027.7 Zeitschrift für Bibliothekskultur / Journal for Library Culture
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„Spielen die jetzt Soziologen?“ Nutzerstudien mit ethnografischen Methoden
DOI: 10.12685/027.7-1-3-38Ausgehend von den USA ist der Trend zur Nutzerforschung mit Methoden aus der Ethnografie nun auch in Deutschland angekommen. Den Durchbruch brachte die Studie „Studying Students“ (2007) der University of Rochester, deren Ansatz des „Participatory Design“ inzwischen viele andere akademische Bibliotheken gefolgt sind. Auch im deutschen Sprachraum gibt es bereits Aktivitäten in diese Richtung. Wie eine Stichprobe der Autorin an fünf Bibliotheken zeigt, sind theoretische und methodische Kenntnisse der Nutzerforschung in der Fachcommunity jedoch noch nicht ausreichend verbreitet.Starting in the USA, user research carried out with ethnographical methods has reached Germany. The breakthrough-study “Studying Students” (2007) at the university of Rochester which used the “participatory design” approach has been perceived by academic libraries. However, user studies in general, let alone the implementation of ethnographic methods, are still impeded by the lack of theoretical knowledge and methodological skills among library professionals in Germany. At least, this impression is given by interviews the author conducted with directors in five different libraries
Bibliothek 2.0 pragmatisch - Teilnahme garantiert keine Mitgestaltung
DOI: 10.12685/027.7-1-1-11Der durchschlagende Erfolg der sozialen Medien ist hinlänglich bekannt. Die inzwischen mannigfaltigen Möglichkeiten des Austausches im virtuellen Raum kommen im Vergleich zum Web 1.0 einer kommunikativen Befreiung gleich und können als Nachvollzug des „linguistic turn“ im Netz verstanden werden. Kommunikation und mit ihr die Kooperation ist dynamisch und nicht mehr statisch. Entsprechend hoch waren die Erwartungen an die Mitgestaltung der Bibliothek 2.0 durch die Bibliotheksbenutzerinnen und -benutzer. Diese hält sich aber in Grenzen. Den Grund dafür sieht der Autor in der These, dass sich der grundsätzlich unverfängliche Gesprächskontext unter gleichberechtigten Usern durch den Eintritt von Institutionen auf Web 2.0-Plattformen nicht aufrechterhalten lässt, denn die Kommunikation zwischen User und Institution ist asymmetrisch. Dennoch ist das Konzept Bibliothek 2.0 nicht am Ende, auch wenn die anfänglich erwartete komplette Umwälzung der Bibliothek sich „lediglich“ als Weiterentwicklung herausstellt. Im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit sind die sozialen Medien als interessanter Informationskanal zu betrachten und nicht zuletzt als Mittel, um die steigende Zahl derjenigen zu erreichen, die ausschliesslich in sozialen Medien anzutreffen sind.The striking success of social media is well-known. The various communication possibilities in the virtual world have a liberating effect compared to those of web 1.0. They can be seen as a reenactment of the linguistic turn. Communication and thus cooperation are dynamic rather than static. Correspondingly, expectations about active cooperation of library users in the library 2.0 were high. I suggest that the reason why these expectations could not be fulfilled is because the spontaneous discourse among equal discussants cannot be maintained when institutions are involved. Communication between users and institutions is asymmetric. Nevertheless, the concept of library 2.0 is not at an end, even if libraries will not be entirely revolutionised. In public relations, for example, social media remain interesting especially to reach those users who increasingly can only be contacted via social media
„Dichtes Verstehen“ als Schritt zu einer begegnenden Bibliothekskultur
DOI: 10.12685/027.7-1-3-35Mit seiner ethnografischen Methode der dichten Beschreibung schlug der amerikanische Sozialwissenschaftler Clifford Geertz eine völlig neue Richtung in der Kulturanthropologie ein. Diese sogenannte „interpretative Wende“ stellt auch jenseits der Ethnografie eine grosse Bereicherung dar. Überall wo Menschen unterschiedlicher sozio-kultureller Herkunft aufeinander treffen, eignet sich die dichte Beschreibung, um kulturelle Bedeutungssysteme besser verstehen und einordnen zu können. Dies hilft nicht nur im Bereich der qualitativen Sozialforschung, sondern auch ganz konkret im alltäglichen Leben, im privaten, wie auch im beruflichen Umgang mit fremden Erfahrungshorizonten. Denn die dichte Beschreibung sprengt vorgefertigte, „dünne“, sozio-kulturelle Typologien und Etikettierungen. Sie möchte vielmehr kulturelle Symbole auf deren tiefe Bedeutung phänomenologisch beschreiben und hermeneutisch ergründen. Diese Fähigkeit kann gerade auch im Umgang mit Kundinnen und Kunden im Bibliotheksbereich eine grosse Bereicherung darstellen und dazu beitragen, eine positive Bibliothekskultur zu begründen.With his ethnographic approach Clifford Geertz established a new way of thinking and doing research in cultural anthropology. This so called “ethnographic turn” continues to be of great significance for many disciplines, not only for ethnological studies. Wherever people of different socio-cultural backgrounds meet, Geertz's method of “Thick Description” helps to understand foreign cultures, or, what Geertz calls “complex systems of meaning-making”. This is important for scientific research settings, but also for day-to-day encounters in multi-cultural societies in a globalized world. “Thin” forms of describing otherness categorize, stereotype or come up with set explanations which will never be able to grasp the complexity and ever changing nature of peoples and cultures. Geertz's method seeks to (1) thoroughly observe and describe human phenomenon in great detail and (2) hermeneutically interpret the observation by focusing on the meaning it has for the people portraying the observed behaviour. Focusing on context and significance, applying thick description in libraries may be of great benefit to found a culture that serves the customers best, because it seeks to thickly describe and understand their needs
Vernetzte Räume: Vom Bücherregal zur Bibliothek 2.0 - Neue Standorte und Perspektiven
DOI: 10.12685/027.7-1-1-13Bibliotheken erfahren im Zeitalter des Internets neue Dimensionen: Sie existieren materiell, digital und virtuell. Allerorts generieren BibliotheksnutzerInnen mittels mobiler Endgeräte ihre ganz eigenen individuellen Räume und beteiligen sich gleichzeitig am Diskurs und sind somit Teil einer Community. Der vorliegende Beitrag zeigt Standorte und Perspektiven für die Vernetzung bestehender Bibliotheksräume zu einer zukunftsweisenden Bibliothek 2.0 auf und verweist auf die Bedeutung einer interdisziplinär angelegten Information Literacy. In the internet age, libraries experience new dimensions: they exist in physical, digital and virtual forms. With the help of mobile devices, library users generate their individual working environment. At the same time they are participating in discourses and thus become members of a community. This article outlines the current position and future perspectives for linking existing library spaces to a forward-looking library 2.0. Also, it points out the significance of an interdisciplinary information literacy
„Individuum est ineffabile“ oder: Verstehen Bibliothekare ihre Zielgruppe wirklich?
DOI: 10.12685/027.7-1-3-36Bibliothekare kennen „Ihre“ Einrichtung wie ihre Westentasche, aber wie gut wissen sie um die Erfahrungen und Wünsche ihrer Zielgruppe im Umgang mit „Ihrer“ Bibliothek? Der Beitrag wirbt für einen frischen Blick aus ungewohnter Position auf das eigene Tagewerk. Er probt den Perspektiv- und beschwört einen Rollenwechsel. „Hang around and be alert“ oder „going native“ lauten ethnografische „Beschwörungsformeln“, um sich Fremdes professionell aus der Innen- und Aussenperspektive zu erschliessen. Der Beitrag ist ein Plädoyer dafür, sich anders als bisher auf die vertraute Arbeitswelt einzulassen.Librarians know their “own” library like the backs of their hands, but how well do they understand the experiences and expectations of their target groups in dealing with “their” library? This article takes a fresh look at how to approach the daily tasks from a different and unusual perspective; looking at things from a different point of view and evoking a change of roles. “Hang around and be alert” or “going native” are ethnographical mantras on how to professionally expand your internal and external perspectives of matters that are alien to you. This article is a plea to engage differently with the familiar working world as has been the case in the past
University Libraries and Social Media - The Case of the Postmodern Library, Kenyatta University
DOI: 10.12685/027.7-1-1-14Die Post Modern Library (PML) ist die Universitätsbibliothek der Kenyatta University in Nairobi. Die Bibliothek bietet uneingeschränkten drahtlosen Internetzugang sowie weitere Dienstleistungen an, die die üblichen Möglichkeiten kenianischer Bibliotheken bei Weitem übersteigen. Insbesondere die Möglichkeiten des Web 2.0 werden eingehend genutzt. Der Facebook-Auftritt der Bibliothek bietet sich als sehr nützlicher Kommunikationskanal zwischen Nutzern und der Bibliothek an. In Kenia ist Bibliothek 2.0 ein entscheidender Mehrwert. The Post Modern Library (PML) is an academic library at Kenyatta University in Nairobi. The library provides its users with unlimited wireless internet access and various other services which are far beyond the usual possibilities of other libraries in the country. Especially the possibilities of Web 2.0 are emphasized. The library’s facebook page is a very useful platform for communication between the library and the users. In Kenya, library 2.0 can make a big difference