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Conrad Ferdinand Meyer und der Kulturkampf : Vexierspiele im Medium historischen Erzählens
Was beabsichtigt oder was bewirkt ein Autor, der 1880 auf dem deutschen Buchmarkt eine Novelle mit dem Titel "Der Heilige" erscheinen lässt? - Conrad Ferdinand Meyer, von dem hier die Rede ist, konzipierte seinen Text als historische Novelle: Handlungsschauplatz ist das hochmittelalterliche England, Stoff die Auseinandersetzung zwischen König Heinrich II. und Thomas Becket, dem Erzbischof von Canterbury. Der Text gipfelt in der skandalösen Ermordung des Kirchenmannes durch die Schergen des Königs und thematisiert insgesamt die Validität von Beckets Heiligkeit. Weshalb diese Stoffwahl? - Der Blick auf Meyers erzählerisches Gesamtwerk zeigt, dass Kirche und Geistlichkeit bei ihm generell eine tragende Rolle spielen. Es scheint dabei allerdings weniger um Religion oder Religiosität zu gehen als vielmehr um Machtfragen. So benutzt Meyer in "Huttens letzte Tage", im "Amulett", in "Jürg Jenatsch" oder in "Gustav Adolfs Page" die konfessionellen Spannungen zur Zeit von Reformation und Gegenreformation, um Kampf, Krieg, Tücke und Verbrechen in Szene zu setzen. Ähnlich ist es auch mit den andern Texten Meyers, die sich - bekanntlich alle in historischem Erzählen - mit der Kirche oder vielmehr mit einzelnen ihrer Repräsentanten befassen. In "Engelberg", "Plautus im Nonnenkloster", den "Leiden eines Knaben" oder in der "Hochzeit des Mönchs" verkörpert die Kirche jeweils eine sehr fragwürdige Machtinstanz, die ihre meist egoistischen Ziele in raffinierter Rücksichtslosigkeit verfolgt. In historischem Kontext stellt sich bei all dem natürlich die Frage, ob man Meyer als Kulturkampfagitator verstehen muss, als Parteigänger mithin in jener machtpolitischen Auseinandersetzung zwischen Kirche und Staat, die das 19. Jahrhundert über längere Zeit geprägt hatte. Meyer würde dann zu jener damals recht großen Gruppe liberal gesinnter Autoren zählen, die in ihren Werken polemisch gegen Konservativismus und Kirche opponiert hatten. Ich möchte dieser Frage im ersten Teil meines Beitrags nachgehen und dazu einige Thesen entwickeln. In einem zweiten Teil werde ich auf die erwähnte Novelle "Der Heilige" zurückkommen und an ihr Meyers Position textbezogen verdeutlichen
Lebensschrift : Symbolgebrauch und künstlicher Mensch bei Goethe, Arnim und Meyrink
Ich stelle fest – und mich zumindest erstaunte das –, dass es zwischen Literaturwissenschaft und Biotechnologie in einem wirklich zentralen Bereich interdisziplinäre Berührungspunkte gibt. Dass auch die Frage nach dem gelingende oder scheiternde Symbolgebrauch hier hinzugehört, werde ich im Folgenden zu zeigen versuchen. Ich befasse mich zu diesem Zweck mit der Schaffung von künstlichen Menschen in der fiktionalen Literatur und frage, welche Rolle der Symbolgebrauch und die Erzeugung semantischer Information in diesem Vorgang jeweils spielt. Im Speziellen wird es gehen um die Entzifferung von Lebensschrift bei GOETHE, ARNIM und MEYRINK
Historisches Erzählen und der Kulturkampf im 19. Jahrhundert : zur Konstruktion von konfessioneller Differenz bei Conrad Ferdinand Meyer und Gottfried Keller
"Es rauscht und rauscht immer, aber es ist kein richtiges Leben." : zur Topographie des Fremden in Fontanes Effi Briest
Ich werde im Folgenden zeigen, daß Fontane in "Effi Briest" mittels der Raumgestaltung eine Topographie des Fremden entwirft, die mit dem Verlauf und den Krisen der dargestellten Ehe korrespondiert. Der Roman projiziert die Ehekonflikte des Paares Effi–Innstetten auf den dargestellten Raum. Er tut dies über den Gegensatz von "Natur" und "Kultur", der als kulturgeschichtliches Ordnungs- und Denkmuster die Geschlechterrollen gleichermaßen wie die Topographie strukturiert. In diesem Vorgehen gerät Fontane der Romanraum zum "Ort der Zivilisationsarbeit". Und eben darin gelangt jenes "versteckt und gefährlich Politische" zum Ausdruck, das Fontane so sehr interessierte
Text, Motiv, Thema : zur semantischen Analyse von Erzähltexten Achim von Arnims Erzählung Die Einquartierung im Pfarrhause
Die Arnimforschung hat erst in den 50er-Jahren dieses Jahrhunderts erkannt, nach welchem Prinzip Arnim seine Texte organisiert: es ist das Prinzip der Analogie. Über Analogie bringt Arnim seine Themen und Motive, Haupterzählstrang und episodische Nebenhandlungen sowie Haupt- und Nebenfiguren in Beziehung. Arnim konstituiert seine Texte über eine Vielzahl irgendwie ähnlicher Motive. Gewisse Inhaltselemente wiederholen sich im Verlaufe der Handlung oder formulieren sich in ähnlicher oder auch gegensätzlicher Variation erneut aus. Um Arnims Werk in seiner analogischen Strukturierung zu verstehen, muss man das eigentümliche Verhältnis von Text, Motiv und Thema in diesem Werk beschreiben können. Wer sich ernsthaft für Themen und Motive zu interessieren beginnt, stößt methodologisch indes bald einmal auf Probleme. Die Methodendiskussion der 70er- und 80er-Jahre ist an diesem Fachbereich nahezu spurlos vorübergegangen. Ich werde deshalb im Folgenden kurz auf die Terminologie der heutigen Motivforschung eingehen (I) und anschließend Vorschläge für die Reformulierung des Motivbegriffs unterbreiten (II). Danach werde ich Arnims Motivgestaltung am Beispiel der Erzählung Die Einquartierung im Pfarrhause exemplarisch erläutern und zeigen, wie Arnims Werk in seiner Informationsdichte und Heterogenität strukturiert ist (III und IV)
Wenn bei der Geburt nicht nur das Kind kommt : eine Arbeit über lustvolle sexuelle Stimulation sub partu und deren Auswirkung auf die physiologischen Geburtsprozesse
Hintergrund: Die Geburt kann als Vollendung des sexuellen Kontaktes und Teil der weiblichen Sexualität verstanden werden. In Zeiten der hochtechnisierten und medikalisierten Geburtshilfe sind diese Ansichten in den Hintergrund gerückt. Dennoch gibt es Frauen, die sich bewusst für eine lustvolle, sexuelle Geburt entscheiden.
Ziel: In dieser themengeleiteten Arbeit soll eruiert werden, inwiefern physiologische Geburtsvorgänge durch subpartale sexuelle Handlungen von werdenden Müttern beeinflusst werden können. Anhand von Geburtsberichten werden Bedürfnisse und Sichtweisen aufgezeigt und Praxisempfehlungen abgeleitet.
Methode: Zur Beantwortung der Fragestellung wird eine Literaturrecherche durchgeführt. Die Daten aus zwei qualitativen Studien, einem Review, einem Fachbuch, einem Ratgeber und vier Erfahrungsberichten werden analysiert und diskutiert.
Ergebnisse: Die Schmerzempfindung kann vermindert, die Wehentätigkeit verstärkt und das Geburtserlebnis verbessert werden. Dies ist auf endokriner und nervaler Ebene erklärbar. In den Geburtsberichten wird die Wichtigkeit von Geburtsatmosphäre, Geburtsort und Haltung des Fachpersonals betont.
Schlussfolgerungen: Subpartale sexuelle Stimulation und Orgasmen könnten eine kostenfreie und alternativmedizinische Ergänzung zu bereits existierenden analgetischen und wehenfördernden Methoden darstellen. Dazu besteht jedoch weiterer Forschungsbedarf. Die Hebamme nimmt eine Schlüsselrolle im intimen Geburtssetting ein und soll daher ihre Haltung kontinuierlich reflektieren
Réduction de dose par l'utilisation de CT-Calcium Score pour la correction d'atténuation des examens de PET cardiaque au 13N-NH3: travail de Bachelor
Objectifs : Nous avons étudié la perfusion myocardiques globale (PMg) chez des patients ayant bénéficié d’un examen de PET cardiaque au 13N-NH3. Deux techniques de correction d’atténuation (AC) différentes sont utilisées. La première méthode s’appuie sur une carte d’atténuation(AM) standard, obtenue à l’aide d’un CT-Scan. La deuxième, consiste à utiliser un examen CT-Calcium Score (CS). Dès lors, c’est une correction d’attenuation issue d’un calcium score (CACS). Le but de l’étude est d’évaluer la cohérence entre ces deux méthodes de AC et de déterminer si les deux techniques sont équivalentes en terme de performance. Ainsi, nous pourrions remplacer la AM standard par la CACS et économiser un CT-Scan aux patients. Méthodologie : L’étude porte sur 32 patients cardiopathes ayant bénéficié d’un examen PET cardiaque au 13N-NH3. Nous avons utilisé trois logiciels dédiés à la cardiologie nucléaire pour déterminer la PMg à l’effort (STR) puis au repos (RST) ainsi que la réserve de flux coronaire (CFR) pour chacun des patients. Le logiciel de référence PMOD est comparé aux logiciels Kinetic et MBF. Nous avons analysé la PMg de ces 32 patients avec chacun des trois outils avec une AC standard, dans un premier temps, puis avec une CACS. Ainsi, il nous a été possible de comparer les résultats de ces deux techniques entre eux. Pour un même logiciel d’abord, puis entre les différents logiciels ensuite. Par ailleurs, une évaluation de la variabilité inter-opérateur à aussi été réalisée dans le but de tester la rigueure du protocole utilisé
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