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    Ausgerechnet Fehler in Fotos ziehen die Aufmerksamkeit an

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    Ziehen Fehler in Fotografien von natürlichen Szenen die Aufmerksamkeit an? Dieser Frage wird in der vorliegenden Arbeit nachgegangen, wobei unter einem Fehler eine Verletzung der Regularität der globalen Orientierung in einem Stimulusbild verstanden wird. Diese Regelverletzung wird durch die Drehung einer der Kacheln des in 64 imaginäre Kacheln aufgeteilten quadratischen Stimulusbildes erzeugt. Eine Regel kann nur dann verletzt werden, wenn diese vorhanden ist. In einem frühen Stadium der visuellen Wahrnehmung kann eine solche Erwartung bezüglich einer vorherrschenden Regularität in einem Bild sehr schnell über die globale Ausprägung der Orientierungen, repräsentiert durch die niedrigen Raumfrequenzen, erkannt werden. Die Hälfte der verwendeten Stimulusbilder weist eine hohe Konsistenz an Orientierungen auf, eine Regularität der Orientierungen in diesen Bildern ist deutlich zu erkennen, während dies bei der anderen Hälfte der Bilder nicht der Fall ist. Bei orientierten Stimulusbildern fällt folglich eine Regelverletzung in Form einer gedrehten Kachel mehr ins Gewicht als dies bei nicht orientierten Stimulusbildern der Fall ist. Die Versuchspersonen hatten eine Suchaufgabe zu bewältigen, wobei sie entscheiden mussten, ob ein Zielreiz, in Form einer verschwommenen Scheibe auf einer der Kacheln, vorhanden war oder nicht. Die Suchaufgabe wurde von allen Versuchspersonen adäquat bearbeitet, wobei die Antwortgenauigkeit in Durchgängen ohne Regelverletzung besser war. Die Anwesenheit der Regelverletzung führte zu einer Verlangsamung der Reaktionszeit, wobei dieser zeitliche Mehraufwand über die gesamte Bearbeitungszeit hinweg gleich bleibt. Die Regelverletzung wurde insgesamt häufiger und länger fixiert, sowie auch der Beginn der Fixation auf die Regelverletzung im Allgemeinen früher erfolgte. Demnach lässt sich festhalten, dass Fehler, in Form einer Regelverletzung, die Aufmerksamkeit in Fotografien von natürlichen Szenen auf sich ziehen. Der erwartete Unterschied zwischen den beiden Stimulusgruppen (orientiert vs. nicht-orientiert) zeigte sich hingegen im vorliegenden Experiment nicht.Do faults in photographs of natural scenes capture attention? This is the question to handle within the following study in which faults are violations in global regularity of the dominating orientations. This rule-violation was produced through a 90°-rotation from one of the tiles of a stimulus picture, which was imaginary divided into 64 tiles. Regularity can only be violated, if there is one. In early vision an expectation about a global regularity can be built up by global orientations in a picture represented on low spatial frequencies (LSF). One half of the 64 pictures will have such a high regularity in LSF-orientation, the other 32 will not. In pictures with high LSF-orientation regularity the violation by the rotated tile will be of more consequence as in pictures with low LSF-orientation regularity. Participants had to perform a visual search task in with they had to decide if a target, that means a blurred disk on one of the tiles, is in the presented picture or not. The performance in the search task was adequate for all participants. Participants performed better in trials without rule violation. The presence of rule violation produced longer reaction times. Additional temporal expenses were evenly distributed over the whole response time. Fixation on the rule violation was more often and longer, although fixation onsets on rule violation is in general earlier than on all other tiles. These results show, that faults in form of rule violations attract visual attention in photographs of natural scenes. There was no difference found between the two different stimulusgroups (oriented vs. not oriented pictures)
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