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Prekarität und Interdependenz auf dem Gemüsefeld - Die Verschränkung von Grenzregime und (globaler) Landwirtschaft im Schweizer Gemüsebau
Die Dissertation handelt von der landwirtschaftlichen Arbeit im Schweizer Gemüsebau mit dem Fokus auf den Migrant*innen, welche als (temporäre) Landarbeiter*innen angestellt sind. Für die Ethnographie wurde über mehrere Monate auf verschiedenen Betrieben im Gemüsebau teilnehmende Beobachtung durchgeführt. Die landwirtschaftliche Arbeit ist in der Schweiz nicht dem Arbeitsgesetz unterstellt und es gelten lediglich unverbindliche Normalarbeitsverträge mit Richtlöhnen und Arbeitszeiten, welche kaum mit anderen Branchen vergleichbar sind. Da die Mehrheit der ‹unqualifizierten› Angestellten in diesem arbeitsintensiven Sektor Migrant*innen sind, steht die Frage im Zentrum, wie sich das Verhältnis von Grenzregime und den Arbeitsverhältnissen im Gemüsebau charakterisieren lässt. Die übergeordnete These ist, dass der landwirtschaftliche Arbeitsmarkt eng mit dem Grenzregime verschränkt ist.
Es handelt sich um einen hoch flexiblen, dynamischen Arbeitsmarkt, welcher wesentlich auf befristeten Anstellungen und Kurzbeschäftigungen aufbaut. Dabei werden drei Typen von Landarbeiter*innen unterschieden : die ‹unqualifizierte› Arbeitskraft, die saisonale Arbeitskraft und die Aushilfskraft. In der Thesis wird aufgezeigt, dass diese Kategorisierung mit der migrationspolitischen Kategorisierung eine Entsprechung findet (Aufenthaltsbewilligung B, Kurzaufenthaltsbewilligung L und Asylstatus oder Illegalisierung). Diese Entsprechung von Anstellungsverhältnissen und den Aufenthaltsstatus hat ein diffuses Konkurrenzverhältnis unter den Landarbeiter*innen zur Folge. Zudem wird die hierarchische Struktur auch durch die migrationspolitische Kategorisierung nach Staatsangehörigkeiten mitgeformt: Die Hierarchisierung geht mit einer Ethnisierung des Arbeitsmarkts einher, was rassistische Diskreditierungen in der sozialen Interaktion befördert. Aber landwirtschaftliche Produktion findet nicht ohne staatliche Kontrolle und Regulierung statt. Wie die Dissertation aber aufzeigt, trägt diese Kontrolle aber nicht zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen bei. Vielmehr werden dabei unsystematisch Daten generiert, wodurch die Landwirtschaft in den nationalen Statistiken als Arbeitsmarkt ohne Handlungsbedarf erscheint.
Keywords: Grenzregime; Schweiz; Landwirtschaft; Arbeit; Migratio
The enerMENA Meteorological Network – Solar Radiation Measurements in the MENA Region
International audienceFor solar resource assessment of solar power plants and adjustment of satellite data, high accuracy measurement data of irradiance and ancillary meteorological data is needed. For the MENA region (Middle East and Northern Africa), which is of high importance for concentrating solar power applications, so far merely 2 publicly available ground measurement stations existed (BSRN network). This gap has been filled by ten stations in Morocco, Algeria, Tunisia, Egypt and Jordan. In this publication the data quality is analyzed by evaluating data completeness and the cleanliness of irradiance sensors in comparison for all of the stations. The pyrheliometers have an average cleanliness of 99.2 % for week-daily cleaning. This is a 5 times higher effort than for Rotating Shadowband Irradiometer (RSI) stations which even have a slightly higher average cleanliness of 99.3 % for weekly cleaning. Furthermore, RSI stations show a data completeness of 99.4 % compared to 93.6 % at the stations equipped with thermal sensors. The results of this analysis are used to derive conclusions concerning instrument choice and are hence also applicable to other solar radiation measurements outside the enerMENA network. It turns out that RSIs are the more reliable and robust choice in cases of high soiling, rare station visits for cleaning and maintenance, as usual in desert sites. Furthermore, annual direct normal and global horizontal irradiation as well as average meteorological parameters are calculated for all of the stations
Die hierarchisierte Arbeitsmigration im Landwirtschaftssektor
Die Hierarchisierung von Migrantinnen und Migranten in Europa hat einen direkten Einfluss auf den Zugang ebendieser Personen zum Arbeitsmarkt. Während Staatsangehörige aus Schengen-Staaten freien Zugang zum Arbeitsmarkt haben, so ist dieser Drittstaatsangehörigen, welche sich lediglich illegal oder als Asyl Suchende in Europa aufhalten, verwehrt oder beschränkt. Dies führt nicht nur zu einem Gewinn an Fachkräften durch selektive Öffnung der Zulassung für qualifizierte Arbeitskräfte, sondern auch zu einer modernen industriellen Reservearmee durch die Illegalisierung von Personen aus Drittstaaten.
In meinem Beitrag zeige ich transnationale Rekrutierungsprozesse und prekäre Arbeitsverhältnisse im Landwirtschaftssektor der Schweiz auf. Ich stütze anhand empirischen Materials die These, dass die Öffnung des Arbeitsmarktes im Schengenraum zu einem massiven Lohndruck im Niedriglohnsektor führt und die Illegalisierung von Drittstaatsangehörigen zu einer segmentierten Kriminalisierung des globalen Arbeitsmarktes beiträgt
Long-term behavior, accuracy and drift of LI-200 pyranometers as radiation sensors in Rotating Shadowband Irradiometers (RSI)
Rotating Shadowband Irradiometers (RSI) are frequently used for solar resource assessment at remote sites due to their significantly higher robustness for soiling, their lower power and maintenance requirements and their cheaper acquisition and operation in contrast to pyrheliometer on tracker systems. The primordial lower accuracy of their photodiode sensor, usually a LI-200 pyranometer from LI-COR Inc., is mainly caused by restrictions of their spectral sensitivity and temperature dependence. However accuracy is notably increased by application of corrections to the raw sensor response. Thus, finally a coincidence of DNI measurements from RSIs with high-precision pyrheliometer measurements within 15 W/m2 (root mean square deviation for 10 min averages) for actual values, less than 3% for daily DNI and within approximately 1.5% of the monthly and annual sum is reached. Within this contribution, the long-term behavior of the LI-COR sensor is examined with regard to the drift of the photodiode sensitivity. This is analyzed from recalibrations of 30 sensors after one to four years and from long-term studies lasting from one to several years. If a significant drift appears, the corresponding uncertainties can be reduced through recalculation of the previous measurement data for the total measurement campaign. Furthermore, studies about the coincidence and deviation of the responses for global, diffuse and direct irradiance of RSI measurements between several individual RSIs and to reference measurements from high-precision thermopiles are presented for different time resolutions