Archäozoologische Analysen am Fundmaterial des Barcın Höyüks im Vergleich mit ausgewählten Fundstellen des 7. und 6. Jt. v. Chr. in Nordwest- und Westanatolien

Abstract

Im Zuge dieser Arbeit wurden die tierischen Überreste der spätneolithischen Schichten der Tellsiedlung Barcın Höyük ausgewertet und analysiert. Neben einer numerischen Quantifikation und dem Gewicht der Fundstücke wurde das Sterbealter ermittelt. Die Ergebnisse zeigen, dass die Neolithiker am Barcın Höyük ihren Fleischbedarf zum größten Teil über die Haltung von Haustieren deckten, wobei ausschließlich Rinder, Schafe und im geringeren Ausmaß Ziegen gehalten wurden. Sowohl von den Rindern als auch den kleinen Wiederkäuern kann angenommen werden, dass sie neben der Fleischversorgung auch zur Gewinnung von Milch gehalten wurden, worauf sehr jung geschlachtete Tiere schließen lassen. Das Hausschwein konnte nicht nachgewiesen werden. „Logarithmic Size Index“-Auswertungen zur Körpergröße ergaben, dass sich der Großteil der Tiere im Bereich der „Haustiergröße“ befanden. Es ist davon auszugehen, dass die Tiere nicht lokal domestiziert wurden, sondern aus einem anderen Gebiet hergebracht wurden. Aus archäozoologischer Sicht ähnelt Barcın Höyük in manchen Bereichen den Vergleichsfundstellen Ilıpınar X und IX, Fikirtepe und Menteşe. Im Gegensatz zum Ҫukuriçi VIII in Westanatolien gibt es z. B. bis ca. 6000 v. Chr. in der Nordwesttürkei keine Hausschweine. Auch die bevorzugte Schafshaltung ist nur den nordwestanatolischen Fundstellen gemein. In Ҫukuriçi VIII konnte diese Präferenz nicht festgestellt werden. Die Jagd auf Wildsäuger wie Dam- und Schwarzwild war von geringer Bedeutung. In den küstennahen Siedlungen nahmen zumeist Muscheln, aber auch der Fischfang eine wichtigere Rolle ein

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This paper was published in OTHES.

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