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    Systematisches Review über alternative medizinische Hyperthermie in der Onkologie

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    Hintergrund: Hyperthermie ist in der Onkologie ein Oberbegriff für verschiedene Techniken, bei denen Wärme in der Krebstherapie eingesetzt wird. Temperaturen von etwa 42° Celsius in Kombination mit Chemo- oder Strahlentherapie können die Wirksamkeit dieser Behandlungen verbessern. Der klinische Nutzen zeigt sich bei der "Standard-Hyperthermie", bei der die Temperatur des Tumors während der Behandlung gemessen wird. Methodik: Diese systematische Übersichtsarbeit bewertet gründlich die Evidenzlage zu Nutzen und Nebenwirkungen der Elektrohyperthermie oder Ganzkörperhyperthermie ("alternative Hyperthermie") in der Onkologie. Im Zeitraum vom 26. April 2021 bis zum 09. Mai 2021 wurde eine systematische Suche in fünf elektronischen Datenbanken (Embase, Cochrane, PsycINFO, CINAHL und Medline) durchgeführt, um Studien über den Einsatz, die Wirksamkeit und mögliche Schäden der alternativmedizinischen Hyperthermie-Behandlung bei Krebspatienten zu finden. Von allen 47.388 Suchergebnissen wurden 53 Publikationen zu 53 Studien mit 2006 Patienten in diese systematische Übersichtsarbeit einbezogen. Die Patienten hatten als Diagnose verschiedene Krebsarten. Ergebnisse: Bei der Mehrzahl der eingeschlossenen Studien handelte es sich um einarmige Studien mit insgesamt 32 Studien. Sechs Studien waren randomisierte kontrollierte Studien (RCT). Darüber hinaus wurde eine systematische Übersichtsarbeit (SR) gefunden. Die wichtigsten Endpunkte waren Tumoransprechen, Überlebensdaten, Schmerzlinderung, Veränderung der Lebensqualität, Myelosuppression und Toxizität. Diskussion: Die Studien wurden anhand des Studientyps in Evidenzklassen eingeteilt und die methodische Qualität wurde mittels den Oxford-Kriterien bewertet. Die Ergebnisse waren heterogen und die in Anbetracht der methodischen Einschränkungen der eingeschlossenen Studien fehlen klinische Beweise für den Nutzen von Elektrohyperthermie und Ganzkörperhyperthermie. Schlussfolgerung: Es gibt keinen wissenschaftlichen Beweis dafür, dass alternative Hyperthermie in der Behandlung von onkologischen Patienten einen positiven Effekt hat. Die zahlreichen Nebenwirkungen, die mit der alternativen Hyperthermie einhergehen, müssen beachtet werden
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