Gabriel, Luis

Rodrigues, Alves

Ferrieux, Jean-Paul

Martin, Jérémy

Catellani, Stephane

Bier, Anthony

Hayek, Julia von

Everding, Gustava

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Zu den Anfängen des Verbandes: Interview von Julia von Hayek mit Dr. Gustava Everding, Gründungsmitglied der Bundesarbeitsgemeinsachft Hospiz

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Seite 4, Bundes-Hospiz-Anzeiger 20 JAHRE DEUTSCHER HOSPIZ- UND PALLIATIWERBAND E.V Ausgabe 1 -1 0 . Jahrgang 2012Gratulation vom DeutschenKinderhospizvereinZum 20-jährigen Be­stehen des Deutschen Hospiz- und PalliativVer- JS S . bandes gratulieren wir J ga n z  herzlich.Die Kinderhospizarbeit als Teil der Gesamthospizbewegung hat einen festen Platz in der Arbeit des DHPVs. Gemeinsam konnten wir bereits seit vielen Jahren die Interessen der Hos­pizbewegung gegenüber der Politik, den Krankenkassen und der Öffent­lichkeit vertreten. Die Belange der Kinder und Jugendlichen wurden dabei immer auch vom DHPV in ih­ren Besonderheiten wahrgenommen. Gerade die letzten Jahre haben ge­zeigt, dass uns die Kinderhospizar­beit - neben vielen Gemeinsamkeiten mit der Erwachsenenarbeit - auch vor spezielle Anforderungen stellt. Des­wegen ist es so wichtig, dass Kinder nicht als kleine Erwachsene gesehen werden, sondern ihre Bedürfnisse und die ihrer Familien in ihrer Ei­genart anerkannt werden und die Aufmerksamkeit bekommen, die sie ebenso wie die der sterbenden Er­wachsenen verdienen. Dies drückt sich in unterschiedlichen Curricula, in besonderen Anforderungen an die haupt- und ehrenamtlichen Mitarbei­terinnen und Mitarbeiter, aber auch in dem Zeitpunkt, der Dauer und in einer kindgerechten Begleitung aus. Gleichzeitig muss es gelingen, die Hospizbewegung nicht zu ent­zweien. Neben der zugrunde liegen­den Hospizkultur und der Haltung, um die es geht, gibt es zahlreiche Schnittstellen, die uns gemeinsam beschäftigen, und Herausforderun­gen, die wir im Schulterschluss meis­tem müssen. Dabei können wir vor allem auch voneinander lernen. Uns als Deutschem Kinderhospizverein ist es daher besonders wichtig, auch in Zukunft, gemeinsame „Sache“ zu machen. Wir bedanken und für die vertrauensvolle Zusammenarbeit und freuen uns auf die nächsten 20 Jahre.Margret HartkopfVorsitzende des Deutschen Kinderhospizvereins e.V.INTERVIEWZu den Anfängen des VerbandesInterview mit Dr. Gustava Everding, Gründungsmitglied der BAG HospizDHPV: Sehr geehrte Frau Dr. Ever­ding, Sie waren damals Gründungs­mitglied der Bundesarbeitsgemein­schaft Hospiz und sind bis heute Mitglied des Verbands. Die Grün­dung der BAG ist jetzt genau 20 Jahre her. Wie kam es damals zur Gründung auf Bundesebene?Die Pluralität der entstandenen Ster­bebegleitungsgruppen hat zu Beginn das Wachsen der Hospizbewegung in Deutschland erschwert. Politiker riefen nach der „einen Stimme“, die für all diese gesellschaftlichen Grup­pen und Hospiz-Initiativen sprechen könnte, um die notwendigen Verän­derungen im Gesundheits- und So­zialsystem zu erreichen. Es hatten sich einige Hauptstränge entwickelt, die sich Jahr fü r Jahr in Köln trafen (bei den St. Georg’s Pfadfindern). Der Christophorus Hospiz Verein (CHV) um Pater Reinhold Iblaker, Hospizverein Halle um Heinrich Pera, Alpha-Rheinland mit Monika Müller, die Malteser, die mit ihrem HIT-Informationsdienst wertvolle Vernetzung pflegten etc. -  auch eini­ge L A G ’s  waren schon gegründet. So entstand 1991 die BAG Hospiz, die Satzung wurde maßgeblich vom C H V  erarbeitet.Der Worbestandteil „Arbeitsgemein­schaft“ war mir besonders wichtig, so dass auch kleine Hospizgruppen, vor allem aus den neuen Bundeslän­dern, Mitglied werden könnten.Die Bündelung erworbenen Praxis­wissens und deren Weitergabe war ein weiteres Anliegen. Für ein ein­heitliches Bild stellte der C H V  sein Logo kostenlos zur Verfügung, um der Vielfalt der Häuschen, Bäum­chen, Hände etc. ein modernes De­sign entgegen zu setzen.DHPV: Was waren zu Beginn die wichtigsten Themen, die Sie be­schäftigten und was waren die größten Herausforderungen, die Sie damals zu bewältigen hatten?Hauptthema waren die Veränderun­gen im Gesundheits- und Sozialsys­tem, um eine Finanzierung dieser Arbeit zu erreichen. Parlamentari­sche Abende sollten den politischen Willen dazu weit verbreiten und ver­ankern. Allerdings waren die Gesprä­che mit den Krankenkassen und den damaligen Ministern sehr schwierig. Es musste sehr viel Überzeugungsar­beit geleistet werden. Immer wieder aufs Neue. Der Hospizgedanke war in der Politik und bei den Kranken­kassen ganz häufig eine neuartige Idee. Es ging und geht ja auch heute darum, das Umfeld, die Angehöri­gen, aber bspw. auch die Nachbar­schaft, einzubeziehen und in den Blick zu nehmen. Ich erinnere mich übrigens, dass mir der damalige G e­sundheitsminister Horst Seehofer, dem ich unsere Idee zu vermitteln versuchte, während der Besprechung sagte: „Sie haben in meinem Kopf an einer Schraube gedreht“. M it diesem Satz war dann das Eis gebrochen.Ausgabel -10. Jahrgang 2012 20 JAHRE DEUTSCHER HOSPIZ- UND PALLIATIVVERBAND E.V Bundes-Hospiz-Anzeiger. Seite 5DHPV: Was waren nach Ihrer Erin­nerung damals die größten Erfolge der BAG?Erste Erfolge zu Beginn der BAG wa­ren die Aufnahme der Hospizarbeit in das Sozialgesetzbuch und später die Finanzierung der ambulanten H os­pizarbeit. Die Dreiteilung notwendi­ger Hospizbegleitungen in ambulant, stationär und Palliativstation bereitete sich zur damaligen Zeit vor. Ich den­ke, das waren die wichtigsten Erfolge zu Beginn der BAG. Die Hospizhelfer müssen auch weiterhin ein selbstver­ständlicher Teil in den Begleitungen sterbender M enschen bleiben.DHPV: Welche Rolle spielte für Sie das Ehrenamt damals? Und hat sich Ihr Verständnis seit damals geändert?Wir waren zunächst alle Ehrenamtli­che, deswegen muss ich erst einmal bei der Frage lachen. Es gab nur das Ehrenamt. Übrigens würde ich sehr viel lieber von dem englischen Begriff Volunteers sprechen. Ich finde, dass das ein treffenderer Ausdruck fü r die­ses Bürgerengagement ist. Der Begriff ,Ehre’, der im Ehrenamt steckt, klingt für mich sehr altmodisch. Wir sollten auch nicht übersehen, dass es pati­entennahe und patientenferne H os­pizhelferinnen und Hospizhelfer gibt, damit diese Vielfalt des Engagements in diesem Bereich sichtbar wird.Aber zurück zu den Anfängen: Es gab zunächst ja nur Volunteers, die mit persönlichem, und auch finanziellem  Einsatz zur Ausgestaltung der BAG  beitrugen. M it dem Anwachsen derA ls Symbol des Übergangs in eine andere Welt wurde die untergehende Sonne g e­wählt, die auf der anderen Erdhalbkugel wieder aufgeht. Darunter zw ei ineinander liegende Hände -  die obere Hand fü r  den M enschen, der geht, die untere Hand sym ­bolisiert die des Begleiters.Design: Christoph EverdingPalliativmedizin wurde der Zweig der Professionalität stärker. Nun war es wichtig, den vielen Hospizhelferin­nen und Hospizhelfer beizustehen, die sich in den Jahren an den Rand gedrückt fühlten. Eine Hilfe dabei leis­tete auch die Politik, die das Ehrenamt nun stärker würdigte. Das Modell des ehrenamtlichen Vorstands und des professionellen Teams bewährte sich fü r  die wachsenden Hospizvereine.Außerdem scheint es mir wichtig zu sein, dass sich Menschen engagieren, die nach einem Sinn suchen, den sie häufig in ihrem Beruf nicht mehr fin ­den. Die Begleitung der sterbenden M enschen und ihrer Angehörigen er­fahren Sie als Bereicherung ihres eige­nen Lebens.DHPV: 20 Jahre DHPV -  was wün­schen Sie dem DHPV zum Geburts­tag bzw. der Hospiz- und Palliativar­beit in Deutschland für die Zukunft? Sie haben drei Wünsche frei!M it 20 Jahren beginnen ja unsere Ju ­gendlichen ihren ganz eigenen Weg in die Welt und ihre Mitgestaltung. Daher wünsche ich unserem Verband: Der DH PV bleibe jung!Ich wünsche ihm zweitens eine nie en­dende Phantasie, Neugier und Visionen. Und schließlich wünsche ich ihm Inne halten und Selbstregulierungskräfte.DHPV: Sehr geehrte Frau Dr. Ever­ding, wir danken Ihnen für das Ge­spräch.Das Interviewführte Dr. Julia von Hayek.Glückwünsche zum 20-jährigen Jubiläum des Deutschen Hospiz- und PalliativVerbandesHerzliche Glück­wünsche auch von mir zu die­sem wichtigen Jubiläum: Der Deutsche Hos­piz- und Palli­ativ Verband besteht seit 20 Jahren. Er vertritt zehntausende Frauen und Männer, die sich aktiv und engagiert in der Hospizarbeit einbringen und dafür sorgen, dass immer mehr Men­schen ihre letzte Lebensphase in Würde durchleben können.Wir alle wissen, wie wichtig die­ser Einsatz von Zeit, beruflichen Kenntnissen und menschlicher Zu­wendung ist: Jeder will in Würde alt werden und seine letzte Lebens­phase ohne Schmerzen, behütet und begleitet durchleben. Das aber geht nur, weil sich immer mehr Frauen und Männer in ihrer beruflichen Arbeit oder auch ehrenamtlich der Hospizidee zuwenden.Der Deutsche Hospiz- und Palliativ- Verband hat in den letzten 20 Jah­ren vieles verbessern und fördern können. Viel ist erreicht worden. Die neuen gesetzlichen Regelungen, die wir in den vergangenen Jahren durchsetzen konnten, sind ohne Zweifel ein wichtiger Fortschritt, die Hospizarbeit weiterbringen und vieles erleichtern. Aber, wir wissen natürlich, dass es gerade in der Pra­xis der Finanzierung noch an vielen Ecken klemmt. Deshalb müssen wir auch in Zukunft mit einem durchset­zungsfähigen Verband präsent sein, der den leidenden und sterbenden Menschen und ihren Angehörigen ebenso eine Stimme gibt, wie den vielen Frauen und Männern, die sich um sie kümmern. Sie gegenüber der Politik und im täglichen Kampf der verschiedenen Interessengruppen des Gesundheitswesens zu vertre­ten, gehört zu den Aufgaben des

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