Pilotstudie zu Verlagerungseffekten stationär-ambulant bei den Behandlungskosten für die gesetzliche Krankenversicherung in Folge der Einführung von Krankenhauspauschalen

Abstract

Einleitung: Durch die Einführung des Fallpauschalensystems ab dem 1.1.04 ist es in Deutschland zu einer Neuregelung der Krankenhausfinanzierung gekommen. Ob diese Maßnahme zu der gewünschten Kostenreduzierung führen wird, ist unklar, so dass die Notwendigkeit bestand, diesem Sachverhalt sektorenübergreifend aus Sicht stationär-ambulant aus Sicht der GKV zu untersuchen. In anderen europäischen Ländern ist es trotz Fallpauschaleneinführung zu einer Steigerung der durchschnittlichen Kosten im Gesundheitssystem gekommen. Methoden: Es wurde in den Quartalen I/04 (DRG-Kohorte) und I/01 (Tagessatzkohorte) eine semiprospektive, multizentrische Kohortenstudie im Sinne eines Prä-Post- Vergleiches vor und nach DRG-Einführung als Pilotstudie durchgeführt. Unter DRG-Bedingungen erfolgte die Erfassung prospektiv und unter Tagessatzbedingungen retrospektiv. Beide Kohorten wurden zusätzlich stratifiziert nach Fine-Score-Klassen ausgewertet. In der prospektiven Kohorte wurde ebenfalls der individuelle Gesundheitszustand der Patienten bei Entlassung erfasst. Ziel der Studie war die sektorenübergreifende Ermittlung der Krankheitskosten der CAP aus Sicht der GKV mit Analyse der stationären Liegedauer in den jeweiligen Kohorten. Ergebnisse: Insgesamt wurden in dieser Pilotstudie aus 7 Studienzentren in der DRG-Kohorte 38 Patienten und in der Tagessatzkohorte 25 Patienten ausgewertet. Wir konnten eine durchschnittliche stationäre Liegezeit von 11.6 Tagen bei stationären Behandlungskosten von 2766,21€ in der DRG-Kohorte ermitteln. Die stationäre Liegezeit in der Tagessatzkohorte war mit 13,0 Tagen im Trend länger und die stationären Behandlungskosten mit 3504,36€ im Trend höher als unter DRG-Bedingungen. In beiden Kohorten war mit steigender Fine-Score-Klasse auch ein Anstieg der stationären Liegezeit und der stationären Behandlungskosten verbunden. Auf Grund mangelhafter ambulanter Datenqualität ist in Bezug auf eine Kostenverlagerung von stationär nach ambulant keine valide Aussage möglich. In Bezug auf den individuellen Gesundheitszustand nach Krankenhausbehandlung waren alle Patienten mit der Behandlung zufrieden. Zusammenfassung: Es konnte mit dieser Pilotstudie eine Methodik entwickelt werden, mit der bei entsprechender Fallzahl signifikante Unterschiede ermittelt werden können. Aus diesem Grund ist es notwendig, diesen Sachverhalt im Rahmen einer Hauptstudie genau zu untersuchen.Development of a method to measure cost allocations shifts from hospital to outpatient treatment during introduction of DRG-based payment for community acquired pneumonia In Germany introducing a case based payment system (DRG) on January 1st 2004 has changed the hospital financing system. In other european countries average health system costs sometimes have risen despite a case based payment system; therefore it remains unclear whether this change will lead to the desired cost reduction. We investigated this aspect from a health insurance viewpoint to analyze sector-overlapping disease costs for CAP patients. Methods: In a pilot study, we calculated treatment costs for community-acquired pneumonia cases (DRG group, I/2004; fixed cost group I/2001) in a multicenter design; semiprospectively a pre-post comparison was performed. Data acquisition for the DRG group was prospective, costs for matching patients from 2001 were analyzed retrospectively. For patients from 2004 subjective health was estimated with a questionnaire. Both groups were stratified for severity (Fine score groups). Results: A total of 38 DRG patients and 25 fixed-cost patients from 7 hospitals were evaluated. Patients in the DRG group had on average a hospital stay of 11,6 +/- 4,3 days with hospital costs of 2 766 +/- 540 €; For the “fixed cost” group patients the hospital stay was 13,0+/-6,4 days, costs were 3504+/-2312 € (p < 0.20 for both comparisons). In both cohorts hospital stay and costs increased with increasing severity. Cost for outpatient treatment was 51+/-38 € for the DRG group and 97+/-102€ for the “fixed cost” group; due to poor data quality no comparison was attempted. Conclusions: Results from this pilot study indicated that a comparison of different cost reimbursement methods is possible. Comparison of the groups indicated a trend for cost differences shich should be verified in a larger study. Our data indicate the necessary size as well as suitable parameters for a valid comparison of treatment costs within a changing health system

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