Interieurzeichnungen der Danhauser'schen Möbelfabrik

Abstract

Die Interieurs der Danhauser’schen Möbelfabrik stehen im Mittelpunkt dieser Diplomarbeit. Dabei liegt der Focus ganz besonders auf jenen aus den 1830er Jahren, die von der Hand Josef Danhauser d. J. stammen und in den Katalogen des zeichnerischen Nachlasses der Fabrik im MAK – Österreichisches Museum für angewandte Kunst aufbewahrt werden. Das Ziel ist, sie erstmalig kulturhistorisch einzuordnen und ihren bedeutenden Status für Interieurkonzeptionen der Biedermeierzeit herauszustellen. Eine eingehende Untersuchung und Darlegung des Forschungsstandes steht am Anfang der Ausführungen, mit dem Ergebnis, daß der zeichnerische Nachlaß bisher wenig Beachtung in der Kunstwissenschaft gefunden hat und oft nur undifferenziert als Quelle zur Möbelzuschreibung herangezogen wird. Die Rahmenbedingungen des Aufstiegs der Danhauser’schen Möbelfabrik zum führenden Etablissement der holzverarbeitenden Industrie Wiens werden mit kurzen Erläuterungen zum staatspolitischen Biedermeier sowie zur Entwicklung der wirtschaftlichen Moderne Österreichs geschildert. Die Produktion der Fabrik verlief in zwei Perioden und wurde zuerst von Joseph Ulrich Danhauser sowie nach dessen Tod vom Sohn Josef Franz Danhauser dirigiert. Dadurch kann auch das graphische Material in zwei Gruppen gegliedert werden. Während die erste Epoche von schlichten Werkstattzeichnungen geprägt ist, kann die zweite, aufgrund weiterer Quellen aus dem Oeuvre eindeutig Josef Danhauser d. J. zugeschrieben werden. In diesem jüngeren Material manifestiert sich auch die künstlerische Ausbildung des Sohnes an der Akademie der Bildenden Künste, was vor allem durch die Existenz der geschickt inszenierten Interieurs zur Produktvisualisierung im Katalogbestand sichtbar wird. Somit avanciert bei Josef Danhauser d. J. das Interieur zu einem intersubjektiven Stilmittel, das über die Zeichnung hinaus an Bedeutung gewinnt und seine künstlerische wie unternehmerische Tätigkeit bestimmt. Zum einen finden diese Interieurs in exakt dieser Form Einzug in seine Malerei, zum anderen bilden sie die Grundlage für eine printmediale Werbekampagne, die für diese Zeit als singulär bezeichnet werden kann und die zeitgenössischen Gestaltungskonventionen bricht

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This paper was published in OTHES.

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