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Theologische Positionen zu Transhumanismus und KI – ein Überblick
Abstract: The paper maps the German theological debate on AI and transhumanism. Eleven topoi of theological discourse on AI and transhumanism are elaborated: the human as creator of the machine; human-like machine; machine-like human; end of sociality; end of (responsible) agency; end of freedom; reality control of machines; end of an ontology of creation; abolition of death; singularity; transhumanism as religion or ideology. The reconstructions of the topoi reveal a strong anthropological focus, whereby the emerging technology imaginary is strongly shaped by theological anthropology – rather than by current technologies. This phenomenon of a “mirror imaginary” is discussed as it concerns its implications for further theological reflection.
Zusammenfassung: Das Paper kartiert die deutschsprachige theologische Debatte über KI und Transhumanismus. Herausgearbeitet werden elf Topoi theologischer Rede über KI und Transhumanismus: Der Menschen als Schöpfer der Maschine; menschgleiche Maschine; maschinengleicher Mensch; Ende der Sozialität; Ende des (verantwortlichen) Handelns; Ende der Freiheit; Wirklichkeitskontrolle der Maschinen; Ende der schöpfungshaften Ontologie; Abschaffung des Todes; Singularität; Transhumanismus als Religion oder Ideologie. Die Rekonstruktionen der Topoi zeigt eine starke anthropologische Fokussierung, wodurch die entstehende Technik-Imagination stark von der jeweiligen theologischen Anthropologie geprägt ist – und weniger von gegenwärtigen KI-Technologien. Dieses Phänomen der „Spiegelimagination“ wird abschließend auf die Implikationen für die weitere theologische Auseinandersetzung mit diesen Technologien hin diskutiert
Künstliche Intelligenz im Unterricht
Die Veröffentlichung von ChatGPT im Herbst 2022 hat das Thema Künstliche Intelligenz (KI) auch im Bildungsbereich in das Blickfeld der Aufmerksamkeit gerückt. In den medialen Hype und die verschiedenen Diskurse mit einer reichen Bandbreite von kompletter Ablehnung der Technologie bis hin zur Glorifizierung derselben gesellen sich nach und nach auch bildungspolitische Empfehlungen, die überwiegend einen zwar kritischen, aber auch konstruktiven und verantwortungsvollen Umgang mit KI in der Schule proklamieren, wofür allerdings Kompetenzen bei Schüler:innen wie Lehrer:innen notwendig sind – und zwar nicht nur in Fächern wie Informatik oder Digitale Grundbildung, sondern quer durch alle Unterrichtsgegenstände. Der vorliegende Beitrag greift im ersten Teil die aktuellen Diskurse im deutschsprachigen Raum zu KI in der Schule auf und stellt im zweiten Teil ein Projekt vor, in dessen Rahmen Lehr-/Lernszenarien für die Sekundarstufe I zu verschiedenen Teilbereichen des Themenfeldes KI ausgearbeitet und evaluiert wurden, die entsprechende Grundlagen vermitteln und fächerübergreifende Anknüpfungspunkte bieten
Technologien und Visionen der Mensch-Maschine-Entgrenzung : Sachstandsbericht zum TA-Projekt »Mensch-Maschine-Entgrenzungen: zwischen künstlicher Intelligenz und Human Enhancement«
Der Sachstandsbericht (TAB-Arbeitsbericht Nr. 167) zeigt auf, dass nach derzeitigem wissenschaftlich-technischem Entwicklungsstand viele der in den Zukunftsdiskursen formulierten Erwartungen weitgehend spekulativ erscheinen. Alles in allem ist in absehbarer Zeit wohl weder mit der technischen Optimierung der »Natur« des Menschen (in einem größeren, d.h. gesellschaftlich relevanten Maßstab) noch mit einer »Intelligenzexplosion« bei Maschinen zu rechnen. Die oben umrissene Entgrenzungsdynamik vollzieht sich aktuell vielmehr auf einer subtileren Ebene: beispielsweise, indem fundamentale anthropologische Kategorien – wie Verantwortungsfähigkeit, Selbstbestimmtheit, Identität –, welche die Grundlage unserer jetzigen moralischen und rechtlichen Ordnung bilden, durch die beschriebenen Technisierungsprozesse ins Wanken geraten. Diese normativen Herausforderungen machen eine frühzeitige Auseinandersetzung mit den gesellschaftlichen Konsequenzen, aber auch Rahmenbedingungen der Entgrenzungsdynamik erforderlich. Dabei sollte im Zentrum stehen, was wir als genuinen Wesenszug des Menschen und seiner Kultur verstehen und was davon wir für die Zukunft erhalten und vor maschinellem Zugriff schützen wollen.
Inhalt
Zusammenfassung 7
I. Einleitung 19
II. Zukunftsvisionen 25
1. Zur Analyse des visionären Diskurses 26
2. Kulturelle Wurzeln und Ideentraditionen 29
2.1 Künstliche Menschen, Automaten und Roboter 29
2.2 Transhumanismus, Cyborgs und Human Enhancement 33
3. Aktuelle visionäre Diskurse und ihre Akteure 37
3.1 Themensetzung durch futuristische Netzwerke 38
3.2 Der aktuelle Diskurs zu Enhancement und Cyborgs 43
3.3 Der aktuelle Diskurs zu einer Superintelligenz 47
4. Fazit 50
III. Stand der Technik 55
1. Neurotechnologien 55
1.1 Wissenschaftliche Grundlagen: neuroelektrische Schnittstellen 56
1.2 Neurotechnologische Anwendungen: Stand und Entwicklungsperspektiven 67
1.3 Forschungslandschaft in Deutschland 93
1.4 Fazit und Ausblick 95
2. Autonome Robotik 99
2.1 Wissenschaftliche Grundlagen: künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen 102
2.2 Wo steht die autonome Robotik? 110
2.3 Anwendungsfelder und Beispiele 120
2.4 Forschungslandschaft in Deutschland 134
2.5 Fazit 137
IV. Schlussfolgerungen und Ausblick 141
Literatur 153
In Auftrag gegebene Gutachten 153
Weitere Literatur 153
Anhang 167
1. Abbildungsverzeichnis 167
2. Tabellenverzeichnis 16
Präventive Regulierung autonomer Waffensysteme: Handlungsbedarf für Deutschland auf verschiedenen Ebenen
Autonome Waffensysteme bzw. Waffensysteme mit autonomen Funktionen - sogenannte Lethal Autonomous Weapon Systems (LAWS) - sind Waffen, die keine menschliche Intervention für die Auswahl und Bekämpfung des Ziels benötigen. Ermöglicht wird dies durch neuere Entwicklungen bei Sensortechnik, Rechenleistung und Softwarefähigkeiten. Besonders relevant sind hierbei mathematische Verfahren, die häufig unter dem Begriff "künstliche Intelligenz" zusammengefasst werden. Anja Dahlmann und Marcel Dickow beleuchten die Debatte um die Regulierung von LAWS auf internationaler, europäischer und nationaler Ebene und leiten daraus Handlungsempfehlungen für Bundestag und Bundesregierung ab. Dabei haben sie drei Perspektiven im Blick: die technologisch-operationale, die rechtliche und die ethische. Die Autorin und der Autor argumentieren, dass die Bundesregierung, um ihrem Anspruch auf internationale Ächtung von LAWS gerecht zu werden, zunächst den Begriff "menschliche Kontrolle" ausdifferenzieren sollte, beispielsweise in einem Strategiedokument des Bundesministeriums der Verteidigung. Ziel sollte sein, eine Regulierung von Entwicklung und Einsatz von LAWS zu ermöglichen - und zwar auf internationaler Ebene - und damit das Thema militärische Robotik politisch handhabbar zu machen. Der völkerrechtliche Verhandlungsrahmen zur Regulierung von LAWS ist derzeit die Waffenkonvention der Vereinten Nationen. Ein Gemeinsamer Standpunkt der EU-Mitgliedsstaaten, welcher die menschliche Kontrolle einfordert oder - besser noch - Vorschläge zu deren Ausgestaltung macht, könnte einen entscheidenden Einfluss auf die Verhandlungen haben. (Autorenreferat
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