“Vi er ikke forbrydere …” : Legitimeringsstrategier og selvbilleder blandt HIPO- og ET-folk

Abstract

Henrik Lundtofte: “Wir sind nicht Verbrechern …”   Dieser Beitrag beschäftigt sich mit Rechtfertigungsstrategien und Selbstdarstellungen in der Nachkriegszeit von einer kleinen Gruppe ehemaliger Mitglieder des “ET”, des Nachrichtendienstes der dänischen SS (Schalburgkorpset), und der dänischen Hilfspolizei (HIPO). Beide Organisationen arbeiteten 1944–45 für die deutsche Sicherheitspolizei und waren wegen Terror und Folter gegen Widerstandskämpfer von der Bevölkerung sehr verhaßt. Nach der deutschen Kapitulation wurden besonders die Mitglieder des ET und der HIPO wie auch andere Kollaborateure aus der dänischen Gesellschaft ausgestoßen.   Dieser Beitrag zeigt, daß die ehemaligen ET- und HIPO-Männer als Kern ihrer Rechtfertigungsstrategien den Antikommunismus betonten, während sie andere Elemente des Nationalsozialismus wie den Antisemitismus unberücksichtigt ließen. Ihre Selbtsbilder in den Büchern, die sie nach dem Kriege schrieben, stellen sie als Opfer dar. Opfer einer radikalen und blutgierigen Widerstandsbewegung – die in ihrer von dem Kalten Krieg geprägten Auslegung ganz und gar von den dänischen Kommunisten und Moskau dirigiert war – und letztens auch Opfer und Prügelknaben der Rechtsabrechnung im Nachkriegskompromiß zwischen Widerstand und Politiker.   Die Rechtfertigungsstrategien und Selbstdarstellungen sind defensiv und oft stark verdreht, enthalten aber auch wichtige Hinweise auf Motive und Deutungsrahmen der Männer im ET und in der HIPO während der letzten im dänischen Besatzungskontext gewaltsamen Phasen des Krieges.

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Last time updated on 29/10/2019

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