1 research outputs found

    Modulare Simulation komplexer SAR-Szenarien: Signalgenerierung, PositionsschÀtzung und Missionsplanung

    Get PDF
    Die vorliegende Arbeit entstand an der UniversitĂ€t Siegen im Rahmen des von der DFG unter dem Förderkennzeichen WI1705/9-1 geförderten Gemeinschaftsprojekts Bistatic Exploration, das in Zusammenarbeit des ZESS (Zentrum fĂŒr Sensorsysteme), FOMAAS (Forschungszentrum fĂŒr MultidisziplinĂ€re Analysen und Angewandte Systemoptimierung) und der FGAN-FHR Wachtberg (Forschungsgesellschaft fĂŒr Angewandte Naturwissenschaften - Forschungsinstitut fĂŒr Hochfrequenzphysik und Radartechnik) durchgefĂŒhrt wird. Dieses Projekt hat zum Ziel, neue grundlegende Verfahren und Methoden fĂŒr die Radarfernerkundung mit bistatischen SAR-Techniken (Synthetic Aperture Radar - Radar mit synthetischer Apertur) zu entwickeln. Der Fokus dieser Arbeit liegt auf der Entwicklung eines modularen, universell einsetzbaren SAR-Simulators zur UnterstĂŒtzung der am Projekt beteiligten Forschergruppen, die sich u.a. mit der Entwicklung von neuen Algorithmen und AnsĂ€tzen zur Prozessierung bi- und multistatischer Rohdaten befassen. Dabei soll der Simulator synthetisch generierte SAR- und Sensordaten von komplexen mono-, bi- und multistatischen SAR-Konstellationen zum Test der neu entwickelten AnsĂ€tze und Algorithmen liefern sowie die fĂŒr die Beurteilung dieser Konstellationen benötigten Daten bereitstellen. Im Vergleich zu bisher verfĂŒgbaren SAR-Simulatoren, bei denen oft nur ebene Geometrien und lineare Flugpfade berĂŒcksichtigt werden, soll er SAR-Konstellationen unter realitĂ€tsnahen Bedingungen simulieren, wobei reale, gekrĂŒmmte Bewegungstrajektorien sowie ein digitales Höhenmodell der Erde als ReflektionsoberflĂ€che verwendet werden. Das Grundkonzept des Simulators besteht in der Bereitstellung eines möglichst frei konfigurierbaren Werkzeugs, das dem Anwender grĂ¶ĂŸtmögliche FlexibilitĂ€t zur Umsetzung und Simulation von komplexen SAR-Konstellationen bietet. Dazu wurde zunĂ€chst ein modulares Baukastenkonzept entwickelt, das die Basiselemente typischer SAR-Missionen bereitstellt. Durch entsprechende Kombination dieser Baukastenelemente kann eine Vielzahl von unterschiedlichen Konstellationen erzeugt werden. Um den Simulator flexibel verwenden zu können, wurde ein Frameworkkonzept entwickelt, das modular aus verschiedenen Programmkomponenten aufgebaut ist und alle zur SAR-Simulation benötigten FunktionalitĂ€ten bereitstellt. Dabei sind die einzelnen Komponenten autark und können in unterschiedlichen Kombinationen fĂŒr unterschiedliche Aufgaben genutzt werden. Das Framework selbst besitzt bewusst keine eigene Logik zur Steuerung der Simulation. Diese Aufgabe ĂŒbernimmt ein eigenstĂ€ndiges Steuerwerk, das die einzelnen FunktionalitĂ€ten fĂŒr unterschiedliche Aufgabenstellungen in logischer Weise verwendet. Neben der Nutzung exemplarisch implementierter Anwendungen hat der Benutzer die Möglichkeit, das Steuerwerk durch eigene Implementierungen um speziell benötigte FunktionalitĂ€ten selber zu erweitern. Im Rahmen dieser Arbeit wurden ein Modell zur Berechnung von hochgenauen Satellitentrajektorien sowie ein PositionsschĂ€tzer auf Basis eines Kalman-Filters zur Fusion von simulierten und gemessenen Positionsdaten im Rechen- und Steuerwerk implementiert. ZusĂ€tzlich konnte ein grundlegendes Modul zur Missionsplanung und -optimierung zum Design neuer SAR-Missionen entwickelt und umgesetzt werden. Die SignalĂŒbertragung wird mittels eines phĂ€nomenologischen Modellierungsansatzes umgesetzt, bei dem sie als mechanisch-geometrisches System abgebildet wird. Hierdurch kann die Verwendung eines sehr komplexen mathematischen und physikalischen Modells zur Abbildung von elektromagnetischen Wellen vermieden werden. Der geometrische Ansatz eignet sich ebenfalls fĂŒr die Modellierung aller weiteren benötigten Sensoren zur Bereitstellung der erforderlichen Sensordaten. Aufgrund sehr langer Simulationszeiten wurde die sehr rechenzeitintensive Rohdatengenerierung auf einem Rechencluster parallelisiert. Dazu sind unterschiedliche AnsĂ€tze zur parallelen Generierung von Rohdaten entwickelt und implementiert worden, mit denen ein großer Speedup in der Simulation erreicht werden konnte. Der neu entwickelte Simulator bildet die Basis fĂŒr weiterfĂŒhrende Entwicklungen im Bereich der SAR-Simulation und bietet Potential fĂŒr zusĂ€tzliche wissenschaftliche Untersuchungen
    corecore