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    Radicchio und Zuckerhut (Cichorium intybus var. Foliosum) - Entwicklung von Populationen und Züchtungsmethodik für den ökologischen Gemüsebau

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    Zusammenfassung der Teilprojektes FKZ 10OE079: Im Rahmen eines vierjährigen Projektes sollten aus jeweils vier züchterisch vielversprechen-den Radicchio- und Zuckerhutpopulationen als Ausgangsmaterial an zwei langjährig biologisch-dynamisch bewirtschafteten On-farm-Standorten mehrere Favoriten mit einer Eignung für den ökologischen Erwerbsgemüsebau entwickelt werden. Gleichzeitig wurde im Rahmen des Projektes geprüft, ob durch die Methode der Frühjahrsaussaat mit Selektion im Rosettenstadium und Samenbau im gleichen Jahr die Züchtung der Zichoriensalate effizienter gestaltet werden kann. Mit dem Ziel einerseits den Zuchtgang zu beschleunigen und die Einheitlichkeit der Genotypen zu erhöhen, andererseits aber auch gezielt und effizient auf Merkmale des erntereifen Kopfes hin selektieren zu können, erfolgte innerhalb der Projektlaufzeit in zwei verschiedenen Ver-fahren jeweils ein Selektionsschritt im Frühjahr und einer im Herbst. Nach dem ersten Projektjahr fiel eine Zuckerhutpopulation mangels Samenbildung aus. Aus den sieben verbleibenden Populationen wurde in der Projektlaufzeit eine Vielzahl verschiedener Linien gebildet. Sichtungsanbauten aller favorisierter Linien sowohl nach dem ersten als auch nach dem zweiten Selektionsschritt gaben Aufschluss über den Zuchtfortschritt im Vergleich zu den Ausgangsgenotypen, den Stand der Genotypen im Vergleich zu am Ökomarkt gängigen Referenzsorten, sowie über die Tauglichkeit der Frühjahrsselektion. Bei Radicchio entstanden mehrere potentielle Sortenkandidaten, die im abschließenden Sichtungsanbau besser abschnitten als die samenfeste Referenzsorte. Bei Zuckerhut entstanden mehrere Favoriten, die im abschließenden Sichtungsanbau in den Merkmalen Ertrag, Einheitlichkeit und Lagerfähigkeit mindestens so gut wie oder deutlich besser abschnitten als die samenfeste Referenzsorte. Die geschmackliche Qualität der samenfesten Referenzsorte wurde jedoch nicht übertroffen. Zwei Radicchio- und zwei Zuckerhutgenotypen wurden im größerflächigen ökologischen Erwerbsanbau auf ihre Praxistauglichkeit geprüft und zum Teil positiv bewertet. Bezüglich der Methode der Frühjahrsselektion deuten die Ergebnisse insgesamt darauf hin, dass damit durchaus einerseits eine Beschleunigung des Zuchtgangs und andererseits ein Zuchtfortschritt sowohl in der Einheitlichkeit und Gesundheit als auch in den Merkmalen des erntereifen Kopfes möglich sind. Ein weiterer Vorteil ist die relativ sichere Saatgutgewinnung im Vergleich zur zweijährigen Methode, bei der die Elitepflanzen die vergleichsweise problematische Überwinterung überstehen müssen. Die Untersuchungsergebnisse auf Basis zweier Genotypen deuten jedoch auch darauf hin, dass eine wiederholte Frühjahrsselektion einen negativen Einfluss auf die Schossfestigkeit haben könnte. Deswegen sollte eine Frühjahrsselektion am besten nur in Kombination mit einer anschließenden Herbstselektion zur Anwendung kommen. Ob es bei der Kombination der beiden Selektionszeitpunkte (einmal im Frühjahr und einmal im Herbst) vorteilhafter ist mit einer Frühjahrsselektion oder einer Herbstselektion zu beginnen, konnte nicht abschließend beurteilt werden. Zusammenfassung des Teilprojektes FKZ 10OE109 Zuckerhut und Radicchio bereichern das Spektrum der späten und lagerfähigen Freilandsalate im Gemüsebau. Das dem ökologischen Erwerbsanbau zur Verfügung stehende Sortenangebot ist sehr begrenzt. Es gibt nur wenige samenfeste Sorten bzw. Herkünfte. Ein weiterer Aspekt, der die Züchtung von offen abblühenden Sorten dringend erscheinen lässt, ist die Entwicklung von CMS-Hybriden mittels Zellfusion im Bereich der Zichoriensalate. Diese Züchtungsmethode wird vom Weltdachverband IFOAM als unvereinbar mit den Grundsätzen des ökologischen Anbaues angesehen. Ziel des Vorhabens ist die züchterische Entwicklung von Populationssorten der Zichoriensalate Radicchio und Zuckerhut (Cichorium intybus var. foliosum) für den ökologischen Erwerbsgemüsebau. Zuchtmethoden, die mit den Prinzipien und Richtlinien des Ökolandbaus vereinbar sind, werden geprüft und entwickelt. Die Feldversuche wurden auf ökologisch bewirtschafteten Flächen des Versuchsgutes Reinshof bei Göttingen durchgeführt. Durch Selektion aus samenfesten Sorten und durch die Kreuzung ausgewählter Hybrid- und samenfester Sorten wurden Populationen für die ökologische Züchtung entwickelt. Von diversen Populationen aus dem Kreuzungsprogramm steht Saatgut für Folgeprojekte in der Erhaltungszuchtbank des Kultursaat e.V. zur Verfügung. Die optimale Überwinterung bei Temperaturen von 2-6 °C, hoher relativer Feuchte >80 % und mit Zusatzlicht führt zu fast keinen Ausfällen. Wenn möglich, sollte diese Methode eingesetzt werden. Entsprechende Einrichtungen sind als praxisübliche Kühlräume in vielen Gärtnereien und landwirtschaftlichen Betrieben vorhanden. Zuckerhut ist viel einfacher zu überwintern, als Radicchio. Besonders zu empfehlen ist das regelmäßige Putzen = Entblättern während des Winters bei kalter und feuchter Lagerung. Die Inzuchtdepression durch Selbstung oder Vollgeschwisterpaarung kann erheblich sein. In vier untersuchten Genotypen (2 Radicchio, 2 Zuckerhut; 2 samenfest, 2 hybrid) lag die Ertragsdepression durch Inzucht signifikant zwischen 15 % und 23 %; ein unterschiedliches Verhalten von Zuckerhut versus Radicchio oder Hybrid- versus samenfester Sorte konnte nicht beobachtet werden. Das Gewicht der Pflanzen war in den Versuchen sehr zuverlässig zu ermitteln: Die Heritäbilität für dieses Merkmal lag für jeden Genotyp über 95 %. Als Fazit sollten in Züchtung und Erhaltung Populationsengpässe vermieden und Populationsgrößen von mindestens 50 Individuen angestrebt werden. Mit 24 Genotypen Radicchio und Zuckerhut wurde untersucht, ob die Ausprägung relevanter Merkmale in Früh- und Herbstanbau korreliert. Die Selektion im Frühjahr mit anschließender Saatgutproduktion im gleichen Jahr würde die Züchtung beschleunigen. Die Selektion im Frühjahr ist nur stark eingeschränkt möglich, da wichtige Merkmale wie Blattgröße und Deckungsgrad nicht oder nur schwach korrelierten. Die Kopfbildung wurde wesentlich durch die Schossfestigkeit im Frühjahr beeinflusst. Es ist möglich, einen Winter-annuellen Zyklus züchterisch zu nutzen mit einer sechswöchigen Vernalisation im Vernalisationscontainer. Allerdings kann nicht mit allen Genotypen unkompliziert gearbeitet werden. Es ist deshalb empfehlenswert, auf Ganzjahresanbau zu selektieren und den vollen biannuellen Zyklus zu durchlaufen. Die weitreichendste Nutzung in einem Folgeprojekt wäre die Selektion der im Projekt entwickelten Populationen auf Ganzjahresanbau – unsere Empfehlung – bzw. Schossfestigkeit bei relativ früher Aussaat in nördlichen Anbaugebieten. Relevante Eigenschaften sind in den neuen Züchtungspopulationen vorhanden

    Sortenversuche im Biogemüsebau 2003

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    Sortenversuche zu den Themen: - Lagerfähigkeit und Toleranz gegen Falschen Mehltau von Biozwiebeln - Sortenvergleiche bei Herbstlauch und verschiedenen Salatarte

    Biogemüsefibel 2013 - Infos aus Praxis, Beratung und Forschung rund um den Biogemüse- und Kartoffelbau

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    INHALT: FiBL Tasting_forum "Living with Endivien" Auch auf Youtube wird Gemüse gehackt Welche biologischen Düngemittel machen im Krautanbau Sinn? Spinnmilbenbekämpfung im Bio-Tomatenanbau Vielfalt als Chance Kinder in Gärten: die Cityfarm Schönbrunn Green Care - eine neue Chance zur Diversifizierung Anbauversuche mit Süßkartoffeln in Schleswig-Holstein Kartoffelversuche des Biokompetenzzentrums Schlägl Sortenversuche Bio-Erdäpfel Kartoffel - Sorteneigenschaften und Biosaatgu

    Neue Anbaustrategien bei Zwiebeln als vorbeugende Maßnahme zur Vermeidung von Krankheiten (Falscher Mehltau, Fusarien) im Zwiebelanbau

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    Der ökologische Zwiebelanbau wird in Süddeutschland aktuell in Form von zwei Anbauverfahren praktiziert. Auf Standorten mit geringem Infektionsdruck durch Falschen Mehltau und einer ausreichenden Wasserversorgung herrscht der Säzwiebelanbau vor. Die Wirtschaftlichkeit des Anbaus wird bei diesem Verfahren durch den Falschen Mehltau und die hohen Kosten für die Unkrautregulierung begrenzt. Der Anbau von Steckzwiebeln wird vor allem auf Standorten mit höherem Infektionsdruck durch Falschen Mehltau und unsicherer Wasserversorgung praktiziert. In den letzten drei Jahren waren bei diesem Anbauverfahren aufgrund von Fusariosen auf einem Großteil der bayrischen Anbauflächen Ertragsausfälle von bis zu 50% und schlechte Qualitäten zu beklagen. Das Pflanzverfahren sollte daher als Alternative zu den bestehenden Systemen geprüft werden. Im Rahmen des Forschungsprojektes wurden in den Jahren 2004 und 2005 auf fünf Praxisbetrieben das betriebsübliche Anbauverfahren mit dem Pflanzverfahren unter Berücksichtigung von Pflanzabstand und Sorte (Summit/Hystar) verglichen. Am Kompetenzzentrum Bamberg wurden darüber hinaus, drei Reihenabstände, drei Erdpresstopfgrössen und unterschiedliche Kornzahlen pro Topf untersucht. Die Versuchsergebnisse zeigen, dass das Pflanzverfahren in beiden Jahren und auf allen Standorten hinsichtlich Ertrag und Qualität mit den andere Verfahren konkurrenzfähig oder überlegen war. Die vorbeugende Wirkung gegenüber Fusarium ssp. konnte mangels Auftretens in den Versuchen nicht bestätigt werden. Der Befall mit Falschem Mehltau war nur im Jahr 2005 auf drei Standorten mit Steckzwiebelanbau ertragsbegrenzend, so dass auch in diesem Fall keine Aussage über die Vorzüglichkeit des Pflanzverfahrens gegenüber dem Säverfahren getroffen werden kann. Der Einfluss der Sorten war in beiden Jahren uneinheitlich. Das Verfahren konnte hinsichtlich der Parameter Pflanzabstände, Topfgrösse und Kornzahlen pro Topf anhand der zweijährigen Ergebnisse auch wirtschaftlich optimiert werden. Auf diese Weise wurde ein konkurrenzfähiges Anbauverfahren entwickelt, das allein 2006 auf den Projektbetrieben und weiteren Bio-Betrieben im Süddeutschen Raum mit 40 ha Pflanzzwiebel praktiziert wird

    Sortenversuche im Biogemüsebau 2005: Zwischenresultate

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    Folgende Resultate konnten bei Sortenversuche auf Biobetriebe festgestellt werden: Im Vergleich zwischen Bolero F1 und Siroco F1 wies erstere bei vergleichbarem Ertreag und Blattgesundheit einen deutlich höheren Zuckergehalt auf. Siroco F1 zeichnete sich durch eine sehr glatte Oberfläche und gute Innendurchfärbung aus. Bei direkt gesäten Zwiebeln wiesen Tamara F1 (3 Betriebe) und Summit F1 (nur 1 Betrieb) den besten Ertrag und Qualität auf. Bei den gesteckten Zwiebelsorten war die Steckgutqualität entscheidend, Unterscheide gab es in der Frühzeitigkeit (Forum F1 und Jetset F1 am frühsten). Bei Sortenversuche mit Spinat war im Frühling und Herbst die Sorte Falcon F1 am ertragreichsten, schosste aber am schnellsten. Dolphin F1 schosste später. In einem Vorsommersatz wiesen Rhino F1, Renagade F1 und Whale F1 gute Resultate auf

    Sortenprüfung Biokartoffeln - Versuche 2018

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    Goldmarie zeigte zwar einige Defizite im Bereich Jugendentwicklung, Widerstands-fähigkeit gegen Gewöhnlichen Schorf, Rhizoctonia und Silberschorf/Colletotrichum, doch diese sind verzeihbar angesichts des guten Geschmacks, der schönen Form, Schale und Fleischfarbe. Otolia überzeugte auf dem Feld durch gute agronomische Eigenschaften, sie ist Wider-standsfähig gegen viele Krankheiten und hatte weniger Mängel als die anderen Sorten im Test. Sie hat eine gute Jugendentwicklung, ein kräftiges Kraut, Resistenz gegen Phytoph-thora und hat unter Bio-Bedingungen ein gutes Ertragspotential, wäre also für den biologischen Anbau eine gute Sorte. Das Problem liegt in der Vermarktbarkeit der Ware, diese ist laut Verpackern durch die runde Form, Mehligkeit und raue Schale nicht gegeben. Bei Maiwen ist die Situation ähnlich, nur weniger akzentuiert: Sie ist etwas weniger rund und weniger mehlig, aber erfüllt doch nicht die gewünschten Kriterien. Sie hat ein Manko mit Silberschorf/Colletotrichum und der Lagerfähigkeit, dafür aber ein hohes Ertragspotential

    Förderung der ökologischen Produktion von Zierpflanzenstecklingen (Pelargonie, Weihnachtsstern) durch Steigerung von Stresstoleranz, Lagerfähigkeit, Bewurzelungsfähigkeit und Widerstandsfähigkeit gegenüber Botrytis unter besonderer Berücksichtigung der arbuskulären Mykorrhiza sowie Rhizosphärenbakterien

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    Das Projekt hatte zwei Fragestellungen: 1) Einfluss ökologischer Kulturführung von Mutterpflanzen (Pelargonien, Poinsettien) auf Qualität und Gesundheit der Stecklinge. 2) Integration und Effekte einer Inokulation mit arbuskulären Mykorrhizapilzen. Die Ergebnisse lassen sich wie folgt zusammenfassen: 1. In einem moderat aufgedüngten komposthaltigen Substrat mit entzugsorientierter organischer Stickstoffnachdüngung (System 1) waren Stecklingsertrag und Bewurzelungserfolg so gut wie bei konventioneller Kultur. 2. Eine am Gesamtbedarf der Mutterpflanzen orientierte höhere Aufdüngung (System 2) verursachte im warmen Sommer 2003 durch Mineralisierung eine Stickstoffüberversorgung und Salzbelastung, die das Wachstum reduzierte. Diese Kulturvariante erscheint nicht empfehlenswert. Eine Verringerung des Kompostanteils verzögerte die Stickstoffmineralisierung und ermöglichte ein verbessertes Wachstum. 3. Ökologische Kultur förderte die Pflanzengesundheit. So zeichneten sich ökologische Stecklinge einer lagerempfindlichen Poinsettiensorte durch geringere Verluste durch Botrytis cinerea aus. Dieses kann durch höhere Kaliumgehalte bedingt sein. Ökologische Pelargonien-Mutterpflanzen blieben frei von (System 1) bzw. zeigten weniger (System 2) lichtabhängige/n Blattschäden, die durch Störungen des Mikrowasserhaushaltes der Blätter verursacht wurden. 4. Chlorophyllfluoreszenz-Messungen konnten unterschiedliche Stresssituationen der Poinsettien-Mutterpflanzen und die verbesserte Lagerfähigkeit ökologischer Stecklinge physiologisch charakterisieren. 5. Die arbuskuläre Mykorrhiza entwickelte sich im verwendeten Kultursystem langsam, die limitierenden Substratkomponenten sind noch unbekannt. Hohes Lichtangebot förderte die Symbioseentwicklung. 6. Es wurden beachtliche Wirkungen der Mykorrhizierung der Mutterpflanzen auf Stecklingsertrag und Stecklingsqualität beobachtet. Dieses war jedoch abhängig von Pilzisolat, Pflanzenart, -sorte, -standort und Entwicklungsstadium

    Biogemüsefibel 2011 - Infos aus Praxis, Beratung und Forschung rund um den Biogemüse- und Kartoffelbau

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    Diese Broschüre für den biologischen Anbau von Gemüse und Kartoffeln wurde im Rahmen des Bildungsprojektes „Bionet“, der Bioplattform für Gemüse, gemeinsam von den Projektpartnern: den Beratern der Landwirtschaftskammern, des LFZ Schönbrunn, biohelp, Bio Austria und dem FiBL Österreich erstellt. Die Bioplattform für Gemüse hat sich nach beinahe 2 Jahren mittlerweile sehr gut etabliert. Fokusgruppen, die als Arbeitsgruppen in den einzelnen Themenbereichen organisationsübergreifend arbeiten, setzen Anliegen und Fragen aus der Praxis um. TeilnehmerInnen der Fokusgruppen sind BetriebsleiterInnen, BeraterInnen und ForscherInnen. Mittlerweile sind die Fokusgruppen „Regulierung Falscher Mehltaupilze“ in den Kulturen Salat und Zwiebel aktiv und die Versuche für 2011 sind in Planung, ebenso wie die Fokusgruppe Fruchtgemüse. Salat-Vielfalt ist in dieser Ausgabe ebenso ein Thema wie Gurkenvielfalt. Beides sind Gemüse, die sich oftmals durch Eintönigkeit im Angebot und in der Zubereitung auszeichnen. In Versuchen zu Anbau und Verkostungen von Gerichten werden ihnen Überraschungen in Geschmack, Formen und Farben entlockt. In dieser Ausgabe finden Sie ausgewählte Versuchsergebnisse aus Österreich: einen Salat-Raritäten-Versuch des LVZ Wies in der Steiermark und Ergebnisse des LFZ Schönbrunn über Gurkenraritäten. Direkt aus der Tätigkeit der Fokusgruppen berichten wir über Ergebnisse von Sortenversuchen und der Testung von Pflanzenstärkungsmitteln gegen Falschen Mehltau an Salat und Zwiebel. Wir danken allen Organisationen und Einrichtungen, die im Rahmen der Bioplattform zusammenarbeiten und unser Vorhaben, den Biogemüsebau in Österreich weiter zu entwickeln, unterstützen. Pflanzenstärkungsmittel sind Hilfsstoffe für Boden und Pflanze, für die bei der Anmeldung kein Wirkungsnachweis erbracht werden muss. Bei nachgewiesener Wirkung müssten sie als Pflanzenschutzmittel zugelassen werden. Dennoch werden Pflanzenstärkungsmittel meist gestestet in ihrer direkten Wirkung gegen Schädlinge oder Krankheiten, was oft ohne Erfolg ist. Manche Biobetriebe zeigen jedoch auf, wie durch eine Summe von Herangehensweisen und Maßnahmen Kulturen wirtschaftlich und gesund geführt werden können: Mit Abhärtung, Wasseraufbereitung, ausreichender Ernährung, Vorbeugung gegen Fäulniszustände und Einhalten von Hygienemaßnahmen u. a. schaffen sie eine Basis, auf der sie mit Einfühlungsvermögen für die spezifischen Bedürfnisse der Kulturen reagieren können, auch z. B. mit dem Einsatz von Pflanzenstärkungsmitteln. Offen bleibt noch die Frage, wie solche Betriebssysteme wissenschaftlich untersucht und begleitet werden können. Im Kartoffelteil finden Sie die Beschreibung der Sorten, die 2010 biologisch vermehrt und anerkannt wurden sowie Hinweise zu Kartoffelqualität und Lagerfähigkeit nach einem schwierigen Kulturjahr und einen Artikel mit Versuchsergebnissen zu unterschiedlicher Lichtspektren und Beleuchtungsstärke auf Keimlänge und Knollenerträge

    Qualitätssicherung bei der Langzeitlagerung ökologisch erzeugter Möhren

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    Von 25 Möhrenschlägen auf Marschböden im Bereich der schleswig-holsteinischen Westküste wurden in der zweiten Septemberhälfte 2003 Pflanzenproben gezogen und deren Besatz mit Lagerkrankheiten qualitativ bestimmt. Von den Ende Oktober maschinell geernteten Möhren wurde je Fläche eine Probe gezogen und in einem maschinengekühlten Lager bei 0 – 0,5 °C und ca. 95 % rel. Luftfeuchte etwa 4 Monate lang gelagert. Anfang März 2004 wurden die krankheitsbedingten Lagerverluste und die sie verursachenden Lagerkrankheiten bestimmt. Obwohl zwischen dem Krankheitsbesatz vor und nach der Auslagerung nur wenige Übereinstimmungen bestanden, ließ sich unter Verwendung weiterer Daten zu Fruchtfolge, Stickstoffniveau im Boden und dem Anteil beschädigter Möhren im Lagergut ein Index zur Abschätzung der voraussichtlichen krankheitsbedingten Lagerverluste ermitteln, der mit r = 0,45 * mit den tatsächlichen Verlusten korreliert war. Die zusätzliche Berücksichtigung der sortenbedingten Lagereignung ergab r = 0,66 ***. Dennoch sind der Index und der darauf basierende Schätzrahmen nur eingeschränkt praxistauglich, da ohne Berücksichtigung der sortenbedingten Lagereignung in nur 16 von 25 Fällen (= 64 %) ein enger Zusammenhang zwischen Index und Lagerverlusten gefunden wurde. Bei Anpassung des Index an die Lagereignung der Sorten waren es 18 von 25 Fällen (= 72 %). In der Praxis erscheint eine auf gut lagerfähige Sorten beschränkte Anwendung des Schätzrahmens sinnvoll, wobei der Index hier in 16 von 23 Fällen (= 70 %) einen engen Zusammenhang mit den Lagerverlusten aufwies und mit r = 0,58 ** eine gut signifikante Korrelation zwischen Index und Lagerverlusten bestand. In allen Fällen, in denen kein Zusammenhang zwischen Index und Lagerverlusten bestand, traten trotz sehr niedriger Indices hohe bis sehr hohe Lagerverluste auf
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