Das Ringen um die Einführung der fakultativen Feuerbestattung im Wiener Gemeinderat

Abstract

Warum wurde die Möglichkeit der fakultativen Feuerbestattung in Österreich erst zu einem Zeitpunkt eingeführt / als in den deutschsprachigen Nachbarländern bereits über 60 Krematorien in Betrieb waren? Vom Eröffnungsjahr der Wiener Feuerhalle 1922 wird rückblickend der Diskussionsprozess im Wiener Gemeinderat zur Feuerbestattung untersucht und damit einhergehend das Wahlsystem zur Zeit der Habsburger Monarchie erläutert. Der Grund der ablehnenden Beschlüsse lag vor allem in den restriktiven Zensusbestimmungen, welche die Arbeiterschaft verhältnismäßig lange von der politischen Partizipation ausschloss. Dafür hatte die konservative Christlichsoziale Partei über lange Zeit die Majorität inne und war in Anlehnung an das Verbot zur Feuerbestattung durch die römisch-katholische Kirche der alternativen Bestattungsart abgeneigt. So konnte erst im Zuge der vollen Demokratisierung die dem Thema positiv gestimmte Sozialdemokratie durch eine starke Vertretung im Wiener Gemeinderat der Feuerbestattung den Weg ebnen

Similar works

This paper was published in OTHES.

Having an issue?

Is data on this page outdated, violates copyrights or anything else? Report the problem now and we will take corresponding actions after reviewing your request.