Lingua speciale della chimica

Abstract

Ziel dieser Diplomarbeit ist der Vergleich der Fachsprache Chemie Italienisch – Deutsch auf unterschiedlichen linguistischen sowie fachlichen Niveaus. Unter der diaphasischen Varietät Fachsprache (lingua specifica) werden Sprachen einer fachlichen bzw. beruflichen Spezialisierung, die sich gegenüber der Umgangs- oder Standardsprache vor allem durch einen erweiterten und spezialisierten Wortschatz, aber auch durch syntaktische und textuelle Besonderheiten sowie durch die intensive Nutzung bestimmter Wortbildungsmodelle auszeichnen, verstanden. In der Gegenwartssprache steigt die Bedeutung der Fachsprachen aus dem naturwissenschaftlich-technischen und dem sozialintensiven Bereich. Die Chemie, als Lehre von den Stoffen, den Elementen und deren Verbindungen eine grundlegende Naturwissenschaft, stellt aufgrund ihrer großen Bedeutung im alltäglichen Leben auch in der Linguistik ein wichtiges Untersuchungsgut dar. Zusätzlich zu der speziellen chemischen Terminologie und Nomenklatur hebt sich die Fachsprache dieses Wissenschaftszweiges durch ihre Formel- und Zeichensprache von denen verwandter Fachrichtungen ab. In der vorliegenden Arbeit wurden Besonderheiten in Lexik, Morphosyntax und Textstruktur sowohl allgemein bezüglich Fachsprache Chemie im Vergleich zu anderen Fachsprachen als auch auf vier fachlichen Niveaus behandelt, und zwar an Hand österreichischer und italienischer Schulbücher, deutscher und italienischer Artikel in chemischen Fachzeitschriften, Chemielexika in beiden Sprachen sowie des im Arbeitsalltags verwendeten Laborjargons. Die Fachsprache Chemie weist in beiden Sprachen die Merkmale einer naturwissenschaftlich-technischen Fachsprache auf: präzise, autonome und eineindeutige Fachausdrücke sowie ein knapper objektiv gehaltener Stil. Der Textaufbau ist von der jeweiligen Textsorte bestimmt und variiert nicht zwischen Italienisch und Deutsch. Hinsichtlich der Lexik ist vor allem die Bildung neuer Termini von Interesse, denn gerade in diesem Punkt offenbaren sich die wesentlichen Unterschiede zwischen der italienischen und der deutschen Fachsprache Chemie, welche aber großteils auf der Zugehörigkeit der beiden untersuchten Sprachen zu verschiedenen Sprachgruppen beruht. Während im Deutschen die Bildung langer zusammengesetzter Ausdrücke ein gängiger Weg ist, werden im Italienischen die entsprechenden Gegenstände bzw. Aktionen durch Wort mit Attribut beschrieben, welchselbige mit verschiedenen Präpositionen an den näher zu definierenden Ausdruck angeknüpft werden können. Unterschiede bestehen auch die Übersetzung englischer Termini betreffend: während in einer Sprache der Originalausdruck gebräuchlich ist, wird in der anderen eine Übersetzung desselben verwendet. Aus dem Englischen stammende Abkürzungen haben sowohl in den italienischen als auch den deutschen Sprachschatz Eingang gefunden, auch wenn der abgekürzte Ausdruck selbst nur als übersetzter genutzt wird. Die Untersuchung der Schülerbücher, der wissenschaftlichen Texte sowie der Fachwörterbücher führte zu keinen Unterschieden im Italienischen und Deutschen. Jede Textsorte weist die für sie besonderen Merkmale auch, wie etwa die didaktische Ausrichtung, die sachliche Erörterung von Forschungsergebnissen und die kompakte Erläuterung von fachlichen Begriffen. Vor allem die Darlegung wissenschaftlicher Erkenntnisse ist heutzutage standardisiert, so dass die Art und Weise der Darstellung in beiden Sprachen gleich ist. Beim Laborjargon existieren Differenzen bei der Wortbildung. Die Verbalisierung von Nomen ist sprachspezifisch, und erfolgt bei jeweils anderen Vorgängen und Aktionen. Weiters ist anzumerken, dass hinsichtlich der Aussprache regionale Unterschiede innerhalb eines Sprachraum festzustellen sind

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This paper was published in OTHES.

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