in der Lage, wirtschaftliche Entwicklung aktiv zu fördern bzw. zu hemmen. Vertreter des institutionellen Ansatzes in der evolutorischen Ökonomik stellen Interaktion zwischen unterschiedlichen wirtschaftlichen und sozialen Akteuren in den Mittelpunkt ihrer Analyse. Ein nationales Innovationssystem besteht aus wirtschaftlichen und außerwirtschaftlichen Interaktionen mit dem Ziel der Entwicklung, Implementation und Diffusion von Wissen. Unterschiedliche InnovativitĂ€t (FĂŒhrerschaft im Bereich von Hochtechnologien, WettbewerbsfĂ€higkeit auf dynamischen MĂ€rkten) erklĂ€rt sich, so die Vertreter dieses Ansatzes, aus der spezifischen Wirtschaftsstruktur und dem institutionellen Setting einer Gesellschaft. In der Soziologie sprechen wir von der 'sozialen Einbettung' wirtschaftlichen Handelns und der sozialen Konstruktion wirtschaftlicher Institutionen (Mark O. Granovetter und Richard Swedberg). Richard W. Nelson zufolge weisen 'nationale Innovationssysteme' eine deutliche KontinuitĂ€t der Institutionen, die Innovationsprozesse fördern, auf: Bildungs- und Ausbildungswesen, Steuer-, WĂ€hrungs- und Handelspolitik (makroökonomisches Klima, das mehr oder weniger innovationsfreundlich ist) sowie staatliche Forschungsförderung (innerhalb und außerhalb von Wirtschaftsunternehmen). Was kann daraus fĂŒr den Prozeß des Übergangs von der Plan- in die Marktwirtschaft gelernt werden? Burkhard Lutz belegt z.B. fĂŒr den sowjetischen Modernisierungsprozeß eine systematische VernachlĂ€ĂŸigung von Institutionen und Interessen. Die Bedeutung der Triade Demokratie, Marktwirtschaft und Wohlfahrtsgesellschaft fĂŒr die Entwicklung westlicher Gesellschaften wird weitgehend ignoriert und fĂŒhrt zu spezifischen ModernisierungsschwĂ€chen. FĂŒr einige ausgewĂ€hlte Wirtschaftssysteme im Umbruch werden Aussagen ĂŒber deren Innovationspotentiale, relevante innovative Akteure und Kooperationsmuster abgeleitet." (Autorenreferat

    Contribution of online trading of used goods to resource efficiency : an empirical study of eBay users

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    This paper discusses the sustainability impact (contribution to sustainability, reduction of adverse environmental impacts) of online second-hand trading. A survey of eBay users shows that a relationship between the trading of used goods and the protection of natural resources is hardly realized. Secondly, the environmental motivation and the willingness to act in a sustainable manner differ widely between groups of consumers. Given these results from a user perspective, the paper tries to find some objective hints of online second-hand trading’s environmental impact. The greenhouse gas emissions resulting from the energy used for the trading transactions seem to be considerably lower than the emissions due to the (avoided) production of new goods. The paper concludes with a set of recommendations for second-hand trade and consumer policy. Information about the sustainability benefits of purchasing second-hand goods should be included in general consumer information, and arguments for changes in behavior should be targeted to different groups of consumers. Keywords: online marketplaces; online auctions; consumer; electronic commerce; used products; second-hand market; sustainable consumptio

    Prosuming, or when customers turn collaborators: coordination and motivation of customer contribution

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    This article investigates the phenomenon of increasing integration of customers and users into the organizational creation of value, focusing primarily on the dissolving boundaries between production and consumption. Concepts such as "prosuming", the "working customer", "produsing" and "interactive value creation" have been used to describe this phenomenon. Within the framework of a research project at the Goethe-University Frankfurt/Main, this debate was investigated theoretically as well as empirically in three case studies. The research question is as follows: Why do customers participate in "new types of prosuming" or "interactive value creation" and how are these processes coordinated by the firms? The results show a considerable range of motives and forms of coordination: The customers’ primary motives to voluntarily assume tasks and activities were both intrinsic and extrinsic in nature. The organizational models identified range from strategies of rationalization to prosuming as a basic business model to the collaborative and interactive value creation between the company and the web-community

    Die Problematisierung von Community in offenen Innovationsprozessen

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    Mit diesem Beitrag erarbeiten wir eine Problematisierung des GemeinschaftsverstĂ€ndnisses innerhalb der Open und User Innovation Debatte, welche (Internet-)Communities vornehmlich in Abgrenzung zur Organisation definieren. Dabei zeigen wir, wie auf der einen Seite die breit angelegte Betonung des Aspekts der Freiwilligkeit und auf der anderen die sehr eng angelegte Annahme eines zwischen Communities und Organisationen geteilten instrumentellen Ziels das BegriffsverstĂ€ndnis extrem einengt. Dies fĂŒhrt zu einem unscharfen VerstĂ€ndnis bis hin zu einer gewissen PauschalitĂ€t, welche wir aber auch als Ausdruck der Debatte um Gemeinschaft in der Soziologie verstehen. Wir setzen an dieser Stelle an und analysieren in einem Streifzug diese Debatte, um einen soziologischen Blick auf die Interaktion von (Internet-)Communities und Organisationen werfen zu können. Dabei nehmen wir einen aktuellen soziologischen Ansatz auf und ziehen eine sozialphilosophische Perspektive hinzu, um ein tragfĂ€higes Konzept von Gemeinschaft in der Innovationsforschung zu ermöglichen. &nbsp

    Zielkonflikte der Sustainable Development Goals im globalen Kontext: Das Beispiel der Geschlechtergerechtigkeit

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    Ziele des vorliegenden Beitrags sind, zum einen Barrieren beim Erreichen der Sustainable Development Goals (SDGs) am Beispiel von SDG 5 (Geschlechtergleichheit) nachzugehen und zum anderen mögliche LösungsansĂ€tze in Form partizipativer Forschung insbesondere von Citizen Science kritisch zu diskutieren. Zu diesem Zweck wird ein Blick auf die Synergien und Zielkonflikte der SDGs geworfen. Dabei ergibt sich, dass die (nationale) Priorisierung der SDGs eine zentrale Herausforderung darstellt. FĂŒr die Umsetzung der SDGs heißt das zum einen, dass der integrative Ansatz, soziale, ökonomische und ökologische Ziele in Einklang zu bringen, vernachlĂ€ssigt wird und damit grundsĂ€tzliche Zielkonflikte bestehen bleiben. FĂŒr die Umsetzung von SDG 5 lĂ€sst sich zudem eine grundsĂ€tzliche Kritik an der Verfasstheit der SDGs konstatieren sowie die Erkenntnis, dass die Betroffenen vor Ort sich in ihren BemĂŒhungen um Nachhaltigkeit, gutem Leben oder auch Gerechtigkeitsvorstellungen normativ nicht an den SDGs orientieren. Um die Probleme, BedĂŒrfnisse und Forderungen vulnerabler Gruppen adĂ€quat fassen zu können, ist schließlich auch das von den SDGs vorgegebene, inhĂ€rent verkĂŒrzte VerstĂ€ndnis von Geschlechtergleichheit zu reflektieren, welches um eine mehrdimensionale, intersektionale Perspektive erweitert werden muss
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