39 research outputs found

    Regionalität und Internationalität, Mobilisierung und Egalisierung

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    Der Autor fragt nach den Konsequenzen der Tatsache, dass sich die Lebensverhältnisse der Menschen zunehmend unter Bedingungen einer Gleichzeitigkeit nationaler Kulturen und internationaler Verflechtungen konstituieren. Untersucht wird, wie die vormodernen Formen von Regionalität und Internationalität unter dem Einfluß des sich durchsetzenden modernen Bildungssystems im 20. Jahrhundert in solche regionaler Mobilisierung und rechtlicher Egalisierung transformiert wurden. Der Beitrag endet mit Überlegungen zur bleibenden Bedeutung intellektueller Milieus, auf die im Zeitalter der Globalisierung als der höchsten Form von Internationalität und Mobilität nicht verzichtet werden kann. Dabei wird die Aufgabe einer international vergleichenden Bildungsforschung nicht darin gesehen, Komplexität in extremer Weise zu reduzieren, sondern sie soweit zu steigern, dass gemeinsame und differente Entwicklungen fassbar werden. (DIPF/Orig.

    Die Aktualität der regionalen Schulentwicklung als Gegenstand der empirischen Bildungsforschung. Einführung in den Thementeil

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    Die folgenden Aufsätze zu dem Themenschwerpunkt „Regionale Schulentwicklung“ sind als exemplarische Beiträge zu dieser Forschungsstrategie zu lesen. Sie zeigen insbesondere, dass sich der Ertrag von Analysen zur regionalen Schulentwicklung aus der – damit sehr oft verbundenen – vergleichenden Dimension solcher empirischen Studien ergibt (DIPF/Orig.

    International-vergleichende Analyse regionaler Schulentwicklung: Yorkshire und Westfalen

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    In dem Artikel werden ausgewählte empirische Befunde aus zwei Forschungsprojekten integriert, um den möglichen Ertrag einer international-vergleichenden Analyse regionaler Schulentwicklung für die Vergleichende Erziehungswissenschaft auszuloten. Mit diesem Ziel werden amtliche Daten zu den allgemein bildenden Sekundarschulen in zwei englischen (York und Bradford) und zwei deutschen (Münster und Bochum) Großstädten in Tabellen systematisiert und in zwei Schritten ausgewertet: Es wird gezeigt, dass das Schulrecht in England und Nordrhein-Westfalen ein breites Spektrum von Prinzipien und Instrumenten der Schulgliederung eröffnet, das in jeder Stadt zur Entwicklung von ortsspezifischen und sehr differenzierten Schulangebotstrukturen geführt hat. Die Daten zur sozialräumlichen Vernetzung der Schulen geben darüber hinaus eine inoffizielle Typologie von Schulen zu erkennen, die andere Dimensionen der schulischen Profilbildung ergänzen oder überlagern. Abschließend werden die Ergebnisse der empirischen Analyse im Kontext aktueller wissenschaftlicher und bildungspolitischer Debatten diskutiert. (DIPF/Orig.)The authors integrate selected empirical findings from two research projects in order to assess the usefulness of an international comparative analysis of regional school development for comparative educational science. Official data on general secondary schools in two English (York and Bradford) and two German (Muenster and Bochum) cities are systematized in tables and evaluated in two steps: it is shown that school regulations in both England and North Rhine-Westphalia offer a broad spectrum of principles and instruments for a subdivision into different school types, which has led to the development of region-specific and highly differentiated structures of schooling in each of these cities. Furthermore, data on the interconnection between individual schools based upon regional social conditions reveals an inofficial typology of schools which supplements or overrides other dimensions of a school\u27s profile development. Finally, the results of the empirical analysis are discussed within the context of recent debates on educational science and politics. (DIPF/Orig.

    Le processus dialectique de la mémoire collective : l’exemple de l’Allemagne après-guerre

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    Pour saisir les processus de la construction et de la transmission de la mémoire collective allemande d’après guerre, cet article s’attache d’abord à saisir les motifs et les stratégies politiques des deux gouvernements concernés, ceux de l’Allemagne de l’Ouest et de l’Allemagne de l’Est, chacun ayant des projets divergents en ce domaine. Mais l’auteur montre aussi le rôle joué par d’autres facteurs, en particulier des événements politiques et sociaux qui engendrent certaines prises de conscience du passé. Ceci révèle une dynamique d’évolution de la mémoire au fil des générations successives ; toutes choses qui soulignent la difficulté à établir la transmission scolaire de cette mémoire collective sur des normes stables.This article (paper) analyses the unique situation of Germany in the aftermath of the Second World War but, in doing so, attempts to derive more general insights about the remembrance of «événements douloureux» and their translation into pedagogical programmes: whether and how “painful historical events” are incorporated into the collective identity of societies depends primarily on the evolving historical and political structures and, in particular, on the willingness of different social groups to address this issue in political and intellectual conflicts. Such conflicts about remembrance, in turn, develop their own dynamics over time because different generations may bring a new reception of the “painful event” to the process and because the remembrance of a “painful event” may be overlapped, or crowded out, by the remembrance of other “painful events”.Este artículo analiza la situación especial de Alemania al salir de la segunda guerra mundial. Pero con esto trata de abrirse sobre una visión más general del recuerdo de “acontecimientos dolorosos” y de su transcripción en los programas escolares: el hecho de que unos “acontecimientos históricos dolorosos” se inserten o no en la identidad colectiva de una sociedad y cómo consiguan hacerlo depende principalmente de la evolución de las estructuras políticas e históricas, y muy particularmente del entusiasmo que muestran ciertos grupos sociales para tratar el problema durante conflictos políticos o intelectuales. Con el tiempo, semejantes conflictos sobre el recuerdo crean después sus propias dinámicas porque diferentes generaciones pueden darle al proceso del recuerdo una mirada nueva sobre estos “acontecimientos dolorosos” y porque el recuerdo de “acontecimientos dolorosos” puede ser borrado o en parte cubierto por otros “acontecimientos dolorosos”.Die Deutschen waren 1945 mit dem Scheitern ihrer ersten parlamentarisch-demokratischen Republik, der nationalsozialistischen Diktatur, einem imperialen Angriffskrieg gegen die Nachbarländer mit Millionen von Toten, der industriellen Ermordung der jüdischen Bürger Europas und schließlich einer totalen Kriegsniederlage, der Zerstückelung, Teilung und Besetzung ihres Landes konfrontiert. Wie kann sich eine Gesellschaft an «événements douloureux» diesen Ausmaßes erinnern? Wie kann die Weitergabe der Erinnerung daran an die nachfolgenden Generationen als pädagogische Aufgabe bewältigt werden? Diese Fragen versucht der Artikel zu beantworten

    For which purpose (still) history of education and historical research in education?

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    Die Bildungsgeschichte ist an den erziehungswissenschaftlichen Instituten immer seltener durch besondere Professuren und als obligatorischer Studienanteil vertreten; dagegen wurde in den letzten Jahren der neuen " empirischen Bildungsforschung" personell und inhaltlich überall Priorität eingeräumt. Vor diesem Hintergrund wird diskutiert, mit welchem Gewinn und Verlust für die Erziehungswissenschaft zu rechnen ist, wenn sie die Geschichte ihrer Gegenstände und ihres Denkens Spezialisten und Spezialistinnen in der Geschichtswissenschaft überlassen oder an einigen wenigen Universitäten bei kleinen Expertenzirkeln konzentrieren würde, wie schon lange Medizin, Psychologie, Wirtschafts- und Rechtswissenschaft. Die aktuelle Problemstellung und der Stellenwert der Bildungsgeschichte werden im Kontext der Wissenschaftsgeschichte der Erziehungswissenschaft und historischer Konjunkturen der Bildungspolitik in Deutschland interpretiert. (DIPF/Orig.)In institutes of educational science, history of education has increasingly become less represented by special professorial chairs and as mandatory part of study, whereas the new "empirical educational research" has been prioritized everywhere with regard to personnel and content during the last years. Against this background, the article deals with the question which gains and losses can be anticipated for educational science if it would leave the history of its issues and its ideas to specialists from the science of history or if it concentrates the history of education in small expert circles at a few universities, such as medicine, psychology, economics, and jurisprudence have been doing already for a long time. The current problem situation and the significance of the history of education are interpreted in the context of the history of educational science and historical booms of educational politics in Germany. (DIPF/Orig.

    Only connectable things prevail. What we can learn from the German school history of the 20th century (especially with regard to the GDR and to the New Laender)

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    Der Artikel versteht sich als ein Beitrag zur deutschen Schulgeschichte des 20. Jahrhunderts und zu den aktuellen Kontroversen über die Weiterentwicklung des deutschen Sekundarschulsystems. Ausgehend von Ergebnissen der empirischen historischen Bildungsforschung wird die immer bestehende Diskrepanz zwischen dem jeweils amtlichen Schulstrukturschema und den konkreten lokalen und regionalen Schulangebotsstrukturen in den Mittelpunkt der Argumentation gestellt. In dieser Perspektive zeigt sich das dreigliedrige Sekundarschulsystem als ein Schulreformprojekt, das bis in die Nachkriegsjahre vielerorts nicht die Realität der lokalen und regionalen Schulangebotsstrukturen prägte und heute als schulhistorische Episode ausläuft. Insbesondere der "Mittelbau" des Sekundarschulwesens war lange Zeit nur schwer durchzusetzen und von regionalen Traditionen und vielfältigen Strukturvarianten in den deutschen Ländern bestimmt. Es wird gezeigt, dass die integrierte, aber sehr differenzierte und flexible Schulstruktur der SBZ/DDR anschlussfähig an regionale Strukturtraditionen war und dass das dreigliedrige Schulsystem in den ostdeutschen Bundesländern nach der Wende nur kurzfristig und "auf dem Papier" eingeführt wurde. Ein zweigliedriges Sekundarschulwesen zeigt sich heute als die pragmatische und anschlussfähige Antwort auf den Zwang zu einem Rück- und Umbau des deutschen Schulwesens, der durch den demografischen und sozialen Wandel erzwungen wird - und in den ostdeutschen Bundesländern früher als in den westdeutschen bewältigt werden musste. (DIPF/Orig.)This article contributes to the history of German schools in the 20th century and to the current debate about the further development of the system of secondary education. Based on the results of empirical historical education research it focuses on the always existing discrepancy between the official school structure scheme and the respective local and regional school off rings. From this perspective, the tripartite secondary school system emerges as a reform project, which did not shape the reality of the local and regional school offerings at many places up to the postwarperiod and which is draining off these days as an episode of school history. Especially the "middle layer" of the secondary school system was hard to implement for a long time and was determined by regional traditions and structural varieties in the German Laender. It can be shown that the integrated, but very differentiated and fl exible school structure of the GDR was connect able to regional structural traditions and that the introduction of the tripartite secondary school system in the New Laender after the political turnaround was only short term and "on paper". A bipartite secondary school system appears today to be a pragmatic and connectable answer to the necessity to rebuild the German school system, which is enforced by the demographic and social changes, which had to be coped with in the Eastern Laender earlier than in the Western ones. (DIPF/Orig.

    Demography, school development, school reform. What we can know from German educational history

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    In dem Beitrag werden die Zusammenhänge von Bevölkerungs- und Schulentwicklung am Beispiel von ausgewählten Themen der deutschen Bildungs- und Sozialgeschichte skizziert: Die Bevölkerungsentwicklung umfasst verschiedene, oft langfristige und schwer beeinflussbare Prozesse, wie z. B. Geburtenentwicklung, regionale Mobilität und Migration. Ihre Folgen werden jedoch erst in lokalen Kontexten konkret und führten wegen der großen regionalen Unterschiede zu einer spezifischen deutschen Schulentwicklungsstrategie. Bei der politischen Durchsetzung des „dreigliedrigen Schulsystems“ waren Prozesse der demografischen Expansion, bei der heute zu beobachtenden Auflösung des Systems sind Prozesse der demografischen Schrumpfung grundlegende strukturelle Rahmenbedingungen. Aber im historischen Prozess war die Schul- und Hochschulentwicklung nicht nur eine abhängige Größe demografischer Prozesse, sondern waren Bildungsprozesse ein treibender Faktor des demografischen Wandels. (DIPF/Orig.)This article outlines relationships between population development and school development, drawing on selected topics from German educational and social history: Population development encompasses various processes that are often long-term and difficult to influence, such as birth trends, regional mobility, and migration. Their consequences, however, only become manifest in local contexts and, because of large regional differences, gave rise to a specific German strategy of school development. Whereas processes of demographic expansion were fundamental structural framework conditions in the political enforcement of the “tripartite school system”, its current dissolution is conditioned by processes of demographic contraction. Yet, in the historical process, school and university development was not only a dependent variable of demographic processes. Rather, educational processes also were a driving factor of demographic change. (DIPF/Orig.

    The future of the teaching profession in Germany - what we may know about it from history

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    Der Artikel thematisiert die Geschichte und Zukunft des Lehrerberufs in Deutschland als Beispiel für das forschungsstrategische Modell der „ national- bzw. kulturspezifischen Pfadabhängigkeit“ historischer Prozesse. Tatsächlich zeigt sich der Lehrerberuf in Deutschland in international -vergleichender Perspektive als eine Profession mit nationalspezifischen Konstruktionsmerkmalen, die in der Bildungs- und Sozialgeschichte eine erstaunliche Dynamik und Beharrungskraft zeigen, allerdings auch zu zyklisch wiederkehrenden Phasen von Überfüllung und Mangel im Berufsfeld Schule führen. Diese widersprüchliche historische Entwicklungsdynamik des deutschen Lehrerberufs erklärt, warum das Modell der deutschen grundständigen Lehrerausbildung im Prozess der Umsetzung der hochschulpolitischen Reformbeschlüsse von Bologna gegen das gestufte angelsächsische Modell erfolgreich verteidigt wurde. Aber diese strukturelle Kontinuität wird in den kommenden Jahren auch zu der nächsten zyklischen Krise auf dem Lehrerarbeitsmarkt führen. (DIPF/Orig.)As an example for the research strategic model of the "national or cultural path dependency" of historical processes, this article broaches the issue of the history and the future of the teaching profession in Germany. Indeed, in an internationally comparative perspective, the teaching profession in Germany appears to be a profession with specific national design features, which have shown an astonishing dynamic and persistence in the history of education and in social history, but which have also lead to cyclically recurring phases of surplus and shortage in the vocational field of teaching. This contradictory historical development dynamic of the German teaching profession explains why - in the course of the Bologna reform agenda for higher education - the German model of basic and fundamental teacher education has been successfully defended against the staged Anglo-Saxon model. But this structural continuity will lead to the next cyclical crisis on the teacher employment market in the coming years. (DIPF/Orig.

    Regional governance and local school development policy in the process of de- or reconstructing regional structures of educational institutions

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    Der politikwissenschaftliche und ökonomische Diskurs über Governance und neue Steuerung dominiert seit einigen Jahren auch die schulpolitischen und erziehungswissenschaftlichen Debatten über Schulentwicklung. In dem Beitrag werden die Chancen und Grenzen dieses Politikmodells - sowohl als bildungspolitische Strategie wie auch als analytisches Instrumentarium - an einem konkreten empirischen Fall überprüft und diskutiert. Empirische Grundlage sind ausgewählte Daten und Teilergebnisse eines Forschungsprojekts zur wissenschaftlichen Begleitung von kommunalen Schulentwicklungsinitiativen in Westfalen. Im Prozess des Rück- und Umbaus regionaler Schulangebotsstrukturen, der heute durch den demographischen Wandel erzwungen wird, erweisen sich die interkommunale Standortkonkurrenz und die etablierten kommunalpolitischen Akteure als bestimmende Faktoren, wenn dabei politische Handlungsstrategien verfolgt werden, die als Local Governance bezeichnet werden können. (DIPF/Orig.)For several years now, the political-scientific and economic discourse on governance has also dominated the school-political and educational-scientific debates on school development. Drawing on a concrete empirical example, the authors examine and discuss the opportunities and limitations of this political model - both as an educational-political strategy and as analytical instrument. The study\u27s empirical basis is formed by selected data and partial results from a research project for the scientific monitoring of local school development initiatives in Westphalia. In the process of de- and reconstructing regional structures of educational institutions - a process forced by present-day demographic change - inter-communal competition between locations and the established players on the local political field prove to be the decisive factors if strategies of political action are pursued which can be described as local governance. (DIPF/Orig.

    Prozesse der Internationalisierung und Hierarchisierung im Bildungssystem. Von der Beharrungskraft und Auflösung nationaler Strukturen und Mentalitäten

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    In dem Artikel werden die Auswirkungen von Internationalisierungsprozessen auf die - amtlichen und inoffiziellen - Hierarchien des deutschen Schulwesens analysiert und in dieser Perspektive zwei gegenläufige Prozesse seit dem 2. Weltkrieg identifiziert: Einerseits war es die Generallinie der Schulpolitik in den Ländern der Bundesrepublik Deutschland (nicht aber in der DDR), die traditionellen Strukturen gegenüber ausländischen Einflussnahmen und internationalen Entwicklungstrends zu verteidigen. Andererseits ist zu beobachten, dass hinter der Fassade der amtlichen Strukturen neuartige Hierarchisierungprozesse stattgefunden haben, mit denen die Schulen vor Ort und die bildungsbewussten Milieus auf Prozesse der Internationalisierung reagiert haben. Es ist allerdings zu erwarten, dass der Umbau des deutschen Bildungssystems nach internationalen Standards in den nächsten Jahren zu neuen Prozessen der Hierarchisierung führen wird. (DIPF/Orig.)The author analyzes the effects of processes of internationalization on the - official and inofficial - hierarchies in the German educational system. Two contrary processes can be identified for the time following the II. World War: on the one hand, the general guideline in the educational policy of the Laender of the Federal republic of Germany (but not of the German Democratic Republic) was to defend traditional structures against foreign influences and international developments; on the other hand, it can be noticed that, behind the façade of the official structures, new processes of hierarchization took place, with which the individual schools or milieus aware of educational developments reacted to processes of internationalization. However, it is to be expected that, in the years to come, the modification of the German educational system ac-cording to international standards will lead to new processes of hierarchization. (DIPF/Orig.
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