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    Erfassung von Genexpressionsprofilen in Zellkulturmodellen der Epidermis mittels quantitativer Hochdurchsatz Realtime PCR und ihre Beeinflussung durch partikulÀre Metallverbindungen sowie Mineralölkohlenwasserstoffe

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    Die Haut ist das funktionell vielseitigste und grĂ¶ĂŸte Organ des Menschen. Ihr Aufbau gliedert sich in drei Bestandteile, wobei die Epidermis die Ă€ußerste Schicht der Haut darstellt. Sie besteht aus einem mehrschichtigem verhornten Plattenepithel, dessen Zellen einem stĂ€ndigen Erneuerungsprozess unterliegen. Die Dermis grenzt eng an die darĂŒber liegende Epidermis an und enthĂ€lt Bindegewebsfasern sowie ein fein kapillarisiertes BlutgefĂ€ĂŸnetz. Zu den wichtigsten Funktionen der oberen Hautschichten gehören der Schutz vor exogenen Faktoren wie Pathogenen, Druck, Hitze, Chemikalien und solarer UV-Strahlung. Gerade kosmetische Mittel mĂŒssen daher bei normalem oder vernĂŒnftigerweise voraussehbarem Gebrauch sicher und frei von Inhaltsstoffen sein, die adverse Effekte auf der Haut verursachen oder dazu beitragen, dass nach zusĂ€tzlicher Sonnenlichtexposition Hautirritationen die Folge sind. Der Fokus dieser Arbeit liegt auf der toxikologischen Bewertung von partikulĂ€ren Kupfer- und Chromverbindungen sowie Mineralölkohlenwasserstoffen, die in kosmetischen Mitteln Einsatz finden und deren dermale Exposition mit potentiell adversen Effekten einhergehen könnte. In der toxikologischen Risikobewertung haben sich in der Vergangenheit Hochdurchsatz Genexpressionsanalysen etabliert, um mechanistische Untersuchung adverser Effekte zu untersuchen. Die substanzspezifischen VerĂ€nderungen der Genexpressionsmuster gelten dabei als sensitiver Indikator fĂŒr das toxikologische Potential einer Noxe und ermöglichen eine prĂ€diktive RisikoabschĂ€tzung. Die dabei untersuchten Gene geben Hinweise auf transkriptionelle VerĂ€nderungen vielfĂ€ltiger zellulĂ€rer Mechanismen wie dem Fremdstoffmetabolismus, der Metallhomöostase, der oxidativen Stressantwort, der Zellzyklusregulation und der Apoptose sowie der DNA-Schadenserkennung und -Reparatur. Zur Identifikation sensibler Targets der Haut wurde auf zwei Zelllinien zurĂŒckgegriffen, die in den Ă€ußeren Hautschichten lokalisiert sind. Humane Keratinozyten (HaCaT) stellen den hĂ€ufigsten Zelltyp der Epidermis dar, wohingegen BlutgefĂ€ĂŸ-auskleidende Epithelzellen (EA.hy926) in der Grenzschicht der Epidermis und Dermis anzutreffen sind und dort vor allem in unmittelbarer NĂ€he von Hautanhangsgebilden wie Haarfollikel oder SchweißdrĂŒsen in Kontakt mit Fremdstoffen kommen. Die Epidermiszellen wurden in der vorliegenden Arbeit sowohl mit Mineralölkohlenwasserstoffen als auch mit Chrom- und Kupferverbindungen behandelt. Mineralöle werden in diversen kosmetischen Mitteln aufgrund ihrer konsistenzgebenden und emollienten Eigenschaften sowie ihrer hohen HautvertrĂ€glichkeit eingesetzt. Die dabei verwendeten Mineralöle sind hochaufgereinigte, komplexe Gemische von Kohlenwasserstoffen, bei denen zwischen mineral oil saturated hydrocarbons (MOSH) und mineral oil aromatic hydrocarbons (MOAH) differenziert wird. Aufgrund von Strukturanalogien zu polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK) wird vermutet, dass durch Verunreinigungen oder durch Verwendung von Mineralölrohstoffen minderer QualitĂ€t MOAH enthalten sein können, von welchen eine potentiell kanzerogene Wirkung ausgehen kann. Weitere Analysen wurden durchgefĂŒhrt, um Unterschiede der mechanistischen Wirkweise von Kupferoxid-Nanopartikeln (CuO) und löslichem Kupferchlorid (CuCl2) in Keratinozyten und Endothelzellen zu untersuchen. CuO NP gelten dabei als vielversprechende Alternative zu chemischen Bakteriziden und sind aufgrund ihrer HitzebestĂ€ndigkeit, der LagerstabilitĂ€t sowie ihres verhĂ€ltnismĂ€ĂŸig geringem allergenen Potentials favorisiert fĂŒr die Anwendung in BedarfsgegenstĂ€nden und kosmetischen Mitteln. Neben partikulĂ€ren Kupferverbindungen finden auch Chrompartikel in kosmetischen Mitteln, beispielsweise als grĂŒne Pigmente in Lidschatten oder Mascara, Verwendung. Eine weitere dermale Expositionsquelle gegenĂŒber partikulĂ€ren Cr-Verbindungen stellen Ledererzeugnisse dar, die mithilfe von Cr(III)-Salzen gegerbt werden. Herstellungsbedingte Verunreinigungen mit krebserzeugenden Chromaten sind bei mangelhafter ProzessfĂŒhrung nicht auszuschließen. Daher wurden Keratinozyten mit Cr2O3 Partikeln drei verschiedener Hersteller sowie den löslichen Referenzverbindungen Chromchlorid (CrCl3) und Kaliumdichromat (K2Cr2O7) behandelt
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