Universitätsreform - warum und zu welchem Ende? 12 Thesen Disputation

Abstract

Ausgehend von den drei Strukturtatsachen Entwicklung von Massenuniversitäten, permanente Unterfinanzierung der Hochschulen und beginnende Internationalisierung des Hochschulsystems entwickelt der Autor 12 Thesen zur Charakterisierung der gegenwärtigen Reformtendenzen im deutschen Hochschulsystem: 1. Durch die Veränderung von strukturellen Rahmenbedingungen werden bewährte Handlungsmuster der Hochschulen problematisch. - 2. Das deutsche Hochschulsystem hat auf die Expansion der Studierendenzahlen mit der Ausprägung von drei Hochschultypen reagiert. - 3. Die klassischen Volluniversitäten sind durch die zahlreichen Hochschulneugründungen in die Minderheit geraten. - 4. Die Volluniversität ist als Regelhochschule überholt, nicht aber als Leitbild für die deutsche Hochschullandschaft. - 5. Die funktionale Differenzierung zwischen Fachhochschulen und Universitäten ist nur unvollkommen vollzogen worden. - 6. Eine klare funktionale Differenzierung zwischen \u27praktischen\u27 Fachhochschulen und \u27theoretischen\u27 Universitäten ist heute nicht mehr zu verwirklichen. - 7. Der Übergang von der funktionalen zur vertikalen Differenzierung durch \u27Verwettbewerblichung\u27 des Hochschulsystems ist eine gefährliche Alternative. - 8. Universitäten und Fachhochschulen können durch das Angebot von theorie- und von anwendungsorientierten Bachelor- und Masterstudiengängen zu einer komplementären Arbeitsteilung kommen. - 9. Die Gleichheitsfunktion zwischen Universitäten und zwischen Fachhochschulen trägt auch zur Qualitätssicherung bei. - 10. Reformbedarf besteht - aber vor revolutionärer Ungeduld wird gewarnt. - 11. An den drei Hochschultypen \u27klassische Volluniversität\u27, \u27moderne Schwerpunktuniversität\u27 und \u27Fachhochschule\u27 soll festgehalten werden. - 12. Ohne eine von allen respektierte innere Gliederung wird das deutsche Hochschulsystem nicht zu einer Reform aus eigener Kraft kommen. (HoF/Text teilweise übernommen

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