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    Milieuspezifische Einflussfaktoren auf die Entscheidung als Vater Teilzeit zu arbeiten

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    "Immer mehr Väter wollen nicht mehr dem traditionellen Männlichkeitsmuster nacheifern, das sie ausschließlich als Ernährer sieht. Die neue Aufmerksamkeit für aktive Väter deutet darauf hin, dass mehr und mehr Männer bereit sind, nach Möglichkeiten zu suchen, Beruf und Familie zu vereinbaren. Für diese Männer kann Teilzeitarbeit eine Alternative sein. Welche Einflussfaktoren wirken auf Väter, wenn diese sich entscheiden, Teilzeit zu arbeiten? Mit Sicherheit ist es nicht ein einzelner Faktor alleine. Vielmehr bilden die Lebenskonstruktion, die politischen Rahmenbedingungen und die Männlichkeitskonstruktion gemeinsam den Hintergrund vor dem eine solche Entscheidung getroffen wird. Die Zugehörigkeit zu einem Milieu hat sich außerdem als ein wichtiger Einflussfaktor herauskristallisiert. Durch die Analyse von milieuspezifischer Männlichkeit, aufbauend auf Untersuchungen von Koppetsch und Burkart, und eines milieuspezifischen Habitus, werden die Unterschiede zwischen Vätern verdeutlicht. Bisher nehmen, wenn überhaupt, eher Väter des individualisierten Milieus Möglichkeiten wie Erziehungszeiten, Teilzeitarbeit etc. als an sie gerichtete Angebote wahr. In diesem Milieu gehört die Beteiligung der Väter an Kindererziehung und Betreuung mittlerweile zum hegemonialen Männlichkeitsbild (nicht unbedingt zur mehrheitlichen Realität). Väter des familistischen Milieus begründen ihre Arbeitszeitreduzierung hingegen ausschließlich vor dem Wunsch, mehr Zeit mit der Familie zu verbringen. Die Arbeitszeitreduzierung muss viel stärker gegenüber Kollegen, Freunden oder Vorgesetzten gerechtfertigt werden. Die Väter begegnen einer Abwertung auf die sie wiederum mit einer verstärkten Betonung ihrer Männlichkeit reagieren. Die Theorie der 'hegemonialen Männlichkeit' nimmt milieuspezifische Aspekte von Männlichkeit nicht auf. Connell spricht von einer hegemonialen Männlichkeit innerhalb einer Gesellschaft. Dies ist nicht ausreichend, wenn man davon ausgeht, dass in verschiedenen Milieus unterschiedliche Normen bezüglicher 'wahrer' Männlichkeit gelten. Sein Ansatz muss weiter ausdifferenziert werden, um verschiedene hegemoniale Männlichkeiten zueinander in Beziehung zu setzen." (Autorenreferat

    Elternschaft in der Retraditionalisierungsfalle: Geschlechterpraxen in der Elternschaft

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    Rhea Seehaus / Lotte Rose / Marga Günther (Hrsg.): Mutter, Vater, Kind: Geschlechterpraxen in der Elternschaft. Leverkusen: Budrich 2015. 978384740670

    Sphärentrennung und die Neukonfiguration von Männlichkeiten: theoretische Erörterungen und empirische Befunde

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    Die Trennung der Sphären von Erwerbssystem und Familie ist nicht nur ein struktureller Regulierungsmechanismus, sondern entlang der damit angelegten Grenzziehungen werden auch Geschlechterkonstruktionen im Alltag geordnet. Dabei lässt sich innerhalb gegenwärtiger Transformationsprozesse beobachten, dass Männlichkeiten nach wie vor nur wenig über Care-Tätigkeiten innerhalb (aber auch außerhalb) der familiären Sphäre definiert werden. Gleichzeitig sehen wir, wie sich Männlichkeit zunehmend ausdifferenziert und nicht mehr ausschließlich die bisher als hegemonial geltende Männlichkeit, die sich über Erwerbsarbeit und Sphärentrennung konstruiert, als erstrebenswert gilt. Das Konzept hegemonialer Männlichkeit wird so theoretisch wie empirisch durch das ‚Aufscheinen‘ neuer legitimer Männlichkeiten herausgefordert. Wir werden unter Bezugnahme auf zwei eigene Studien zu Erziehern in Kindertageseinrichtungen und zu Vätern im familialen Binnenraum argumentieren, dass diese Entwicklungen nicht zu einem Zusammenbrechen des ‚Systems‘ hegemonialer Männlichkeit führen. Vielmehr wird der unabschließbare Aushandlungscharakter von Männlichkeit verstärkt und damit zugleich eine Neukonfiguration von Männlichkeit begünstigt. Wir argumentieren, dass zunehmend die horizontale Logik verschiedener Männlichkeiten als Orientierungsmuster in den Blick gerät und die vertikale Logik an Bedeutung verliert.The separation between the domestic and occupational spheres is not just a structural regulation mechanism, it also orders constructions of gender in everyday life. Despite recent transformations, one can observe that masculinities are still rarely defined through care work in (or outside of) families. At the same time, masculinities are increasingly becoming more differentiated. Hegemonic masculinity, which is defined through income-related work and the separation of spheres, is no longer the only possible and desirable concept of masculinity. As we will show, it is, on a theoretical and on an empirical level, challenged by the appearance of "new" masculinities. Based on two of our own studies on men in the childcare profession and fathers in the familial sphere, we argue that this development is not leading to a "collapse" of hegemonic masculinity. Instead, masculinities are increasingly having to be negotiated, which is leading to new configurations of masculinity. Our main argument is that the horizontal logic of different masculinities as orientation pattern is coming into focus more, whereas the vertical logic of a hierarchical system of masculinities is losing influence

    Väter und Berufstätigkeit - Einführung in das Schwerpunktthemenheft

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    Der lange Weg zur 'guten' Schwangerschaft: über das paarinterne Management von Dissens um die Kinderfrage und die Relevanz von Macht und Geschlecht in diesem Prozess

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    "Für Paarbeziehungen auf dem Weg in die Elternschaft gilt als Norm, dass ein Kind von beiden Partner_innen gemeinsam gewollt sein sollte, bevor eine Schwangerschaft eintritt. Haben Partner_innen in der Kinderfrage einen Dissens oder tritt eine Schwangerschaft ungewollt ein, so geraten sie unter Zugzwang. Der Dissens muss gemäß dieser Norm auf die eine oder andere Art gelöst, die Akzeptanz des Kindes gemeinsam vollzogen werden. Auf der Grundlage qualitativer Interviews mit Paaren, die gerade ein Kind bekommen haben, stellen wir drei Strategien vor, die von dem Partner oder der Partnerin genutzt werden, um zu einem Ergebnis zu gelangen: das stete Drängen auf ein Kind, der wechselseitige Austausch von Argumenten und die Manipulation. In diesen Prozessen spielen Fragen von Macht ebenso eine Rolle wie ein vielfältiges Geschlechterwissen, ein 'Wissen' um männliche und weibliche Körper sowie männliche und weibliche Zuständigkeiten. Dieses Wissen korrespondiert mit geschlechtsspezifischen Praktiken im Umgang mit dem Dissens. Das Zusammenspiel von Strategien, Macht und Geschlecht steht im Mittelpunkt der Analyse." (Autorenreferat)"In relationships in which a couple are planning to start a family the norm applied is that the two should share the desire to have a child before the woman gets pregnant. If partners disagree about wanting to have children or if the pregnancy is unplanned, their hand is forced. The disagreement needs to be resolved in one way or another in line with this norm. Based on qualitative interviews conducted with couples who had became parents within the last year, we present three strategies used to achieve the goal of having a child together: (1) constant pressure to have a child, (2) the exchange of lines of argumentation, and (3) manipulation. Here issues of power become relevant as do knowledge of gender and gendered bodies and doing gender processes. These correspond to ways of dealing with disagreement and a culture of problem-solving. In the following we analyze the interaction between strategies, gender and power." (author's abstract

    Gemachte Verhältnisse: Forschungsperspektiven auf Kindheit, Jugend und Geschlecht; Vorwort

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    Review of: Sylka Scholz: Männlichkeitssoziologie. Münster: Verlag Westfälisches Dampfboot 2012.

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    Sylka Scholz bringt verschiedene Stränge ihrer bisherigen Forschung über Männer und Männlichkeit zusammen und bietet so einen guten Überblick. Für das viel diskutierte Forschungsfeld formuliert sie einen neuen theoretischen Rahmen und prüft dessen empirische Tragfähigkeit in den Feldern Arbeitsmarkt, Militär und Politik. Sie kann aufzeigen, dass Männlichkeit zwar brüchig wird, sich aber kein Zusammenbruch männlicher Herrschaft und keine Alternative zur bisherigen hegemonialen Männlichkeit abzeichnet. Das Buch eignet sich gut für eine Einführung in das Forschungsgebiet, an unterschiedlichen Stellen wird weiterer Forschungsbedarf aufgezeigt. Theoretisch ist das Zusammendenken der Ansätze von Connell und Bourdieu für die Weiterentwicklung des Faches hilfreich – stellenweise hätte jedoch ruhig auch in diesem Buch schon etwas weiter theoretisiert werden dürfen.Sylka Scholz brings together various strands of her previous research on men and masculinity and is thus able to offer a good overview. She formulates a new theoretical frame for this much discussed field of research and examines its empirical validity in the fields of job market, military, and politics. She manages to show that, while the concept of masculinity is certainly becoming fragile, neither a collapse of male domination nor an alternative to the present hegemonic masculinity are looming. This book is a good introduction to the field of research, which also highlights several areas that need further research. The combination of the approaches of Connell and Bourdieu is, in theory, helpful for the development of the field – in parts however, it would have been good to theorize more already in this book

    Review of: Martina Läubli, Sabrina Sahli (Hg.): Männlichkeiten denken. Aktuelle Perspektiven der kulturwissenschaftlichen Masculinity Studies. Bielefeld: transcript Verlag 2011.

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    Der Sammelband bietet einen guten Überblick über die Vielfalt an Themengebieten, mit denen sich die kulturwissenschaftlichen ‚Masculinity Studies‘ zurzeit beschäftigten. Neben theoretischen Texten finden sich Berichte aus zahlreichen kleineren Studienprojekten, die das Rätsel der Konstruktion von Männlichkeit u. a. durch die Analyse von Geschlechtsdarstellungen in Computerspielen, in der Literaturanalyse, in der Psychoanalyse oder in der Filmrezension zu lösen versuchen. Allen ist gemeinsam, dass sie von einer Fragilität von Männlichkeit ausgehen: Männlichkeit scheint etwas zu sein, dass brüchig wird, sobald es sich von heteronormer Zweigeschlechtlichkeit löst und ‚anders‘ daherkommt, als hegemoniale Vorstellungen dies vorschreiben.This anthology offers a good overview on the variety of subject areas, which the cultural studies field of ‘masculinity studies’ is currently devoted to. In addition to theoretical texts, the reader finds reports from numerous smaller research projects, which try to solve the mystery of the construction of masculinity, among others through the analysis of gender representations in computer games, in literary analysis, in psychoanalysis, or in movie reviews. They all act on the assumption of the fragility of masculinity: masculinity seems to be something that becomes fragile once it is separated from the heteronormative binary conception of gender and appears in a ‘different’ way than hegemonic perceptions prescribe
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