Hochschulschriftenserver der Hochschule der Medien Stuttgart
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KI-unterstützte Beratung beim Ausfüllen von Formularen - Eine Analyse und empirische Studie
Behördengänge sind in Deutschland fester Bestandteil des Alltags, wobei Verwaltungs-prozesse oft durch das Ausfüllen umfangreicher Formulare geregelt werden. Fehler in diesen Formularen führen nicht nur zu Verzögerungen für die Antragsteller, sondern auch zu einem erhöhten Aufwand für die zuständigen Behörden. Ein fehlerfreies Ausfüllen kann daher die Bearbeitungszeit verkürzen. Vor diesem Hintergrund untersuchen wir in dieser Arbeit, inwiefern eine KI-unterstützte Beratung Antragsteller beim korrekten Aus-füllen von Formularen unterstützen kann. Zur Beantwortung dieser Forschungsfrage wurde eine kombinierte empirische und analytische Benutzerstudie durchgeführt. Die Teilnehmer mussten zwei unterschiedliche Formulare ausfüllen, wobei sie jeweils eine von zwei Hilfestellungen nutzten: entweder ein Custom-GPT von OpenAI mit umfassen-dem bereitgestelltem Wissen zu den Formularen oder die klassischen Merkblätter und Hinweise, die normalerweise von den Behörden bereitgestellt werden. Während der Stu-die wurden sowohl quantitative als auch qualitative Daten erhoben, um ein umfassendes Bild der Nutzererfahrung zu gewinnen. Der Schwerpunkt der Analyse lag dabei auf zwei zentralen Aspekten: der Fehlerrate in den ausgefüllten Formularen sowie der Zufrieden-heit der Teilnehmenden mit der jeweiligen Hilfestellung.
Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass die KI-unterstützte Beratung einen positiven Ein-fluss auf die Fehlerreduktion hatte: Teilnehmende, die mit der KI arbeiteten, füllten die Formulare mit signifikant weniger Fehlern aus als diejenigen, die sich nur auf die her-kömmlichen Merkblätter stützten. Darüber hinaus bewerteten die Teilnehmer die Nut-zung der KI-basierten Hilfestellung deutlich positiver als die Merkblätter und Hinweise, was auf eine gesteigerte Nutzerzufriedenheit hindeutet. Während der Studie kam es in einigen Fällen dazu, dass die KI falsche Antworten lieferte. Außerdem haben die meisten Probanden von Problemen mit der Behördensprache und Orientierung innerhalb der For-mulare berichtet, die auch nicht mithilfe der KI beseitigt werden konnten.
Unser Ergebnis zeigt, dass der Einsatz von KI-unterstützte Beratung ein vielversprechen-der Ansatz sein könnte, um Verwaltungsprozesse effizienter zu gestalten und Antragstel-ler gezielter zu unterstützen.Dealing with authorities is an integral part of everyday life in Germany, with administra-tive processes often being regulated by filling out extensive forms. Errors in these forms not only lead to delays for the applicants, but also to increased costs for the authorities responsible. Filling out forms correctly can therefore shorten the processing time. Given this background, we investigate in this paper to what extent AI-supported advice can sup-port applicants in filling out forms correctly. To answer this research question, a com-bined empirical and analytical user study was conducted. Participants had to fill out two different forms, each using one of two types of assistance: either a custom GPT from OpenAI with extensive knowledge provided on the forms, or the classic leaflets and guid-ance normally provided by the authorities. During the study, both quantitative and quali-tative data were collected to gain a comprehensive picture of the user experience. The focus of the analysis was on two central aspects: the error rate in the completed forms and the satisfaction of the participants with the respective assistance.
The results of the study show that the AI-supported advice had a positive impact on error reduction: participants who worked with the AI completed the forms with significantly fewer errors than those who relied solely on the conventional information sheets. In ad-dition, the participants rated the use of the AI-based assistance significantly more posi-tively than the information sheets and instructions, which indicates increased user satis-faction. During the study, AI provided incorrect answers in some cases. In addition, most of the test subjects reported problems with the language used by the authorities and ori-entation within the forms, which could not be resolved with the help of the AI.
Our results show that the use of AI-supported advice could be a promising approach to making administrative processes more efficient and providing applicants with more tar-geted support
Accessibility of 360-Degree Educational Learning Platforms - Barriers and Evaluation
A considerable proportion of the population is represented by people with disabilities, but they are often not considered in the development of new technologies. This is also the case with 360-degree learning environments, which have been increasingly used in schools, in a professional context and in leisure activities recently. These environments enable users to explore and learn in previously inaccessible places or creative environments. Nevertheless, there are numerous undiscussed barriers for various user groups.
In this thesis, I create and test immersive courses in three different learning platforms-ThingLink, CoSpaces Edu and Expeditions Pro-using official requirements such as EN 301 549 and compiled guidelines by Ivanova. The assignment of the recognised barriers to the user groups is carried out in accordance with EN 301 549, as is the analysis of their relationships.
The evaluation shows that people with visual and cognitive impairments experience the most barriers, and that VR disregards significantly more guidelines than the desktop environment. In the virtual platforms, users with mobile disabilities also have many limitations, mostly in navigating the systems.
Finally, I formulate recommendations for the developers and authors of the learning environments so that in future the courses will be barrier-free without losing functionality. The platforms still have significant potential for improvement in this area.Ein signifikanter Anteil der Bevölkerung wird von Menschen mit Einschränkungen repräsentiert, jedoch werden sie bei der Entwicklung neuer Technologien oft nicht berücksichtigt. So auch bei 360-Grad Lernumgebungen die in den letzten Jahren vermehrt in Schulen, im beruflichen Kontext und in der Freizeit genutzt werden. Diese Umgebungen ermöglichen den Nutzenden, zuvor unzugängliche Orte oder kreative Umgebungen zu erkunden und darin zu lernen. Dennoch existieren zahlreiche unerörterte Barrieren für diverse Nutzergruppen.
In dieser Thesis erstelle und teste ich immersive Kurse in drei verschiedenen Lernplattformen-ThingLink, CoSpaces Edu und Expeditions Pro-anhand von offiziellen Anforderungen wie der EN 301 549 und zusammengestellten Richtlinien vorangegangener Arbeiten von Ivanova. Die Zuordnung der erkannten Barrieren zu den Nutzergruppen erfolgt gemäß EN 301 549, ebenso wie die Analyse ihrer Beziehungen.
Die Evaluation ergibt, dass Menschen mit visuellen und kognitiven Beeinträchtigungen die meisten Barrieren erleben und dass VR deutlich mehr Richtlinien missachtet als die Desktop Umgebung. In den virtuellen Plattformen haben auch Nutzende mit mobilen Behinderungen viele Einschränkungen, meist in der Navigation der Systeme.
Abschließend formuliere ich Empfehlungen an die Entwickler und Autoren der Lernumgebungen, sodass in Zukunft die Kurse barrierefrei und trotzdem nicht an Funktionalität verlieren. Die Plattformen weisen in dieser Hinsicht noch ein deutliches Verbesserungspotenzial auf
Automatisierte und manuelle Web-Barrierefreiheitsprüfung - Eine Vergleichsstudie des axe Monitor mit dem BIK-BITV-Test
Die digitale Barrierefreiheit ist eine essenzielle Voraussetzung für einen gleichberechtigten Zugang zu Webinhalten. Die regelmäßige manuelle Überprüfung von Websites auf Barrierefreiheit erfordert jedoch einen erheblichen Aufwand. Zur effizienteren Durchführung solcher Prüfungen können automatisierte Testwerkzeuge eingesetzt werden. Diese Arbeit untersucht die Wirksamkeit automatisierter und manueller Prüfmethoden anhand des Tools axe Monitor und dem BIK-BITV-Test. Die Methoden werden quantitativ im Hinblick auf die Evaluationskriterien Coverage, Completeness und Correctness verglichen. Hierfür wurden zwei Testwebsites entwickelt: eine vollständig WCAG-2.1-konforme Seite (Stufen A und AA) sowie eine Seite mit gezielt implementierten Barrierefreiheitsverstößen. Beide Websites wurden mit den genannten Prüfmethoden analysiert und die Ergebnisse anhand der definierten Kriterien ausgewertet. In Nutzertests mit sechs Teilnehmern wurde zudem die Benutzerfreundlichkeit des Tools qualitativ und zusätzlich quantitativ anhand des User Experience Questionnaire (UEQ) untersucht.
Die Ergebnisse zeigen, dass axe Monitor eine hohe Correctness aufweist, jedoch eine geringe Coverage und Completeness. Das Tool liefert somit zuverlässige aber unvollständige Ergebnisse. Die Untersuchung der Benutzerfreundlichkeit ergab, dass axe Monitor insgesamt als bedienbar und nützlich wahrgenommen wird, jedoch gewisse Defizite aufweist. Die ausschließliche Nutzung von axe Monitor zur Prüfung kann nicht empfohlen werden. Um eine umfassende Identifikation von Barrieren zu gewährleisten, sollte das Tool durch manuelle Prüfungen ergänzt werden.Digital accessibility is an essential precondition for equal access to web content. However, regularly conducting manual accessibility evaluations of websites requires a significant effort. To improve the efficiency of such evaluations, automated testing tools can be used. This study examines the effectiveness of automated and manual evaluation methods using the axe Monitor tool and the BIK-BITV test. The methods are compared quantitatively based on the evaluation criteria of coverage, completeness, and correctness. For this purpose, two test websites were developed: one that is fully WCAG 2.1-compliant (Levels A and AA) and another that intentionally incorporates accessibility violations. Both websites were analysed using the selected evaluation methods, and the results were assessed based on the defined evaluation criteria. Additionally, usability tests with six participants were conducted to evaluate the user-friendliness of the tool qualitatively and quantitatively using the User Experience Questionnaire (UEQ).
The results show that axe Monitor demonstrates high correctness but low coverage and completeness. The tool provides reliable yet incomplete results. The usability assessment revealed that axe Monitor is generally perceived as usable and useful, though some deficiencies were identified. Solely relying on axe Monitor for accessibility evaluation is not recommended. To ensure a comprehensive identification of accessibility barriers, the tool should be complemented with manual assessments
Strategic Foresight in KMU der Digital- und Medienbranche — Voraussetzungen, Umsetzung und strategische Implementierung
Die vorliegende Bachelorarbeit untersucht, wie kleine und mittlere Unternehmen (KMU) der Digital- und Medienbranche das Konzept Strategic Foresight erfolgreich durchführen und in ihre Unternehmensstrategie implementieren können. Hintergrund der Arbeit ist ein dynamisches und unsicheres Wirtschaftsumfeld, geprägt durch technologische Innovationen sowie gesellschaftliche, geopolitische und ökonomische Umbrüche. Besonders KMU stehen dadurch vor der Herausforderung, flexibel auf Veränderungen zu reagieren, verfügen im Vergleich zu Großunternehmen jedoch nicht über die erforderlichen Ressourcen und strukturellen Voraussetzungen. Ziel der Arbeit ist es, Hindernisse, Voraussetzungen und Erfolgsfaktoren der Anwendung und Integration von Strategic Foresight im spezifischen KMU- und Branchenkontext herauszuarbeiten. Methodisch kombiniert die Arbeit eine Literaturrecherche mit leitfadengestützten Experteninterviews,
ausgewertet mittels qualitativer Inhaltsanalyse nach Mayring.
Die Ergebnisse verdeutlichen, dass KMU Strategic Foresight meist punktuell und ohne feste Verankerung einsetzen, aber im Rahmen iterativer Strategieprozesse vorausschauend mit Trends umgehen. Zentrale Hindernisse bestehen in mangelnder Methodensicherheit, Abstraktheit und Veränderungsresistenz. Gleichzeitig zeigen sich Erfolgsfaktoren wie partizipative Führung, eine offene Unternehmenskultur, die Beteiligung vieler Akteure sowie die Einbindung externer Impulse durch Kundennähe, Kooperationen und Netzwerke. Damit leistet die Arbeit einen Beitrag zum Verständnis, wie KMU trotz struktureller und ressourcenbedingter Einschränkungen Strategic Foresight anwenden können, und leitet praxisorientierte Implikationen ab, um Zukunftsanalysen wirkungsvoller in strategische Prozesse zu integrieren
Inwiefern korrelieren bestehende Evaluierungsmethoden zur Bewertung von KI-generierten 3D-Modellen mit dem subjektiven Qualitätsempfinden von Nutzer:innen?
Generative KI-Modelle sind seit wenigen Jahren auch in der Lage, 3D-Modelle anhand simpler Prompts in Form von Text oder Bildern zu erstellen. Doch wie gut sind die generierten 3D-Modelle eigentlich? Um diese Frage zu beantworten, wurden zahlreiche Evaluierungsmethoden entwickelt, die generierte 3D-Modelle objektiv bewerten sollen. Die in der Praxis am häufigsten eingesetzten Metriken sind Chamfer Distance (CD), Structural Similarity Index (SSIM), Learned Perceptual Image Patch Similarity (LPIPS) und Contrastive Language–Image Pretraining (CLIP), welche in dieser Bachelorarbeit exemplarisch untersucht wurden. Mithilfe von drei State-of-the-Art Open-Source KI-Modellen (Edify 3D, Hunyuan 3D, Trellis) wurden unterschiedliche 3D-Modelle generiert, welche anschließend durch die vier Metriken und die Analyse topologischer Eigenschaften untersucht wurden. Parallel dazu wurde eine Nutzerstudie mit 21 Teilnehmenden durchgeführt, um die subjektive Wahrnehmung von Meshqualität, Texturqualität, visueller Ähnlichkeit und Gesamteindruck zu erfassen. Ziel der Studie ist es, zu ermitteln, inwiefern eine Korrelation zwischen objektiven Metriken und der subjektiven menschlichen Wahrnehmung besteht.
Die Ergebnisse zeigen, dass die getesteten Metriken die wahrgenommene Modellqualität nur schwach bis moderat abbilden und Merkmale wie Topologie, strukturierte Meshes oder anwendungsbezogene Nutzbarkeit nicht ausreichend berücksichtigen. Experten bewerten die Modellqualität außerdem kritischer als Nicht-Experten. Die Arbeit kommt zu dem Schluss, dass die bestehenden objektiven Bewertungsmethoden allein nicht ausreichen, um alle relevanten Qualitätsaspekte zu erfassen.For a few years now, generative AI models have also been able to create 3D models using simple prompts in the form of text or images. But how good are the generated 3D models? To answer this question, numerous evaluation methods have been developed to objectively evaluate generated 3D models. The metrics most frequently used in practice are Chamfer Distance (CD), Structural Similarity Index (SSIM), Learned Perceptual Image Patch Similarity (LPIPS) and Contrastive Language-Image Pretraining (CLIP), which were analysed as examples in this bachelor thesis.
Three state-of-the-art open-source AI models (Edify 3D, Hunyuan 3D, Trellis) were used to generate different 3D models, which were then analysed using the four mentioned metrics and topological properties. In parallel, a user study was conducted with 21 participants to record the subjective perception of mesh quality, texture quality, visual similarity and overall impression. The goal of the study is to determine the extent to which there is a correlation between objective metrics and subjective human perception.
The results show that the metrics tested reflect the perceived model quality only weakly to moderately and do not take sufficient account of features such as topology, structured meshes or application-related usability. Experts also rate model quality more critically than non-experts. The study concludes that the existing objective assessment methods alone are not sufficient to cover all relevant quality aspects
Generalizable 6DoF Pose Estimation in Augmented Reality: A Comparison of Modern Methods
Accurately estimating the 6DoF pose of novel objects is essential for applications such as augmented reality, robotics, and automated inspection, particularly in industrial environments. In the context of vehicle development at Mercedes-Benz, robust pose estimation enables dynamic use cases including real-time visualization of components during assembly and quality control.
This bachelor thesis evaluates and compares five modern deep learning-based methods for 6DoF pose estimation of previously unseen objects, using only a CAD model as input. The selected methods are FoundationPose, SAM-6D, MegaPose, GigaPose, and OVE6D. Each method was implemented within a unified, Python-based evaluation pipeline and tested on real automotive components, such as a brake disc and a crankcase, under realistic conditions.
The evaluation focused on accuracy, inference time, and generalizability, particularly in dynamic scenarios without object-specific training. The results show that FoundationPose consistently achieved the highest accuracy and robustness. MegaPose provided a solid trade-off between runtime and generalization. SAM-6D delivered promising results on simple, geometric objects but showed clear limitations when applied to more complex shapes. In contrast, GigaPose and OVE6D were affected by unstable predictions and long preprocessing times.
The thesis concludes that the tested methods are fundamentally suitable for industrial use. However, further development is required to achieve a lightweight, real-time capable all-in-one pipeline. This includes reducing model size for faster inference, integrating robust and automated segmentation, and streamlining the overall system for seamless deployment. Based on the experimental findings, this work outlines the technical and methodological improvements needed to enable a robust and real-time capable pose estimation pipeline for effective integration into augmented reality applications within the vehicle development process
Behutsam atmen in Virtual Reality: Entwicklung und Evaluation eines VR-basierten Entspannungskonzepts am Fallbeispiel einer Buteyko-Atemübung der Asthma-App
Ziel dieser Arbeit war es, das Potenzial von Virtual Reality (VR) zur Unterstützung und Vertiefung von Entspannungszuständen im Rahmen der Buteyko-Atemübung „Behutsames Atmen“ der Asthma-App zu untersuchen. Die Vorgehensweise folgt dem Design Inclusive Research Ansatz, im Rahmen dessen ein VR-basiertes Entspannungskonzept entwickelt wurde. Dieses basiert auf theoretischen Grundlagen, Expert:inneninterviews und der Analyse bestehender VR-Entspannungsanwendungen. Dabei konnte die räumliche Präsenz in der Umgebung als Kernaspekt für das Design der Übung herausgestellt werden.
Das Konzept wurde in Form eines Prototyps auf der Apple Vision Pro implementiert und anschließend im Rahmen eines AB/BA Usertest im Vergleich mit einer Smartphone-Version auf seine Wirksamkeit evaluiert.
Dazu wurde ein kombiniertes Messverfahren aus physiologischen Messungen des Stresslevels mithilfe eines EKGs, des standartisierten MEC-SPQ Fragebogen zur Erfassung der Präsenz und ergänzende qualitative Fragen eingesetzt.
Die Ergebnisse zeigen, dass beide Versionen zu einer physiologisch messbaren Entspannung führten, wobei die SP-Version tendenziell bessere und stabilere Effekte aufwies.
Subjektiv hingegen wurde die VR-Version von der Mehrheit der Teilnehmenden als entspannender wahrgenommen. Außerdem konnte eine signifikante Korrelation zwischen dem Erleben von Präsenz und subjektiver Entspannung festgestellt werden.
Gleichzeitig zeigte sich, dass VR nicht für alle gleichermaßen geeignet ist. Einzelne Teilnehmende reagierten sensibel auf die höhere Menge an Reizen oder empfanden die eingesetzte Hardware als störend. Insgesamt lässt sich Präsenz als positiver psychologischer Faktor auf Entspannung bestätigen. Ihre Wirkung blieb jedoch auf subjektiver Ebene und ließ sich nicht unmittelbar in physiologische Entspannungsreaktionen übersetzen.
Zusammenfassend legen die Ergebnisse nahe, dass VR einen entspannten Zustand während der Atemübung unterstützen kann. Ihre Wirksamkeit hängt jedoch von individuellen Bedürfnissen ab
Richtlinien für barrierefreie interaktive Tabellen: Entwicklung, Evaluation und Empfehlungen für inklusive digitale Umgebungen
Das Behindertengleichstellungsgesetz soll dafür sorgen, dass jeder Mensch auf die gleiche Art und Weise in der Gesellschaft lebt, indem Benachteiligungen von Menschen mit Behinderungen beseitigt werden. Im Web finden wir trotzdem oft hohe Hürden, die eingeschränkten Menschen den Zugang auf Webinhalte verwehren.
Bei ELO Digital Office wird der Verbesserung der Barrierefreiheit im eigenen ECM Produkt einen hohen Stellengrad beigemessen. Ziel dieser Arbeit war es daher, Barrieren in Tabellenansichten des Teilprodukts ELO Workspaces zu identifizierten. Im Rahmen dieser Arbeit beschrieben wir dazu für Tabellen relevante Erfolgskriterien und führten anhand dessen einen BIK BITV Test durch. Die nicht erfüllten Kriterien flossen in die Überarbeitung der vorhandenen Tabelle ein, um diese barrierefrei zu machen und dann in einem erneuten BIK BITV Test die Kriterien zu erfüllen. Darauf aufbauend führten wir eine qualitative Benutzerstudie durch, in der Probanden mit und ohne Seheinschränkungen die überarbeitete Tabelle in vorgegebenen Aufgaben anwendeten. Eine Benutzerbefragung wurde außerdem durchgeführt, um die Benutzererfahrungen und -freundlichkeit mit der Oberfläche zu ermitteln.
Anhand der Ergebnisse der Studie konnten wir feststellen, dass die Tastatursteuerung die Bedienung einer Tabelle von seheingeschränkten Menschen deutlich vereinfacht hat und dadurch die ELO Workspaces zugänglicher für alle Nutzer geworden sind. Wir konnten weiterhin den Zugang für vollblinde Personen ermöglichen, indem wir die Tabelle Screenreader-kompatibel machtenThe Act on Equal Opportunities of Persons with Disabilities (ger. Behindertengleichstellungsägesetz) is intended to ensure that everyone lives in society in the same way by eliminating disadvantages for people with disabilities. However, we often find high barriers on the web that prevent people with disabilities from accessing web content.
ELO Digital Office places a high value on improving accessibility in its own ECM product. The aim of this work was therefore to identify barriers in table views of the ELO Workspaces subproduct. As part of this work, we described relevant success criteria for tables and performed a BIK BITV test on this basis. The unfulfilled criteria were incorporated into the revision of the existing table in order to make it accessible and then fulfil the criteria in a new BIK BITV test. Expanding on this, we carried out a qualitative user study where test persons – both visually impaired and not – used the updated table in predefined tasks. A user survey was also conducted to assess the user experience and user-friendliness.
Based on the study’s findings, we were able to conclude that the keyboard control had significantly improved accessibility for all users by making it easier for visually impaired people to use the tables of the ELO subproduct. Furthermore, by making the table compatible for screen reader, we also enabled access for those who are completely blind
Ein Entwicklungsprozess für barrierefreie Webanwendungen in Scrum am Beispiel eines E-Commerce-Unternehmens
Ab Mitte 2025 wird das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz viele Unternehmen in Deutschland dazu verpflichten, ihre Websites und Online-Shops barrierefrei zu gestalten. Sie stehen vor der Herausforderung, die Barrierefreiheit künftig in den Entwicklungsprozess ihrer digitalen Plattformen zu integrieren.
Um dies zu erleichtern, entwarfen wir im Rahmen dieser Arbeit einen Entwicklungsprozess für barrierefreie Webanwendungen in Scrum, der in einem Experiment mit anschließender heuristischer Evaluation und einer Befragung in einem E-Commerce-Unternehmen validiert wurde. Der Entwicklungsprozess befasst sich mit der Einbeziehung von Barrierefreiheit in Scrum-Elemente wie Product Backlog Items, die Definition of Ready und Definition of Done. Außerdem zeigt er bewährte Praktiken für die Implementation und das Testen von Barrierefreiheit auf.
Die Ergebnisse zeigten, dass die Erfassung von Barrierefreiheitsanforderungen in Form von Gherkin-Szenarien zu einer schnelleren Bearbeitung von Aufgaben und höheren Zufriedenheit mit dem Entwicklungsansatz im Scrum-Team beiträgt. Ferner wurde deutlich, dass die Schulung des Personals unerlässlich ist, um die Anforderungen der EN 301 549 und der WCAG vollständig zu erfüllen.
Diese Arbeit macht deutlich, dass Unternehmen zeitnah Maßnahmen ergreifen müssen, um das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz rechtzeitig umsetzen zu können.From mid-2025, the Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (Accessibility Reinforcement Act) will oblige many companies in Germany to make their websites and online shops accessible. They will face the challenge of integrating accessibility into the development process of their digital platforms in the future.
To facilitate this, we designed a development process for accessible web applications in Scrum as part of this thesis, which was validated in an experiment with subsequent heuristic evaluation and a survey in an e-commerce company. The development process deals with the inclusion of accessibility in Scrum elements such as Product Backlog Items, the Definition of Ready and Definition of Done. It also identifies best practices in dealing with the implementation and testing of accessibility.
The results showed that capturing accessibility requirements in the form of Gherkin scenarios contributes to faster completion of tasks and higher satisfaction with the development approach in the Scrum team. It also became clear that staff training is essential in order to fully comply with the requirements of EN 301 549 and WCAG.
This thesis makes it clear that companies need to take prompt action in order to be able to implement the Barrierefreiheitsstärkungsgesetz in time
Erfassung der Besucher*innenaktivität an einem Dritten Ort: Eine Betrachtung von öffentlichen Bibliotheken
In der vorliegenden Arbeit wird untersucht, wie Aktivitäten an einem Dritten Ort in öffentlichen Bibliotheken erfasst werden können. Hierbei wird den Fragen nachgegangen, welche Aktivitäten an diesen Orten vorzufinden sind und welche Methoden der Erfassung sich für eine Besucher*innenbeobachtung eignen. Ziel der Arbeit sind die Entwürfe zweier Prototypen für eine empirische Erfassung. Die Arbeit ist in drei Teilen aufgebaut. Vorangestellt wird eine Definition des Dritten Ortes nach dem Soziologen Ray Oldenburg und dem Vier-Räume-Modell von Jochumsen, Skot-Hansen und Hvenegaard-Rasmussen. Im ersten Teil wird eine qualitative Literaturanalyse zu Aktivitäten eines Dritten Ortes und eine darauf aufbauende Umfrage mit elf öffentlichen Bibliotheken in Deutschland durchgeführt. Der zweiten Teil beleuchtet den aktuellen Forschungsstand der Methoden und Techniken der Besucher*innenbeobachtung. In vier Leitfadeninterviews werden Methoden aus Bibliotheken sowie Möglichkeiten und Grenzen einer Observation identifiziert. Im letzten Teil der Arbeit werden alle Erkenntnisse zusammengeführt, indem Handlungsempfehlungen in Form von zwei Prototypen mit empirischen Methoden sowie weitere unausgearbeitete Ansätze vorgelegt werden. Mit zwei Feedbackgesprächen können Aussagen über Umsetzungen in der Praxis getroffen werden. Die Arbeit zeigt die Schwierigkeit in der Definition und Erfassung der Aktivitäten eines Dritten Ortes auf. Methoden in Form der Prototypen können Werkzeuge sein, Bibliotheken als solche Orte zu kategorisieren und wissenschaftliche Beweise zur Verfügung zu stellen. Die Erkenntnisse aus der Besucher*innenbeobachtung sind wichtig für den politischen Diskurs sowie für die Weiterentwicklung der Institutionen.This study shows, how activities in a third place, a concept of the sociologist Ray Oldenburg, in public libraries can be monitored. Through the methods of literature analysis, a survey with eleven libraries and four guided interviews it was possible to create two prototypes with empirical methods to observe and capture visitor activities in the third place. They can be used as tools for categorising libraries as third places and providing empirical evidence. The results of the visitor observation are important for the political discourse and for further developments of the institutions